„Gerettet, nachdem du mich erst mit hineingezogen hast, Alrik“, denkt Chumana bei sich, während sie sich die Anwesenden näher anschaut.

Als der Schwarzgekleidete sich erhebt und in ihre Richtung verbeugt, richtet sich ihre Aufmerksamkeit allerdings auf ihn. Aus der Ferne hat sie ihn ja schon öfter gesehen, aber aus der Nähe betrachtet wirkt er noch merkwürdiger. Wie ein Kangee, denkt sie. Sogar seine Augen sehen aus wie die eines Raben. Was hatt der Kerl bloß angestellt, um solch ein Aussehen zu erlangen?

Als Alrik sie den anderen vorstellt, wobei er natürlich nicht ihren vollen Namen benutzt, wie es sich eigentlich gehören würde, hat sie Mühe, sich vom Anblick des Dunklen loszureißen und die anderen anzusehen. Kurz senkt sie grüßend den Kopf und lächelt die Gruppe an. Aber als der Graue sie anspricht, wendet sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihm zu. Na wenigstens bringt er eine halbwegs aussagekräftige Vorstellung zustande, auch wenn der Rest seiner Worte reinster Unsinn ist. Wenn diese merkwürdigen Augen sie nicht völlig in den Bann schlügen und ihr eine Gänsehaut über den Rücken jagten, würde sie vielleicht sogar laut lachen. Gut, das Alriks Erwiderung ihr einen Moment Zeit gibt sich zu sammeln, bevor sie Lurekar anspricht.

„Es freut mich, Euch kennen zu lernen, Lurekar von der Westküste. Aber mir wäre es lieber, wenn Ihr dieses Vorhaben sein lassen würdet. Die wenigen Lieder von der Westküste, welche ich kennen lernen durfte und die Frauen mit Blumen, Obst und Himmelskörpern vergleichen, finde ich unsinnig.“

Gebannt schaut sie weiter in die geheimnisvollen Augen dieses merkwürdigen Mannes.
Welche Magie hat bloß diese Veränderungen hervorgerufen? Ein missglückter Zauber, der Fluch einer verärgerten Magierin oder sollte es sich gar um eine dämonische Besessenheit handeln? Dass sie nicht die geringste Aura wahrnehmen kann, irritiert sie noch zusätzlich.

„Aber vielleicht verratet Ihr mir...“

Nur mühsam unterdrückt sie die Frage, welch sonderbarer Fluch ihn so verändert hat.

„...was Euch so weit fort von Eurer Heimat bringt.“

Es juckt sie in den Fingern, einige magische Experimente mit diesem sonderbaren Kangee zu machen. Zum ersten Mal kann sie die Begeisterung von Una nachvollziehen, magische Versuche mit Menschen durchzuführen.