Gedankenverloren steht Chumana auf dem Deck. Jetzt, wo die Aufregung über das unfreiwillige Bad langsam nachlässt, macht sich die Müdigkeit wieder bemerkbar. Und auch die stechenden Kopfschmerzen, die sie schon seit der Begegnung mit Alrik plagen, melden sich mit Trommelwirbel zurück. Seit drei Tagen hat sie jetzt kaum geschlafen oder gegessen, mehrere große und kleine Zauber angewandt und sich halb zu Tode gelangweilt bei der Observierung dieser merkwürdigen Reisegefährten.

Und dann, von jetzt auf gleich, überschlagen sich die Ereignisse. Mehr aus Zeitvertreib hat sie diese zwei korrupten Wachen beseitigt, um einen völlig lebensuntauglichen Möchtegerngelehrten zu retten, und damit anscheinend einen Aufstand ausgelöst. Dann stolpert sie unverhofft über Alrik, nein eher er über sie. Und als wenn das nicht schon genug wäre, müssen sie auch noch Lebensberater für diesen Tölpel von Schmuggler spielen. Nun ja, das Warenlager ist schon ein wenig Zeitaufwand wert gewesen. Ein paar schöne Gifte, Pülverchen und Kräuter gab es da. Nur dumm, dass ein Teil davon im Wasser verdorben ist. Aber vielleicht kann sie ja später einfach noch mal dort vorbeigehen und die Kräuter ergänzen.

Das Wasser. Darauf hätte sie nun wirklich verzichten können. Und dann diese kleine Fee. Von allen Merkwürdigkeiten dieses Tages war sie wohl die größte. Wie war sie wohl in das Wasser gekommen? Nun, so gesprächig wie das Ding war, würden sie es wohl nie erfahren. Aber will sie, Chumana, das überhaut? Im Moment sehnt sie sich nur zurück nach den langweiligen Beobachtungen. Was würde sie jetzt nicht alles geben für ein Bad, einen ruhigen Schlafplatz und einen Teller Suppe.

Mit einem kräftigen Kopfschütteln versucht sie die Benommenheit loszuwerden, die sie ergriffen hat. Verwirrt schaut sie sich um und taumelt ein wenig, als ihr schwindelig wird. Auch das merkwürdige Gefühl in der Magengegend verschlechtert ihre Stimmung noch zusätzlich. Das unfreiwillige Bad ist nicht so spurlos an ihr vorbeigegangen, wie sie es unter dem ersten Schock geglaubt hatte. Hoffentlich hat sie sich nicht auch noch eine Infektion zugezogen. Sie will gar nicht daran denken, welche Krankheitsdämonen alle in dieser Brühe leben.

Waschen – das Wort reißt sie endgültig aus ihrer Versunkenheit. Als sie sich nach dem Urheber des Wortes umdreht, sieht sie auch schon Stone mit raschen Schritten davongehen. Anscheinend hat auch er es eilig, sich den Dreck von Leib und Wams zu spülen. Schnell sammelt sie ihre Sachen zusammen, was durch eine erneute Schwindelattacke fast zu einer unfreiwilligen Bauchlandung führt, und macht sich dann auf in die Richtung, in der sie Stone und einige Elfen hat verschwinden sehen.