So, das ist also ein Teil der seltsamen Gruppe, von der Dranner am Leuchtturm erzählt hat., geht es Marrik durch den Kopf, Steckten sie nun doch mit den Piraten unter einer Decke, und der Feldwebel hat sie gefasst? Aber nein, dann wären sie gefesselt! Trotzdem muss man alles mit Vorsicht genießen, was solche Abenteurer erzählen – sie fühlen sich erfahrungsgemäß keinem höheren Gut verpflichtet, sondern nur dem eigenen Geldbeutel. Und das dürfte besonders für diesen wenig Vertrauen erweckenden Alrik und den abtrünnigen Furtheimer Hüter gelten.

Durch Dranners respektvolle Worte fühlt Marrik sich geschmeichelt, ebenso durch Stones Verbeugung, ihm entgeht jedoch nicht, dass Alrik und die Elfin es bei einem Nicken und einer weniger tiefen Verneigung belassen. Tork Emadas höfliche Worte hingegen lösen ein warnendes Kribbeln bei ihm aus – nicht nur im Tempel ist hinlänglich bekannt, wie unangenehm es sein kann, im Mittelpunkt von Torks Aufmerksamkeit zu stehen.

Vorsichtig wägt der Mann in der weißen Robe ab, wie er sich verhalten soll. Tork steht im Rang über ihm und hätte somit das Recht, die Gesprächsführung zu übernehmen, andererseits ist er vom Hohepriester persönlich beauftragt worden, Dranners Ersuchen nachzukommen. Es wird also darauf hinauslaufen, den Hohepriester zufrieden zu stellen, ohne Tork zu verärgern. Eine vertrackte Situation.

„Auch wir haben die Informationen über die Piraten weitergeleitet, ohne dass uns bislang eine Antwort vorläge.“, erwähnt Marrik auf Mardaneus' Worte hin. Die Gelegenheit erscheint ihm günstig, nun den Glauben der Fremden auf die Probe zu stellen. Er behält Alrik, Stone und Big Claw fest im Auge, während er fortfährt: „Undar in seiner Güte wird uns das schändliche Treiben der Verbrecher wachsamen Blickes sicherlich offenbaren, sobald er es für angezeigt hält, dass wir ihnen Einhalt gebieten. Gelobt sei Undar!“

Gespannt wartet er ab, ob die Fremden eifrig ins Lob Undars einstimmen, wie man es von ehemaligen Begleitern der Heiligen Kriegerin eigentlich erwarten darf, oder ob sie dem Gott des Mondes in Rechem eine solche offene Ehrenbezeigung verweigern.