Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#211787 07/02/07 11:13 AM
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Wie angewurzelt bleibt ein Pirat, der sich das lange Haar mit einem Band zusammengebunden hat, stehen.

"Was'n das da?" meint er und deutet er auf einen funkelnden Gegenstand wenige Schritte vor ihm, der mitten im Schmutz der schmalen Gasse liegt, offenbar achtlos fallengelassen von einem der fliehenden Bürger.

"Beim Klabautermann! 's is 'n Edelstein! 'n Diamant!" erwidert verblüfft ein mit zahlreichen obszönen Tätowierungen versehener breitschultriger Mann. Ein dritter, offenbar reichlich alkoholisierter Pirat torkelt einige Schritte vor und greift nach dem Stein. "So groß... *hicks*... wie meine Faust..." lallt er.

"Finger weg!" grollt der erste wütend. "Ich hab'n zuerst geseh'n! Der gehört mir!"

"Is' mir schnuppe, was de *hicks!* geseh'n hast!" entgegnet der Angetrunkene ungerührt. "Ich hab'n als erster aufgehob'n! Is' meiner!"
"Du Wurm! Gib' her!" zischt der Erste und greift nach der Hand des Trunkenen.
"Finger weg!" Der Betrunkene versetzt dem Ersten einen Stoß, der diesen zurücktaumeln lässt, und hält die Hand, die den funkelnden Stein umfasst, in die Höhe. Etwas metallisch Glänzendes funkelt in der Luft und beschreibt einen Halbkreis, dann fliegt die Hand samt dem Stein einige Schritte weiter. Der Betrunkene torkelt zurück und starrt fassungslos auf die grässliche Wunde, aus der ein Strom von Blut pulsierend hervorschießt, bevor er heulend auf die Knie sinkt und den Stumpf mit der gesunden Hand umklammert.

"Seid ihr wahnsinnig geworden?!" brüllt der Tätowierte und setzt seinen Fuss auf die abgeschlagene Hand. "Das gehört allen! S' is' reguläre Beute und wird geteilt wie immer!"

"Diesmal nich'!" schnappt ein sich nach vorne drängender weiterer Pirat. "Der Käpt'n hat gesagt, dass wa' diesmal behalten können, was wa' finden! Kann jeder nehmen, was a' will! Also geh zur Seite!"
"Hältst dich wohl für'n besonders Schlauen, wie?" Der Tätowierte packt den anderen an seinem weiten, schmutzigen Hemd und zerrt ihn mühelos heran. "Ich werd' dir Ratte jetzt mal erklär'n, wie das hier läuft..." Weiter kommt der Mann nicht. Seine Augen weiten sich vor Überraschung, dann taumelt er nach hinten und hält sich die Hand auf eine tiefe Bauchwunde.

"Das haste nu' davon!" brummt mit sichtlicher Befriedigung der andere und wischt das schmutzige Messer an seinem Hosenbein ab. Dann bückt er sich, um den Edelstein, der noch immer von den Fingern der abgeschlagenen Hand umklammert wird, an sich zu nehmen. Doch kaum hat er Stein samt Hand aufgehoben, fährt ihm ein Entermesser in den Hals. Mit zerfetzter Schlagader stolpert er einige Schritte vorwärts, bis er gegen eine Wand prallt, das Gleichgewicht verliert und rücklings zu Boden fällt. Entgeistert starrt er eine dunkle Gestalt an, die in einer Nische der Wand steht. Der junge, völlig verstörte Mann, der in einen dunklen, zerrissenen Umhang gekleidet ist, versucht verängstigt, sich noch dichter an die Mauer zu pressen und mit dieser förmlich zu verschmelzen. Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrt er auf das blutige Handgemenge und den Todwunden zu seinen Füßen und hält sich mit beiden Händen krampfhaft den Mund zu, um seinen verräterischen Schrei zu ersticken. Doch der schwerverwundete Pirat sieht nicht die lähmende Angst und die Furcht des Mannes, die ihn zu einem leichten Opfer machen würden. In seinen Augen steht dort eine finster dreinblickende, dunkel gekleidete Gestalt mit großen Augenhöhlen, einem bleichen Knochenschädel und einem furchtbaren Maul, dessen Grinsen sicheren Tod verheißt.
'Jetzt ist's aus mit mir!' durchzuckt die jähe Erkenntnis den Piraten, 'Der Tod kommt mich holen!'
Sein Schrei wird vom eigenen Blut erstickt und ist nicht mehr als ein Gurgeln. Verzweifelt versucht er, von dem bedrohlichen Schatten fortzukriechen und gleichzeitig zu verhindern, dass sein Lebenssaft fontänengleich aus der Wunde schießt.

Zwischen den restlichen Piraten ist inzwischen ein unbarmherziger, mit äußerster Brutalität geführter Kampf Jeder gegen Jeden entbrannt. Der von der Hand umklammerte Edelstein wechselt noch so manches Mal seinen Besitzer, nur um Augenblicke später in einem neuerlichen Schwall von Blut wieder auf das rot besudelte Pflaster der kleinen Gasse zu fallen.

#211788 07/02/07 11:14 AM
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Sarina hatte der alten Waschfrau geholfen, die Wäsche des Streuners in Ordnung zu bringen und war gerade dabei die Sachen zusammenzupacken als aufgeregte Schreie durch das Bade- und Waschhaus hallten. "Wir werden beschossen." "Das Nachbarhaus bennt" "Rettet Euch!" Notdürftig bekleidete Badegäste versuchten auf die Straße zu gelangen, weil sie fürchtete auch das Badehaus würde auch bald brennen.

Das Mädchen überlegt kurz, was zu tun ist. Sie packt die Sachen schnell in ihren Rucksack und läuft der Wäscherin nach auf die Straße. Dort sieht sie sich vorsichtig um. Das Nachbarhaus brennt wirklich, aber die Bewohner sind schon mit Löscharbeiten befasst, so dass z.Z. keine direkte Gefahr besteht.
Allerdings steigen nahe der Oberstadt Rauchäulen auf.
Menschen laufen panisch durch die Straßen und schreien, "Die Piraten greifen die Stadt an, rettet Euch"

Retten war sicher eine gute Idee, nur wohin? Sarina hatte kein Haus, das es zu retten gab. Das wenige Geld war in ihrem Rucksack. Allerdings waren ihren einzigen Kleidungsstücke noch im Boothaus. Ob sie es wagen konnte zum Boothaus zu laufen? Falls sich die Feuer weiter ausbreiten war es keine gute Idee mitten in der Stadt zu bleiben! Aber mit dem Boot aufs Meer zu fahren, wenn Piraten unterwegs waren, war vielleicht auch keine bessere Idee! Zumindest lag das Boothaus am Rande der Stadt, in einem der ärmsten Viertel, da würden die Piraten sicher kaum plündern, weil es sich einfach nicht lohnte.

Sarina beschloss sich dorthin durchzuschlagen. Sie kannte viele versteckte Gassen es musste einfach gelingen. Kurz entschlossen lief sie los, sich vorsichtig von Gasse zu Gasse vorantastend.


Alixdragon -==(UDIC)==-
Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
#211789 07/02/07 01:17 PM
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Morpheus’ zitternde Hände verkrampfen sich um den Leinensack, in dem er das Nötigste zusammengerafft hat. Ein wenig Kleidung, alchimistische Utensilien und Zutaten und ein Beutelchen Goldmünzen, das er aus den Truhen des Schatzmeisters entwendet hat, die Gunst des Durcheinanders ausnutzend. Wie gern hätte er noch mehr mitgenommen, aber die anderen Kisten waren gut geschützt und für aufwändige Zauber war keine Zeit geblieben. So musste er sich mit dem wenigen begnügen, das Dagobert ungeschützt gelassen hatte, als alle in den Versammlungssaal strömten.

Morpheus’ Blick fällt auf das kleine Stück Pergament auf dem Schreibtisch seines Laborraums. Eine Taube hat es ihm gebracht. Die Nachricht ist kurz und knapp:

Entweder du sorgst dafür, dass die Akademie von innen heraus geschwächt wird, oder ich werde dir für jede Münze, die du mir schuldest, einen Knochen brechen.

Das Zittern von Morpheus’ Händen wird stärker und dem hageren, verlebt wirkenden Mann steht der Schweiß auf der Stirn. Fettige Haare fallen ihm ins pickelige Gesicht. Er glaubt kaum, dass er es überleben würde, wenn Glatze ihm 1000 Knochen bricht. Nicht dass er überhaupt so viele hat, aber Glatze hätte durchaus seinen Spaß daran, einen bereits gebrochenen Knochen noch einmal zu zertrümmern.

Er verflucht den Tag, als er sich von dem Piraten Geld geliehen hat. Aber was war ihm anderes übrig geblieben? Diese bornierten alten Moralapostel hielten überhaupt nichts davon, Geld in die Erforschung unglaublicher Wahrheiten der Natur zu investieren. Dabei hatte ihm das Elixier, das zur Schmerzlinderung von Schwerstverwundeten benutzt wurde, so fantastische neue Einblicke in die Natur und Magie gewährt. Wenn er sein Bewusstsein mit dem Elixier erweiterte, konnte er das Zusammenspiel aller Dinge um ihn herum in den schillerndsten Farben beobachten und so die unglaublichen Wahrheiten und Zusammenhänge allen Lebens erforschen. Ja, er konnte sich sogar mit Bäumen, Tieren und Steinen unterhalten.

Aber das konnte er schlecht den alten Geizhälsen von Professoren erzählen, die er seine Kollegen nannte. Das weiße Pulver war in Rechem verboten und bei den Magiern als schädlich verpönt. Nur ein ganz winziger Teil davon wurde in gut abgeschlossenen und gesicherten Truhen für Notfälle aufbewahrt. Und auch dann durfte daraus nur mit Einwilligung des Magistrats das Elixier gefertigt und benutzt werden. Also musste er sich das Zeug teuer auf dem Schwarzmarkt kaufen, um seine Studien weiterzuführen. Er wird es ihnen allen noch zeigen, was er für ein genialer Wissenschaftler ist, und auch diesem Glatzkopf. Wenn er erst einmal mächtig, berühmt und reich ist, wird er es ihnen allen noch heimzahlen, dass sie ihn immer so schlecht behandelt haben.

Letztens hatte er sogar eine Abmahnung bekommen, weil er seine Unterrichtsstunde versäumt hatte und Crystal nichts Besseres zu tun hatte, als ihn gleich zu verpetzen. Was gingen ihn denn diese Grünschnäbel an? Die würden sowieso nie lernen, einen Heiltrank vernünftig zu brauen. Seine Studien, das war es, was zählte. Aber Crystal würde es noch bedauern. Bevor er von hier fortginge, und etwas anderes bliebe ihm ja nicht übrig, wenn er Glatzes Forderung nachgekommen wäre, würde er dafür sorgen, dass Crystal noch mächtig Probleme bekäme.

Schnell packt er noch das wertvolle Glas mit dem Pulver aus seinem Geheimfach in den Sack und zwei kleine Phiolen von dem fertigen Elixier. Dann nimmt er die drei unscheinbaren Fläschchen mit den Stoffstreifen im Flaschenhals vom Labortisch, die er vorbereitet hat. Die normalen Feuer können die Magier ohne Probleme löschen, aber dieses Feuer würde ihnen ordentlich Probleme bereiten. Die dunkelbraune, stinkende Substanz hatte er ebenfalls von den Schmugglern auf dem Schwarzmarkt erworben. Wegen ihrer Brandeigenschaften war sie vom Magistrat verboten worden. Mit Wasser nahezu unlöschbar, und magisch verstärkt auch durch Eiszauber nicht einzudämmen, würde sie eine Menge Schaden anrichten und die Magier auf Trab halten. Und wer Feuer löscht, kann sich nicht um andere Dinge kümmern.

Morpheus zögert noch einen Moment. Zu gerne würde er einen kleinen Schluck des Elixiers nehmen, aber das muss noch warten, bis er die Akademie verlassen hat. Er braucht Ruhe, um sich seinen Studien hinzugeben. Mit einem letzen Blick auf die Nachricht verlässt er den Raum und geht unbehelligt hinunter in den Versammlungssaal, sich tausend Ausreden überlegend, wie er die Magier kurz von dort weglocken kann.

Verstohlen wirft er aus einem sicheren Versteck heraus einen Blick in den Versammlungsraum. Der Vorsitzende und die Kampfmagier haben sich palavernd in die Räume der Fakultät für arkane Kampfkunst zurückgezogen, aber die Kugeln sind immer noch von der Greisenfraktion belagert. Mit diesen senilen Alten wird er wohl noch fertig werden.

Aufgeregt stürzt er in den Saal und schreit: „Die Kräuterkammer hat Feuer gefangen und der Vorsitzende will, dass alle bei der Brandbekämpfung und Bergung der Kräuter helfen, bevor die Flammen die wertvolle Ware vollends zerstören.“

„Meine Kräuter!“, Alraune verlässt den Saal so schnell, wie es ihr Morpheus mit ihren 79 Wintern gar nicht mehr zugetraut hätte, gefolgt von dem alten Vincente, der ihr wie ein Hündchen überallhin folgt. Zwei weitere der Alten gehen zögernd hinterher. So ganz sicher scheinen sie nicht zu sein, was sie von dem neuen Befehl halten sollen. Nur der alte Vladimir bleibt stur an seinem Platz und schaut Morpheus aus seinen stechenden Augen an.

„Du behauptest also, dass wir unseren Posten verlassen sollen? Ich trau dir nicht, Morpheus. Auch wenn ich nicht weiß, was du damit bezweckst, bin ich ziemlich sicher, dass du lügst.“ Der alte Professor für Beherrschung stützt sich schwer auf seinen Stock, während er langsam auf Morpheus zugeht. „Aber diesmal gehst du zu weit, Morpheus. Diesmal wird es dich deinen Job kosten. Der Vorsitzende hat viel zu lange Milde mit dir walten lassen. Du bist wahrlich ein Schandfleck für diesen Ort der Lehre und des Wissens.“ Bei diesen Worten fuchtelt Vladimir wild mit seinem Stock vor Morpheus’ Nase herum.

Aufgeblasener Greis, denkt Morpheus bei sich. Die Worte des Alten versetzten ihn in Wut und von dem durchdringenden Blick und dem Gefuchtel des Stockes vor seinen Augen fühlt er sich in die Enge gedrängt. Ohne groß nachzudenken, greift er nach dem Stock und entreißt ihn dem Alten.

Dieser macht erschrocken einen Schritt rückwärts und schaut Morpheus irritiert an. So gefällt mir das schon besser, denkt Morpheus. „Ich bin also eine Schande für diese Akademie, ja?“ Morpheus schlägt mit dem Stock auf den alten Mann ein, der vor Schreck nur ein Keuchen von sich gibt und schützend die Arme vor das Gesicht hält. „Die einzige Schande hier ist Eure verdammte Borniertheit. Euer Geiz und Eure Rückständigkeit. Ich werde es Euch allen zeigen, jawohl. Ich werde zu Ruhm und Ehre mit meinen Forschungen gelangen und dann werdet Ihr im Staub vor mir kriechen, Ihr Würmer.“ Mit jedem Wort prügelt Morpheus weiter auf den alten Mann ein, der bereits durch den zweiten Schlag von den Beinen gerissen wird und schwer zu Boden stürzt. Trotzdem schlägt Morpheus weiter auf ihn ein. Erst nach einer Weile fällt ihm auf, dass der Alte sich weder wehrt noch irgendein Geräusch von sich gibt. Und um seinen Kopf herum sieht er eine große, dunkle Pfütze die sich auf dem hellen Steinboden ausbreitet. Der alte Mann hat sich durch den Aufprall den Schädel aufgeschlagen.

Morpheus atmet tief durch, um sich wieder zu beruhigen. Sich nervös nach allen Seiten umsehend, ob ihn auch keiner beobachtet, wirkt er einen Verkleinerungszauber auf die Kugeln und steckt so viele Kristallkugeln ein, wie er tragen kann. Nur die drei größten muss er hier lassen. Sie sind zu gut geschützt, um verzaubert zu werden, und auch zu schwer, um sie alleine wegzutragen. Aber die kleineren und die Reisekugeln aus den Regalen werden ihm ein gutes Sümmchen auf dem Schwarzmarkt einbringen. Hämisch grinsend stellt er sich vor, wie der Mistkerl Crystal, der für die Wartung und den Schutz der Kugeln verantwortlich ist, den Verlust einiger der wichtigsten Artefakte dem Magierrat erklären muss. Und wenn er Glück hat, wird die Hitze des Feuers die restlichen Kugeln zum Zerspringen bringen.

Schnell geht er zum Ausgang und zündet dann einen Brandsatz an, um ihn in den Saal zu schleudern. Binnen Sekunden steht der holzvertäfelte Raum in Flammen. Auch die Holzgestelle der Seherkugeln brennen bereits lichterloh, genau wie die Leiche des alten Vladimir. Zitternd starrt Morpheus sekundenlang auf das Inferno. Dann hört er Schritte, reißt sich von dem entsetzlichen Bild los und rennt die Hintertreppe zu den unteren Stockwerken hinunter.

Einen zweiten Brandsatz zündet er im Treppenflur, auf seinem Weg zur Bibliothek. Auch die alten Holzstufen sind ein gefundenes Fressen für die Flammen. In der Bibliothek herrscht im Gegensatz zu oben schon mehr Betrieb. Einige Schüler sind dabei, die Bücher in Sicherheit zu bringen. Aber niemand achtet auf ihn, als er schnell in einem der alten Gänge verschwindet, den letzten Brandsatz hinter sich in die Bibliothek werfend, wo er sofort großes Chaos auslöst und den Schreien nach zu urteilen, auch einige Verletzte fordert.

So rasch ihn seine Beine tragen können, rennt Morpheus den Gang entlang. Erst als er Seitenstechen hat und kaum noch Luft bekommt, hält er an. Die halbe Strecke in die Freiheit hat er hinter sich und bisher ist ihm keiner gefolgt. Und da die Magier beschäftigt sind, wird das auch noch eine Weile so bleiben.

Zittrig holt er eine der Phiolen hervor. Er hält es nicht mehr ohne aus. Er hat bereits Magenkrämpfe und der Schweiß, der ihm jetzt in kleinen Rinnsalen von der Stirn läuft, kommt nicht nur vom Rennen. Er braucht jetzt das angenehme Gefühl, ein Teil des Ganzen zu sein, sonst wird er wahnsinnig. Seine zitternden Finger haben Schwierigkeiten, den Verschluss des Fläschchens zu öffnen, aber endlich schafft er es, die Phiole zu den Lippen zu führen, und nimmt einen kräftigen Schluck. Langsam macht er sich wieder auf den Weg, während sich seine Nerven unter dem Einfluss des Elixiers allmählich beruhigen. Seinem Magen geht es wieder gut und das Zittern seiner Finger hört endlich auch auf.

Er muss noch zwei Abzweigungen weiter und dann nach rechts. Noch um eine Kurve herum, und schon steht er im Wald und kann sich aus dem Staub machen. Nach Süden wird er gehen. Dort ist es schön warm und die Vorschriften für Alchemie sollen nicht so streng sein, hat er gehört.

Das Elixier beginnt zu wirken. Ein prächtiges Farbenspiel geht nun von den grauen Steinwänden aus und die hallenden und tropfenden Geräusche des alten Ganges vereinen sich zu einer lieblichen Musik. Wie gebannt starrt er auf einen farbigen Nebel an der Decke, der immer wieder eine andere Form annimmt und ihn anscheinend auffordert, ihm zu folgen. Gebannt läuft er der Erscheinung hinterher.

Er merkt nicht, dass er an der Abzweigung vorbeigeht und immer tiefer in einen der ältesten und baufälligen Gänge gerät. Einen Gang, der eher an einen Stollen erinnert mit Wänden aus Lehm und Steinen, die von Holzpfeilern und Brettern gestützt werden. Immer schneller folgt er dem seltsamen Nebel, bis er ins Straucheln kommt und stürzt. Im Fall versucht er sich an einem der Stützpfeiler des Ganges festzuhalten, aber das morsche Holz zerbröckelt unter seiner Hand. Das letzte, was Morpheus wahrnimmt, ist ein seltsam misstönendes Knirschen in der Musik um ihn herum, bevor der Gang über ihm zusammenstürzt.


Last edited by Namara; 08/02/07 10:33 PM.
#211790 07/02/07 02:09 PM
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Erleichtert nimmt Feldwebel Dranner zur Kenntnis, dass es der Hüter offenbar aus eigener Kraft geschafft hat, durch die Reihen der Piraten durchzubrechen. Und auch der elfischen Prinzessin scheint es gelungen zu sein, Anschluss an seine kleine Truppe gefunden zu haben. Beide sehen ziemlich zerzaust aus, schienen aber keine schwerwiegenden Verletzungen davongetragen zu haben. Und hier bei seinen Männern, im zentrum des Widerstandes, stellen sie eine wertvolle Unterstützung dar, die die Kampfkraft der zahlenmäßig unterlegenen, aber entschlossen kämpfenden Truppe stark erhöht.

Kurz nickt er dem Krieger zu. "Ich freue mich, dass Ihr es bis zu uns geschafft habt!" Doch der Hüter ist schon wieder mit einem neuen Gegner beschäftigt.

Abgelenkt durch das kleine Intermezzo, wäre Dranner fast dem Dolch eines ganz in Schwarz gekleideten Piraten zum Opfer gefallen. Erst im letzten Augenblick kann er den Schwertarm herunterreißen und den Dolch mit dem Knauf seiner Waffe seitlich wegschlagen. Dabei dreht er seinen Körper etwas ein. Der Schwarzgekleidete - offenbar ein Profi - nutzt diese Gelegenheit und tritt dem Feldwebel gegen den Fuss, so dass dieser ein Stück wegrutscht. Für einen kurzen Augenblick kämpft der erfahrene Wächter um sein Gleichgewicht - Zeit genug für den Schwarzgekleideten, den praktisch Wehrlosen mit einem schnellen Stoss niederzumachen.

Dranner sieht den Dolch kommen, ist jedoch nicht in der Lage, ihn abzuwehren. Für einen kurzen Moment scheinen alle Geräusche zu verstummen und die Zeit stark verlangsamt abzulaufen. Die Todesnot steigert die Sinne des Feldwebels, und er sieht alles überdeutlich.

Dann kehrt er wieder ins Hier und Jetzt zurück.

Der Schwarzgekleidete stolpert zur Seite, und sein Dolchstoß geht fehl. Unglauben steht in den Augen des Piraten, der Mund ist weit geöffnet. Langsam tastet er mit der anderen Hand nach seiner Schulter, wo am Halsansatz der gefiederte Schaft eines Pfeils schräg nach oben ragt. Der Dolch entgleitet seinen kraftlosen Fingern, er richtet einen letzten, anklagenden Blick auf Dranner, dann bricht er zusammen.

Auch Dranner ist überrascht. Keiner seiner Männer benutzt einen Bogen - die Wache setzt ausschliesslich Armbrüste ein, die weniger Übung und Kraft im Umgang erfordern. Außerdem musste der Pfeil von einem oberen Fenster abgeschossen worden sein.

Der Feldwebel ist plötztlich von Stolz erfüllt. Warm rinnt das Gefühl durch seine Adern und lässt neue Kraft in seinen müden Muskeln erwachen. Das waren die Bürger seiner Stadt! Die liefen nicht einfach davon! Die setzten sich zur Wehr!

"Haltet die Linie! Bleibt zusammen!" schreit er gegen den Lärm der Schlacht an. "Mut, nur Mut! Verstärkung ist unterwegs! Wir sind nicht allein!"

Mit neuem Elan wirft er sich wieder ins Getümmel. Seine Axt saust auf einen Piraten zu, der abwehrend den schweren Säbel hebt. Doch vermutlich hätte keine gewöhnliche Waffe im Universum diesen mit der ganzen Kraft Rechems geführten Schlag aufhalten können. Das von zahlreichen Kerben gezeichnete Axtblatt zerfetzt den Säbel ohne merklich an Wucht zu verlieren, dringt dem überraschten Piraten in der Schulter in den Leib, zerschneidet Knochen, Sehnen und Fleisch und fährt an der Hüfte wieder heraus. Regelrecht in zwei Teile gehauen fällt der Getroffene tot zu Boden.

#211791 07/02/07 08:33 PM
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Der große Rambozoni wacht mit dem Gefühl auf als würde die ganze Welt auf ihn einschreien. Gleichzeitig hämmern tausend wilde Zwerge auf seinen Kopf als wäre er die letzte verbliebene Mithrill Mine. Außerdem hat er den Eindruck irgendetwas Ekliges ist in seinen Mund gekrabbelt nur um dort zu sterben.
Ein Morgen also wie fast jeder andere auch.
Nur das die Welt auf ihn einschreit das ist neu.
Verdammt, ich werde langsam alt denkt sich der große Rambozoni und fängt an sich aus dem großen Bett zu wuchten.
Hier einen Arm zur Seite schiebend, hier ein paar Beine wegräumend.
Das einsetzende Geflüster der anwesenden Damen ignoriert er dabei.
"Oh nee, sag bloß der ist schon wieder wach"
"Pss, tut so als würdet ihr schlafen, vielleicht geht er ja nur pinkeln"
"Oh, Gott hat jemand eis ..."

Als der große Rambozoni es endlich geschafft hat aus dem Bett zu klettern merkt er das er nicht nur das Gefühl hat das die Welt ihn anschreit, nein die Welt schreit wirklich.
Und zwar ziemlich laut.
Ja was soll denn das denkt sich der große Rambozoni, seit wann hat denn die Welt das recht einen der größten Magier aller Zeiten zu wecken. Der werde ich es zeigen.
Mit einem herzerfrischenden schhhnrrrnnnrr, ptui zieht der große Rambozoni alle möglichen Dinge aus seiner Kehle hoch und spuckt sie in die nächste Ecke.
Dann ist er endlich am Fenster angelangt und öffnet die schweren Vorhänge welche er selber vor drei Tagen zugezogen hatte. Das war kurz vor seiner Standartbemerkung zu den anwesenden drei Damen, "Ja wo seid ihr denn, kutschi kutschi, ich komme jetzt und dann ..."
Sätze dieser Art zeigten den Damen an das es jetzt ernst wurde und sie sich ihr Geld schwer verdienen mussten.

Es gibt ja Menschen die meinen dass der große Rambozoni schon immer zu Übertreibungen geneigt hat. Aber nach einem missglückten Motivationszauber für Unsichere verschlimmerte sich das ganze. Rambozoni neigte jetzt nicht nur zu Übertreibungen, nein, er war fortan auch bereit das immer und überall zu beweisen. Und als dann auch noch der "Halte Durch" Zauber für einen ortsansässigen Händler „leicht“ aus dem Ruder gelaufen war hatten die örtlichen Bordelle einen wahrhaft potenten Kunden.
Die anderen Magier waren immer sehr froh wenn der große Rambozoni auf einen „Schwoof“, wie er es nannte, loszog. Ja sie bezahlten sogar bereitwillig die Kosten aus der Akademiekasse, solange der große Rambozoni nur darauf verzichtete sie mitnehmen zu wollen. Und sie nicht „weich eierige Hasenfüße“ nennt wenn sie dankend ablehnten, natürlich nicht ohne vorher auf die Wichtigkeit ihrer Studien zu verweisen und zu betonen das sie natürlich mitkommen würden um ordentlich die Sau raus zu lassen wenn er sie nur das nächste mal fragen würde.
Wenn er dann endlich abgezogen ist fragen sich einige Magier warum man denn eine Sau aus dem Stall lassen muss um sich zu amüsieren. Andere fragen einfach nur hinter Türen hervor „Ist er weg?“

Als der große Rambozoni aus dem Fenster schaut staunt er nicht schlecht.
Da prügeln sich die ganzen bekloppten Rechemer mit irgendwelchem Pack, ohne Rücksicht auf seinen Schönheitsschlaf zu nehmen.
Oder, noch schlimmer, ohne ihn einzuladen.
Das Fenster aufreißend brüllt der große Rambozoni, "Na wartet. Dafür werdet ihr bezahlen."

Etliche der rechemer Bürger, welche den großen Rambozoni kennen fliehen nun, obschon sie den Piraten tapfere Gegenwehr geboten hatten, Hals über Kopf.
Die Piraten staunen darüber auch nicht schlecht.

Nun, die Piraten können ja auch nicht wissen das der große Rambozoni, der zu Übertreibungen neigt, sich bei der letzten Aktion dieser Art nur unter den Templern freunde gemacht hatte.
Sein "Sieben Plagen" Zauber hatte so etliche der rechemer Bürger wieder zu ihren Göttern beten lassen, und dies mit einer Inbrunst … .

Ohne weitere Zeit zu verschwenden stürmt der Zauberer, nur mit seinem Bart bekleidet, aus dem Bordell und stellt sich zornesfunkelnd auf die Strasse.

Die Damen verbarrikadieren derweil die Tür.

"NIMM DAS" brüllt er einen der Piraten an und beschwört einen Feuerball.

Der Pirat, der es absolut nicht gewohnt ist während eines Beutezuges von einem nackten Mann angeschrien zu werden ist sichtlich irritiert und weiss nicht wie er sich verhalten soll.

Ein Feuerball entsteht und wird langsam größer, und größer und größer.
Als er endlich die Größe eines Heuballens hat lässt ihn der große Rambozoni los.
Mit irrwitziger Geschwindigkeit rast der Feuerball los, trifft den Piraten und verschwindet dann in Richtung Meer ohne weiteren Schaden anzurichten außer das er aus einem Walhai das größte Fischstäbchen der Welt macht, bis er auf hoher See erlöscht.
Der Pirat würde vermutlich erstaunt zwinkern, aber da ihm nun die nötige Ausrüstung dafür fehlt fällt sein Skelett einfach zu einem Aschehäufchen zusammen.

"UND DAS WAR ERST DER ANFANG"

Glücklicherweise trifft den großen Rambozoni in diesem Moment ein Katapultgeschoss und rettet so die Stadt.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#211792 08/02/07 12:22 PM
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Das Kampfgetümmel auf dem Schiff verändert sich, das zielgerichtete, unerbittlichee Vordringen der Piraten löst sich auf in Einzelaktionen. Der Druck auf die elfischen Verteidiger lässt nach.

Glance wirft einen schnellen Blick in die Runde - in seiner und Earendurs unmittelbarer Umgebung scheint man seine Warnung gehört zu haben, aber etwas seitwärts zeigt sich Verwirrung. Glance stößt sein Schwert in die Holzplanken neben sich um die Hand frei zu haben und wirkt einen Windhauchzauber in Richtung Piratenschiff, der das wabernde Puderwölckchen zerstäubt, aber auch auch seewärts treibt.

Ein Stoß trifft ihn in den Rücken, vornüber fällt er, kaum dass er sich mit der Rechten abfangen kann; an seiner Linken ein heftiger Ruck, das Tilúvemaegsil wird ihm entrissen. Er wirbelt herum, auf dem Rücken liegend erscheint der Pirat vor ihm riesenhaft. Triumphierend holt dieser mit dem Artefakt aus um Glance den Todestoß zu versetzen - in einer unwillkürlichen Abwehrbewegung hebt Glance die rechte Hand. Das Tilúvemaegsil fällt polternd auf die Decksplanken, der Pirat ist - verschwunden. Glance schwingt sich auf, nimmt Artefakt und Schwert wieder auf. "Wie bei Bodasen!" zuckt ein Gedanke durch seinen Kopf. Und es erinnert ihn daran, dass sie eigentlich nie genau erfuhren was diesem widerfahren war.


Earendur hat in der Zwischenzeit die Chance erkannt, die die Irritation der Piraten bietet. Mit dem Schlachtruf "Andúneth!" sammelt er die bei Sinnen gebliebenen Elfen. Der wütende glatzköpfige Pitat, der Unruhe in die Reihen der Elfen brachte, fällt, von einem Pfeil getroffen. Davon, und von dem Ruf des Kaptäns angespornt, mobilisieren die Elfen ihre Kräfte, drängen die Piraten zurück auf ihr Schiff, springen selbst über auf das Piratenschiff, das, von seiner Mannschaft weitestgehend entblößt, immer weniger Widerstand leistet.
So findet sich auch Glance, der den Elfen weiterhin gefolgt war, auf dem Deck des Piratenschiffes wieder. Kurz durchatmend trifft sein Blick auf das zweite Piratenschiff, das langsam gegen die Küste treibt. Flammen schlagen aus dem Rumpf, dichter Rauch verhüllt die Masten, gierige Flammenzungen lecken an den geteerten Tauen. Das Schiff ist ohne Zweifel verloren, ein Teil der Besatzung schwimmt oder treibt bereits im Wasser, einige springen gerade erst hinein. "Tapferer Lufi", denkt Glance, [i]"Hoffentlich vergisst er ihm Rausch der Flammen nicht, dass er auf Wasser schwimmt!"



Last edited by GlanceALot; 08/02/07 03:32 PM.

In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#211793 08/02/07 12:29 PM
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In einem schnellen Marschtrott bewegen sich die Tempelritter die Hauptstasse entlang zum Hafen. Mit einem schnellen Blick zurück, über seine 2 Dutzend Ritter hinweg, überzeugt sich der Wachführer ob die sie begleitenden Priester Schritt halten. "Sechs!" denkt er dabei verbittert, "Gerade mal ein halbes Dutzend hat sich ihnen angeschlosssen, nachdem bekannt wurde, dass der Hohepriester sich in die Sicherheit der Garnison zurückzieht".

Der Kampfeslärm wird immer deutlicher, immer noch fliegen Brandgeschosse über sie hinweg in die Stadt, vor ihnen tauchen die ersten Piraten auf.


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#211794 08/02/07 12:32 PM
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Unter der Stadt kriecht der gelehrte Patarival mittlerweile auf allen Vieren durch die Kanalisation. Nicht, weil die Abwasserkanaele etwa so niedrig gebaut waeren, nein, denn der grossgewachsene, junge Mann haette gut mit leicht gebueckter Haltung gehen. Aber er besass die Kraft dazu nicht mehr.

Muehselig schleppt er sich vorwaerts, die blutigen Haende in stinkendem, schlammigen Wasser, von dem man besser nicht weiss, um was es sich handelt. Patarivals wunde Haende wuerden sich in diesem Unrat entzuenden, das wusste er, er wuerde sie schnellstens reinigen muessen - vermutlich sogar mit Alkohol desinfizieren.

Aber er konnte nicht mehr gehen. Die Schmerzen in seinem verstauchten Fuss waren schlimmer geworden, bis er ihn schliesslich ueberhaupt nicht mehr belasten konnte.

Jedes Mal, wenn er unter dem schwachen Licht eines Gullydeckels erschoepft zusammenbrach, rief er, so laut er konnte, aber das Chaos in der Stadt uebertoente seine heiser werdende Stimme.
Also raffte er sich auf, so gut es eben ging, und kroch weiter.

Die Dunkelheit ist am schlimmsten, gibt er vor sich selbst zu, ich habe keine Ahnung, wo ich bin und wie schnell ich voran komme. Sicher ist nur eines: Ich kann nicht einfach nur liegen bleiben und warten.

Weiter, immer weiter, schleppt sich der Gelehrte und bereute seine Entscheidung, durch die Kanalisation zu fliehen - auch wenn dies, so gibt er ebenfalls vor sich selbst zu, vermutlich in all dem Chaos die einzige Moeglichkeit war, lebend zu entkommen.

Tanzende Flecken vor seinen Augen erinnern ihn an Flammen, brennende Gesichter ... und wo ist ueberhaupt die Alte, wenn man sie braucht?

Doch dann bemerkt Patarival durch traenige Augen weit vor sich ein sanftes, warmes Gluehen. Nicht, wie die viel zu seltenen Gullydeckel, deren Lichtstrahlen kaum die Oberflaeche des Wassers - und um den Ekel herunterzuspielen nannte er die stinkende Bruehe Wasser - erreichen.
Nein, vor sich erkennt er den Schein einer Lichtquelle. Vermutlich magisch, denkt sich der Gelehrte mit einem grimmigen Laecheln, Fackeln haetten wohl diese Gase hier unten entzuended.

"Hey!" will Patarival rufen, doch ausser einem heiseren Roecheln verlaesst kein erkennbarer - oder wenigstens hoerbarer - Laut seine Kehle.
Seufzend, aber von neuem Mut befluegelt, krabbelt er auf die Lichtquelle zu.

#211795 08/02/07 02:37 PM
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Da Tork noch zu überlegen scheint, horcht Mardaneus weiter in die Dunkelheit. Schon wieder hört ein Geräuch und glaubt langsam an Verfolgungswahn.
Er dreht sich zu der Geräuschquelle um und sieht etwas im Dunkeln aus der Öffung die zum Meer führt herankriechen. Er stößt Johram an, "Täuschen mich meine Augen oder kommt dort etwas gekrochen? Was kann das sein? Ein Mensch?"

Johram läßt das magische Licht heller leuchten und schaut ebenfalls in die Richtung. "Hmm, sieht zumindest wie ein Mensch aus, aber seltsam gekleidet. Irgendwie unpassend für diesen Ort und warum kriecht er? Ein Stadtbewohner?"

"Hey wer bist du und was treibst Du hier unten?" ruft er der Gestalt zu. Nur ein Stöhnen erfolgt als Antwort.

Mardaneus geht näher heran und erkennt, dass es sich um einen offensichtlich verletzten Mann handelt. Seine Kleidung läßt darauf schließen, dass es sicher kein Pirat aber auch kaum ein Stadtbewohner ist.

Mit Johrams Hilfe zieht Maradaneus den Gelehrten auf eine trockene Stelle lehnt ihn gegen eine Mauer und legt seine Hand aufs Herz des Gelehren, um einen kleinen Kräftigungzauber zu sprechen.

Immer noch schwach und mit schmerzverzerrtem Gesicht blickt der Gelehrte den Heiler dankbar an und berichtet mit stockender Stimme vom Angriff aufs Elfenchiff, seiner Flucht und seinem verletzen Bein.


Alixdragon -==(UDIC)==-
Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
#211796 08/02/07 03:20 PM
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„Splitter- und Brandgeschosse!“, befiehlt Schwarzbart, dessen Schiff sich bislang ein wenig im Hintergrund gehalten hat, „Bündelt das Feuer auf die Straßen und Plätze rund um die Kontore! Niemand darf überleben!“

„Aber ... dort kämpfen Seelöwes Leute ...“, wagt ein Pirat am Katapult einzuwenden. Schwarzbart wirft ihm einen finsteren Blick zu, und der Mann beginnt sofort damit, das Katapult zu beladen. „Äh, ich meine natürlich ... wie Ihr befehlt!“, fügt er kleinlaut an.

Um seine Entschlossenheit deutlich zu machen, schlägt Schwarzbart mit der Faust auf die flache Hand. „Morgen gibt es Rechem nicht mehr. Bei einer solchen Schlacht ...“, wendet er sich erklärend an die Mannschaft und sucht nach einem Wort. Wie hat Rogan der Schwafler es noch genannt, wenn eigene Schiffe und Leute draufgehen? Kolossalschaden? Nein, das war's nicht. Kollaglatzial ... Kolportagalschaden ... ach nein, richtig! „Bei einer solchen Schlacht muss man immer mit Kollegialschäden rechnen.“, brummt er schließlich und grinst grimmig. Und um den alten Stinkstiefel ist es nicht schade.

#211797 09/02/07 01:08 PM
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Während der Fremde stockend und mit schwacher Stimme erzählt, kniet Tork neben ihn und untersucht ihn. Der Mann ist so gefangen in seiner Konzentration seine Erlebnisse in Worte zu fassen, dass er die leichten Bewegungen, die seine Glieder abtasten - und so ganz nebenbei auch feststellen, ob er etwas Gefährilches in den Taschen trägt - kaum spürt.

Als der Mann geendet hat, sagt Tork, "Ihr seid recht schwach - schwächer als ihr durch die Flucht vom Hafen sein solltet. Ihr müsst vorher schon erschöpft gewesen sein".
Zu den Magiern gewandt fährt er fort. "Sein Bein ist übel zugerichtet, aber ansonsten hat er keine ernsthaften Verletzungen". Er wirkt einen starken Heilzauber auf das Bein, und einen schwächeren Zauber, der Schmerzen betäubt.

"Eigentlich müsstet ihr ruhen", sagt er zu dem Mann. "Aber hier könnt ihr wohl nicht bleiben". - "Wollen wir ihn wirklich mitnehmen, oder lieber erst nach Draußen begleiten?" fragt er die Magier.


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#211798 14/02/07 05:58 AM
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Die Entscheidung der Magier ist nach einem nur kurzen Zögern - oder vielleicht eine stumme Beratung mit Blicken oder vielleicht sogar Telepathie? - weiter zu gehen gewesen.
Was auch immer die Magier in der Kanalisation zu finden hoffen, hat keinen weiteren Aufschub geduldet. Eine Tatsache, die Patarival nicht besonders ermutigend findet.

Einmal mehr schuldet der Gelehrte jemandem seinen Dank und so stellt er keine Fragen. Bis auf seine Erklärungen, was ihn in die Kanalsation geführt hat, sagt er überhaupt nichts. Im Augenblick ist er einfach nur froh, aus der Dunkelheit entflohen zu sein.
Langsam entspannt sich der Gelehrte. Hier bei den Magiern ist er sicher. Ganz egal, was die Männer hier suchen, es kann unmöglich etwas sein, mit dem Magier nicht fertig werden. Ja, vermutlich ist Patarival im Augenblick am sichersten Ort ganz Rechems.

Das ruhige Glühen der magischen Lichtquelle wirft gleichmässige Schatten an die Wände der Kanalisation, die ihn für einmal nicht an dämonische Fratzen erinnern oder sich Bewegungen hinter ihm einbilden lassen.
Genauso wie das gleichmässige Platsch-Platsch der Schritte hat die Prozession durch die Kanalisation eine beruhigende - ja, fast schon einschläfernde - Wirkung. Aber vielleicht sind es nur die Erschöpfung und der Heilzauber, die seinen Geist umnebeln.

Seine Gedanken kreisen um die Anderen vom Schiff. Wie es ihnen wohl geht?
Stone, offensichtlich ein erfahrener Kämpfer, und der Elf - Halbelf? - Glance können sicher auf sich aufpassen. Alrik, sein Lebensretter, scheint auch mit Waffen umgehen zu können (wenn er auch fast zu freundlich für de Kampf zu sein scheint) und die Prinzessin ... nun, neben der Tatsache, dass sie eine Elfe ist, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie von königlichen Lehrern in Fechtkunst unterrichtet worden ist.
Lurekar und Chumana - um diese beiden macht er sich am meisten Sorgen. Beide scheinen in einer Form der Magie bewandert zu sein und so vermutlich ausserhalb jeder Gefahr. Aber etwas an den beiden hat Patarival sofort in den Bann gezogen. Als ob sie wie er wären ... nicht wie andere Menschen.

Und er macht sich Sorgen um seinen Bruder Mitarival. Schmuggler und Piraten haben ihm die Hoffnung gegeben, auf der richtigen Spur zu sein.
Ohne es zu merken nimmt Patarival den Knauf des Schwertes seines Bruders fest in die Hand. Aber ist er wirklich auf der richtigen Spur?

Dann, ganz plötzlich, bleiben die Männer vor ihm stehen. Gerade noch rechtzeitig bleibt der Gelehrte stehen, ohne mit dem Vordermann zusammen zustossen.

Stumm steht Patarival im Schatten hinter den Männern.
Etwas stimmt hier nicht.

Last edited by Patarival; 15/02/07 08:02 AM.
#211799 15/02/07 01:29 PM
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Edmund wischt sich mit den verbrannten Händen den Schweiß aus dem rußigen Gesicht und schaut sich in der Flammenhölle um. Das ganze Viertel brennt lichterloh. Von der Stadtmauer im Norden bis zur großen Hafenstraße im Süden, wo die Speicher des Hafens beginnen, und von der Färbergasse im Osten, die an das Bettlerviertel anschließt, bis zum Wächterviertel mit der Wachstube im Westen, ist Rechem ein einziges Flammenmeer. Wenn es doch nur regnen würde. Verzweifelt blickt der Leiter der Brandwehr und Vorsitzende der Handwerkszunftvereinigung zum Himmel. Aber kein einziges Wölkchen zeigt sich am Firmament. Nur der starke Wind fährt ihm fast höhnisch ins Gesicht und facht die Flammen noch mehr an. Der blutige Feuerreigen um ihn herum konkurriert mit dem sich bereits rötlich färbenden Abendhimmel.

Trotz des Tuches vor Mund und Nase dringt der beißende Rauch in seine Lungen und löst immer wieder heftige Hustenattacken aus. Der Gestank von verbranntem Holz, Haar und Fleisch lässt ihn würgen. Viel zu viele Bürger haben sich zu lange in den Häusern verschanzt und sind dann ein Opfer von Rauch und Flammen geworden. Und zu viele irren völlig ziel- und hilflos durch die Straßen und werden auch ein Opfer von Rauch, Flammen oder herabstürzenden Trümmern. Der Kampf gegen den Brand ist einfach hoffnungslos. Die Holzhäuser stehen viel zu dicht beieinander und die Verschläge im Bettlerviertel werden bald auch Feuer fangen. Die notdürftigen Baracken werden noch viel schneller abbrennen als die Häuser des Arbeiterviertels. Und die Fachwerkbauten im Wächterviertel und im Hafen werden auch nicht zu löschen sein, wenn sie erst einmal Feuer fangen, was viel zu bald geschehen wird.

Es gibt einfach nicht genügend Wasserstellen in der Nähe der Häuser und helfende Hände. Auch wenn fast alle Zunftmitglieder der Handwerker, die nicht an den Kämpfen beteiligt sind, mit ihren Leuten auf den Ruf des Brandhorns reagiert haben, reichen die Kräfte einfach nicht aus. Und viele Helfer sind noch zu jung oder bereits zu alt. Im Morgengrauen ist wahrscheinlich nicht viel mehr von Rechem übrig als ein Haufen Asche.

Das Klappern von Hufen und das Rattern von schweren Wagenrädern lenkt seine Aufmerksamkeit auf die Hafenstraße. Welcher Idiot versucht denn jetzt sein Hab und Gut schon mit Fuhrwerken zu retten?, geht es ihm durch den Kopf. Unbändige Wut durchfährt ihn. Viel zu viele Bürger denken in diesen Notzeiten nur an sich und ihre Habe, anstatt sich in den Kämpfen oder der Brandwehr zu betätigen und zu retten, was noch zu retten ist. Er hat nicht wenig Lust, de Kerl zusammenzuschlagen, um seine Hilflosigkeit und Frustration loszuwerden.

„Hey, Edmund, was schaust du so finster? Dabei solltest du dich doch freuen, noch ein paar helfende Hände zu bekommen.“

Die Stimme seines Bruders reißt Edmund aus den finsteren Gedanken. „Was bei Undar machst du denn hier“, erwidert er verdutzt. Sein Bruder hat durch Heirat ein sehr schönes Gehöft außerhalb von Rechem geerbt und Edmund hat nicht erwartet, einen der Gutsleute und Bauern in der brennenden Stadt zu sehen. Edmund betrachtet den Wagen genauer. Den Wagen? Nein, es sind vier große Erntewagen, vor die jeweils vier kräftige Ackergäule gespannt sind. Auf einem der Wagen sitzen einige Bauern und Knechten des Umlandes , die drei anderen Wagen mit Sandsäcken, Werkzeugen und Wasserfässern beladen.

Die Männer springen bereits vom Wagen und stellen sich vor ihm auf. Anscheinend sind sie unsicher, was sie jetzt am besten tun sollen. Und eigentlich muss auch jedem beim Anblick des brennenden Viertels klar sein, dass hier nichts mehr zu retten ist. Ein Wunder, dass die Häuser des Hafenviertels noch nicht Feuer gefangen haben, geht es Edmund durch den Kopf, während hinter ihm ein weiteres Haus donnernd und mit zischendem Funkenhagel zusammenbricht. Obwohl?, er betrachtet die breite Hafenstraße, welche die Häuser des Arbeiterviertels vom Hafenviertel trennt. Eine der größten in der Stadt, auf der bequem zwei Fuhrwerke aneinander vorbeipassen und noch genug Platz an den Seiten für Fußgänger ist. Eine breite Bresche zwischen den Häusern.

Edmunds Gedanken überschlagen sich. Bisher haben sie sich darauf konzentriert, bereits brennende Häuser zu löschen. Ein meist aussichtsloses Unterfangen. Vor allem, da im allgemeinen Chaos ein Brand meist erst dann bemerkt wird, wenn das Haus schon lichterloh brennt. Und es gibt auch zu viele Brände, um sich um alle zu kümmern. Was aber, wenn man die Prioritäten anders setzt? Das Ganze besser koordiniert?

Während er mit dem Brandhorn das Signal zum Sammeln für die Helfer gibt, entwirft er bereits einen Schlachtplan. Ich werde dafür sorgen, dass die Väter, Brüder, Söhne und Anverwandten nicht nur für Ruinen ihr Leben und Blut im Hafen lassen. Rechem wird die Piraten und den Brand überstehen, und wenn es das Letzte ist, was ich, mit Undars Hilfe, auf dieser Welt tue.

Es überrascht ihn, dass innerhalb weniger Minuten fast alle Helfer vor ihm stehen. Aber der verzweifelte und hoffnungslose Ausdruck in ihren Augen zeigt auch schnell, warum. Die meisten haben bereits alle Hoffnung aufgegeben und glauben, dass der Kampf gegen die Flammen jetzt aufgegeben wird. Aber der Kampf fängt gerade erst an. Und bei Undar, sie werden ihn gewinnen.

„Paule!“, Edmund wendet sich an seinen jüngsten Lehrburschen. Der Kleine hat ihn schon oft zur Weißglut gebracht, weil er seine Zeit lieber damit verbringt, auf jeden Baum, Haus, Fels zu klettern, als seine Arbeiten zu erledigen. Aber heute wird das erst 10 Sommer alte Bürschchen sich mal als nützlich erweisen. „Du kletterst auf das Speicherdach des alten Samuel. Von dort kannst du die ganze Oststadt überblicken. Peter, Klaus und Hans, ihr geht mit ihm.“ Ernst schaut er in die verdreckten und verbrannten Gesichter der jüngsten Brandhelfer. „Paule wird euch sagen, wenn irgendwo neue Brandgeschosse einschlagen oder Brände erkennbar sind. Ihr werdet die Nachrichten dann an mich weiterleiten, verstanden? Was steht ihr hier noch dumm rum, nehmt die Beine in die Hand.“

„Wolfram“, Edmund wendet sich an den Maurermeister, während die Kleinen davonrennen. „Du nimmst die Zimmerleute und Schreiner mit und reißt die erste Reihe mit Fachwerkhäusern im Wächterviertel ein. Nehmt ein paar Pferde mit, die können helfen. Beseitigt die größten Trümmer und bedeckt den Rest mit Sand, um eine Feuerschneise zu schaffen. Sollte einer der Bewohner Ärger machen, dann stellt ihn ruhig. Wie ihr das macht, ist mir egal. Auf Einzelschicksale können wir keine Rücksicht mehr nehmen, wenn wir noch irgendwas retten wollen. Maria und Paul, ihr geht auch mit euren Leuten dorthin. Ihr befeuchtet die dahinter liegenden Häuser gut, vor allem die Reetdächer, und helft beim Beseitigen der Trümmer, wo es nötig ist.

Zacharias, Roland, Wulf, ihr nehmt eure Leute und macht das Gleiche im Bettlerviertel. Lea und Anette gehen mit ihren Leuten mit und sorgen dafür, dass die dahinter liegenden Häuser geschützt werden.

Jakob“, Edmund wendet sich an den Ältesten der Nachtwächter. „Du gehst mit deinen Leuten durch die Straßen. Läutet eure Glocke und verkündet, dass alle Bürger, die gesund und kräftig sind, sich hier bei mir zu melden haben. Verkündet, dass alle Bürger, die ihrer Verpflichtung, der Stadt in Notzeiten ihre Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen, icht nachkommen, an den Magistrat gemeldet werden und mit Strafe zu rechnen haben. Macht den Drückebergern ruhig ordentlich Angst. Die anderen, die schwach, krank, alt oder zu jung sind, sollen sich im Tempel oder der Wachstube in Sicherheit bringen. Und zwar ohne ihr gesamtes Hab und Gut mitzunehmen

Ignatz, du nimmst ein Fuhrwerk und deine Knechte und holst noch mehr Sand.

Gideon, du bist der schnellste. Renn rüber in den Westteil der Stadt und suche Emmerich, der dort die Brandwacht mit den Händlern organisiert. Schau, wie es dort aussieht. Sag ihnen, wie wir hier vorgehen, falls sie ähnliche Probleme haben oder bekommen und melde es, wenn Brände aus der Richtung drohen, auf die östlichen Regionen überzugreifen, damit wir gegebenenfalls weitere Schneisen anlegen.“ Edmund hofft, dass es im Westteil besser aussieht. In den wohlhabenderen Stadtteilen sind die Häuser nicht ganz so dicht gebaut und haben teilweise sogar Gärten. Die Straßen sind breiter und besser und es gibt mehr Brunnen und Plätze.

„Klemens“, jetzt bereits wieder hoffnungsvoll lächelnd, wendet er sich an seinen Bruder, „du nimmst die restlichen Bauern und schützt die erste Häuserreihe im Hafenviertel. Und die Knechte und der Rest meiner Leute teilt sich in drei Gruppen auf und bildet Eimerreihen zwischen denen, die an den Häusern arbeiten, und den viel zu wenigen, weit abseits liegenden Wasserstellen.“

Wild entschlossen, den Kampf gegen die Flammen zu gewinnen, nimmt Edmund seinen Platz unter den Brandhelfern ein. Diese Stadt wird überleben. Und wenn ich die kommende Nacht auch überlebe, dann werde ich mal mit dem Magistrat ein ernstes Wörtchen über die unvernünftige Art der Bebauung und die unzureichende Versorgung mit Wasser in gewissen Stadtteilen wechseln.

Und auch wenn es meistens nur kleinere Brände in der Stadt gibt, die oft von den Anwohnern schon gelöscht sind, bevor ich überhaupt davon erfahre. Ich werde dafür sorgen, dass die Brandwacht in Zukunft genau weiß, was wann wo zu machen ist. Ich werde auch dafür sorgen, dass Brandmeldungen schneller weitergegeben werden können. Vielleicht sollte man Feuerglocken in den Stadtteilen aufstellen? Und auch über vorsorgende Maßnahmen werde ich nachdenken
. Edmund schaut interessiert zu einem Wagen mit Wasserfässern und Sandsäcken hinüber. [i]Die Brandwacht wird nie mehr einfach nur ein Wort auf einem Pergament sein, das im Stadtarchiv vor sich hingammelt. Bei der Größe Undars, ich schwöre, dass Feuer nie wieder in meiner Stadt so großes Unheil anrichten wird.

#211800 15/02/07 05:59 PM
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Die Wächter bilden für Stone eine ganz andere Rückendeckung und Basis als die Hafenratten es sein konnten. Wo die Hafenratten nur, eigentlich immerhin, dafür gesorgt hatten das sein Rücken frei war, können die Wächter die angreifenden Piraten in richtige Kämpfe verwickeln und somit binden. Stone gelingt es so sich immer auf einen Gegner zu konzentrieren.
Mitlerweile liegen fast so viele tote Piraten umher das es den nachrückenden schwer fällt zu den Verteidigern zu stossen. Dennoch lässt die Flut der Piraten nicht nach, die Elitekrieger der Piraten hatten sich zwar zurückgezogen das besserte die Lage allerdings nicht.
Denn jetzt treiben diese Kämpfer die Piraten organisiert und in geordneten Angriffsreihen gegen die Wächter.
Dennoch die Gruppe hält stand. Dranner positioniert seine Leute immer wieder um so das die Männer gelegenheit haben sich zu erholen, oder sich Verwundungen von einigen eingetroffenen Magiern heilen zu lassen.

Nur Dranner, der Hüne, Big Claw und Stone stehen pausenlos in vorderster Linie. Ohne sie wäre mittlerweile die Verteidigung zusammengebrochen.
Aber dann geschieht was eigentlich unvermeidbar ist, Stone sieht wie einer der Piraten weiter hinten mit einer kleinen Armbrust auf Dranner zielt.
Ohne zu zögern wirft sich der Krieger durch die ersten zwei Reihen der Piraten, mit Hilfe des Überraschungmomentes kommt der Krieger gut durch und erreicht den Schützen bevor dieser abdrücken kann. Verzweifelt versucht der Schütze noch Stone ins Visier zu nehmen, aber bevor er seine Armbrust herumgeschwungen hat, zerschmettert Stones Schwert erst die Armbrust und dann den brustkorb des Piraten.

Stone allerdings steht jetzt vollkommen ohne Deckung da, umringt von Piraten. Nur seiner Rüstung hat er es zu verdanken das er sein Leben nicht sofort aushaucht. Dennoch steckt er mehr an Treffern ein als er abwehren kann. Nur sein Starrsinn hält ihn auf den Beinen und lässt ihn zurück zu den Wächtern laufen.
Mit letzter Kraft, wild um sich schlagend, erreicht er die vorderste Linie der Wächter als ein Säbel ihm von hinten tief in die Seite fährt..
Taumelnd fällt er durch die Reihen der Kampflinie, sein Blick sucht Big Claw, doch diese ist in einen Kampf verwickelt.
Dann kann er sich nicht mehr auf den Beinen halten und fällt, doch bevor er auf den Boden aufschlägt wird er von einem jungen Mann, fast noch ein Junge, fest gehalten.
Stone erkennt ihn als einen der Magier die den Wächtern zu hilfe gekommen sind, "Meine Seite ..." keucht Stone dem blutiger Schaum von den Lippen sprüht.
Der junge Magier, der den großen Krieger nicht mehr halten kann, lässt Stone so sanft es geht zu Boden gleiten und besieht sich dessen Seite.
"Ich fürchte ich habe keinen Heilzauber mehr der das Heilen kann." Dennoch fängt er an in seinen Taschen nach Zutaten für einen Zauber zu suchen.
Stone lächelt den jungen Magier an, "dann hilf den anderen." Stone begreift in diesem Moment das sein Abenteuer nun vorbei ist, dennoch empfindet er keinen Zorn, oder Angst. Er hatte getan was er tun mußte, was er konnte, mehr kann man von niemandem verlangen, das hatte ihm sein Vater beigebracht.

Der junge Zauberer schüttelt den Krieger, "Mein Name ist Simon, Simon der Zauderer werde ich genannt."
Stone schaut den Magier verständnislos an, warum erzählt dieser das?
"Ich habe keinen Heilzauber mehr, nur noch dies. Den Wechselzauber."
Das kommt Stone bekannt vor, sein Vater hatte ihm einst etwas von einem solchen Zauber erzählt, "Nein, nein das dürft ihr nicht tun."
Die Worte kommen nur stockend über Stones Lippen, "nicht das"
"Doch," der junge Magier lächelt traurig, "mehr habe ich nicht mehr. Ich kann jetzt niemandem mehr helfen, aber Du kannst es. Du kannst diesen Leuten helfen. Ich würde mich freuen wenn Du meinen Freunden in der Akademie sagst das ich kein Zauderer mehr bin."
Dann fängt der junge Magier an eine Beschwörung zu rezitieren und vermischt verschiedene Substanzen in einem kleinen Gefäß.
Stone versucht den jungen von sich zu drücken, aber in seinen Armen ist keine Kraft mehr. Stone bekommt nur noch röchelnd Luft und sieht alles wie durch einen Tunnel.
Irgendwie ist es wie damals mit Lu erinnert sich der Krieger, damals als er in das Licht gehen wollte. Stone wird ruhig, das kennt er, das ist nicht schlimm.
Er bedauert nur das er seine Freunde nicht mehr sehen wird, gefasst wendet Stone sich von der Welt ab und geht auf das Licht zu welches er nun wieder wahrnimmt.

Doch plötzlich packt ihn etwas und zieht ihn zurück, zurück in seinen Körper wo nur schmerz auf ihn wartet. Doch der Schmerz schwindet.
Stone schlägt die Augen auf, über ihm kniet der junge Magier.
Simon, das ist Simon
Langsam schwinden Stones schmerzen, und je mehr sie schwinden um so mehr leidet nun der junge Simon. Stones Wunden schliesen sich, nur um auf Simons Körper zu erscheinen. Stones schwäche schwindet als die Kraft des Jungen ihn erfüllt.
Jetzt ist es Stone der den sterbenden Magier festhällt. Alles würde Stone dafür geben diesen Zauber ungeschehen zu machen, doch nun da er ausgesprochen ist kann ihn keine Macht mehr stoppen.

Sein Vater hatte ihm erzählt das dieser Zauber einst von einem mächtigem Zauberer ersonnen worden war. Dieser nutzte den Zauber um sein eigenes Leben zu verlängern, dutzende junger Männer waren ihm zum Opfer gefallen bevor der Zauberer letztendlich doch sein Leben lies.
Sein Vater hatte ihm davon erzählt um ihm klar zu machen das Magie nicht nur gut ist, sondern das man sie missbrauchen kann so wie ein Schwert.

Alles was Stone nun seinerseits für den Magier tun kann ist diesen nicht allein zu lassen. Der Magier ist nicht mehr in der Lage zu sprechen, die schmerzen welche die Wunden verursachen müssen gewaltig sein. Stone hatte sich die meisten der Wunden und Blessuren ihm laufe eines langen Nachmittages zugezogen. Auf den jungen Magier schlagen sie fast alle auf einmal ein. Die große Wunde in der Seite reißt zuletzt auf, simons Augen quellen förmlich hervor. Dann, als die Augen des jungen Mannes brechen, nimmt er dessen Leichnahm auf und legt ihn sanft zwichen zwei umgestürzten Wagen ab.
Hier würde er zumindest solange sicher liegen solange die Wächter stand halten würden.
"Und sie werden standhalten," schwört sich der Hüter.
Stone nimmt sein Schwert auf drückt sich durch die Reihen der Wächter. Keinen Augenblick zu früh, denn ohne seine Unterstützung droht die Linie der Wächter, dort wo er vorher war, einzubrechen.
Doch dann ist Stone bei den vordersten Piraten. Dem ersten schlägt er mit einem seitlichen Hieb von unten glatt den Kopf ab, greift sich dessen Säbel und versetzt dem Körper einen tritt das dieser zurück in die eigenen Reihen stürzt.
Den erbeuteten Säbel versenkt er tief in der Brust des nächsten Piratens der zu lange auf den grausigen Anblick gestarrt hat.
Stone vibriert förmlich vor Energie.
Ihm wird nun klar das es nicht seine Stärke gewesen war welche damals im Tempel auf Lu übergegangen war, sondern seine Lebenskraft.
Und Simon, der tapfere Simon, war noch um einiges jünger als Stone und hatte noch viel mehr Lebenskraft gehabt als Stone.
Für die Piraten ist es als würden sie einem Dämon gegenüber stehen. Stone, der nun wieder vollkommen erholt ist, bewegt sich in vollendetem Gleichgewicht.
Die Piraten die vorne stehen erkennen das sie dem Untergang geweiht sind und wollen zurück, doch von hinten drücken immer mehr Piraten nach so das sich verwirrung breit macht. Derweil ergreifen die Wächter ihre Chance und drängen die Piraten noch härter zurück. Stone steht mittlerweile wieder eingekreist alleine da, doch irgendwie ist es klar das nicht er es ist der in Gefahr schwebt.
Zu schnell sind seine bewegungen, zu groß seine konzentration auf seine Umgebung. Indem er seine Gegner in ständiger bewegung hält verhindert er das sie sich auf ihn einstellen können. Dann fällt der erste seiner Gegner, der zweite, einer flieht, Stone, getrieben von einem Zorn den er noch nie verspürte, bringt ihn mit seinem Dolch zu Fall.
Der letzte wirft den Säbel zu Boden um sich zu ergeben, doch Stone zögert nicht. Würde er den Piraten jetzt verschonen, was soll er mit ihm machen? Und Stone weiss das vielleicht ein anderer wegen seiner Gnade sterben würde.
"Gerechtigkeit" knurrt der Krieger. Stone hätte noch viel mehr zu sagen, doch die Augen des Piraten brechen bereits. Stone zieht mit einer Hand das Schwert aus dem körper des Toten. Mit der anderen Hand hebt er die Leiche am Hals an,
"Ihr alle werdet Gerechtigkeit erfahren, eure eigene Gnade wird euch zuteil."
Stone ist es egal ob die Piraten ihn verstehen, der Zorn über den Tod des jungen Magiers erfüllt ihn genauso wie der Zorn den er verspürt hatte als er zusammen mit Lu die blutigen Kleider in der Schatzkammer der Piraten gefunden hatte. Dann wirft er die Leiche, als wäre sie nur ein Bündel Stroh, zwichen die Piraten. "Der ist für Simon, Simon den Zauderer" ruft Stone noch lauter aus."Simon der ohne zu zögern sein Leben gab um meines zu retten. Wehe euch, denn auch dieses Leben werdet ihr bezahlen."
Dann kehrt er zu den Wächtern zurück. Diese haben mittlerweile einiges an Boden wett machen können und stehen, Dranner sei Dank, geordnet in Kampfreihen, während die Piraten sich zur Flucht wenden.

Leider wird diese Flucht von den Elitekämpfern der Piraten, welche nun von den Piraten unterstützt werden welche schon die Plünderer zur Räson gebracht hatten, gestoppt und die Piraten formieren sich neu.

"Anscheinend die Offiziere" sagt Stone zu Dranner auf die verschiedenen Gruppen zeigend. "an die müßten wir rankommen"




Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#211801 16/02/07 02:55 PM
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Am Vorplatz zum Kai angekommen verharren die Tempelritter kurz, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Vor sich sieht ihr Führer eine dünne Linie von offensichtlich abgekämpften Stadtwachen. Feldwebel Dranner erkennt er, und zwei herausragende Gestalten, von denen Einer der Schmied - jetzt sieht er etwas seitwärts auch dessen Söhne - und der Andere ein ihm fremder Krieger ist. Auch eine hochgewachsene, schlanke Elfe fällt ihm auf.

Jenseits der Linie formieren sich die Piraten soeben neu. Schnellentschlossen befiehlt der Ritterführer, "Keilformation einnehmen, die Priester in die Mitte, und dann durch die Stadtwachen durch direkt auf die Piraten - treibt sie ins Meer zurück!"

Wie auf dem Paradeplatz fächert die Marschformation auf, darauf bedacht Abstand zu lassen zum Nachbarn um zuerst durch die lockere Linie der Stadtwachen zu kommen und dann um Keinen im Kampf zu behindern.

Aus der Sicht der Piratenlinie tritt ein Tempelritter in voller Rüstung aus der Linie Stadtwachen hervor, dann rechts und links von ihm ein Weiterer, und so fort. Unaufhaltsam wächst ein immer größer werdender Keil aus der Front hervor und nähert sich mit entschlossenen Schritten unerbittlich den Piraten. Priester werden sichtbar, Schutz- und Stärkungszauber auf die Paladine wirkend. Eisige Entschlossenheit spricht aus den Gesichtern der Näherkommenden, kein Zögern in ihrem hämmernden Gleichschritt, ein Tod verkündendes Funkeln blitzt von den blanken Schwertern herüber.

Last edited by GlanceALot; 17/02/07 10:21 AM.

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#211802 16/02/07 03:08 PM
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"Das Schiff ist unser!" sagt Earendur laut, und wischt sich mit blutverschmierter Hand den Schweiß von der Stirn.

"Ja", antwortet Glance, aus seinen Gedanken gerissen. "Aber dort..." Er zeigt über das Wasser. "...sind noch drei, und sie schießen immer noch auf die Stadt. Wenn wir nicht schnell etwas gegen sie unternehmen können, werden sie das Ziel wechseln - und dann verliert ihr euer Schiff womöglich doch noch!"

"Ihr habt Recht Fürst", meint Earendur, "aber sie sind außerhalb unserer Bogenschußweite, und ich kann immer noch nicht ablegen".

Glance überlegt kurz. "Die Piratenschiffe liegen dicht beieinander - zündet dieses Schiff an, und ich werde einen Windzauber wirken, der es hinüber treibt. Aber es sollte trotzdem Jemand an Bord bleiben, der es zwischen sie steuert und erst im Letzten Moment von Bord springt".


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#211803 16/02/07 03:13 PM
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Tork Emada hebt die Hand und sagt halblaut, "Halt!" Abrupt bleiben Alle stehen. Stille.

"Da vorn bewegt sich ein Schatten - und ich spüre eine..." Er zögert. "...etwas, dass ich noch nie spürte..."


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#211804 17/02/07 11:57 AM
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Nachdem Big Claw einem der Piraten eine tiefe Wunde an der Schulter beigefügt hat und dieser zurück taumelt, hat sie einen kurzen Augenblick Zeit sich umzusehen. Die Wächter um Feldwebel Dranner kämpfen verbissen weiter, doch wo ist Stone? Ein erneuter Angriff des Piraten hindert sie weiter nach dem Krieger zu suchen. Mit einer Parade kann sie gerade noch den Säbel des Seeräubers abwehren, trotzdem erleidet sie eine Schnittwunde an ihrem rechten Unterarm. Der Schmerz steigert ihre Wut, aber auch ihre Konzentration. Ein leichter Schritt zur Seite, das Schwert nach Vorne stoßend, trifft sie zum zweiten Mal die Schulter des Angreifers und dieses Mal verliert er sein Leben.

Die Elfe bemerkt, dass die Piraten fliehen wollen, aber von ihren Elitekämpfern zu weiteren Kämpfen angetrieben werden und sich formieren. Jetzt sieht sie auch Stone wieder bei den Wächtern stehen. Erleichtert bahnt sie sich einen Weg an die Seite des Kriegers, „wie gehen wir weiter vor?“


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#211805 17/02/07 05:45 PM
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Dranner hat von dem ersten selbstmörderischen Vorstoss des jungen Hüters nicht viel mitbekommen, zu stark war der Druck der Piraten gegen die Linie seiner Wächter. Als dieser todwund zurückgetaumelt kam, versuchte er, die Lücke hinter dem Krieger zu schließen. Doch die Piraten drängten nach, und um ein Haar wäre die Formation der Wächter aufgebrochen, wenn der Hüter nicht unversehens wieder aufgetaucht wäre, als hätte er keinerlei Wunden empfangen. Soeben noch ein offensichtlich Todgeweihter, erschien er wie ein göttlicher Racheengel. Seine Augen schienen Blitze unter die Piraten zu schleudern, aus seinem Mund eine fast unsichtbare Waberlohe zu lodern, und als wäre er selbst immun gegen jede Art von Stahl trat er mitten unter die Angreifer und fegte die Feinde hinweg wie eine Naturgewalt.

Erschöpft wischt sich der Feldwebel Blut und Schweiß von der Stirn, als der Krieger wieder in die Reihen der Wächter zurückkehrt. Für einen kurzen Moment hat der tollkühne Ausfall des Hüters ihm und seinen Männern eine Atempause verschafft, die sie dringend nötig hatten. Zwar schossen weiterhin die ihnen zu Hilfe geeilten unbekannten Bogenschützen von ihren erhöhten Positionen mit tödlicher Präzision, aber es waren viel zu wenige, als das sie dem Kampf eine entscheidende Wendung hätten geben können.

Wir brauchen dringend Verstärkung! denkt der alte Feldwebel erschöpft. Gerade, als er eine Bemerkung des Hüters kommentieren will und sich die Piraten unter der Führung mehrerer Schwarzgekleideter neu formieren, nimmt er neben sich ein metallisches Blitzen war - und dann tritt ein Ritter in voller Rüstung durch die Reihen der Wächter und marschiert ohne Zögern auf die Linie ihrer Feinde zu, und dann noch einer und ein weiterer, bis ein ganzer Keil die Wächter überrundet hat, in ihrer Mitte eine Handvoll Priester.

Jubel brandet unter den Wächtern und den Bürgern, die ihnen Beistand leisten auf, erst verhalten, dann immer lauter. Anfeuernde Rufe werden laut, Männer klopfen sich lachend gegenseitig auf die Schultern.

Für einen Moment ist der Feldwebel sprachlos - noch nie war er so froh, die Ritter des Tempels zu sehen. Kurz wendet er sich wieder dem Hüter und der Elfenprinzessin zu, die inzwischen an der Seite des Kriegers steht, und legt ihm die Hand auf den Oberarm.

"Jetzt haben wir eine echte Chance! Es wäre mir eine große Ehre, wenn ihr mit uns gemeinsam die Piraten zurück ins Meer treibt!"
Der Blick des Feldwebels wandert von dem Hüter zu der Prinzessin und wieder zurück, er nickt den beiden kurz zu und ohne auf eine Reaktion zu warten, wendet er sich schon wieder ab und versucht, seine jubelnden Wächter wieder zu formieren, um hinter den schwer gepanzerten Rittern nachzusetzen und jeden, der durch die lockere Schlachtlinie der erfahrenen Undarstreiter brechen sollte, aufzuhalten und nierderzumachen.

#211806 18/02/07 12:15 AM
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Die schmerzlindernde Wurzel fängt langsam an zu wirken. Chumanas Körper fühlt sich taub an und ihr wird ein wenig schummrig. Die Wirkung der Droge und die Strapazen der letzten Tage machen sich bemerkbar. Müde lehnt sie sich gegen die Wand und lässt die Gedanken schweifen. Was wohl der schusselige Bücherwurm gerade macht? Chumana hofft, dass er wohlbehalten unterm Kajütentisch hockt und nicht auf dumme Ideen kommt.

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