|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Als das rote Licht die kleine Wachstube ausfüllt, weicht Dranner zurück. Seine Hand fährt an den Schwertknauf, ohne die Waffe jedoch blank zu ziehen.
"Was ist das für eine Teufelei?" poltert er, und heißer Zorn schwingt in seiner Stimme mit. "In meiner Stube! Wie könnt Ihr es wagen!" Anklagend richtet sich Dranners Hand auf seine Gäste, wobei die Geste eher umfassend ist und keinem Einzelnen zu gelten scheint.
Niemand nimmt Notiz von seiner Empörung. Am Rande hat der Feldwebel den Eindruck, dass auch eine lautlose Stimme durch den Raum schwingt, doch das Verhalten seiner Gäste steigert seinen Zorn noch mehr, und so verdrängt er das gestaltlose Murmeln.
Gerade will er die Anwesenden mit scharfen Worten für ihr ungebührliches Verhalten zurechtweisen, da springt die Elfin auf und ruft zusammenhanglose Warnungen, die das Elfenschiff betreffen.
Und als wäre das nicht genug, fliegt auch noch die Tür der Wachstube auf. Ein atemloser Wächter blickt entgeistert in den rot ausgeleuchteten Raum und braucht einige Augenblicke, bevor er mit sich beinahe überschlagender Stimme ruft:
"Die Stadt wird angegriffen! Piraten haben ein Blutbad am Hafen angerichtet! Die Menschen fliehen in Panik durch die Straßen!"
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Neben den Verletzten und Verwirrten bleibt auch noch eine handvoll anderer Männer am Hafen zurück. Es sind Tagelöhner, Hilfsarbeiter, ehemalige Seeleute, die sich unter einem hölzernen Vordach halbwegs vor dem Beschuss in Sicherheit gebracht haben. Harte Männer mit groben Gesichtern, die von zahlreichen Schlägerein gezeichnet und die von einer Wolke aus Alkoholdunst umgeben sind. Sie stammen aus der untersten Gesellschaftsschicht, und nicht wenige finden für sie nur Bezeichnungen wie Abschaum und Halunken. Solchen Männern würde man höchstens etwas anvertrauen, von dem man sicher gehen will, dass es verschwindet oder in die falschen Hände gerät - und selbst hierbei könnte man nicht sicher sein.
"Die Hurensöhne ham Einauge umgebracht! Dafür soll'n se blechen!" dröhnt ein grobschlächtiger Kerl düster, und seine Stimme verspricht sicheren Tod.
"Weiß' gar nich, was de willst." brummt ein anderer, dem eine schlecht verheilte Narbe quer über das Gesicht verläuft. "Ihr ward doch nie fein zu'nander. Habt euch angespuckt und paar Mal versucht, euch mit'm Messer n' Bauch aufzuschlitzen. Ward' nicht gerade Kumpels." "Halt's Maul, Narbe! War mein Feind, ja! Aber s' is ne Sache, seinem Feind selbst n' Messer in Wanst zu jagen oder ihn von andern abmurksen zu lassen! Konnt' mich immer auf ihn verlassen - war immer da, wenn's Sreit brauchte! War'n guter Feind, und die feigen Ärsche hab'n ein Drecksrecht, ihn umzubringen!"
"Wir werden ihnen so in den Arsch treten, das ihnen die Scheisse zum Maul wieder rauskommt!" flucht ein dritter, der sich eine frische Wunde am Arm hält.
"S' sind zu viele. Die werden uns umbringen." stellt ein jüngerer Mann, dem ein Ohr fehlt fest.
Angewidert spuckt der erste einen Fladen aus. "Drauf geschissen! Krepieren müssen wir alle. Aber vorher will ich den Drecksäuen noch die Därme aus dem Leib prügeln."
Wütend schaut er zu dem schlanken Elfenschiff, auf dem rege Betriebsamkeit herrscht. "Hey, die Spitzohren wollen stiften gehen!" Einer der Männer wirft einen Blick zu der Anlegestelle und grinst breit. "Die krieg'n ihren Kahn nie und nimmer nich' schnell genug flott! Bis die abgelegt ham' ist denen das andere Schiff schon längst voll reingeknallt. Das wird'n schönes Kleinholz geb'n, sach ich euch!"
"Dann sollten wa' seh'n, dass wa' wegkommen!" wirft der Jüngere ein. "Ist doch aussichtslos!"
Erneut spuckt der Erste aus. "Verpiss dich, Kleiner!" sagt er verächtlich. "Verkrich' dich in 'nem Loch wie'n Wurm!" Demonstrativ zertrümmert er einen Holzstuhl und schwingt ein Stuhlbein probehalber ein paar Mal durch die Luft. Seine Haltung und die Bewegungen wirken durchaus erfahren. Mit Sicherheit ist es nicht das erste Mal, dass er eine solch improvisierte Waffe verwendet. Die meisten anderen der wenigen Männer machen es ihm nach, und nach kurzem Zögern zerschlägt der Jüngere einen tönernen Krug am Hals und umfasst den scharfkantigen Splitter wie ein Messer. "Recht so." brummt eine der Gestalten anerkennend. "Wird doch noch n' ganzer Mann aus dir!"
"Sobald se' an Land kommen, machen wir se' fertig!" prophezeit der Erste und schwingt das Stuhlbein, wobei er ein markerschütterndes Geheul ausstößt. Seine Kameraden stimmen in das Gejohle ein, bis eine neuerliche Salve aus den Katapulten der Piratenschiffe das hölzerne Vordach in eine Wolke aus scharfkantigen Holzsplittern verwandelt...
|
|
|
|
veteran
|
OP
veteran
Joined: Nov 2003
|
Der hereinstürzende Wächter lässt bei Stone die Dämme brechen. Lu, und Glance und die anderen, wenn die Piraten im Hafen schon ein Blutbad angerichtet hatten dann waren sie auch an dem Elfenschiff vorbei gekommen. Der einzige im Raum der zumindest offen zugehört hatte war, so erstaunlich das für Stone auch ist, Emada. "Fangt Emada, und seht zu was ihr damit anfangen könnt. Diese Figur kann euch den Weg zu der Bedrohung weisen. Ich muss Freunden helfen." Dann wirft er die Figurine in Richtung des Inquisitors. Mit zwei fließenden Schritten ist er bei dem neu eingetroffenen Wächter. Dieser nimmt die bedrohung erst wahr als der große Krieger direkt neben ihm steht. "Verzeiht mir, aber ich brauche ein Schwert." Mit diesen Worten verdreht Stone dem Wächter mit einer Hand den Arm und zieht mit der anderen dessen Schwert heraus. Eine einfache Waffe, aber gut gepflegt. Vielleicht etwas kurz, Stone würde dennoch damit zurecht kommen. "Alrik, Big Claw kommt wir müssen unseren Freunden helfen, oder bleibt und helft Emada. In der Kanalisation, ein Schattenwesen." Ohne abzuwarten was seine Freunde jetzt machen dreht Stone den Wächter in Dranners richtung der eine bedrohliche Handlung eingenommen hat und gibt ihm einen kräftigen Stoß. "Versteht mich, da draussen brauchen meine Freunde Hilfe. Ich werde sie nicht im Stich lassen." Stone kann nicht erkennen ob Dranner, der von dem Wächter zu Boden gestoßen wurde ihn verstanden hat. Dann ist er draussen. Stone fragt sich ob er es fertig bringen wird sich den Weg durch unschuldige Wächter frei zu kämpfen. Aber die Antwort bleibt ihm zum Glück erspart. Niemand achtet auf ihn, alles rennt durcheinander. Stone bemerkt sofort das diesen Männern die Führung fehlt aber er ist nicht undankbar für die Gunst des Moments. Mit langen Schritten läuft der Krieger in richtung des Ausganges.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
*endgültig gelöscht*
Last edited by AlrikFassbauer; 28/01/07 02:33 PM.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Verdammter Narr!" flucht Dranner, während er sich unter dem überraschten Wächter hervorrappelt. Doch er kann keinen Zorn auf den fremden Krieger empfinden, auch wenn ihm der Mangel an Disziplin bei einem augebildeten Hüter aus Furtheim befremdlich erscheint. Der Wille, seinen Kameraden im Augenblick höchster Not ohne Rücksicht auf das eigene Leben beistehen zu wollen, war durchaus ehrenhaft und verdiente Anerkennung. Doch blindes Drauflosstürmen konnte selbst den tapfersten und gewaltigsten Kämpen schnell zum Straucheln bringen - und wie war es dann den Kameraden gedient, wenn man von Pfeilen und Bolzen durchlöchert sein Leben sinnlos auf der Straße aushauchte, weil man ohne Sinn und Verstand vorgeprescht war? Diese Vorgehensweise mochte einem Barbaren aus den Stämmen im Norden angemessen sein, nicht jedoch einem ausgebildeten Krieger, der einmal Bestandteil einer gemeinsam operierenden Truppe gewesen war. Nun, die wenigen Jahre und der Mangel an Erfahrung in einer richtigen Schlacht mochten eine Erklärung sein, eine Entschuldigung war es jedoch gewiss nicht.
"Was stehst du hier herum?" herrscht der Feldwebel den überrumpelten Wächter an. "Geh und besorg dir eine neue Waffe! Wir werden diesem ungestümen Barbaren zum Hafen folgen und hoffen, dass er den Schaden nicht noch vergrößert! Lasst die Waffen austeilen und die Truppe im Hof antreten! In einer Minute will ich die Wache kampfbereit haben! Bewegung!"
Der Wächter salutiert kurz, wendet sich dann um und eilt hinaus, wo man schon bald anhand der Geräusche hören kann, dass das chaotische Durcheiander einen Sinn bekommt und zu einer zielgerichteten Bewegung wird.
"Verzeiht," wendet sich Dranner dann an seine Gäste. Die Stimme des alten Feldwebels klingt rau und mühsam beherrscht. Offenbar hat ihn die Nachricht von dem Angriff schwer erschüttert, schwerer als die Anwesenheit der dunklen Präsenz es getan hatte. "Ich werde versuchen, mit meinen Leuten und allen, die eine Waffe halten können, den Hafen zu halten, damit sich das Volk in Sicherheit bringen kann. Benötigt Ihr Hilfe bei der Verfolgung dieses... Schattens in der Unterwelt? Ich kann Euch nur einige wenige Männer abstellen, denn ich werde jeden Mann für die Verteidigung der Stadt brauchen..."
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Apr 2005
|
Mit offenem Mund hat Marrik verfolgt, was in der Wachstube vorgefallen ist, aber jetzt gewinnt auch er seine Fassung zurück. „Ungeheuerlich!“, entfährt es ihm, während er dem davonlaufenden Stone nachblickt. Anscheinend hat er dessen Vorgehen mehr Beachtung geschenkt als den Lichtern oder der geisterhaften Stimme. Mit halb zusammengekniffenen Lidern wirft er dem Feldwebel einen vorwurfsvollen Blick zu. „Solche Leute sollen also mithelfen, die Geschicke der Stadt zu bestimmen, Feldwebel Dranner? Ich ... ich ...“
Gerade als seine Entrüstung mit dem Priester durchzugehen droht, fällt ihm wieder ein, dass er sich vorhin, als Dakin abgeführt wurde, doch vorgenommen hat, in Emadas Gegenwart noch vorsichtiger zu sein. Einen Moment lang ringt er um Worte, dann besinnt er sich auf das, was seine Aufgabe ist, und führt den Satz so energisch wie möglich zu Ende: „Ich werde dem Hohepriester Bericht erstatten.“
Ohne einen der Anwesenden auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, verlässt Marrik die Wachstube – den Kopf, in dem so vieles durcheinander wirbelt, hoch erhoben.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Für einen kurzen Augenblick schaut Dranner dem jungen Priester verblüfft nach. Das Erstatten eines Berichtes schien diesem ja wichtiger zu sein als die akute Gefahr, in der sich Rechem gegenwärtig befand. Wenn der Bericht allerdings dazu führte, dass der Hohepriester die Ritter des Tempels schickte... die ausgezeichnet ausgebildeten Streiter Undars könnten eine überaus wertvolle Unterstützung beim Kampf gegen die Piraten liefern. Sollte er also nur berichten, je schneller, desto besser!
Dann wendet sich der Feldwebel wieder den Dingen zu, die vornehmlich zu klären waren.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Nov 2003
|
So schnell wie Stone davon gerannt ist, kann die Elfe nicht reagieren. Aber sie ist nur kurze Zeit unschlüssig.
"Danke Feldwebel Dranner für euer, in dieser Situation, großzügiges Angebot. Aber ich denke, dass wir dieses Schattenwesen Herrn Emada überlassen sollten. Unsere Gefährten sind in größter Gefahr und brauchen unsere Hilfe. Selbstverständlich werden wir auch, soweit es in unserer Macht steht, euch und euren Männer helfen."
Ohne eine Antwort abzuwarten rennt Big Claw dem Ausgang zu.
Was sie vor dem Wachhaus erwartet übersteigt ihre schlimmsten Befürchtungen. Menschen, halb wahnsinnig vor Angst und Verletzte kommen ihr schreiend und stöhnend entgegen. Sie hat Mühe sich einen Weg durch die Massen zu bahnen. Nur kurz schaut sie zurück, um zu sehen, ob Alrik ihr auch folgt. Aber in der Menge kann sie nichts erkennen und sie muss aufpassen nicht wieder zurückgedrängt zu werden. Und auch Stone ist nicht mehr zu sehen. So versucht sie weiter in den Hafen zu gelangen. Die Einschläge der Geschosse der Piraten dröhnen in ihren Ohren.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Als auch die Elfe davonstürzt, als wäre ein wütender Minotaur hinter ihr her, verdreht Dranner unwillkürlich die Augen.
"Sind denn hier alle wahnsinnig geworden?" brummt er ungehalten.
|
|
|
|
veteran
|
OP
veteran
Joined: Nov 2003
|
"Gebt das grüne Signal" schreit Schwarzbart seinem Steuermann zu, der Steuermann gibt daraufhin einem Katapult, welches sich bisher nicht am Beschuss beteiligt hatte, ein Zeichen. Sofort löst dessen Mannschaft, bestehend aus einem älteren Piraten mit nur einem Arm, das extra für diesen Moment vorbereite wurde. Ein brennender Ballen aus Stroh der einen extrem dichten grünen Rauch hinter sich herzieht steigt weit und fällt dann ins Hafenbecken. Jetzt ist es soweit, die Schiffe konzentrieren ihren Beschuss nun auf die oberen Viertel der Stadt. Nun würden auch Brandgeschosse eingesetzt werden, und die eigenen Mannschaften könnten anfangen den Hafen zu erobern. Währenddessen machen sich die Schiffe bereit die Entermanschaften abzusetzen. Nur die zwei Schiffe welche das Elfenboot bekämpfen sollen beteiligen sich nicht. Aus einem dringt starker Rauch, es brennt und erste Explosionen sind im innern des Schiffes zu hören. Die Piraten, erfahren im Entern von Boot zu Boot als auch darin vom Ruderboot aus Landungsköpfe zu erobern halten zielstebig auf die Anlegestellen zu.
Eines der letzten Geschosse das im Hafen einschlägt, verwüstet eines der örtlichen Bordelle. Schmerzensschreie und wilde verwünschungen dringen aus dem inneren. Bisher hatten sich die Damen und ihre Freier im inneren versteckt und sich leidlich sicher gefühlt. Nun bietet der große Schankraum ein Bild der verwüstung. Tote Huren liegen zwichen ihren Freiern. Eine der Damen hält den Kopf ihres Freiers. Ein netter Mann war er, mit Frau und Kindern der niemandem etwas getan hatte ausser sich ab und zu vergnügen. Nun fehlte ihm ein Bein und es war nichts mehr da was man hätte abbinden können, So rinnt ihm das Leben aus der Wunde und der Frau bleibt nur ihm die Augen zu verschliessen. Dann steht sie auf. Leer blicken ihre Augen als sie sich umschaut. Dann geht sie hinter die Theke und greift sich eines der Messer die dort versteckt angebracht sind. Ihre Kolleginnen und die noch anwesenden Freier schauen sie an und fragen sie was sie vorhat. "Wollt ihr hier warten bis sie kommen um uns abzuschlachten?" Schreit sie anderen fast an. Alles schweigt betreten, nur eine der Huren fragt leise, "Sollen wir nicht fliehen?" "Das hier ist unsere Stadt, mehr haben wir doch nicht. Glaubt ihr die anderen Städte Lorchems werden sich freuen wenn sie flüchtige Huren aus Rechem aufnehmen sollen?" Entschlossen geht sie zur Tür, aber nicht alleine. Fast alle der anderen Damen der Nacht begleiten sie, und auch die Freier haben sich so weit es geht mit Knüppeln und Messern versorgt. Einige der jüngeren benachrichten die anderen Bordelle. Wiederstand regt sich in den Innereien der Stadt Rechem. Wie so oft sind es kleinen, und ausgestossenen die es am härtesten trifft. Und dennoch sind es gerade diese Menschen welche sich als erstes den kampferfahrenen Piraten stellen.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Mardaneus schaut etwas hilflos zu Joram, der aber auch nicht entschlußkräftiger aussieht. Darum wendet er sich an den verbliebenen Vertreter des Tempels. "Ihr habt die Statuette der Kriegers. Ich denke er hat uns eine wichtige Aufgabe zugedacht. Im Nahkampf gegen die Piraten sind wir nicht zu gebrauchen. Magie einzusetzen ist da viel zu riskant. Aber wenn sich wirklich ein Schattenwesen in den Kellern unter der Stadt herumtreibt und die Statuette uns den Weg zeigt, sollten wir vielleicht hinuntersteigen und nachsehen. Wenn ich mich richtig erinnere gibt es im Hof der Wache einen Eingang in die Kanalisation. Was haltet ihr davon?" Johram der ähnliches gedacht hatte blickt den Emada ebenfalls erwartungvoll an und ergänzt: "Ich denke 2-3 Krieger der Wache als Begleitung und Schutz gegen Diebe und Schmuggler, die vielleicht da unten sind sollten reichen. Vielleicht könnte auch das letzte verbliebene Mitglied der Abenteurertruppe mit hinuntersteigen. Wobei, wenn da unten ein solchen Wesen ist, gibt es wohl keine lebenden Menschen mehr in seiner Nähe, so dass eine Begleitung nicht viel bringt, wir werden uns auf die Magie verlassen müssen."
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2004
|
Mit einer reflexhaften Bewegung erhascht Tork die Statuette, die ihm der Krieger zuwarf. Als sich seine Finger um sie schließen, verlischt das Leuchten langsam und wie ein Nachhall durchdringt ihn die Überzeugung, dass der Krieger die Wahrheit gesprochen hatte.
Tork horcht in sich hinein, nur am Rande bekommt er die Frage des Magiers mit, ob er nicht auch etwas spüre - und nickt nur dazu. Dass Marrik sich ohne zu fragen aufmacht den Hohepriester zu informieren ignoriert er. Die Nachricht von dem Piratenangriff lässt ihn aufmerken. Schnell überlegt er. Der Hohepriester wird zielsicher und ohne zu zögern das Falsche tun. Statt die Ritter des Tempels zur Verstärkung in den Hafen zu schicken, und den Angriff von vorneherein abzuwehren, wird er sie sammeln um seine heilige Person zu schützen, also wird Dranner jeden Mann brauchen. Er winkt daher ab und sagt, "Danke Dranner, kümmert ihr euch um die Piraten, das ist euer Metier!"
Zu den Magiern gewandt fährt er fort, "Ja, ich spüre etwas - und ich spüre auch, dass der Krieger die Wahrheit sagte. Was immer da unten ist, die Diebe und Schmuggler sorgen mich nicht, mit denen werden wir fertig. Die Präsenz, die ich jetzt spüre, ist mir unbekannt. Ich bin einverstanden, dass wir sie zusammen untersuchen!"
"Alrik", sagt er, "da ihr der letzte eures Trupps hier seid - gebt euren Gefährten Nachricht von unserem Vorhaben. Sollten wir scheitern, seid ihr unsere letzte Hoffnung - und dann wird mehr gebraucht werden als Magie und der Segen Undars".
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Dranner ist erleichtert, als der Inquisitor sein Angebot ausschlägt und auf die Unterstützung durch die Wache bei seinem Vorhaben verzichtet. Er würde tatsächlich jeden einzelnen Mann am Hafen dringend benötigen. Die meisten Wächter konnten sich recht gut in Rangelein und Schlägereien in Wirtshäusern und Straßen behaupten, doch es gab nur wenige, die das Kiegshandwerk wirklich solide beherrschten. Und nur eine handvoll Veteranen hatten schon in einer echten Schlacht gekämpft. Seine Männer waren überwiegend Wächter, keine Krieger! Und obendrein hatte er keine Ahnung, wieviele Feinde sie am Hafen erwarten würden.
Der Feldwebel nickt dem Priester und den Magiern kurz zu, dann verlässt er voller dunkler Ahnungen eiligen Schrittes die Wachstube, um seine Wächter zu formieren und zum Hafen zu führen.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2004
|
Prasselnd rauscht die Geschoßsalve des zweiten Schiffes durch die Takelage. Einige der Bogenschützen stürzen verletzt und verstümmelt, teils ins Wasser, teils schlagen sie mit einem dumpfen Schlag auf Deck auf. Als die Salve das Deck trifft, dezimiert sie die zur Enterabwehr angetretenen Mannschaften. Zusätzlich zu der direkten Geschoßwirkung prasseln auch noch abgerissene Teile aus der Takelage und Körper von Kameraden auf sie herab.
In diesem Moment der Verwirrung kracht der Bug des ersten Piratenschiffes an die Seite des Elfenschiffes. Zwar federn die festen Hölzer das inzwischen langsam gewordene Schiff ab, aber eine Welle von Piraten schwappt mit triumphierenden Schreien auf das Deck. Sie sind in der Überzahl und ihres Sieges gewiss.
Earendur hat plötzlich zwei kurze Schwerter in den Händen, und springt, gefolgt vom Wachhabenden und der Rudermannschaft, die jetzt sowieso Nichts machen kann, vom Achterdeck hinunter. Glance, der Lu Ser aus den Augen verloren hat und noch immer keinen der Gefährten aus der Kajüte sieht, zieht sein Schwert und springt hinterher.
Ein wildes Handgemenge entwickelt sich - die Piraten sind zwar in der Überzahl, und erfahren im Entern von Schiffen, aber ihnen steht keine Handelsschiffbesatzung gegenüber, sondern eine disziplinierte, im Schiffskampf erfahrene Truppe. So steht der Kampf eine Zeitlang auf Messers Schneide.
Last edited by GlanceALot; 29/01/07 03:31 PM.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Oct 2004
|
Chumana erwacht von dem Klirren aufeinander schlagender Waffen und lautem Geschrei um sie herum. Immer noch liegt sie eingeklemmt zwischen den Überresten der Kisten. Einen Moment überlegt sie desorientiert, wo sie eigentlich ist. Die wieder einsetzenden Erinnerungen bringen sie allerdings auch nicht viel weiter. Sie hatte sich in einen ruhigen Winkel auf einem friedlichen Elfenschiff zurückgezogen, aber die Geräusche um sie herum zeugen von einem heftigen Kampf. Einem Kampf von sehr vielen Leuten und irgendwas sagt ihr, dass dort keine Bauerntölpel, Marktfrauen und Hafenarbeiter gegen die Elfen streiten.
Vorsichtig zieht Chumana mit ihrer unverletzten Hand den vergifteten Dolch und beginnt dann vorsichtig, sich aus den Trümmern zu befreien.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Apr 2005
|
Mit gemischten Gefühlen hat Lurekar beobachtet, wie an Bord des Piratenschiffs in seinem Blickfeld Feuer ausgebrochen ist. Es waren keine Flammenpfeile oder Brandgeschosse der Elfen zu sehen, und von einem bloßen Zufall ist nicht auszugehen. Hat sich der feige kleine Drache etwa ein Herz gefasst und dort drüben gezündelt? So nützlich das jetzt wäre – dann müsste man das jähzornige Reptil in Zukunft noch besser im Auge behalten.
Eine plötzliche Erschütterung reißt den Schwarzgekleideten aus seinen Überlegungen, und er hat Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Den Geräuschen nach, die von Deck herabdringen, muss ein anderes Piratenschiff mit dem Entern begonnen haben. Unschlüssig wägt Lurekar ab, was er tun soll. Sich ohne Waffe in einen solchen Kampf zu stürzen, wäre äußerst dumm, das sehen die anderen sicher ein. Und hier unten scheint es vorerst ungefährlich zu sein. Warum also nicht weiter abwarten? Andererseits gibt es an Bord einige wirklich hübsche Frauen, denen man mit gewagten Aktionen imponieren könnte!
Nachdenklich reibt sich der Musiker die Wangen. Hat der Furtheimer vorhin nicht sogar betont, sinnlose Gewalt würde irgendeinen Dämon stärken? Für sinnlose Gewalt scheinen diese Ostküstler eine echte Vorliebe zu haben. Ihnen diese Vorliebe zu verleiden, könnte vielleicht Spaß machen. Und dann ist da ja noch diese lästige Empfehlung der beiden alten Magier, Gutes zu tun ...
Leise seufzend schleicht sich Lurekar aus der Kabine und späht aus dem Schatten die Treppe empor, die an Deck führt. Eine Horde verwegen aussehender Kerle liefert sich erbitterte Kämpfe mit den Elfen. Diese halten sich zwar gut, sie sind den Piraten aber an Körperkraft eindeutig unterlegen und weichen vor deren ungestümen Hieben öfters zurück, um dann mit ihrer größeren Geschicklichkeit zu kontern. Eine richtige Front ist nicht auszumachen – die Kämpfenden verteilen sich auf einen großen Teil des Schiffes.
Dennoch gibt es einen Bereich ganz in der Nähe der Treppe, an den sich schwer verwundete Elfen zurückziehen können. Eine besonders zierliche Elfin kümmert sich um die Verletzten, säubert ihre Wunden und legt ihnen Kräuterverbände an. Selbst für ihr Volk wirkt sie sehr blass, was noch durch ihre dunklen, langen Haare unterstrichen wird, aber in Verbindung mit ihrem konzentrierten Gesichtsausdruck und ihren anmutigen, sicheren Bewegungen zieht ihre ganze Erscheinung Lurekars Aufmerksamkeit sofort auf sich. Ein stöhnender, stark blutender elfischer Soldat wird von einem Kameraden zu ihr getragen und auf dem Boden vor ihr abgelegt. Als sie die Wunden des Mannes untersucht, huscht ein Schatten der Sorge über ihre Miene. Sie hebt die Arme und stimmt einen melodiösen Singsang an. Kleine Lichtperlen schweben von ihren Händen zu dem Verwundeten hinunter. Könnte jetzt nicht einer der verdammten Piraten angestolpert kommen, damit man sich als Retter und Held aufsp...
Ein lautes, schmatzendes Geräusch ertönt. Die Lichtperlen sind fort. Die zierliche Elfin schwankt, als habe man ihr einen heftigen Stoß versetzt. Auf ihren Zügen zeichnet sich jedoch eher Überraschung als Schmerz ab. Der Verletzte hingegen krümmt sich und stöhnt, fast als habe man seine Wunden bereits versorgt und dann noch einmal die Klinge darin herumgedreht.
Nur einen Augenblick später ist Lurekar in den Gang unter Deck zurückgewichen. „Doch nicht jetzt!“, flüstert er in jammerndem Ton und streicht über die Bända, die sich wieder an seiner Gürtelschlaufe zusammenrollt.
Viele Köpfe an Deck wenden sich der Treppe zu. „Ihr beiden! Seht nach, was da los ist!“, herrscht ein großer, kahl geschorener Mann zwei Piraten an, die auf der anderen Seite der Treppe kämpfen. Mit kräftigen Hieben ihrer Entermesser drängen die beiden ihre elfischen Gegner zurück. Mehrere andere Piraten setzen nach.
Das polternde Geräusch der Piratenstiefel auf der Treppe ist schon zu hören, als Lurekar in eine der Kabinen huscht. Ohne zu überlegen, stellt er sich hinter die halb geöffnete Tür. Seine Gedanken kreisen in einem fort darum, was er gegen die beiden Männer unternehmen könnte. Mit hastigen Blicken sucht er den Raum nach etwas ab, das als behelfsmäßige Waffe zu gebrauchen ist. Dann zwingt er sich, ruhig zu atmen, und lauscht angestrengt.
Wie nicht anders zu erwarten, beginnen die beiden Kerle, die Kabinen zu durchsuchen. Einer hat sich offenbar die erste Kabine auf der anderen Seite vorgenommen. Schritte nähern sich dem Raum, in dem Lurekar Zuflucht gesucht hat. Vor der halb geöffneten Tür bleibt der Mann stehen. Anscheinend sieht er sich von draußen erst einmal im Raum um. Er gibt ein leises, verächtliches Schnauben von sich und will gerade hereinkommen, da tritt Lurekar mit voller Kraft gegen die Tür.
An Nase, Kinn, Hand und Fuß getroffen, taumelt der Pirat zurück. Seine Waffe fällt scheppernd zu Boden, die Tür schlägt zu. Der Mann heult auf vor Schmerz und Wut. Ein Blutschwall schießt aus seiner Nase und verteilt sich auf seiner Kleidung. Der zweite Pirat stürzt zurück in den Gang, wo er seinen Kameraden benommen und blutend liegen sieht. „Was is' passiert? Wer war das?“, fragt er alarmiert. „Keine Ahnung, verflucht!“, stößt der Verletzte nur hervor und hält sich die Nase. Misstrauisch kommt sein Kamerad näher.
Fieberhaft sucht Lurekar nach einem Ausweg aus dieser Lage. Wäre der Kerl allein gewesen, hätte er jetzt über ihn hinwegspringen und an Deck fliehen können. Aber so? Der andere Typ steht sicher schon im Gang, und er ist zweifellos bewaffnet. An ihm wird nicht einfach so vorbeizukommen sein, und dieselbe Masche wird bestimmt kein zweites Mal funktionieren. Aber irgendwie muss auch er auszutricksen sein. Überlege – was zeichnet Piraten aus? Schnell, welche Schwäche ließe sich gegen sie ausnutzen? Sie sind ein sehr abergläubisches Völkchen, ja ... zumindest an der Westküste. Ob das an der Ostküste genauso ist, wird sich gleich herausstellen.
Der unverletzte Pirat greift gerade nach dem Türknauf, da ertönt aus der Kabine ein tiefes, fauchendes Grollen, das in ein Heulen und Knurren übergeht. Unwillkürlich zuckt die Hand des Mannes zurück. Verunsichert sieht er noch einmal zu seinem Kameraden. „Was is' da drin, verdammt?“, fährt er ihn an. „Guck doch selber nach, feige Socke!“, keucht dieser und rappelt sich auf, hält aber Abstand zur Tür.
Was soll dieser Mist, verdammt?, geht es dem Piraten durch den Kopf, Können diese Elfenschweine nich kämpfen wie Männer? Kein Wunder, dass die Weiber ihnen auf der Nase rumtanzen! Soll'n mich bloß in Ruhe lassen mit ihrer verfluchten Baum- und Geisterknutscherei! Aber Glatze hat befohlen, dass wir nachgucken, und Glatze mag's nich, wenn man seine Befehle missachtet. Also los!
Der Mann wischt sich den Schweiß des Kampfes aus dem Gesicht, um das leichte Nervenflattern zu beruhigen, macht einen Schritt zurück und tritt die Tür der Kabine auf. Mitten im Raum befindet sich ein Wesen, wie er noch nie eines erblickt hat: Es sieht zwar irgendwie menschlich aus, wirkt aber sehr hager, hat graue Haut und ist ganz in Schwarz gehüllt. Über den eingefallenen Wangen funkeln pechschwarze Augen. Seine Körperhaltung ist unnatürlich ... welcher Mensch könnte sich so verrenken? Das Wesen öffnet die schwarzen Lippen, fährt mit seiner schwarzen Zunge darüber und schmatzt. Dann gibt es ein kehliges Röcheln von sich, das entfernt an ein heiseres Lachen erinnert und zu einem dröhnenden, fast sehnsüchtigen Keuchen anschwillt. Die unheimliche Kreatur schiebt den Unterkiefer weit vor, reißt die schwarzen Augen noch weiter auf und haucht mit einer rauen, erstickten Stimme, die auch metertief aus dem Boden kommen könnte: „Seelen!“. Ihr verkrampft wirkender Arm macht eine greifende Bewegung, sie wendet den Blick jedoch nicht ab, und der Sabber läuft ihr aus dem Mund, als sie mit unverhohlener Gier, die eigentlich nur quälendem Warten entsprungen sein kann, lechzend hinzufügt: „Endlich frische Seelen!“.
Im selben Moment durchzuckt die Piraten die Erkenntnis, womit sie es zu tun haben müssen. Sie drehen sich um und laufen davon, die Treppe hoch. „Untote!“, schreit der eine, „Die Spitzohren haben Untote!“.
Erleichtert und zufrieden grinsend räuspert der Schauspieler sich, wischt sich den Speichel vom Mund und massiert die vom Grimassenschneiden stark beanspruchten Gesichtsmuskeln. Die Verwirrung, die er gestiftet hat, wird sicher nicht lange anhalten, aber vielleicht können sich die Elfen die Verunsicherung der Piraten ja zunutze machen. Das Mal der Dämonin hat also auch sein Gutes!
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Oct 2004
|
Nachdem Chumana umständlich die großen Holzteile von sich geschoben hat, kriecht sie noch im Schutz der Trümmer so weit, bis sie einen einigermaßen guten Blick auf das Deck hat. Wachsam schaut sie sich auf dem Schlachtfeld um. Die Elfen liefern sich einen erbitterten Kampf mit einer Horde grobschlächtiger, ungepflegter Kerle, die zwar eher ungelenk, aber umso kraftvoller mit ihren Waffen um sich schlagen, blutige Ernte unter den Elfen einfahrend. Aber diese sind nicht weniger erfolgreich mit ihren geschickten Ausfällen und Manövern und die Bogenschützen in der Takelage über ihr schicken mit jedem weiteren Pfeilhagel gut eine handvoll Seelen in die Totenreiche. Der ein oder andere Elf, der sich ein wenig Freiraum erkämpft hat, versucht seinen Gegnern mit Zaubern zuzusetzen, aber die meisten Versuche schlagen fehl, da die Elfen meist zu schnell wieder von neuen Gegnern attackiert werden.
Ob sie wohl mit einem Zauber in das Geschehen eingreifen kann? Nein, Chumana verwirft den Gedanken so schnell, wie er gekommen ist. Sie ist viel zu ausgebrannt. Ein weiterer Zauberversuch würde ihr unweigerlich körperlichen Schaden zufügen oder sie sogar töten und kein Zauber, den sie beherrscht, ist stark genug, um ein solches Risiko zu rechtfertigen. Und falls die Elfen unterliegen, kann es gut sein, dass sie noch auf die letzten Reste ihrer Kraft angewiesen ist, um hier zu verschwinden.
Wenn sie etwas anderes tun will, als einfach im Schutz der Trümmer zu warten, wird sie sich wohl auf ihren Dolch, Geschicklichkeit und Schnelligkeit, oder auch das ein oder andere Mittelchen in den Gürteltaschen verlassen müssen. Und auf ein gutes Quäntchen Glück. Chumana hasst den Nahkampf. Sie ist gut darin, jemandem heimlich und lautlos das Leben zu nehmen, aber im Nahkampf ist sie weniger geschickt. Untätigkeit kann sie allerdings auch nicht ertragen.
Mit einem letzten Blick versichert sie sich, dass der Moment gerade günstig ist, bevor sie sich erhebt und unter die Kämpfenden tritt. Einem bärtigen, stinkenden Hünen neben ihr, der gerade einem am Boden liegenden, entwaffneten Elfen mit einer Axt den Schädel spalten will, verpasst sie erst einmal einen gezielten Tritt in die Kniebeuge, woraufhin er mit einem überraschten Fluch einknickt. Dass der Elf, die Ablenkung ausnutzend, mittlerweile von irgendwoher ein neues Schwert in den Händen hält und dem Piraten erneut entgegentritt, bekommt sie schon nicht mehr mit.
Von hinten packt sie eine Hand grob an der rechten Schulter und reißt sie von den Füßen. Noch im Fallen dreht Chumana sich herum um und schlägt mit der linken, freien Hand blindlings um sich. Einen Moment lang wird ihr übel vor Schmerz, als die verletzte Hand auf Widerstand stößt, aber sie beißt die Zähne zusammen, den glücklichen Zufall ausnutzend, und kratzt mit ihrem Siegelring so kräftig wie nur möglich über den Körper des Angreifers. Stoff reißt und sie spürt, wie auch die Haut des Mannes von den scharfen Kanten des Ringes aufgeritzt wird. Sie kann das hämische Lachen des Piraten über die banale Verletzung hören und nimmt befriedigt wahr, wie daraus ein Röcheln wird, als das Nervengift innerhalb von Sekunden seinen Körper lahm legt.
Chumana berührt kaum den Boden, da ist sie auch schon wieder auf den Beinen. Sie weiß, dass jetzt nur Schnelligkeit ihre mangelnde Kraft und die unzureichenden Erfahrungen im Kampf wettmachen kann. Schon erregt sie die Aufmerksamkeit eines weiteren Piraten, der gerade sein Entermesser aus einer Elfin zieht. Mit siegessicherem Grinsen und irgendwas davon murmelnd, dass er sich ein Späßchen mit ihr machen wird, wenn er mit ihr fertig ist, kommt er auf sie zu. Chumana schenkt dem dreckigen Gewäsch gar keine Beachtung. Sie konzentriert sich darauf, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Als der Kerl nur noch zwei Schritte von ihr entfernt ist, lässt sie sich fallen und ist schon mit einer gekonnten Rolle an ihm vorbei, nicht ohne ihm den vergifteten Dolch über das Bein zu ziehen.
Eigentlich will Chumana sofort wieder auf die Beine zu springen, aber der Schmerz in ihrer verletzten Hand raubt ihr den Atem. Benommen bleibt sie liegen und fängt sich einige schmerzhafte Tritte von den umstehenden Kämpfern ein. Akrobatik mit einem verstauchten Handgelenk ist wohl doch keine so gute Idee. Gepeinigt schreit sie auf, als einer der Kämpfer ihr auf die Finger der sowieso schon verletzten Hand tritt. Das trockene Knacken verheißt nichts Gutes. Verzweifelt rammt sie ihren Dolch in das Bein des Kämpfers. In diesem Moment ist es ihr egal, ob es Freund oder Feind trifft, aber dem Stoff der Hose nach zu urteilen, ist es ein weiterer Angreifer, der durch die Attacke zu Boden stürzt.
Der Schmerz in der Hand macht sie fast wahnsinnig, aber sie steht trotzdem, leicht taumelnd, auf. Sie muss einen sicheren Ort finden, um die Hand zu versorgen, sich einen Moment auszuruhen und auch, um das Gift auf ihrem Dolch zu erneuern. Ein gutes Stück vor ihr kann sie einen Treppenabgang sehen. Wahrscheinlich geht es dort zu den Kabinen. Mühsam schafft sie es, sich in die Richtung der Treppe zu bewegen und dabei den Kämpfenden auszuweichen. Sie ist nur noch wenige Schritte von der Treppe entfernt, als ihr sie Glück verlässt. Ein Elf, der dem Schlag eines Angreifers rückwärts ausweicht, rempelt sie an. Sie verliert das Gleichgewicht und fällt auf das Deck. Geistesgegenwärtig dreht sie sich im Fall noch herum, so dass sie auf den gesunden Arm und nicht wieder auf die verletzte Seite fällt. Allerdings verliert sie dabei den Dolch, der einige Meter weit geschleudert wird, die retende Treppe hinunter.
Fluchend will sie sich wieder aufrappeln, als ein kräftiger Tritt sie in die Seite trifft. Von der Wucht des Aufpralls wird sie auf den Rücken gewirbelt und der Schmerz raubt ihr für einen Moment die Sinne. Als sie wieder klar denken kann, sieht sie über sich einen der Piraten mit einem abstoßenden, vernarbten Gesicht, der eine mit Eisennägeln beschlagene Keule über dem Kopf schwingt.
Chumana sieht die Keule auf sich zurasen und schließt die Augen. Das war es dann wohl, schießt es ihr durch den Kopf. Das ist ein kurzer Ausflug aus dem Reich der Toten gewesen.
Ein lautes Bersten neben ihrem Kopf lässt ihre Ohren klingeln. Etwas Schweres fällt auf sie. Chumana öffnet skeptisch die Augen. Die Keule ist eine Handbreit neben ihrem Ohr in die Planken gekracht und das Narbengesicht liegt mit glasigen, aufgerissenen Augen auf Chumana. Instinktiv sucht ihr Blick die Takelage über ihr. Bereits einen neuen Pfeil auf den Bogen spannend, nickt Britta ihr zu. Chumana schiebt den toten Piraten von sich und erwidert Brittas Nicken mit einem dankbaren Heben der Hand. Dann rappelt sie sich unter einigen Flüchen wieder auf und bringt die letzten Schritte zur rettenden Treppe hinter sich. Aus den Augenwinkeln heraus nimmt sie wahr, dass noch mindestens zwei der Angreifer, die dumm genug waren, in ihre Richtung zu gehen, von Pfeilen aufgehalten werden. Anscheinend hält Britta ihr den Rücken frei. Endlich an der Treppe angelangt, betritt Chumana den Sicherheit verheißenden Niedergang.
Sie ist gerade zwei Stufen die Treppe hinunter, als zwei der ungepflegten Kerle die Treppe heraufstürmen und sie erneut von den Beinen reißen. Sie hört noch, wie der eine etwas von Untoten schreit, während sie die Stufen hinunterpurzelt.
„Langsam glaub ich, ich hätte bei Una im Dorf bleiben sollen. Da ist es sicherer.“ Chumana haut mit der Faust der gesunden Hand wütend auf den Boden. Sie hat keine Lust mehr aufzustehen. Anscheinend hat das heute eh keinen Sinn. Wenn dieser Tag vorbei ist, falls sie das Ende überhaupt noch erlebt, wird sie nie wieder über langweilige Beobachtungsaufträge meckern.
|
|
|
|
veteran
|
OP
veteran
Joined: Nov 2003
|
Während Stone in die Richtung des Hafens läuft, immer bergab da er sich nicht wirklich an die Gassen erinnern kann die sie auf dem Weg zum Treffen genommen hatten und immer in die größere Gasse einbiegend, fragt er sich ob seine entscheidung nicht auf die anderen zu warten klug war. Aber er weiss das Alrik ihm in den offenen Kämpfen die er bevorzugt nicht helfen kann. Und er kann Alrik keine Rückendeckung geben, dennoch braucht er sich um Alrik keine sorgen machen. Wenn dieser seinerseits nicht Stone helfen mußte so würde er schon einen Weg finden seine Messer einzusetzen ohne in einen offenen Kampf zu geraten. Alrik würde Glück haben. Und er hoffte das Big Claw sich entscheiden würde dem Priester Emada zu helfen, bei den engen Gassen würde sie mit ihrem Bogen nur schlecht kämpfen können und ihm Nahkampf würde sie sich gegen die viel stärkeren Piraten nicht lange halten können. Dann biegt er auf die breite Hauptstraße des hafensein und hat einen guten Blick über das geschehen am Hafen. Unter ihm bietet sich ein Bild des Grauens, viele der Bürger laufen wie Blind umher, sich die Augen vor schmerz reibend sind sie leichte Beute. Weiter hinten kämpft eine größere Gruppe verzweifelt um ihr Leben, immer wieder gelingt es einem der Piraten die armselige verteidigung zu durchbrechen und ein weiteres Opfer sinkt zu Boden. Die Piraten spielen mit der Gruppe Die um ihn herum fliehenden nimmt Stone nicht wirklich zur kenntnis, wie vom Donner gerührt zählt er sechs oder sieben Schiffe. Und er hatte mit einem einzigen gerechnet. Narr, denkt er sich noch. Dann ist der erste Pirat bei ihm. Denn blutigen Säbel schwingend erwartet er ein weiteres leichtes Opfer. Als er die Rüstung und das Schwert seiner Beute bemerkt weiten sich seine Augen und er bremst abrupt. Langsam geht Stone auf ihn zu, und zeigt mit seinem Schwert auf ihn, "Mörder, verfluchter Mörder". Der Pirat greift ihn an, stürmisch und wild schlägt er, den Säbel mit beiden Händen haltend, zu. Stone erwartet den Schlag und lässt sein Schwert genau im richtigen moment hochsteigen, klirrend prallen die Waffen aufeinander. Während Stone den schwung des Aufprall halten kann, verliert der Pirat die kontrolle über seine Hände. Die Wucht prellt ihm das Schwert aus den Fingern und die Handgelenke kommen fast an ihre Belastungsgrenze als sie nach hinten gebogen werden. Es wird Wochen dauern bis dieser Pirat wieder einen Säbel halten kann, Wochen die er nicht hat. Seine Augen nehmen einen erstaunten Ausdruck an als Stones Schwert ihm seitlich durch die Lungen fährt. Aber Stone registriert das nicht, den Gegner sterbend fallen lassend ist er schon dabei sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Wenige Meter vor ihm kämpfen ein paar mehr oder weniger zerlumpte Bürger Rechems, Hafenratten fährt es Stone durch den Kopf. Aber sie kämpfen entschlossen, nur das sie keine geeignete Waffen haben. Er nimm den Säbel des toten Piraten auf und stürzt sich in das Getümmel. Die Piraten glaubten sich hier einen Spass machen zu können. Noch war kein Warnruf aus den Schiffen gekommen das die Wächter oder schlimmer die Tempelritter in sicht sind. Als dann plötzlich ein großer Krieger anfängt ihre Reihen zu lichten sind zuerst erschrocken. Und da sie keine ausgebildeten Kämpfer waren, dauerte es bis sie ihre Reihen schlossen um sich gemeinsam zu verteidigen. Nachdem Stone die ersten beiden Piraten von hinten erschlagen hat, er weiss das er hier nicht ehrenhaft kämpfen darf, bekommt die kleine Gruppe der Hafenratten auftrieb. Stone drückt dem größten der Männer den Piratensäbel in die Hand, "Nehmt, nehmt alle ihre Waffen. Und versucht mir den Rücken freizuhalten" Sofort muss Stone den nächsten Schlag parieren, aber anscheinend hat die Gruppe begriffen das dieser Krieger ihre überlebenschance ungemein steigert. Wenn sie verhindern das ihm ein Dolch in den Rücken fährt. Und so hat Stone eine Basis von der aus er sich auf seine Angriffe konzentrieren kann, und die Hafenratten sind nicht mehr das erste Ziel der Piraten so das ihre mangelnden Kampffähigkeiten nicht zu sehr strapaziert werden. Dennoch an einen eigenen Angriff, oder gar ein vorrücken ist nicht zu denken. Es ist ein Patt. Die Piraten wagen es nicht mehr alzu direkt anzugreifen und Stone schafft es die vereinzelten Hiebe abzuwehren. Aber weitere Piraten nieder zu schlagen ist er auch nicht in der Lage.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Nach einem kurzen Blick zu Mardaneus nickt Johram und sagt zu Tork: "Wahrscheinlich habt ihr recht, wir sollten zu nur dritt in die Kanalisation hinabsteigen. Falls sich doch ein Pirat oder anderes Gesindel da unten aufhält, werden sie nicht so ohne weiteres wagen Magier oder Priester anzugreifen und Alrik als letzter der Gefährten sollte vielleicht lieber seine Gefährten über unser Ziel benachrichtigen und evtl. auch die Akademie darüber informieren."
Er streift einen kleinen wertlosen Ring vom Finger und reicht ihn Alrik: "Hier der Ring ist nur wertlos, um ihn vor Dieben zu schützen. Er wird Euch in der Akademie als Ausweis dienen. Aber bringt Euch nicht unnötig in Gefahr. Die Akademie wird auch so irgendwie erfahren was wir tun." Zumindest hofft Johram, dass einer der Magier der Akademie, die wissen wohin Johram und Mardaneus aufgebrochen sind, ab und zu einen Blick in die Kugel wirft. Wobei es schwierig sein dürfte, sie zu finden, wenn sie erst in der Kanalisation sind. Es ist einfacher Gegenden zu beobachten die man schon kennt. "Lasst uns gehen!" sagt er zu Tork.
Mardaneus greift fest zu seinem Stab und sagt schmunzelnd: "Ab ins Abenteuer, wie zu alten Zeiten!"
Johram dreht sich um und bemerkt ebenfalls schmunzelnd: "Bedenkt aber, dass wir beide nicht mehr so jung sind, wie in alten Zeiten! Es könnte durchaus unser letztes Abenteuer sein! Aber es ist bestimmt interessanter als in der Akademie zwischen den Büchern zu verstauben!" dann geht er zur Tür und auf dem Hof, um einen Eingang nach unten zu suchen.
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Nov 2003
|
Sich in Richtung des Hafens orientierend versucht Big Claw vorwärts zu kommen.
Den Verletzten die ihr entgegen kommen würde sie gerne helfen, aber die Gefährten haben Vorrang. Hier kann sie ohnehin nicht viel ausrichten. Die Menschen würden sie nicht akzeptieren.
Sie kommt an einem Haus vorbei, dass zerstört wurde und wohl den irdischen Freuden gedient hatte und sie sieht die überlebenden Dirnen, bewaffnet und kampfbereit. Ob sie diesen Kampf bestehen werden?
Aber die Elfe hat keine Zeit sich darum zu kümmern, sie muss zum Elfenschiff. Die Sorgnis um Glance, Lu, Chumana, Patarival und auch dem seltsamen Fremden, der sich Lurekar nennt, treibt sie voran. Sie rennt weiter durch die Straßen, in Richtung Hafen.
Plötzlich findet sie sich inmitten eines Kampfes wieder. Heruntergekommene Leute versuchen sich gegen Piraten zu behaupten und direkt davor, den Piraten gegenüber, steht ein Krieger: Stone!
Geschwind zieht Big Claw ihr Schwert und greift den ersten Piraten an, der ihr vor die Füße kommt. Die Überraschung auf dessen Seite ist groß und er versucht sich mit ein paar Schwerthieben zu wehren, aber gegen die Elfe, in ihrer Wut und Verzweiflung, kann er nicht viel ausrichten. Wild mit dem Schwert um sich schlagend versucht die Elfe in die Nähe von Stone zu kommen. Dass dabei einige Piraten getroffen werden ist nur von Vorteil, auch, wenn sie anscheinend in der Überzahl sind. Endlich hat sie Stone erreicht.
„Ich denke, ihr braucht Hilfe. Nun, sie ist da. Lasst uns gemeinsam kämpfen.“
Last edited by bigclaw6; 31/01/07 08:45 AM.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
|
|
|
|
|