In der Akademie hat inzwischen der Wächter den Boten in das Zimmer geführt, in dem sich die beiden Magier gerade zu einem leichten Mahl niedergelassen haben. Sie schicken den Wächter fort und bedeuten dem Boten sich zu ihnen zu setzen und am Essen teilzunehmen.
Verwirrt tritt der Bote näher und setzt sich an den gedeckten Tisch. Johram mustet den Ankömmling nachdenklich und bemerkt dann lächelnd "Nun mein Junge, ich muss Dir leider mitteilen, dass der Empfänger deines Schreibens nicht mehr auf dieser Welt weilt und so kann der
Sender des Briefes auch keine Antwort bekommen!"
Schmerzhaft verzieht der Bote das Gesicht, steht auf und wendet sich mit den geflüsterten Worten: "Danke, Ich werde das ausrichten" zum gehen.
"Wartet! Meine Dame!" sagt Johram freundlich. "Eure Illusion ist zwar sehr gut, nur könnt ihr damit einen alten Illusionisten wie mich nicht in die Irre leiten! Eurem schmerzverzerrten Gesicht entnehme ich, dass ihr selbst
den Brief geschrieben habt und Bodasens Tochter Sarina seid!"
Sarina wendet sich trotzig dem Magier zu und sagt: "Was ändert das jetzt noch! Ich hatte gehofft hier meinen unbekannten Vater zu finden, aber es scheint die Götter wollen, dass ich mich allein durchschlagen muss!"
"Setzt euch hin und hört mir zu!" Johram deutet befehlend auf den Stuhl! "Ich sagte Bodasen ist nicht mehr auf dieser Welt! Ich habe nicht gesagt er ist Tot! Aber vielleicht erzählt ihr erst mal Eure Geschichte etwas ausführlicher als sie im Brief steht"
Sarina setzt sich zögernd hin und beginnt mit kurzen Worten zu erzählen, wie sie den Brief ihrer toten Mutter erhalten hat, wie ihr Großvater starb und sie sich den Nachstellungen des Wirtes dadurch entzogen hat, dass sie sich als Mann verkleidete. Dann berichtet sie, wie sie dem Brief ihrer Mutter entnommen hat, dass der Mann den sie immer für ihren Vater gehalten hat nicht ihr Vater war sondern ein junger Magier namens Bodasen, der inzwischen als Sardax an der Akademie zum Meister geworden ist und nichts von ihrer Existenz weiß.
Sie erwähnt weiterhin, dass sie einfach neugierig war ihren wahren Vater kennen zulernen und auch hoffte mit seiner Hilfe in eine andere Stadt zu gelangen und dort wieder als Frau ein ruhigeres Leben führen zu können.
Mardaneus, der erst nach Johrams Hinweis erstaunt bemerkt hatte, das der Bote eine Frau war, sagt: "Nun mein Mädchen, wir haben hier noch eine Truhe mit Bodasens Sachen, ich kann sie euch nicht aushändigen, aber ich denke er
hat nichts dagegen, wenn ihr hineinschaut und euch etwas Geld und evtl. Ausrüstung entnehmt. Bodasen musste die Akademie fluchtartig verlassen und hat ziemlich viel zurückgelassen! Das meiste sind Bücher und andere Magieergegenstände, die für Euch wertlos sind, es sei denn ihr seit magiebegabt! In dem Fall könnt ihr hier an der Akademie als Lehrling anfangen. Das Geld sollte für das erste Lehrjahr reichen"
Sarina greift zu einem Glas füllt es mit Wasser und trinkt bevor sie spricht: "Ich bin nicht magiebegabt und hab auch keine Lust an einer Akademie zu vertrocknen! Mit etwas Geld könnte ich mir einen Platz auf einem Handelsschiff kaufen! Wobei ich auch schon überlegt habe als Schiffsjunge anzuheuern, aber ich verstehe nicht, lebt mein Vater nun noch oder nicht?"
"Ich werde Euch erzählen was ich weiß!" sagt Mardaneus und beginnt die Geschichte der Gruppe zu erzählen soweit er sie kennt.