Der Duft der blühenden Jasminsträucher und der Geruch feuchter Erde vermischen sich. In der Ferne sind die Hammerschläge des Schmiedes zu hören, so als wolle er den Takt der letzten, unglaublich mühsamen Schritte zum Dorf angeben. Von hinten keucht, röchelt und wimmert Astralon. Die feuchte, verschwitzte Kleidung klebt an der Haut, und jede Bewegung ist auf dem durchweichten Boden ein Kraftakt, der dem müden Körper gewaltige Anstrengung abverlangt. Alles in Lurekar schreit danach, jetzt endlich eine Pause einzulegen, aber dann wäre Astralon vielleicht verloren. Die Augenblicke dehnen sich schmerzhaft wie heiße, schwüle Tage ohne kühlende Nächte.
Seltsam!, denkt der Musiker in der Kapitänskajüte, Warum drängt sich mir diese Erinnerung gerade jetzt auf, und das so intensiv?. Er kneift die Augen zusammen. Liegt das etwa auch am Zauber dieser so unschuldig tuenden Fee? Kann ihre Magie selbst einem willensstarken Anführer gefährlich werden? Glance scheint ihrem Einfluss widerstanden zu haben, aber Patarival macht den Eindruck, als habe sie ihm den Geist vernebelt ... so naiv kann schließlich nicht mal ein vertrottelter Gelehrter sein!
Während die anderen reden, kramt der Schwarzgekleidete langsam und unauffällig einen Kohlestift sowie einen schmuddeligen kleinen Zettel hervor, legt diesen auf sein Bein und kritzelt unter dem Tisch ein paar Worte darauf: „Feenzauber bei Patarival brechen? Ich lenke ab.“ – dann schiebt er das Stück Papier heimlich zu Glance und ergreift das Wort: „Ich weiß nicht, was Ihr über Feen gelesen habt, Patarival, aber wie Ihr sagtet, gibt es in Korias anscheinend keine. An der Westküste sind sie den Elfen als notorische Täuscher und Trickser bekannt, die keine Gelegenheit auslassen, anderen mit Hilfe ihrer Magie Streiche zu spielen, bloß um sich schadenfroh an deren Unglück zu weiden. Normalerweise halten sie sich nur in ihren Wäldern auf und zeigen sich den größeren Wesen nicht. Bei Ausnahmen von dieser Regel ist es meist geboten, besonders auf der Hut zu sein. Inwieweit das auch an der Ostküste und in diesem Fall gilt, mag sich zeigen, Euer nahezu kindliches Vertrauen halte ich jedoch für unangebracht. Wenn wir nicht darauf achten, wem wir welche Informationen zugänglich machen, können wir diesen Gefangenen auch gleich auf dem Marktplatz verhören.“