Dranner blickt auf, als die vier Männer das kleine Zimmer betreten. Emada! durchfährt es ihn, als er den Priester erkennt, ausgerechnet Emada! Dranner weiß nicht, ob es ein gutes oder doch eher ein schlechtes Zeichen ist, dass neben dem jungen Priester so eine hohe Persönlichkeit des Tempels mitgekommen war. Er traute Emada noch weniger als den anderen heiligen Männern. Zu den Aufgaben des undurchschaubaren Priesters gehörten seiner Meinung nach zu viele für einen Priester erstaunlich weltlicher Angelegenheiten. Emada schien immer bestens informiert, und manchmal waren seine Informationen offenbar weitreichender als die der Wache. Trotzdem war der Inquisitor wenig bereit, seine Informationen zu teilen, ein Umstand, über den sich Dranner schon so manches mal geärgert hatte.

Der alte Feldwebel neigt respektvoll den Kopf zum Gruße und versucht, sein Unbehagen und sein Mißtrauen nach Möglichkeit zu verbergen.

"Habt Dank, dass ihr meiner Bitte so schnell nachgekommen seid, ehrenwerte Herren." sagt er mit ruhiger, beinahe monoton klingender Stimme.
"Doch Angelegenheiten von hoher Dringlichkeit machen es erforderlich, Eure Zeit in Anspruch zu nehmen."

Damit hat Dranner unmissverständlich seinen Standpunkt klargemacht. Ihr seid nicht hier weil ihr uns damit einen Gefallen erweist, sondern weil ich euch dazu aufgefordert habe! Ihr seid nicht einer Bitte sondern einer Anweisung nachgekommen! Dies ist zuallererst eine Angelegenheit der Stadt, und auch wenn es euch ums Verrecken nicht passt - die Fäden laufen hier bei mir zusammen!

Forschend blickt Dranner in die Gesichter der Neuankömmlinge. Wie zu erwarten nicken die beiden Magier großzügig, während der jüngere der beiden Priester eher griesgrämig dreinschaut. Dranner ist sich fast sicher, dass sein Wink weder bei ihm noch bei den beiden Zaubereren angekommen war. Emada jedoch - das Gesicht des Inquisitor verrät wie immer keine Regung und ist unergründlich. Ein kurzes, unverbindliches Nicken ist seine einzige Reaktion. Ganz sicher hat dieser Mann genau verstanden, was sich hinter den wenigen Worten des Feldwebels verbirgt. Ob sein Nicken nun seine Zustimmung, nur ein 'Für diesen Moment lasse ich dich gewähren!' oder etwas gänzlich anderes bedeutet, vermag Dranner nicht einzuschätzen.

Nach einem nur einen Herzschlag dauernden Blickkontakt, indem sich die beiden Männer miteinander zu messen scheinen, wendet sich Dranner dem jungen Hüter zu und stellt ihn und seine Begleitung kurz vor, so gut es ihm möglich ist.