Nachdem die Stadtwachen näher an die verbliebene Menschenmenge herangetreten sind, entfernen sich weitere Leute, manche schlendernd und ruhig, andere raschen Schrittes und mit einem unsicheren letzten Blick über die Schulter, ob nicht vielleicht doch noch jemand versucht, sie aufzuhalten. Leicht erschöpft vom ständigen Bemühen, bloß keinen Fehler zu machen, nickt Feldwebel Dranner seinem Korporal zu, und dieser lässt wieder seine kräftige Stimme über den Hafenplatz erschallen: „Geht jetzt nach Hause, Leute, hier gibt es nichts mehr zu sehen. Die Wache kümmert sich um die Angelegenheit, da könnt ihr ganz beruhigt sein. Na los, ihr habt doch sicher eine Menge zu tun am heutigen Tag, macht euch an die Arbeit. Habt ihr nicht gehört? Verschwindet jetzt und stört den Hafenbetrieb nicht länger, sonst verlangt noch jemand Schadenersatz. Ja, Feldwebel Dranner nimmt alles persönlich in die Hand, keine Sorge.“
Die Wachsoldaten beginnen damit, die restliche Menge zu zerstreuen. „Ihr da, halt!“, wendet sich der Korporal an die Gruppe aus Dakin, Sewrus, Yaka und vier anderen, „Ihr kommt mit auf die Wachstube.“. Der rotbärtige Yaka verzieht das Gesicht zu einer wütenden Grimasse. „Wieso?“, verlangt er zu wissen, „Wir haben nichts weiter getan, als die Wahrheit zu sagen!“, doch der Korporal schüttelt den Kopf: „Durch Euer Verhalten sind Angehörige der Wache und andere Bürger gefährdet worden. Wir werden auf der Wachstube klären, inwieweit das als Aufwiegelei oder als Ungehorsam gegenüber der Obrigkeit geahndet werden muss.“
Auf einen Wink des Korporals kommen fünf Stadtwachen herbei, nehmen die kleine Gruppe in ihre Mitte und führen sie vom Pier zur Stadt. Nur der Rotschopf zetert lautstark, in Rechem dürfe Wahrheits- und Heimatliebe doch wohl nicht bestraft werden, die anderen fügen sich schweigend. Auch die übrigen Bürger verlassen den Ort des Geschehens nun, aber nur allmählich beginnen die Hafenarbeiter wieder mit dem Ein- und Ausladen der Waren. Eine merkwürdige Stille legt sich über das Hafengebiet.
„Herr!“, wendet Hildebrand sich an Feldwebel Dranner und bemüht sich, unaufgeregt und sachlich zu bleiben, „Ein, äh ... Bretzlatzel Stone und sein kleiner Drache haben eine äußerst wichtige Botschaft für Euch. Sie sagen, Ihr seiet ihnen schon vor der Stadt begegnet. Angeblich ist es von allergrößter Notwendigkeit, dass alle Unruhen in der Stadt gewaltlos beendet werden. Ein ... ein Dämon soll von den schrecklichen Vorfällen genährt werden, meinen sie, hier irgendwo in Rechem. Deswegen halten sie es auch für ratsam, Priester und Magier zu informieren. Die beiden befinden sich noch auf dem Elfenschiff, Ihr könntet also selbst mit ihnen reden, wenn Ihr wollt.“