Oh, Charakter besitzt sie auch noch!, freut sich Lurekar, Das macht sie nur um so reizvoller. Und sie will schon Lieder von der Westküste gehört haben? Dann muss sie weit herumgekommen sein. Ob es die Faszination des Unbekannten ist, die sie treibt?
Verärgert verfolgt er, wie sich Glance mit einer unpassenden Bemerkung und einer naiven Frage in das Gespräch drängt. Merkt der Kerl nicht, dass er sich lieber zurückhalten sollte? „Wie viele junge Rechemerinnen mögen wohl Lieder von der Westküste kennen?“, versucht der Schwarzgekleidete Glances Frage abzuwürgen, bevor er sich wieder Chumana zuwendet.
„Der betörende Klang Eurer Stimme ist Musik genug. Ihr täte jeder Vergleich Unrecht, das ist richtig.“, räumt er ein und macht mit der Hand eine rasche Bewegung, so als würde er einem unsichtbaren Orchester gebieten, still zu sein. In der kurzen Pause, die darauf folgt, schaut der Musiker tief in die grünen Augen der außergewöhnlichen Frau. Fast ist ihm, als wäre ein leises Knistern zu vernehmen, während sich die Blicke der beiden ineinander versenken.
„Ihr scheint viel von der Welt gesehen zu haben ... oder gehört.“, beginnt er erneut und zieht den linken Mundwinkel zu einem seltsam schiefen Lächeln hoch, „Beachtlich in so jungen Jahren. Ich möchte wetten, Ihr habt manch interessante Geschichte zu erzählen. Was mich so weit von der Westküste weggeführt hat, ist ebenfalls eine längere – und ereignisreiche – Geschichte. Sofern es Eure Zeit erlaubt und Euch ... hm, dunkle Geheimnisse nicht abschrecken, würde ich sie Euch gerne bei Gelegenheit in Ruhe schildern.“
Am liebsten sofort., fügt er in Gedanken hinzu und reibt kurz die Handrücken aneinander, wie es an der Westküste verbreitet ist, um dem Schicksal einen Wunsch anzuempfehlen.