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Joined: Mar 2003
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Bei diesen Worten verzieht Johram missbilligend das Gesicht und mischt sich ärgerlich in die Diskussion ein. "Es geht jetzt und hier nicht um irgendwelche Kompetenzstreitigkeiten zwischen Wache und Tempel und es geht schon gar nicht darum, die Vertreter eines anderen Volkes zu beleidigen! Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir hier in der Stadt ein viel größeres Problem, als Elfen und deren Magie! Ich möchte deshalb darum bitten, dass wir uns auf das eigentliche Thema beschränken! Wir werden zur Lösung des Problems jede Hilfe brauchen! Eine größere, meiner Ansicht nach dämonische Macht versucht die Macht über die Stadt und über das Land zu erringen! Diese Macht ist nur zu bekämpfen wenn Tempel, Magierakademie und Wache zusammenarbeiten! Und da die anwesenden Abenteurer eventuell einige Informationen zum Umsprung der Macht haben und die Elfen auf dem Schiff und vielleicht bei der Bekämpfung der Macht helfen können, sollten wir alle Streitigkeiten erst mal beiseite lassen! Alles das hat Zeit und kann später in Ruhe geklärt werden! Jetzt geht es um die Rettung der Stadt und des Landes! Genau das scheint Dranner erkannt zu haben und das rechne ich ihm hoch an!" Der Magier deutet eine leichte Verbeugung Dranner gegenüber an. "Ich würde vorschlagen Dakin vorläufig in den Gewahrsam des Tempels zu geleiten und wir hier widmen uns erst mal den wichtigerem Thema, die stadt zu retten."
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
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Joined: Mar 2004
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"Sich einem Dämon zu widmen liegt euch Magiern natürlich näher als sich mit den Problemen der Menschen zu befassen", wirft Emada, mit einem warnenden Blick auf Johram, trocken ein. "Dakin wird nicht zum Tempel geleitet!" fügt er dann hinzu. *Sonst findet er noch Unterstützung in der Umgebung des Hohepriesters*
Er wendet sich an den Priester Dakin, "Euer Verhalten war anmaßend - es stand und steht euch nicht zu, zu Ermessen was die 'berechtigten Interessen' der Bürger sind. Davon abgesehen, wie könnt ihr es wagen anzunehmen, dass es der Wunsch der Oberen des Tempels ist, das Gefolge des am Hofe Lorchems akkreditierten Botschafters anzugreifen; geschweige denn eine Tochter aus königlichem Hause zu beleidigen und damit den Frieden Rechems und Lorchems zu gefährden?" Damit zeigt er auf Big Claw. "Und wo in den Schriften ist erwähnt, dass es Undars Wille ist Nicht-Gläubige zu vertreiben, anstatt sie mit dem leuchtenden Beispiel seines Lichts zu bekehren? Ich werde zu gegebener Zeit untersuchen, welche Häresie in eurem verblendeten Hass steckt, der euch offensichtlich euren Glauben vergessen lässt - bis dahin werdet ihr hier Gelegenheit haben in Demut zu meditieren". Damit bedeutet er der Wache mit einer Handbewegung Dakin wieder abzuführen.
Dakin, der von der Wendung überrascht ist, erbleicht. Die Anklagen von Dranner schreckten ihn nicht allzu sehr, aber Opfer einer intensiven Prüfung in Glaubensfragen zu sein, nachdem er den Tempel offensichtlich in eine peinliche, politische Situation verwickelt hat, das konnte böse für ihn enden. Bevor er etwas sagen kann, packt ihn der Wachposten, nach einem kurzen, fragenden Blick auf Dranner, der nur stumm nickt, und führt ihn wieder ab.
Ohne Dakin weiter zu beachten fährt Emada fort, "Ihr, Feldwebel Dranner, scheint mir, nach meinen bisherigen Berichten über euch, ein Ordnungshüter der alten Schule zu sein, als das Wort 'Hüter' noch eine Bedeutung hatte - aber ihr habt euch weit vorgewagt. Was man mir über die Wachen von Rechem berichtete, scheint mir durchaus Grund genug für eine genaue Untersuchung des Treibens der Stadtwache zu sein. Mag sein, dass euer Ruf nach dem Herzog auf euch zurückfällt - wir werden sehen..."
"Nun aber", fragt er in die Runde, "sagt mir, was die Leute eigentlich so unvermittelt aufgebracht hat. Eine dämonische Präsenz ja wohl offensichtlich nicht, sonst wären sie im Tempel vorstellig geworden".
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2003
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Dranner entgeht keineswegs die kaum versteckte Drohung des Inquisitors. Er hat sich tatsächlich sehr weit vorgewagt. Das Kommando über die Wache liegt noch immer beim Leutnant, und strenggenommen hat er seine Befugnisse überschritten, als er den Herzog informierte. Emeda weiß das natürlich. Andererseits hat der Tempel offiziell keine Macht in weltlichen Belangen der Stadt. Doch Dranner weiß, dass der Tempel mehr als genug Fäden in der Hand hält.
Wenn er nicht einen offenen Konflikt riskieren will, so muss er vorsichtig sein. Emadas Worte sind vorerst eine Warnung - ein Schritt mehr, und der Inquisitor würde womöglich andere Maßnahmen ergreifen. Einschüchtern jedoch würde er sich nicht lassen.
Vorerst nimmt er die Möglichkeit war, durch einen Bericht über die jüngsten Ereignisse die Situation zu entspannen. Dabei ist er bemüht, möglichst nur die Tatsachen zu erwähnen und keine Verdächtigungen oder Vorhaltungen auszusprechen.
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Joined: Nov 2003
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Von gutem Wind getrieben pflügen die Schiffe der Piraten durch das Meer, nur noch wenige Meilen dann kann man am Horizont die dunkle Linie der rechemer Küste sehen. Schwarzbart steht auf dem Ruderdeck seines Schiffes, den Blick entschlossen nach vorne gewendet, entschlossen und ein wenig müde. Aber das läßt er sich nicht anmerken. Die Würfel sind gefallen, und er und die anderen Piratenkapitäne dieser Küste, welche eine Gilde mit alter Tradition bildeten, hatten in der Nacht eine Entscheidung getroffen. Die Unruhen in Rechem und das immer stärker zutage tretende Unvermögen von Janus diese zu unterbinden hatte die Piraten in eine Zwangslage getrieben. Damals als es Schwarzbart gelungen war Geschäfte mit Janus abzuwickeln da hatte dieser verlangt, quasi als Sicherheit, über die Standorte der Piraten informiert zu werden, da der Gewinn vielversprechend war und Janus in dem Ruf stand die Geschicke der Stadt Rechem zu kontrollieren waren die Piraten damit einverstanden gewesen. Doch nun wo Janus Stern am sinken war, stellte sich heraus das diese Informationen nun eine ernste Bedrohung für die Piraten darstellten. Was wenn Janus die Informationen dem Herzog gegenüber als „Ermittlungsergebnisse“ präsentierte um durch den Verrat der Piraten seinen Ruf zu retten? Was wenn Janus diese Informationen an Untergebene weiter gegeben hatte? Der Winter legte sich langsam über das Land, bald war mit den ersten Stürmen zu rechnen. Ohne sichere Verstecke wären die Piraten in den schweren Winterstürmen auf offener See zum Tode verurteilt. Wären die Verstecke aber dem Herzog bekannt würde dieser keine Sekunde zögern sie auszuräuchern. Und einer Streitmacht gegenüber hätten die Piraten keine Chance außer eben auf die See zu fliehen. So waren die Piraten noch in der Nacht, sie standen über einen magischen Kristall in Verbindung, zu einem ergebniss gekommen. Jeder der einen Splitter dieses Kristalls besaß konnte mit den anderen hören und sprechen. Bei kleineren Distanzen sah man sogar, bei Bewegung unscharfe, Bilder welche ruckartig den Sprecher darstellten. Da in der Gilde selbst keine geschichtlichen Aufzeichnungen geführt wurden, und die alten Logbücher niemanden interessierten, wusste keiner so recht wie lange es die Gilde schon gab, und woher sie den Splitter hatten, aber es funktionierte. Und, das wichtigste, es bot allen genügend vorteile so das der raue Haufen nicht auseinander fiel und neue Kapitäne, nach einer Meuterei zum Beispiel, auch der Gilde die treue hielten.
So hatten die Kapitäne beratschlagt und waren zu dem Schluss gekommen das man dafür Sorge tragen muss das der Herzog nichts von den geheimen Verstecken der Piraten erfährt. Als dann die Späher in der Stadt auch noch in den Morgenstunden von den Aufständen berichteten und von der Lage am Magistrat stand für die Piraten fest das jetzt der Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist. Schwarzbart fuhr mit seinen Männern den anderen Schiffen entgegen, alle letzten Vorbereitungen mussten während der Fahrt gemacht werden. Aber das war für die erfahrenen Seemänner kein Problem. Als dann schließlich alle sieben Schiffe der Gilde angetroffen waren wurde sofort ein Kurs auf Rechem gesetzt. Die Gelegenheit war günstig, die Wache geteilt und die Priester und Magier hatten noch nie ohne den Magistrat zusammen arbeiten können. Die Kapitäne waren deshalb noch überein gekommen Rechem zu plündern, also würde man auf Feuergeschosse weitestgehend verzichten. Aber ansonsten durfte es keine Überlebenden geben. Das ganze war gewagt, aber jeder Pirat ging Wagnisse ein, das ganze Piratenleben war ein Wagnis.
Die Männer machen die Balisten bereit, und auch die Katapulte. Wobei etliche der Katapulte nicht viel mehr waren als junge Baumstämme, biegsam und leicht zu transportieren. Normalerweise werden diese primitiven Katapulte benutzt brennende Strohballen, in die eine Flasche Öl gebettet ist, zu verschiessen. Aber es giebt auch andere leichte Munition wie etwa mit Löschkalk gefüllte Beutel die beim aufschlagen platzen und ihren ätzenden Inhalt in Form von Staubwolken freigeben.
Aber auch andere Schutzmassnahmen werden getroffen. So werden an den Seiten der Schiffe große Metalleimer angebracht. Diese sind mit Löchern übersät und dienen dazu ölige Lumpen aufzunehmen. Diese Lumpen werden angezündet wodurch viel Qualm und Rauch entsteht. Das hat den Vorteil das Zauberer es schwer haben Zauber auf einzelne Personen zu wirken da man diese nicht ausmachen kann.
Der Plan ist einfach, zuerst würde man die Verteidigungsanlagen am Hafen vernichten, dann die wichtigen Viertel, die in denen die Garnison und die Hauptwache lag angreifen. Und auch die Akademie und die Tempel, hier würde man Brandgeschosse einsetzen. Die Piraten hatten die Hoffnung das diese Viertel, zum größten Teil aus Stein errichtet, nicht die ganze Stadt entzünden würden. Und selbst wenn, der Hauptgrund des Überfall liegtg darin Rechem auszulöschen. Das Plündern würde nur ein Nebeneffekt sein. Dennoch würde man bei dem Hafenviertel und dem Händlerviertel auf Brandgeschosse verzichten. Zwei Schiffe sollen sich um die Elfen kümmern und deren Schiff auf den Hafengrund setzen. Die Überraschung würde größtenteils bei ihnen liegen, und nur die Elfen könnten die Piraten früher entdecken. Dann meldet der Ausguck das Land in Sicht ist. Die Schiffe, bis jetzt im engen Verbund segelnd, fächern auseinander. Schwarzbart kann erkennen das auf dem Elfenschiff die Mannschaft in Bewegung kommt. Und schon fliegen die ersten schweren Balistageschosse auf die Hafenanlagen zu. Krachend schlagen die schweren, mit Ketten verbundenen Kugeln in die Balisten der Hafenanlage und zerschmettern die Seilzüge und Ketten die es braucht um die schweren Geschütze zu bedienen und zu drehen. Die Piraten, welche Rechem gut kannten, hatten bei diesem ersten Schuss Zeit gehabt und gut gezielt. Der Angriff auf Rechem hat begonnen.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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veteran
Joined: Mar 2004
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Glance dachte noch über die Informationen nach, die Lu Sers Lächeln mit flammenumspielten Reisszähnen dem Piraten entlockt hatte, als ihn ein ferner Ruf von Deck Hochschrecken ließ. Das Schiff erwacht schlagartig zu Leben, schnelle Schritte, Rufe hallen.
"Komm Lu!" sagt er, und wendet sich dem Niedergang zu. "Es scheint Ärger zu geben, von See her kommen Schiffe".
Ohne auf den Drachen zu warten sprintet er an Deck. "An Deck!" hört er den Ausguck rufen. "Sieben Schiffe mit Kurs auf Rechem, keine Handelsschiffe!"
Glance eilt zu Kapitän Earendur, der seine Anwesenheit nur mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis nimmt während er die Meldung eines Elfen entgegennimmt, "Schiff ist klar zum Gefecht!" Unbeirrt beobachtet er die Schiffe, die sich schnell dem Hafen nähern, zu schnell als dass sie Auslaufen könnten um ihre höhere Manövrierfähigkeit auszuspielen. Zwei scheinen leicht abzudrehen und direkt Kurs auf ihn zu nehmen.
"Sieben Schiffe...", sagt Glance halblaut, "Der Gefangene sprach von sieben Kapitänen, die eine Art Bruderschaft bilden hier an der Küste".
Earendur schüttelt nur irritiert den Kopf, er hat jetzt andere Sorgen. Die ersten Geschosse fliegen auf die Stadt und zwei der Schiffe fahren eine Wende auf sie zu. "Bogenschützen! Holt mir die Segelmannschaften aus der Takelage!" ruft er.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2004
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"Ihr habt eine wütenende Menge ohne Blutvergiessen aufgelöst", sagt Emada nach Dranners Bericht. Obwohl Dranner sehr sachlich und ohne Aufhebens seiner eigenen Rolle berichtet hat, hat der Inquisitor durchaus eine Vorstellung darüber, wie es sich wahrscheinlich abgespielt hatte. "Das war gute Arbeit, Feldwebel Dranner!" ergänzt er anerkennend.
"Der Leuchtturmwächter, eine Kaufmannstochter und zwei Wachen tot - wo ist da der Zusammenhang?" überlegt er halblaut, und schüttelt dann den Kopf. "Vielleicht ist da gar keiner - wahrscheinlich sogar..."
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2003
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Johram bemerkt nachdenklich: "Häufigkeit der Ereignisse ist das Verwunderliche! Durch irgendetwas oder irgendwen wird Gewalt geschürt. Der Leuchturmwärter könnte nach Mardaneus Bericht durchaus nur auf das Konto der Piraten gehen. Die Piraten hatten schon immer Problem mit dem Leuchturm. Die anderen Toten aber und die Massenhysterie passen nicht in das Bild! Sie würde eher auf das Wirken einer vielleicht dämonischen Macht hindeuten. Es gibt Kreaturen, die werden stärker durch böse Taten und die von den Abenteurern erlebten Ereignisse im Gebirgstempel deuten darauf hin, dass uns aus dieser Richtung Gefahren drohen können! Wenn sich die Lage so weiter entwickelt könnte nicht nur Rechem in Gefahr sein!"
Mit einem Blick in Richung der Priester ergänzt er seufzend: "Ich glaube wir von er Akademie sollten unsere Rivalitäten mal für eine Weile beiseite lassen und gemeinsam mit den Priestern nach der Ursache dieser dunklen Macht suchen. Auch wenn die Akademie vom Tempel wegen unserer Dämonenforschungen verdächtigt wurde, ich kann versichern, dass wir nichts mit Geschehnissen in Rechem zu tun haben und alles tun werden um die Stadt und dadurch die Akademie zu schützen!"
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
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Joined: Mar 2003
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Der Hafenbereich ist noch immer recht belebt, als die ersten Geschosse einschlagen. Zwar gehen nach der Aufregung nur wenige ihrer Arbeit nach, doch viele Hafenarbeiter und etliche andere stehen noch in kleinen Grüppchen zusammen.
Die Leute heben verwundert die Köpfe, als plötzlich Bewegung in das friedlich an der Kaimauer liegende Elfenschiff kommt. Zwar verstehen sie nicht die in der fremden Sprache gerufenen melodiösen Befehle, doch viele sind beunruhigt, als sie die vielen Bewaffneten in ihren eleganten Rüstungen sehen, die plötzlich das Schiff füllen und Bogenschützen, geschwind wie Spinnen, in die Takellage klettern.
Dann erfüllt plötzlich ein merkwürdiges Pfeifen die Luft, und krachend bersten etliche der Hafenballisten auseinander. Ungläubig starren die Bürger auf die zerrissenen Ruinen der Verteidigungsgeräte. Die Kriegsmaschinen waren zwar allesamt unbemannt, da Rechem mit niemandem im Krieg lag und keinen Angriff erwartete, aber was hätte nicht alles geschehen können, wenn sie besetzt gewesen wären! Ganz sicher hätte es Verletzte gegeben, möglicherweise sogar Tote! Was also sollte dieser grobe Unfug, dieser mehr als schlechte Scherz?
Unmut regt sich bei den Umstehenden, die ersten Schimpfkanonaden und Flüche werden laut. Noch bringt niemand die Zerstörung mit den dunklen Segeln in Verbindung, die in der Hafeneinfahrt aufgetaucht sind. Die turbulenten Ereignisse um Kai rund um das Elfenschiff sind keineswegs vergessen, und so richten sich viele Blicke auf das fremde Schiff. Manch einer mochte glauben, dass es einen Zusammenhang zwischen der hektischen Aktivität dort und den Zerstörungen gab. Griffen die Elfen die Stadt nun doch an?
Dann ist die Luft erneut mit dem unangenehmen Pfeifen erfüllt. Instinktiv ziehen die Leute die Köpfe ein. Einige Wenige, die schneller denken als ihre Kameraden, beginnen zu laufen. Die zweite Salve schlägt direkt auf dem Hafenpflaster ein, mitten unter den Leuten. Tausende scharfkantige Splitter fliegen umher und zerfetzten das Fleisch der Umstehenden, weiße, undurchdringliche Wolken stauben empor und brennen sich in Augen, Mund und Nase der Unglücklichen, die von ihnen erfasst werden. Schreie gellen empor, Verwundete wälzen sich auf dem Boden, ein Mann mit aufgerissener Bauchdecke versucht verzweifelt, seine hervorquellenden Gedärme zurück in die Bauchhöhle zu pressen. Und in das aufbrechende Chaos schlägt erneut eine Reihe von zerberstenden Geschossen ein und richtet weitere entsetzliche Verwüstungen an.
Einige Wächter deuten erregt auf die dunklen Segel, die sich weiter dem Hafen genähert haben, und die zu großen, starken Schiffen gehören. Inzwischen sind sie deutlich zu erkennen. Fassunglsos starren die Wächter zu den Fahnen, die an den Masten wehen.
"Das sind... das..." stammelt der junge Korporal tonlos. Dann nimmt er sich zusammen, und brüllt mit all seiner Kraft, wenn auch ein wenig heiser: "Piraten! Wir werden von Piraten angegriffen! Bringt euch in Sicherheit, Leute!"
Zumindest jene, die in seiner Nähe stehen, können in dem ausgebrochenen Chaos den Ruf verstehen, doch sie nehmen ihn auf und geben ihn weiter, und schon geht er durch die entsetzte Menge:
"Piraten!"
Nur Augenblicke später schlägt ein Geschoss direkt unter den Wächtern ein, die blutüberströmt zu Boden gehen.
"Flieht! Flieht!" hallt es über den Hafen.
Und die Leute beginnen in wilder Panik zu laufen, hinaus aus dem Hafenbereich, der sich in eine Hölle verwandelt hat, und hinein in die trügerische Sicherheit der schmalen Gassen, nur fort von diesem Ort des Grauens, fort, fort! Gellend schreien sie ihr Entsetzen und ihre Angst hinaus, und immer wieder rutschen sie auf dem durch das vergossene Blut schlüpfrig gewordenen Pflaster aus, straucheln, gehen zu Boden.
Doch nicht alle fliehen. Etliche, die eigentlich noch in der Lage wären davonzulaufen, bleiben zurück. Zu keinem klaren Gedanken fähig, taumeln sie wimmernd ziellos durch die Hafenanlagen oder versuchen, die Getroffenen fortzuziehen. Mehrere, die die volle Wucht des weißen, ätzenden Staubes abbekommen haben, wälzen sich hustend und röchelnd auf dem Boden oder torkeln halbblind über das Pflaster, unentwegt mit den Händen die verbrannten Augen reibend, obwohl dadurch die Verletzungen keineswegs gelindert sondern eher noch verschlimmert werden. Eine junge Frau hockt teilnahmslos neben einem Mann, dem ein Geschoss den halben Kopf weggerissen hat. Sie hat den zertrümmerten Schädel des Mannes in ihren Schoss gebettet und streicht immer wieder zärtlich über die zerfetzte Stirn, als könnte sie nur dadurch den angerichteten Schaden ungeschehen machen. Von dem apokalyptischen Durcheinander um sie herum scheint sie nichts wahrzunehmen.
Und so findet auch die nächste Salve zahlreiche Opfer...
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addict
Joined: Mar 2004
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Gerade noch hatte Lu sich mit stolz geschwellter Brust vorgestellt, wie hilfreich die neuen Informationen, die der Gefangene ihnen nur zu bereitwillig mitgeteilt hatte, für die Gruppe wären und dass Przyjaciel Stone ihn bestimmt loben würde, da sprintet Glance auch schon die Treppen zum Deck hinauf. Verwirrt folgt der kleine Drache ihm zum Rudelführer des Schiffes.
Dort kann er die in den Hafen segelnden Schiffe zunächst nicht zuordnen, bis ihm durch Glance Worte klar wird, dass es sich um Piraten handeln muss. Piraten! Unwillkürlich duckt sich Lu und verblasst. Natürlich hatte er die Piraten besiegen wollen - aber doch nicht alle auf einmal und das zudem auch noch mit den schwankenden Planken eines Seelentöters unter sich! Was sollen sie nur tun? Warum ist Przyjaciel Stone nicht hier?
Inzwischen ist deutlich zu erkennen, dass zwei der sieben Schiffe das Elfenschiff angreifen. Mit Bewunderung beobachtet Lu die Schnelligkeit und Zielsicherheit der elfischen Bogenschützen. Lange bevor die ersten Geschosse der Piraten das Schiff des schönen Volkes erreichen, haben ihre Pfeile tödliche Beute unter den Piraten gemacht. Aber die Halunken steuern unbeirrt weiter auf sie zu!
Das Geschrei der Piraten, das Surren der Geschosse, die knappen Befehle Earendurs - Lu ist hin- und hergerissen zwischen dem dringlichen Wunsch, zu flüchten und sich andererseits voller Wut über das Erlebte auf die Piraten zu stürzen. Außerdem bricht seine nur mühsam unter der Oberfläche verborgene Angst vor dem Seelentöter wieder auf, jetzt wo dieser nicht länger nur still auf den Wellen schaukelt. Mit einem Schrei voller Wut und Verzweiflung schwingt er sich in die Luft.
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veteran
Joined: Mar 2004
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Tork zögert. Insgeheim findet er Johrams Angebot zur Zusammenarbeit vernünftig, aber er weiß auch, dass innerhalb der Tempelhierarchie Viele der Überzeugung sind, dass 'Dämonenaustreiben ihre ureigene Sache' sei, und dass die Magier, 'die sie ja erst beschwören', die Letzten sein sollten mit denen man sich verbünden sollte.
Vorsichtig sagt er, "Wir sollten erst Mal feststellen was an dieser angeblichen dämonischen Präsenz dran ist. Solche Morde könnten durchaus auch, zwar verwerfliche, aber rein menschliche Hintergründe haben. Schießlich hat Niemand im Tempel bisher etwas davon gemerkt, sonst wüßte ich das!"
Er weiß aber auch, dass im Tempel Niemand nach einer Solchen suchte, weil sie viel zu beschäftigt sind ihre Rituale zu pflegen und ihre Bedeutung zu betonen.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Mar 2004
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Die Bogenschützen der Elfen befolgen Earendurs Befehl mit tödlicher Präzision, wodurch allerdings das erste Schiff seine Wende nicht zu Ende fahren kann, da die Segelmannschaft fehlt die Segel zu trimmen. Dadurch hält das Schiff jetzt genau auf sie zu. Jeden Moment wird der Bug in ihre Seite krachen.
Das zweite Schiff hingegen schafft die Wende noch und bewegt sich nun auf einem Parallelkurs. Auch dort machen sich Schützen bereit.
"Sie werden uns rammen! Alle Mann an Deck nach Backbord, bereit zur Enterabwehr!" ruft Earendur angesichts der unmittelbaren Gefahr. "Bogenschützen, Zielwechsel auf das erste Schiff!"
Glance schaut sich um ob einer seiner Gefährten aus der Kajüte bereits an Deck ist, sieht aber nur den plötzlich auffliegenden Lu Ser.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Apr 2005
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Schwarze Wolken hängen wie verstümmelte Leiber über den fahlen Wassern der grauen Teiche. Der Duft versengten Fleisches wird vom Zephir herangetragen. Das liebliche Wehgeschrei der Gequälten erfüllt die dunstige Abendluft.
Lurekar fliegt über die Kuppen der kahlen Hügel, hinter denen die Stadt wartet. Undeutlich ist im grünlichen Licht der Fackeln zu sehen, wie Schergen am Fuß der Hügel neue Opfer auf die Räder flechten. Lohnt es sich vielleicht, eines davon auszusondern und auf persönlichere Art zu bestrafen? Ein kräftiger, dicht behaarter Kerl mit Hörnern gibt einen grunzenden Laut von sich, der sein animalisches Äußeres noch unterstreicht.
Nein, das wird warten müssen, bis die Einzelheiten des Auftrags abgeklärt sind. Lurekar steuert wie immer auf die Lichtung zwischen den toten Bäumen am Obsidianweiher zu. Das Knirschen ihrer morschen Zweige im Wind ähnelt seltsam dem Ächzen von Schiffsplanken. Plötzlich brüllt jemand „An Deck!“.
Der Musiker schaut auf. Er ist in seiner Kabine auf dem Elfenschiff; vor ihm liegt aufgeschlagen das Büchlein des Bibliothekars. Ich muss wohl kurz eingenickt sein., fährt es ihm durch den Kopf, Was für ein eigenartiger Traum! Diese trostlose Landschaft, die ich garantiert nie zuvor erblickt habe und die dennoch seltsam vertraut wirkte – warum habe ich sie bis in kleinste Einzelheiten vor mir gesehen, warum waren Gerüche und Geräusche so deutlich? Das war fast wie ... wie eine ferne Erinnerung.
Verwirrt reibt sich Lurekar die Schläfen. Ein kleines Blatt Papier liegt neben dem Buch; die verschnörkelten Schriftzüge darauf ähneln den Randbemerkungen in dem schmalen Band. „Und dem verbundenen Gegensatze allein wird zufallen die Aufgabe, zu öffnen das vertrackte Siegel, auf dass ihm Beachtung, Anerkennung und Liebe zuteil seien immerdar.“, lautet der letzte Satz. Von Deck sind Schreie zu hören. Der Musiker schüttelt den Kopf, legt das Stück Papier in das Buch, klappt dieses zu und steckt es ein. Dann eilt er zum Bullauge der Kabine und späht hinaus.
In diesem Augenblick wird das Elfenschiff von einer Folge heftiger Erschütterungen erfasst. Krachend zersplittert Holz unter der ersten Katapultsalve des gewendeten Piratenschiffes. Auch mit ihren Langbögen haben die Elfen nicht verhindern können, dass die Freibeuter sich in Schussposition manövrieren und feuern. Einige ihrer Waffen sind offenbar mit Scherben und Glassplittern geladen, denn direkt nach den schweren Steinbrocken prasselt ein Hagel aus scharfkantigen Geschossen auf das Deck der Elfen nieder. Mehrere Personen schreien auf. Wegen der bedrohlichen Situation von vorhin tragen noch einige, aber nicht alle elfischen Soldaten ihre Rüstungen.
Unsicher tritt Lurekar ein paar Schritte zurück. Diese verdammten Ostküstler! Können sie nicht wenigstens ab und zu versuchen, ihre Probleme auf zivilisierte Weise zu lösen? Der hagere Mann zwingt sich, ruhig zu bleiben. Das Elfenschiff ist deutlich größer als der Angreifer, den er von hier aus sehen kann; der Kapitän macht einen erfahrenen Eindruck. Er sollte wissen, wie man mit der Lage fertig wird. Und noch ist nichts entschieden. Von Deck aus wäre zwar ein Sprung ans sichere Ufer möglich, aber es wäre leichtsinnig, jetzt ungeschützt an Deck zu gehen. Und auf diese Entfernung kann man dem Feind höchstens Gleiches mit Gleichem vergelten. Daher dürfte es klüger sein, vorerst unter Deck zu bleiben und abzuwarten, was passiert.
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veteran
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veteran
Joined: Mar 2003
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Das Amulett unter Alrik's Kleidung vibriert leicht. Das stört ihn, denn er weiß, daß er sich in einer überaus wichtigen Verhandlung befindet.
Warum vibriert es ? Er kennt "sein" Amulett noch nicht lang genug, um genau zu wissen, was für eine Bedeutung diese leichte, aber unablässige Vibration hat. Unsicher blickt er langsam zu Stone und Big Claw herüber. Ist ihnen irgendetwas sonderbares aufgefallen ? Er kann hier nichts Außergewöhnliches entdecken.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Joined: Nov 2003
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Die ganze Zeit über hat sich die Elfe ruhig verhalten und den Gesprächen zugehört. Sie weiß, dass sie hier nicht gerne gesehen ist.
Plötzlich dringt etwas in ihr Bewußtsein. Sie kann es nicht zuordnen. Aber es beunruhigt sie.
Big Claw fängt den Blick von Alrik auf. Auch er scheint etwas bemerkt zu haben. Aber was?
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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OP
veteran
Joined: Nov 2003
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Stone der sich im laufe der Besprechung immer mehr in den Hintergrund gedrängt fühlt weiss nicht so recht was er tun soll. Hilfesuchend blickt er zu Alrik und Big Claw. Doch die beiden blicken sich gerade gegenseitig an, irgend etwas scheint sie zu irritieren. Und dann spürt er selbst etwas, ein leichtes ziehen oder ein nagen an seinem Verstand. Verwirrt blickt er sich um, doch hinter ihm steht niemand, und die anderen aus Rechem scheinen ihn schon länger nicht zu beachten. Dennoch hat er das Gefühl das jemand zu ihm spricht, ihn ruft. Dann schießt ihm ein klares Bild durch den Kopf, zumindest hat er den Eindruck das es klar ist. Dunkel ist das Bild so dunkel das man keine Einzelheiten erkennen kann, und dennoch sieht Stone wie sich in dem dunkeln etwas noch viel dunkleres bewegt. Stone keucht auf ohne es zu merken, Gefühle überfluten ihn, Leid, Schmerz, Grauen, Tod, und über allem liegt ein wahnsinniges Gefühl der Freude. Eine gierige, grausame Freude, und dennoch nur diese Feude mildert die anderen Gefühle ab. Stone hat das gefühl als würde als das Grauen all das Leid ihm selbst zustoßen, gleichzeitig erkennt er in dieser wahnsinnigen Freude etwas das er kennt. Ein Gefühl das ihn schon einmal erfüllt hatte. Im Tempel ... Das Dunkle, ein Schatten der sich bewegt, nein der Tanzt und vor Energie nur so pulsiert. Ein roter Schimmer liegt jetzt auf dem Schatten, Stone kann eine Gestalt erkennen. Eine seltsame Gestalt die an den Kontouren mit den anderen Schatten zu verschmelzen scheint, an Größe gewinnt und verliert. Dann sieht es so aus als würde der Schatten mitten in das rote Licht starren, inmitten all der intensiven und wiedersprüchlichen Gefühle die Stone überfluten sticht nun eines wie ein Signal heraus. Überraschung, fast ist es so als könne Stone hören wie der Schatten fragt wer da sei, ob es der Meister ist. Aber gleichzeitig ist Stone sicher nichts zu hören. Und dann begreift er was passiert. Mühsam nestelt er die kleine Figurine der Göttin Aneishin hervor, und wenn Stone tausendmal wußte das dies nichts mit der Göttin zu tun hat sollen doch alle anderen verdammt sein, für ihn ist dies immer seine Göttin, und starrt sie an. Jetzt wo er keinen direkten Kontakt mehr zu der Figurine hat sind die Bilder und Gefühle weg, aber die kleine Statue leuchtet so stark das der gesamte Raum in rötliches Licht getaucht ist, und eine leise Stimme weht durch den Raum,
... schieht, es geschieht, jetzt seid wachsam, haltet es auf, es geschieht wieder es geschieht, es gesch ...
Die Stimme schwillt, immer leise bleibend, auf und ab so das man nie alles verstehen kann und dennoch versteht was die Stimme so klagend verkündet.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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veteran
Joined: Oct 2004
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Erschrocken lässt Chumana die Gürtelschnalle fallen, als ein lautes Krachen sie aus ihrer Konzentration reißt. Was ist denn bloß jetzt schon wieder im Hafen los? Das klingt ja so, als ob da jemand ein Haus abreißt.
Ärgerlich hebt sie die Schnalle auf und befestigt sie wieder an ihrem Gürtel, als zum zweiten Mal berstende Geräusche vom Hafen her ertönen, gefolgt von Schmerz- und Panikgeschrei. Jetzt wird ihr auch das hektische Laufen und Rufen um sie herum bewusst. Sie war so vertieft darin, einige Informationen von den Lippen der Beobachteten abzulesen, dass sie ihre Umgebung völlig vergessen hat. Was ist nur los? Ist der Mob zurückgekehrt und liefert sich jetzt ein Gefecht mit dem Elfenschiff?
Gerade will sie sich erheben, um die Lage mal in Augenschein zu nehmen, als ein weiteres ohrenbetäubendes Krachen direkt neben den Kisten ertönt, hinter denen sie es sich bequem gemacht hat, gefolgt von einer heftigen Erschütterung, die sie von den Beinen reißt. Die Kisten, teilweise durch den heftigen Einschlag von irgendetwas Schwerem zerborsten, geraten in Bewegung und drücken sie gegen die Bordwand . Ein scharfer Schmerz fährt ihr durch das linke Handgelenk, das verdreht zwischen ihrem Körper gegen die Planken gepresst wird. Ein Hagel aus Holzteilen, Splittern und anscheinend auch kleinen Glasstücken regnet auf sie herab und verursacht unangenehme Kratzer. Über ihr bohrt sich eine handgroße scharfe Scherbe in die Reling.
Erschrocken schaut sie auf das messerscharfe Geschoss. Die zerborstenen Kästen haben ihr zwar einige unangenehme Blessuren und anscheinend ein verstauchtes Handgelenk eingebracht, aber sie haben ihr vielleicht auch das Leben gerettet. Wäre sie ungeschützt solchen Geschossen ausgesetzt gewesen, sie mag gar nicht daran denken. Schmerzensschreie in ihrer Nähe zeugen davon, dass nicht alle so glimpflich davongekommen sind. Sie kennt diese Art von Schreien. Schreie, die nicht selten bald darauf für immer verstummen.
Stöhnend versucht sie sich zu befreien, als ein eiskalter Schauder über ihren Rücken läuft. Ein heftiger Schmerz schießt durch ihren Kopf und von plötzlicher, unerklärlicher Panik erfüllt, kann sie spüren, wie das Blut durch ihre Adern rast, das Klopfen ihres Herzens dröhnt laut in ihren Ohren, kalter Schweiß steht ihr auf der Stirn und ihr Atem geht stoßweise und unglaublich schnell. Sie kann nur noch daran denken, von hier weg zu kommen. Weit weg. Sofort! Sie öffnet ihren Mund, um zu schreien, aber es kommt kein Ton heraus. Etwas scheint in ihrem Kopf zu explodieren. Bilder tauchen vor ihr auf.
Zwei ineinander verschachtelte Pyramiden. Ein unwirklicher Stern aus schwarzem und weißem Licht glüht vor ihren Augen und scheint immer größer und bedrohlicher zu werden. Irgendetwas Dunkles, Böses lauert dahinter. Wartet darauf, endlich freigesetzt zu werden, zerrt an seinen Ketten. Gierig nährt es sich von Blut und Leid, das zu ihm, in diese feuchte Finsternis fließt. Eine merkwürdige Macht geht vom ihm aus. Ein Ruf, der alles um es herum zu vergiften scheint. Etwas in Chumana will aufstehen und irgendetwas zerschlagen, jemandem wehtun, Blut vergießen. Aber die Angst in ihr ist noch stärker. Wie ein Hase vor dem Wolf will sie nur davon laufen, so lange nur fort von diesem Etwas, bis ihre Beine sie nicht mehr tragen können, aber sie kann nur weiter paralysiert daliegen und diese Vision anstarren.
Dann formt sich ein weiteres, kleines Bild in dem schrecklichen Gleißen des Sterns. Eine kleine, menschliche Form. Ein schwaches Leuchten geht von ihr aus, das immer stärker wird, bis es heller stahlt als die andere Vision und sie verdrängt. Die Statuette!
„Stone“, ein Flüstern, kaum lauter als das Rascheln von Blättern, dann wird ihr schwarz vor Augen.
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Joined: Mar 2003
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Mardaneus bemerkt plötzlich ein rotes Leuchten im Raum und vernimmt ein Stimme, die irgendetwas zu flüstern scheint. Er schaut sich verwundert um und horcht. "Was geschieht hier?" Er besinnt sich auf seine Magie und lauscht in sich hinein. "Böses wird stärker! Ich spüre es! Gerade jetzt!" sagt er. "Ihr solltes es auch spüren" wendet er sich an Tork.
Auch Johram bemerkt das Licht und hört die Stimme. "Schon wieder Unruhen in der Stadt?" Er zieht hastig eine kleine Seherkugel aus seiner Tasche und blickt hinein. Es dauert eine Weile und das Bild vom Hafen erscheint. Er erschrickt. "Am Hafen liegen Tote und Verwundete!" ruft er aus. Johram versucht das Bild bis zum Elfenschiff zu erweitern und erblickt ein Schiff "Piraten greifen an!"
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
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Joined: Nov 2003
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Big Claw springt auf. "Oh nein, wir müssen etwas tun. Das Elfenschiff. Wir müssen helfen, den Menschen von Rechem, unseren Gefährten und meinem Volk auf dem Schiff."
Hilfesuchend sieht sie sich um.
Ihr Blick bleibt an Stone haften. "Deine Figur leuchtet, was hat das zu bedeuten? Und ich höre eine Stimme, die sagt: " ... schieht, es geschieht, jetzt seid wachsam, haltes es auf, es geschieht wieder es geschieht, es gesch ... Was ist hier los?"
Last edited by bigclaw6; 26/01/07 11:06 PM.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Mar 2003
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Alrik nimmt eine Bewegung wahr. Es ist Stone. Er macht da etwas ... holt seine Statuette hervor ... Prompt fängt sie an, den Raum in unheimliches, rötliches Licht zu tauchen ... Und auch die Vibration wird stärker. Bald ist sie so unangenehm, daß er sein Amulett hervorholen muß, um die ständigen Vibrationen nicht auf seiner Brust spüren zu müssen.
Der grüne Stein in dem kreisrunden, flachen Amulett pulsiert stark. Er hört die Stimme der Göttin in seinem Geist : "Etwas furchtbares ist passiert. Furcht ... Trauer ... Leid ... eine Gefahr ... Ich verlange von dir, daß du etwas dagegen tust." Der Befehlston, unter dem ein Ton der Sorge spürbar ist, ist nicht zu überhören.
Als er sich umschaut, stellt er fest, daß die anderen nichts davon gemerkt haben. Statt dessen zieht sie jetzt die Statuette in ihren Bann. "Böses wird stärker! Ich spüre es! Gerade jetzt!" hört er Mardaneus sagen. Er dreht sich zu ihm um. Johram wirkt sehr aufgeregt, als er etwas herausholt. Alrik kann nicht erkennen, was, aber er hört noch, wie er aufschreit : "Piraten greifen an !"
Dann wird es auf einmal sehr still. Gedanken rasen. Erst jetzt bemerkt Alrik das Wabern eines seltsamen Singsangs in der Luft. " ... schieht, es geschieht, jetzt seid wachsam, haltes es auf, es geschieht wieder es geschieht, es gesch ..."
Dann überschlagen sich die Ereignisse.
Zunächst springt Big Claw auf und ruft : "Oh nein, wir müssen etwas tun. Das Elfenschiff. Wir müssen helfen, den Menschen von Rechem, unseren Gefährten und meinem Volk auf dem Schiff."
Last edited by AlrikFassbauer; 27/01/07 02:15 PM.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Joined: Mar 2004
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Lu steigt steil in den Himmel - nur weg vom Lärm! Entsetzt hört er, wie unter ihm die ersten Geschosse in den Seelentöter einschlagen. Auch seine letzte Schwanzschuppe ist inzwischen durchsichtig geworden. Die zahlreichen Schauermärchen der Alten schießen ihm durch den Kopf. Was kann er nur tun, um seinen Gefährten zu helfen? Er muss ihnen helfen: ihre Aufgabe, er ganz alleine in einer fremden Welt ... Panik droht ihn in seiner verzweifelten Hilflosigkeit zu übermannen.
"Was soll denn das nun wieder", vernimmt er eine tadelnde Stimme in seinem Kopf. "Wie oft soll ich es Dir noch erklären? Du bist ein DRACHE!"
Wie nach einem Rüffel seines Lehrers zieht Lu den Kopf ein. Drache - Feuer, Feuer, FEUER! Er ist ein Drache! In seinem Rausch lässt er sich steil dem Piratenschiff entgegenfallen, das parallel zum Elfenschiff fährt, gerät so jedoch in den Grenzbereich des Geschützfeuers.
"Au, au, au, au", jammert er, als ihn Steine und Scherben treffen. Glücklicherweise sind seine Flügel intakt geblieben. Nein, er muss sich eine intelligentere Strategie ausdenken. Der Stimme in seinem Kopf scheint es für einen Moment die Sprache verschlagen zu haben. Er kann das Kopfschütteln geradezu spüren: "Es gibt auch kluge, nicht selbstmordgefährdete Drachen ...", meldet sie sich dann mit beißendem Spott zurück.
Lu schüttelt sich unwillig und kreist kurz in sicherer Höhe oberhalb des Piratenschiffs. Dann kommt ihm eine Idee. Er entfernt er sich von den beiden Schiffen, um sich dem Piratenschiff von der dem Elfenschiff abgewandten und somit unbesetzten Seite aus flach über dem Wasser zu nähern. Konzentration und der rasende Wunsch nach Vergeltung lassen seine eher kindlichen Zügen plötzlich hart erscheinen - könnte denn jemand etwas anderes als ein schwaches Flimmern von ihm sehen.
Wo nur soll er auf diesem schwankenden Ungetüm ungesehen landen? Mit einem leisen Knirschen krallt er sich zunächst mit allen Vieren an einen kleinen Vorsprung in der Seitenwand des Seelentöters. Skeptisch betrachtet er das Wasser nur wenige Meter unter sich. Nur einen kurzen Moment ausruhen und dann ...
Mit einem trockenen Knacken reißt die Luke, an die Lu sich geklammert hat, aus den Schanieren und stürzt mit dem sich weiterhin panisch festkrallenden Drachen dem Wasser entgegen.
Im letzten Moment kann Lu seine Flügel öffnen und das Holzbrett fallenlassen. Seine Angst vor dem Wasser setzt die Kräfte frei, die notwendig sind, um in einer irrwitzig engen Kurve zurück zum Piratenschiff zu fliegen und in der entstandenen Öffnung zu landen. Erleichtert schnaufend dankt er Przyjaciel Stone für das allmorgendliche Training und hüpft vorsichtig ins Innere des Schiffs. Langsam gewöhnen sich seine Augen an die Dämmerung. Noch vor seinen Augen hat jedoch seine Nase erkannt, was er vor sich hat: mehrere Fässer mit der lustigen Spielflüssigkeit der Helden - wie hieß sie doch gleich? Ehre in Holzfässern ... RUM! Plötzlich scheint alles ganz einfach. Mit wütenden Tritten öffnet der kleine Drache eines der kleineren Fässer.
Vergeltung - und Hilfe für seine Gefährten! Mit einem bitteren Lächeln steckt er das Fass in Brand und verschüttet die brennende Flüssigkeit im Laderaum so gut er kann. Immer mehr Fässer fangen im Bauch des Seelentöters Feuer. Zufrieden steht er inmitten der immer höher schlagenden Flammen und genießt ihre Hitze. Riecht er nicht sogar noch ein wenig leckeren Schwefel?
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