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Joined: Mar 2004
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Das sanfte Schaukeln des kleinen Drachen im Lavasee geht in ein unangenehmes Wippen über, als das Holzstück im Flachwasser von den Wellen immer wieder auf den Felsen geworfen wird. Stöhnend öffnet Lu die Augen und schließt sie sofort wieder. "Ich will zurück in den Traum!", wünscht er sich kurz innig, bevor er sich zwingt, der Realität ins Auge zu sehen. Immer noch ist sein Holzstück von Wasser umgeben, sein Schwanz und seine Vorderpfoten schleifen jedoch auf felsigem Untergrund. Er kann sogar das dunkle Ufer vor sich aufragen sehen. Träge paddelt und kratzt er vorsichtig mit den Pfoten, um weiter aus dem Wasser heraus ins Trockene zu kommen.
"Immerhin ein Anfang", murmelt Lu leise. "Und Miststück scheint auch verschwunden zu sein."
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Joined: Mar 2003
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Sarina schaut von ihrer Suche auf. Hatte sie ein Geräusch gehört? Hatte sich das Bündel bewegt? Aber es war inzwischen schon zu dunkel und fast nichts mehr zu erkennen. Zumindest hatte das zurückgehende Wasser inzwischen dafür gesorgt, dass das Treibgut nun fast völlig im Trocknen lag. Verzeifelt tastet sie weiter in den Netzen. Irgendwo war da doch eine Blendlaterne in einer Kiste. Im Schutz der Uferfelsen konnte sie vielleicht riskieren ein kleines Licht anzünden. Endlich, da war die Bootskiste. Hoffendlich war der Zunder trocken geblieben.
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
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OP
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Joined: Nov 2003
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"Es ist eine Ehre für mich", erwiedert der Hüter lächelnd denn der Feldwebel ist offensichtlich nicht bereit auf eine Antwort zu warten. "Kommt Big Claw, lasst uns dieses Pack ins Meer treiben." Einige schnelle Schritte bringen ihn wieder auf eine höhe mit dem Feldwebel. Stone hätte nach den Erlebnissen damals in den Goblinquellhügel nie gedacht das er sich freuen würde die Ritter Rechems in Aktion zu sehen. Doch heute waren sie ihmmehr als nur willkommen. Alleine der Anblick der schwer gepanzerten Kämpfer Undars genügt um die Piraten, welche sich gerade erst wieder gesammelt hatten, wieder stocken zu lassen. Dann ist der Kampf wieder um ihn herum, die Piraten kämpfen jetzt verbissen, hätten sie von Anfang an so gegen die Wächter gekämpft so wären diese, egal wieviele Dranner, Schmiedehünen und Hüter ihnen zur Seite gestanden hätten, verloren gewesen. Ihre eigene Gier war es welche ihnen den Sieg genommen hatte. Doch für weitere Überlegungen bleibt dem Hüter keine Zeit. Er hat auf einem der Schiffe eine Gestalt ausgemacht. Groß, mit einem schwarzen Bart. Schwarzbart. Wild scheint dieser auf die Katapultmannschaften einzuschreien, und diese führen die neuen Befehle aus. Brandgeschosse schlagen in den Hafen ein, noch hinter den Reihen der Wächter, aber es würde nicht lange dauern bis die Katapultmannschaften so weit sind das sie ihre Geschosse mitten unter die Verteidiger Rechems schleudern können. Ein harter Schlag in das Gesicht eines Piraten verschafft Stone etwas Luft, genug um den neuesten Gegner von Feldwebel Dranner hinterrücks auszuschalten. "Feldwebel, sie setzen die Katapulte gegen uns ein. Schaut nach hinten. Wir müssen dieses Schiff dort Entern, da Schwarzbart. Ihr müsst mit den Rittern reden, euch kennen sie."
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Mar 2003
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Dranner wendet kurz den Kopf und blickt in die Richtung, die ihm der Hüter zeigt. Die Piratenschiffe sind in ein Inferno aus Flammen und Rauch gehüllt, das die zunehmende Dunkelheit in ein leuchtend rotes, unstetes Licht taucht. Mindestens zwei der großen, schwer bewaffneten Schiffe sind jedoch verschont geblieben und haben wieder Segel gesetzt. Während das eine hinaus auf das offene Meer steuert und allmählich an Fahrt gewinnt, bewegt sich das andere, größere entlang des Hafens langsam, fast schwerfällig von den brennenden Schiffen fort. Und tatsächlich, auf dem Deck dieses Schiffes hebt sich eine eindrucksvolle Gestalt vor dem blutrot gefärbten Hintergrund ab. Dranner vermag kaum Einzelheiten zu erkennen, aber er glaubt, langes, dunkles Haar, zu dicken Zöpfen geflochten, auszumachen. Die Gestalt trägt offenbar einen breitkrempigen Kapitänshut, aber das verblüffendste ist ein feuerspuckender Kranz aus Funken, kleinen Flammen und Rauch, der den Kopf und den Bart umgibt und den Eindruck erweckt, die Gestalt sei direkt aus der Hölle gekommen. Das also ist der legendäre Schwarzbart, ein Mann, dem man dämonische Grausamkeit nachsagt und unter den braven Seeleuten fast so gefürchtet wie Mermeut der Schiffverschlinger selbst. Ja manche Seeleute würden sogar eine Begegnung mit dem bösartigen Sturmgeist einem Treffen mit Schwarzbart vorziehen.
Was den Feldwebel jedoch viel mehr beunruhigt, ist die hektische Betriebsamkeit an Bord des Schiffes, mit der die vor dem flammenumtosten Firmament sich deutlich abzeichnenden Katapulte für eine weitere Salve vorbereitet werden. Ein Treffer mitten hinein ins Handgemenge könnte der Schlacht erneut eine Wendung geben, die diesmal den Verteidigern Rechems jedoch nicht zum Vorteil gereichen würde.
"Wie stellt Ihr Euch das vor!" schreit er dem Hüter über die tobende Schlacht hinweg zu. "Soll ich mit meinen Männern vielleicht rüberschwimmen und dann die Bordwand hochklettern?"
Ohne eine Entgegnung abzuwarten sucht der Feldwebel verzweifelt die Fenster der umstehenden Häuser ab. Irgendwo dort oben sind noch immer die Bogenschützen, die ihnen so unerwartet Beistand geleistet hatten. Vielleicht konnten sie etwas ausrichten. Dranner packt einen seiner Männer am Oberarm.
"Gehe in die anliegenden Häuser, irgendwie, und suche unsere Bogenschützen! Sie sollen versuchen, die Katapultmannschaften auf dem Schiff dort draußen auszuschalten! Vielleicht können sie über die Dächer nahe genug rankommen! Schnell!"
Der Wächter wirft einen kurzen Blick auf das große, sich träge entlang des Hafens bewegende Schiff, dann wirbelt er ohne ein Wort herum und verschwindet in einem Hauseingang, dessen Tür schief in den Angeln hängt.
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Joined: Nov 2003
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Auch die Elfe hat das Schiff ausgemacht. Ein Schauder läuft ihr über den Rücken. *Wenn die Geschosse hier einschlagen war Alles umsonst*, in diesen Gedanken mischt sich ein Anderer als sie Feldwebel Dranner’s Anweisung hört.
„Feldwebel Dranner, ich werde mit diesem Mann gehen. Ich bin eine sehr gute Schützin und könnte den anderen Bogenschützen zur Seite stehen. Hier habt ihr die Ritter zur Unterstützung. Dort kann ich besser helfen.“ Die letzten Worte spricht sie schon im Rennen. Den Wächter sieht sie gerade noch um die nächste Häuserecke biegen und legt noch an Tempo zu. "Wartet, ich komme mit euch!"
Unwillig dreht sich der Wächter im Laufen um. „Verdammt, Weib……..“, die restlichen Worte bleiben ihm im Halse stecken als er erkennt, wer ihn anspricht. „Ver.., Verzeihung Prinzessin, ich habe eure Stimme nicht gleich erkannt. Natürlich könnt ihr mitkommen, jeder Bogen wird gebraucht. Aber glaubt ihr, dass ihr dem Ganzen gewachsen seid? Ähm, ich denke nur, eine Prinzessin und na ja….“, verlegen bricht er ab, läuft aber weiter. „Macht euch um mich keine Sorgen. Ich habe eine exzellente Ausbildung genossen“, auch die Elfe rennt weiter. Der Qualm der brennenden Häuser nimmt ihr zwar fast den Atem und die teilweise zerfetzten Leichen in den Strassen jagen ihr einen Schauer nach dem Anderen über den Rücken, aber sie hält ihr Tempo und bleibt dicht hinter dem Wächter.
An einem der Häuser bleibt Dranner’s Mann stehen. „Hier müsste es sein. Lasst mich vorgehen, mich kennen die Leute hier. Ihr könnt ja hier unten aufpassen, ähm, wenn ich euch den Vorschlag machen darf, Prinzessin.“
„Das ist eine gute Idee, holt die Schützen und wir verteilen uns auf den Dächern in Nähe der Anlegestelle. Dort sind wir am Nächsten an dem Piratenschiff. Nun geht schon, ich passe auf.“ Mit einer Handbewegung scheucht Big Claw den Wächter ins Hausinnere.
Dieser rennt keuchend die Treppe bis fast zum Dachgeschoss hoch. „Leute, nicht schießen, ich bin es, Wächter Ludwig. Feldwebel Dranner schickt mich, ihr sollt euch auf den Dächern am Pier postieren. Die Piraten schießen mit Katapulten auf unsere Männer und die Tempelritter. Ihr müsst sie aufhalten. Ach ja, ich habe unten eine Elfenprinzessin, die helfen will. Nehmt sie mit, sie hat schon mit dem Feldwebel gegen die Piraten gekämpft.“ Schwer atmend lehnt Ludwig an der Wand, als von oben Stimmen laut werden.
„Du Ludwig? Ja, wenn das so ist. Verdammt sei dieses Lumpenpack. Bertram, du holst die Anderen aus der Ledergasse, aber ein bisschen flott. Du, Oskar, du rennst um dein Leben in die Keulengasse und treibst den Rest von uns zum Hafen. Ich lasse einen Mann als Wachposten vor der Tür des von besetzten Hauses stehen. Ihr Anderen kommt mit mir und die Prinzessin nehmen wir auch gleich mit. Eine Elfenprinzessin hilft uns, ha ha. So, nun aber dalli, wir wollen die Piratenbrut doch nicht zum Schießen kommen lassen.“
Polternd rennen Alle nach unten, Ludwig als Letzter.
Big Claw hört die Leute kommen und stellt sich neben die Haustür. Ein großer Mann erscheint vor ihr. „Ihr seid die Prinzessin? Ich bin Karlchen und das sind meine Leute. Jetzt genug geredet, kommt mit.“ Schon rennt er die Strasse hinunter, dreht sich im Lauf noch einmal um,“ tschuldigung Prinzessin, aber für Höflichkeiten ist keine Zeit.“
Bertram und Oskar stieben in zwei verschiedene Richtungen davon. Der Rest, einschließlich Wächter Ludwig, rennt hinter Karlchen her. Big Claw schließt sich an. Wieder geht es vorbei an brennenden und kokelnden Häusern, Verletzten, Toten und umherirrenden, panischen Menschen. Aus einiger Entfernung dringt Kampflärm zu ihnen herüber. Von den Piraten ist in diesem Stadtviertel nichts zu sehen.
Endlich kommen sie atemlos an der letzten Häuserfront vor dem Hafenbecken an. Karlchen gibt per Handzeichen zu verstehen, dass er erst einmal alleine weitergeht. Angespannt warten Alle auf seine Rückkehr. Endlich steht er wieder vor ihnen. „Leute, die Lage ist mehr als ernst. Aber wir haben Glück, anscheinend haben sich diese Dreckskerle hier schon ausgetobt. Trotzdem müssen wir sehr vorsichtig sein. Ich habe auch schon ein geeignetes Haus gefunden. Gleich das Dritte um die Ecke, es dient, diente als Lagerhaus. Nun denn, mal los.“ Ohne auf eine Antwort zu warten schleicht er davon. Nach und nach schließen sich die anderen an. Big Claw und Wächter Ludwig folgen als Nachhut.
Die Elfe bleibt abrupt beim Anblick des Hafens stehen. Zerstörung, Verwüstung überall. Viel ist vom Hafen nicht übrig geblieben. Einzig die Anlegestelle scheint einigermaßen intakt zu sein. Big Claw sucht nach dem Elfenschiff. Ihre Augen weiten sich vor Schreck als sie den Zustand erkennt, in dem sich das Schiff befindet. Eine gewisse Erleichterung überkommt sie aber, als sie sieht, dass es anscheinend viele Überlebende gibt, wenn auch teilweise schwer verwundet. Sie reißt ihre Augen von dem Anblick los und schleicht weiter zu dem angegebenen Haus. Karlchen hat auf sie gewartet. „Kommt Prinzessin, wir müssen uns beeilen. Ich hoffe, ihr habt genügend Pfeile bei euch.“ Schon hechtet er die Treppe hoch.
Im Dachgeschoß angekommen, findet die Elfe die Männer schon an den Dachluken in Position stehen. Big Claw stellt sich an die letzte freie Luke, nimmt ihren Bogen von der Schulter und legt sich einen Pfeil zurecht.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Oct 2004
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Chumana schaut sich an Deck des Elfenschiffes um. Die Verwüstung ist erschreckend. Die Segel hängen nur noch in Fetzen, einige Masten sind beschädigt und an mehreren Stellen sind die Schiffsplanken von den Geschossen aufgerissen worden. Überall liegen Trümmer herum und dazwischen Leichen und Verletzte. Sie kann auch einige Personen ausmachen, die unter dem Einfluss der Droge stehen und jetzt erschöpft mit halb geschlossenen Augen auf den Planken sitzen. Morgen wird es eine hohe Nachfrage an Medizin gegen Kopfschmerzen geben.
Die meisten Elfen sind nach der Eroberung des Piratenschiffes wieder auf das Schiff zurückgekehrt. Einige stehen unschlüssig herum und warten auf weitere Befehle, andere versuchen sich nützlich zu machen, aber die unkoordinierten Hilfsmaßnahmen verbreiten eher Chaos. Chumana schaut sich die Elfen genauer an. Die meisten haben Wunden davongetragen, und viele Gesichter sind vom Schock gezeichnet. Ein Elf läuft sogar mit einer klaffenden Wunde im Rücken herum, ohne es zu bemerken. Wenn er nicht bald versorgt wird, dürfte er verbluten. Chumana setzt sich in Bewegung, um dem Elfen medizinisch beizustehen, sieht aber, wie die Elfe, die sie auf der Treppe getroffen hat, schon zu ihm geht. Sie scheint ein paar Probleme zu haben, dem Verwundeten klar zu machen, dass er dringend versorgt werden muss, kann ihn dann aber mit Hilfe von Lurekar doch zu der Stelle bringen, wo sie ihre Verbandsmaterialien und Kräuter bereithält.
Chumana schaut auf die Toten und Verletzten, die verteilt an Bord liegen. Jemand sollte dafür sorgen, dass hier Ordnung geschaffen wird.
„Der Herd in der Kombüse ist aus. Wir haben kein heißes Wasser.“ Eine kleinlaute Stimme hinter ihr reißt sie aus ihren Gedanken. Die Arme voll Decken und Verbandsmaterial, steht der Schiffsjunge einen Schritt von ihr entfernt und lächelt sie unsicher an.
„Dann muss es wohl ohne gehen. Leg das Zeug gleich mal hier ab und dann komm mit und mach dich nützlich, Kleiner.“ Chumana kniet sich vor den Elfen direkt neben ihr und fängt an, ihn zu untersuchen.
„Ich hab aber keine Ahnung vom Heilen.“ Die Stimme des Jungen klingt eindeutig ängstlich. Das Leiden seiner Landsleute und die vielen Toten setzen dem Burschen sehr zu. Trotzdem tritt er zögernd neben sie und kniet sich zu ihr neben den Verletzten.
„Dann wirst du es eben jetzt lernen. Genug Lehrmaterial ist ja vorhanden.“ Chumana hat keine Lust, jetzt Seelentrösterin zu spielen. Außerdem kann jede Sekunde darüber entscheiden, ob ein Verwundeter lebt oder in die Totenreiche geht. Und Beschäftigung wird dem Jungen schnell helfen, über seine Gefühle hinwegzukommen. Sie wird ihm schlicht keine Zeit lassen für Angst, Ekel oder andere Gefühle.
„Hier“, Chumana fasst mit der unverletzten Hand nach der Hand des Jungen und legt seinen Zeige- und Mittelfinger auf die Halsschlagader des bewusstlosen Elfen vor ihr. „Kannst du das fühlen? An dieser Stelle kannst du spüren, ob jemand noch lebt. Eine weitere Methode ist es, einen Spiegel vor sein Gesicht zu halten.“ Chumana nimmt ihre Spiegelschnalle vom Gürtel und hält sie dem Elfen vor Mund und Nase. „Siehst du, wie der Spiegel beschlägt? Gut! Wenn du keinen Herzschlag mehr spürst und der Spiegel blank bleibt, dann kannst du nichts mehr machen. Diese Personen bringen wir dort rüber.“ Chumana weist auf eine Stelle am Vorderdeck. „Hast du einen Spiegel bei dir?“
„Ja, wir geben uns damit manchmal vom Mast zum Deck hinunter Lichtsignale.“ Der Junge zieht einen kleinen Spiegel aus seiner Jackentasche. Er hat in den Kämpfen zwar einen Riss erhalten, aber für ihre Zwecke ist er ausreichend.
„Gut!“ Chumana fährt mit der Untersuchung des Elfen fort. „Hol jetzt ein Decke. Dieser Elf ist nicht so schwer verletzt. Er hat einen Schlag auf den Kopf erhalten, aber ich glaube nicht, dass er innere Verletzungen hat. Wir werden ihn auf eine Decke legen und zu der Elfe bringen, die bei der Treppe nach unten die Verwundeten versorgt. Ein paar kühle Kompressen und Ruhe sollten bei dem hier reichen.“
Gemeinsam mit dem Jungen schafft Chumana den Matrosen zu der Elfe hinüber, dann gehen sie zurück und untersuchen systematisch die herumliegenden Leiber. Die Toten schaffen sie mit Hilfe der Decke zu der Stelle am Vorderdeck, wobei der ein oder andere Geldbeutel, Ring oder Ohrring eines gefallenen Piraten in Chumanas Taschen verschwindet. Bei den Verwundeten leitet Chumana den Schiffsjungen an, Verbände anzulegen, Wunden abzubinden oder die Verletzten in besonderen Positionen zu lagern. Dabei nehmen die Kräuter- und Medizinvorräte in ihrer Gürteltasche weiter ab. Wer transportfähig ist, wird zu der Elfe gebracht, die schon bald einige andere Elfen damit beauftragt, die Versorgten unter Deck zu tragen.
Das Vorgehen von Chumana und dem Jungen bleibt nicht unbemerkt. Schon bald fangen andere Elfen an, es ihnen nachzumachen. Die Toten werden auf dem Vorderdeck aufgereiht, die Verletzten versorgt und dann unter Deck in die Kajüten gebracht. Bald schon ist das Chaos an Deck nicht mehr so groß.
Zufrieden sieht Chumana dem Jungen dabei zu, wie er ganz eigenständig einem der letzten Verwundeten einen Druckverband anlegt. Das Kerlchen mag nichts von Heilkunde verstanden haben, aber er hat eindeutig Talent.
„Wie heißt du eigentlich, Junge?“
„Man nennt mich Finglas von den Klippen.“ Der Junge schaut verwundert zu der Frau hoch, die bis jetzt nur barsche Befehle erteilt hat.
„Ich bin Chumana von den Tuvanasavi“, Chumana lächelt den Jungen an. „Das hast du gut gemacht,“ Chumana nickt zu dem Verletzten hinüber. „Du solltest dich weiter mit Heilkunde beschäftigen. Aber für heute reicht es. Geh jetzt und trink etwas und dann hole Trinkwasser für die anderen Helfer. Die meisten sind erschöpft und können sicher einen kühlen Trunk brauchen. Und wenn dein Kapitän keine weiteren Befehle für dich hat, dann geh schlafen. Das war Aufregung genug für einen Tag.“
Bei diesen Worten dreht Chumana sich bereits um und geht hinüber zu der Kapitänskajüte. Dass der Bücherwurm sich bis jetzt nicht gezeigt hat, beunruhigt sie. Der Kerl hat ein zu großes Talent, in Schwierigkeiten zu geraten, und irgendwie ahnt sie, dass er nicht mehr dort ist, wo er eigentlich sein soll.
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OP
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Joined: Nov 2003
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Stone sucht einen Weg dem Feldwebel eine Antwort zu geben und findet sie in dem großen Ladekran, es würde eng werden aber es könnte funktionieren. "Dann halt nur ich Feldwebel. Hört mir zu, da oben an der Strasse werdet ihr zwichen zwei Wagen die Leiche eines jungen Magiers finden. Ich weiss nur seinen Vornamen. Simon. Er war es der mir mit einem Wechselzauber das Leben gerettet hat. Ich wollte ihn hindern war aber schon zu schwach. Er hat es verdient das man sein Schicksal nicht vergisst." Dann wirbelt der Krieger davon, nur um noch einmal kurz stehen zu bleiben, das Schwert zum Salut erhoben. "Er war mir eine Ehre an eurer Seite kämpfen zu dürfen, viel glück" Dann ist der Hüter davon. Unbeirrtt läuft er in richtung des Kranes. Damit er überhaupt noch eine Chance hat seinen Plan zu verwirklichen darf er sich auf keine Kämpfe mehr einlassen. Einigen verdutzten Piraten weicht er aus, andere rennt er einfach über den Haufen. Dann hat er endlich den Kran erreicht, und das Glück scheint ihm hold. Der große Lasthaken befindet sich unten. Das Grundprinzip dieser drehbaren Lastkräne kennt Stone aus dem Hafenviertel in Groß Furtheim. Ein Hebel und Flaschenzug System ist für die anhebung der Last zuständig, ein anderes um den Kran ohne große Anstrengung zu drehen. Wenn man hier dieses Seil durchschneidet, und dann noch dieses Gegengewicht löst ... Stone stellt sich mit dem Fuß in den großen Lasthaken, und durchtrennt mit dem Schwert zwei Seile. Schwung und richtung mit der Stone durch die Luft gezogen wird stimmt, nur hat der Krieger nicht mit der Beschleunigung und dem Drehmoment gerechnet, so wird sein Kampfschrei den er ausstossen will eher etwas das sich wie ein unterdrücktes Würgen anhört. Aber es funktioniert, als der Lasthaken am oberen Ende des Krans anschlägt wird Stone, wie vom Katapult geschossen, durch die Luft geworfen. Fast hätte er dennoch das Schiff verfehlt und wäre beinahe vor den Bug gestürzt, doch irgendwie schafft er es einen Fuß in eins der Seile an der Galion zu verhaken. Der Aufprall auf den Planken presst ihm sämtliche Luft aus den Lungen und es dauert einen moment bis er wieder zu Atem kommt. Zum Glück hat jedoch keiner der Piraten sein aufschlagen bemerkt. Dann rappelt sich Stone hoch und verschafft sich einen überblick. Im nachhinein kann er nicht glauben was er da gewagt hat, aber es hatte ja funktioniert. Die noch auf dem Schiff befindlichen Piraten sind, soweit sie an Deck sind, mit den Katapulten beschäftig. Ausserdem stellt Stone fest das es sich bei diesen Männern zum größten Teil um Kampfversehrte handelt welche nicht mehr im offenen Kampf eingesetzt werden können. Auch einige ganz junge Männer sieht der Hüter, vermutlich noch zu jung und unerfahren um bei einem Kampf nützlich zu sein.
Und am Ruder steht Schwarzbart.
Stone zögert nicht länger, die ersten Katapulte sind schon wieder feuerbereit, zielstrebig läuft er auf die Katapulte zu. Sein Ziel ist es Panik und verwirrung zu stiften bis die Bogenschützen sowei sind das sie die Piraten unter beschuss nehmen könne. Und sein Plan geht recht gut auf. Einge der Piraten sehen einen, großen, gerüsteten Krieger auf sich zukommen, da ihre besten Tage schon länger zurück liegen weichen sie ängstlich zurück, die Jüngeren hingegen werden durch dieses verhalten gänzlich verunsichert. Bei einigen anderen überwiegt die ängst vor Schwarbart, emsig, und ohne auf den Krieger zu achten arbeiten sie weiter an den Geschossen.
Stone weiss indes nur zu gut das er sich nicht ernsthaft auf einen Kampf mit den Mannschaften einlassen darf, und so nutzt er die entstehenden Lücken um zum Ruderstand zu gelangen. Mittlerweile hat Schwarzbart natürlich mitbekommen das ein Fremder auf seinem Schiff ist. Zuerst verhöhnt er den Fremden. "So, Du Wurm willst uns also Entern, Oh, Oh, Undar ich habe ja solche Angst" Als der Krieger jedoch näher kommt und Schwarzbart dessen kräftigen Körperbau und dessen Gewandheit beurteilen kann ruft er unter Deck nach Verstärkung. "Kratzer, Kratzer komm hier ist jemand der mit Dir spielen will, und bring Fass mit" Aus der Luke treten zwei Menschen? Der eine sieht groß gewachsen und schlank, fast Grazil aus. Der andere hingegen war bestimmt Fass. Noch größer als jener Schmied der mit den Wächtern kämpfte, und ein Oberkörper wie, wie, nun wie ein Fass. An jeder Seite wie angenagelt etwas das, wäre es nur kleiner und schmaler, man als menschliche Arme bezeichnen könnte. Fass Gesicht hingegen zeugt deutlich von seiner wahren Abstammung. In seinen Adern fließt eindeutig Ogerblut, und bestimmt nicht wenig. An die zweihundert Kilo Fleisch müssen durchblutet werden.
Stone schluckt. Und hinter ihm waren die Katapulte bestimmt schon wieder bereit.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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veteran
Joined: Mar 2003
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Alrik und die drei Krieger in seiner Begleitung sind in heftige Kämpfe verwickelt. Es ist ein Hauen und Stechen. An einer Flanke entlasten sie Dranners Wächter und haben manchen plötzlichen Tod verhindert, während sich unter ihnen die Straße zum Hafen rot von Blut färbt.
Alrik hat wenig Erfahrung mit dem Führen eines Kurzschwertes. Dolche sind ihm lieber. Daher ist er darin längst nicht so effektiv wie die drei Krieger bei ihm, die ihn wie eine Art Körperwache beschützen. Ihre Methode besteht darin, sich gemeinsam immer je einen Gegner zur Zeit vorzunehmen, wobei einer von ihnen dabei versucht, den anderen beiden den Rücken freizuhalten. Alrik nimmt bei ihnen eine Sonderstellung ein, entsprechend einem Ehrenmitglied. Er gehört nicht wirklich dazu, hat sich aber in ihren Augen einen gewissen Respekt (durch seine Idee mit dem Giebeldach als Ausgangsort für Bogenschützen) und Schutz verdient.
Nichtsdestotrotz ist der Kampf hart. Als Alrik einen Moment lang nicht aufpasst trifft ihn eine dicke, feste Keule hart in die Seite. Während ihm mit einem lauten „Pffft“ die Luft ausgeht und er zu Boden sackt, wird der Angreifer, ein Veteran, der mehr auf Wucht seiner Keule denn auf Geschicklichkeit zählt, von Alriks „Leibgarde“ bedrängt. Auriane, die Offizierin in dieser kleinen Gruppe, beugt sich zu Alrik herunter. „Hat es weh getan ?“ fragt sie trocken und mit einem Augenzwinkern. Alrik kann nur nicken, bis sich seine Augen vor Schreck weiten. Auriane bemerkt dies und weicht instinktiv mit einem Schritt zur Seite dem Schlag einer von hinten kommenden Keule aus. Der Pirat hat seine „Bewacher“ abgedrängt und mit wuchtigen Keulenstößen auf ihre Beine hin zu Fall gebracht. Während sie sich gerade aufrappeln, hat er es doch tatsächlich geschafft, sich zu Alrik und Auriane durchzuschlagen. Mit einem heftigen Schlag auf ihre Beine bringt der Pirat auch die Offizierin zu Fall.
Während der Pirat schon seine Keule erhoben hat, um Alriks Schädel zu zerschmettern, dreht sich dieser, so schnell es ihm seine schmerzenden Rippen erlauben, zur Seite, um dem Schlag auszuweichen. Aber darauf hat der Pirat nur gewartet. Mit einer flüssigen Bewegung, die man diesem massigen Körper nicht zugetraut hätte, ändert er seine Bewegungsrichtung und schlägt genau dorthin, wohin sich Alrik gerade dreht.
Dröhnend kracht die Keule auf die Straße. Denn Alrik hat es mit schmerzverzerrtem Gesicht gerade noch geschafft, sich noch eine Runde weiterzudrehen. Nur liegt er jetzt hilflos auf dem Bauch wie ein Fisch auf dem Trockenen. Es gilt, Sekundenbruchteile zu überwinden, während er sich aufrappelt und zur Flucht wendet.
Hinter ihm kracht noch etwas zu Boden : Der Pirat selbst. Die jungen Krieger haben ihn doch noch zu Fall gebracht. „Hier, trink das. Aber nur einen kleinen Schluck !“ bekommt Alrik von der Offizierin befohlen, die ihm eine grünlich schimmernde Phiole gibt, die sie von ihrem Gürtel abgemacht hat. Alrik führt das winzige Fläschchen kurz zum Mund und nippt daran. Er benetzt lediglich seine Lippen damit. „Wer weiß, ob es nicht andere dringender brauchen werden als ich ?“ denkt er sich. Dann gibt er es der grimmig nickenden Frau zurück.
Ein, zwei Mal tief durchgeatmet, und es geht schon wieder. Der Schmerz verschwindet langsam.
Ein Schrei schreckt Alrik auf. Einer der Wächter ist von einem Piraten niedergestreckt worden. Blut läuft zwischen den Teilen seiner Panzerung aus, ein großer Schnitt hat seine Uniform zerteilt. Zwischen den gellenden Schmerzensschreien des stark verwundeten Wächters laufen ihm seine Kameraden zu Hilfe.
Sofort stürzen sich die drei jungen Krieger auf den Piraten. Die anderen Wächter sehen, daß sie Hilfe bekommen, und wenden sich anderen Gegnern zu. Dieser Pirat ist schwarz gekleidet und hat irgendwie durchbrechen können. Er scheint einer besonderen Gruppe von Piraten anzugehören, denn seine Panzerung ist stärker als die anderer Piraten. Und sein Kampfstil ist professioneller.
Mühelos blockt er den ersten der jungen Krieger ab. Wie aus dem Nichts hält er plötzlich eine weitere Klinge in der Hand und schmettert sie gegen das Kettenhemd seines Widersachers. Dem zweiten Krieger ergeht es nicht besser. Er wird ähnlich überraschend abgeschmettert. Zwei Klingen auf einmal - das ist selbst für junge, wenn auch einigermaßen ausgebildete Krieger etwas viel. Dies haben sie scheinbar bisher nicht gelernt.
Die Offizierin gibt währenddessen dem getroffenen Wächter einen kleinen Schluck von ihrem Trunk, woraufhin er sich vom Schlachtfeld schleppt. Das ist kein Wundermittel, er wird weiterhin einen guten Heiler brauchen, oder gar einen Arzt. Alrik stößt mit seinem kurzen Schwert vor, um dem Piraten das Gefühl einer Bedrohung zu geben. Der Pirat wedelt das Kurzschwert lässig mit der Bewegung einer Klinge beiseite, während er mit der anderen zum Schlag ausholt.
Beeindruckt stellt Alrik fest, daß sich dieser Elitekämpfer vollkommen in einem Fluß der Bewegung befindet. Er schafft es meisterhaft, die Schwungenergie, die er aus der Bewegung und dem Gewicht seiner Klingen zieht, direkt auf andere Bewegungen hin zu verlagern. Im Grunde ist er immer in Bewegung und nichts als Energie. Schwungenergie.
Der Pirat bedrängt Alrik nun mit beiden Säbeln. Ein paar Schläge zur Seite, und die Krieger, die Alrik zu Hilfe kommen, werden abgeblockt. Seine Panzerung hält mit einem dumpfen Klirren selbst ihre Schwerter aus, was Alrik mit Erschrecken klar macht, daß er zumindest ein dickes Kettenhemd unter seinem schwarzen Wams mit sich führt, wenn nicht sogar einen echten Schuppenpanzer!
Das sich unablässig drehende und bewegende Gemisch aus Gewicht, Schwungenergie und Kampfrausch nähert sich Alrik. „Gegen den habe ich keine Chance,“ blitzt es durch seinen Kopf, „alles, was ich habe, ist meine Geschicklichkeit“.
Während die drei Krieger Alriks „Leibgarde“ durch Angriffe zweier weiterer Elitepiraten abgelenkt werden, läuft alles auf eine Konfrontation zwischen Alrik und diesem Piraten hinaus. Anscheinend ist diese Truppe besonders darin geübt, einander den Rücken freizuhalten. Alles um sie herum ist in Kämpfe verwickelt, so daß sich Alrik und dieser furchteinflößende Pirat, eine einzige rotierende Bewegungsmaschine, nun gegenüber stehen.
Alriks zaghafte Versuche, ihn mit weiteren Vorstößen des Kurzschwertes aufzuhalten, werden von dem bulligen Piraten nur unwirsch weggewischt. Dieser scheint geradewegs auf die furchteinflößende Wirkung seiner Klingen zu setzen und mit ihm zu spielen, wie eine Katze mit einer Maus, um letztendlich einen vor Furcht zitternden Alrik mit dem Rücken an eine Hauswand zu treiben. Dort wird er ihm als Gnadenstoß einen Stich mitten ins Herz geben.
Womit der Pirat nicht rechnet : Alrik zittert nicht vor Furcht. Im Gegenteil: Er paßt sich an. Zaghaft und unsicher anfangs noch, beginnt er, die Verteilung der Schwungenergie, die Bewegung, den Fluß der Bewegung, den der Pirat innehat, zu imitieren. Ungewollt wird sein Gegner damit zu seinem Lehrmeister.
Alrik hat nur ein Problem : Er hat nur eine Klinge statt zweier. Er schafft es gerade noch, den Dolch, der an seiner Seite hängt, in die Hand zu nehmen, um damit einen Gegenangriff zu starten. Viel Hoffnung hat er damit nicht, aber es ist immerhin ein Anfang.
In die Enge gedrängt versucht er einen Trick : Er wird die Bewegung seines Gegners ganz einfach stoppen.
Kreischend und klirrend trifft Metall auf Metall, als er sein Kurzschwert einfach in den Bewegungsstrom der beiden Säbel hineinhält. Die erfolgreiche Abwehr bezahlt er jedoch mit dem Verlust seines Kurzschwertes und einem heftigen Schmerz in den Schultergelenken. Der bärtige Pirat lacht Alrik höhnisch ins Gesicht. Alrik wiederum ist aber klug genug, um den Moment der Unaufmerksamkeit zu nutzen, um mit dem Dolch tief in das Wams hineinzustechen.
Verdammt ! Der Dolch steckt fest ! Noch einmal lacht der Pirat höhnisch.
Alriks Gedanken überschlagen sich. Wie soll er bloß aus dieser ausweglosen Situation herauskommen? Ein sanftes Vibrieren des Amuletts an seiner Brust gibt ihm neuen Kampfesmut und bringt ihn auf eine Idee. Instinktiv, ohne weiter darüber nachzudenken, greift fasst Alrik blitzschnell an die nach den Griffen der beiden Säbel, die der Pirat in den beiden Händen hält
Alrik wagt einen höchst gefährlichen Bluff. Während er die Griffe der beiden Säbel eisern umklammert, schwingt er in einer ruckartigen Bewegung beide Beine aus einer kauernden Stellung hoch und tritt aus der Luft heraus seinem Gegner direkt in den Bauch. Dann läßt er sich blitzschnell wieder fallen. Geschickt rollt er sich nach dem unvermeidlichen Sturz ab und kommt wieder auf die Füße.
Der Pirat hat eine Menge Luft verloren. Obwohl er so gut geschützt ist, ist er gegen einen solchen Tritt nicht gefeit. In einer reflexartigen Schutzreaktion läßt er beide Säbel fallen und krümmt sich, die Arme vor seinen Bauch haltend. Dann fällt er langsam nach vorne.
Erleichtert, aber auch verwundert, daß sein Gegner so leicht zu besiegen war, schaut Alrik auf den gefallenen Piraten. Erst einen Augenblick später registriert er den Pfeil in dessen Rücken. Dieser muß im gleichen Moment dort eingedrungen sein, als Alrik zugetreten hatte. Ein Meisterschuß !
Einmal vor Erleichterung tief durchatmend, tritt er einen Schritt von der Leiche zurück - und hat plötzlich eine Hauswand in seinem Rücken. Keine Sekunde zu früh ! Denn beinahe hätte der Pirat sein Ziel erreicht, und Alrik vor die Hauswand getrieben, um ihn endgültig fertig zu machen.
In der Entfernung sieht er noch einen Bogenschützen, der ihm flüchtig zunickt. Unfähig, etwas zu sagen, nickt Alrik zurück.
Mit den Worten „Ihr wart ein guter Lehrmeister“ stürzt sich Alrik zurück in das Getümmel, die beiden erbeuteten Säbel vor sich herschwingend. Er will diese Methode nun auch ausprobieren - und auf einen Blockversuch, wie er ihn eingesetzt hat, vorbereitet sein. Andererseits ist es ihm auch klar, daß er ein blutiger Anfänger in dieser Technik sein wird - aber dazu hat er ja noch seine Wurfdolche da.
Bald hat er die jungen Krieger gefunden, die einen weiteren schwer verletzten Wächter aus dem Getümmel herausziehen, aber selbst auch nicht unverletzt geblieben sind. Humpelnd und schwer am Bein blutend geht einer der Krieger die Straße zurück, gestützt von dem anderen der beiden, während die Offizierin Auriane ihnen den Rücken freihält. Kurz nicken sie einander zu. Instinktiv wehrt Alrik einen Piraten ab, der diese Situation ausnutzen will. Durch einen Schlag Aurianes gefällt, sinkt dieser Gegner zu Boden.
Dann schütteln sie sich die Hände. „Es war ein guter Kampf,“ beginnt die Offizierin, „wir konnte an aber nicht überall sein. Frederick und ich,“ damit nickt sie zu dem stützenden Krieger hinüber, „werden hier noch etwas helfen, bevor wir anfangen, die Verletzten zu versorgen. Denn auch das gehört zu unseren Pflichten.“
Alrik nickt ihr wiederum zu. „Es war ein guter Kampf, und ich Danke Euch für Eure Unterstützung ! Möget ihr immer dann Hilfe finden, wenn Ihr sie am Meisten braucht !
Ich werde versuchen, meine Freunde zu finden. Ich glaube, sie brauchen mich, denn in diesem Krieg wird niemand schadlos bleiben.“
Dann trennen sich ihre Wege. Ein weiterer Krieger kommt aus einer Seitenstraße angerannt und nimmt den Humpelnden ab, führt ihn zu einem improvisierten Lazarett eines hier ansässigen Heilers.
Alrik nähert sich wieder dem Hafen ... geradewegs in den Schlachtenlärm von klirrenden Schwertern, Schmerzensschreien, klingenden Klinghen und singenden Sehnen von ein paar Bögen der Bogenbauer-Gilde hinein.
Mitten im Kampf sieht Alrik einen weiteren schwarzgekleideten Elitekämpfer. Kurzentschlossen nimmt er beide Säbel in eine Hand und zieht seinen immer noch mit dem Gift getränkten Wurfdolch.
Während dieser fliegt, bemerkt er, wie sich eine andere Person in die Flugbahn hineinbewegt. „Hoffentlich kein Wächter !“ denkt Alrik. „Das würde ich mir niemals verzeihen!“
Glück gehabt! : Dieser Kämpfer ist nur ein weiterer Pirat, der zu Boden fällt, von einem Pfeil niedergestreckt, bevor der Dolch ihn erreicht.
Ungehindert trifft der Dolch nun sein eigentliches Ziel : Den schwarzgekleideten Elitekämpfer. Zitternd bleivbt die Wurfwaffe in dessen Wams stecken. Der Pirat wendet seinen Kopf zu Alrik hin. Der Dolch scheint für den Piraten nur ein weiterer lästiger Kratzer zu sein, aber Alrik spürt, wie ihn der hasserfüllte Blick des Piraten selbst auf die entfernung hinweg zu durchbohren scheint.
„ ... Rote Augen ? Hat dieser Pirat etwa ein unerlaubtes magisches Stärkungsmittel eingenommen ?“ fragt sich Alrik, während er diesen Blick zu ertragen versucht, und weiß, daß er sich hier einen Todfeind geschaffen hat. Er erinnert sich, im Gespräch mit jenem alten Alchimisten, der ihm seine Kampfgifte verkauft hatte, Dinge über unerlaubte magische Wutrauschmittel gehört zu haben, deren Herstellung allgemein geächtet war, die angeblich sogar dämonischen Ursprungs sein sollten. Alrik läuft ein kalter Schauer den Rücken hinunter, während er zusieht, wie dieser wutrauschbesessene Pirat von zwei Tempelrittern angegriffen wird. Im Seitenwinkel bemerkt er einen Priester, der einen Reinigungsspruch spricht.
Dann wendet sich Alrik schaudernd ab, um Big Claw zu suchen. Er hofft, daß ihn dieser Pirat nicht finden wird.
Aus einer weiteren Seitenstraße kommt ein Wächter heran, und fragt Alrik um Hilfe : Sie benötigen dringend Bogenschützen. Gestikulierend verweist er ihn auf das Haus, von dessen Giebelfenster Hattrick und die Kurtisane immernoch ihre Pfeile verschießen.
Kurzangebunden hält Alrik den Wächter auf, bevor sich dieser wieder auf den Weg macht : „Sagt, habt Ihr einen einzelnen Kämpfer gesehen und eine Elfe ?“
„Ja,“ erwiedert dieser, „wir haben eine Elfen-Prinzessin zur Unterstützung bekommen. Wir müssen mit allen Mitteln versuchen, mit Hilfe von Bogenschützen die Katapulte auf dem Hauptschiff zu stoppen, sonst ist hier bald alles nur noch Schutt und Asche !“ „Ausschalten der Bedienmannschaften ?“ „Genau !“
„Wo ist diese Elfin ?“ „Sie befindet sich in einem der Häuser ... Ich kann es Euch zeigen, wenn Ihr mitkommt.“
Eine ferne Explosion läßt die Gegend erschüttern. Dem Knall zufolge hat offenbar ein Feuer in der Hafengegend ein Munitionsdepot erreicht, vermutet Alrik (oder das Labor eines Alchimisten, denkt Alrik, der sich an den Verkäufer seiner Kampfgifte erinnert). Er kann nur nicken, und folgt dem Wächter, der sich kurz mit „Oskar“ vorstellt. Gemeinsam holen sie Hattrick aus dem Haus heraus. Die Kurtisane besteht darauf, oben zu bleiben, da sie keinerlei Schutz hat, nur dünne Gewänder.
Unterwegs lesen sie noch den Hünen auf, der anscheinend der Kopf der Bogenbauer-Gilde ist.
Last edited by AlrikFassbauer; 21/02/07 12:17 PM.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
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Der kleine, dicke Mann, der von allen nur Seelöwe genannt wird, kocht vor Zorn. Ihm ist nicht entgangen, dass ausgerechnet Schwarzbart, der Initiator dieses Angriffs, sich mit seinem Schiff anfangs sehr zurückgehalten hat. Nun ja, es mag noch angehen, wenn der Hundesohn andere die Drecksarbeit für sich machen lassen will – schließlich bleibt dann weniger von der Beute für ihn – aber kaum dass sich das Blatt gegen die Angreifer wendete, hat er rücksichtslos unter die Kämpfenden gefeuert und viele von Seelöwes Leuten getroffen. Dieses wertlose Kumpanenschwein!
Und damit nicht genug ... Glatze hat gegen die Hänflinge von Elfen versagt, sein brennendes Schiff ist in Windeseile unter die anderen gesaust und hat sie in Brand gesteckt, doch gerade Schwarzbart hat einen Mordsdusel und entwischt den Flammen. Das stolze Schiff hingegen, das wie sein Kapitän Seelöwe heißt und in all den Jahren so viele ruhmreiche Schlachten durchstanden hat, ist verloren. Mit Tränen der Wut in den Augen sieht sich der Mann mit der blutroten Weste an Deck um. Nein, die Mannschaft kann das Feuer unmöglich unter Kontrolle bekommen. Ein Seelöwe tritt indes nicht kampflos ab!
„Zu mir, meine Furchtlosen!“, befiehlt er mit nur mühsam gezügeltem Groll in der markanten, tiefen Stimme. Während die Mannschaft zu ihrem Kapitän eilt, regt sich in diesem ein leiser Zweifel. Mit einem unwirschen Schnauben wischt er ihn aus seinen Gedanken. Nein, es war noch hell genug, Schwarzbart hat ganz sicher gesehen, dass dort eigene Leute kämpften, und seine Katapultmannschaft kann gar nicht so unfähig sein, dass man bei mehreren Salven mitten unter die Kontore von einem Versehen reden könnte. Das war volle Absicht!
„Wir können das Schiff nicht mehr retten.“, wendet Seelöwe sich an seine Leute, „Vielleicht können wir nicht mal mehr uns retten. Aber wir kämpfen bis zum letzten Atemzug wie die Löwen! Hier erwartet uns der Strang oder Schlimmeres. Dort erwartet uns das nasse Grab. Wir Löwen kämpfen uns einen Weg dazwischen frei – oder wir sterben bei dem Versuch. Kein Rechemer soll einen Löwen lebend fangen! Wir kämpfen mit Klauen und Zähnen!“
Trotz der verzweifelten Lage bricht die Mannschaft in zustimmendes Gejohle aus. „Aber vorher ...“, fährt Seelöwe fort, und der glühende Hass in seiner Stimme ist nicht mehr zu überhören, „vorher zeigen wir's dem Verräter. An die Katapulte, macht zwei Geschenke für ihn bereit!“
Grimmig deutet der Kapitän auf Schwarzbarts Schiff, das sich nur langsam entfernt und dabei den Hafen beschießt. Soweit das in der Dämmerung zu erkennen ist, schlagen die Geschosse nun unter den Verteidigern ein, aber das kümmert Seelöwe nicht mehr. Sofort eilen seine Leute zu den beiden noch nicht von den Flammen erfassten Katapulten, beladen sie und feuern auf Schwarzbarts verfluchten Kahn. Zwei Feuersäulen schießen dort an Deck empor.
Zufrieden grinsend wendet sich Seelöwe wieder an seine Leute: „Gut gemacht, Jungs! Und genauso wüten wir jetzt unter den Rechemern. An Land mit Euch! Für jeden toten Löwen sollen fünf Rechemer sterben! In dieser Gegend wird man unsere Namen niemals vergessen! Zeigt ihnen, warum man euch die Furchtlosen nennt!“
Während die Ersten das Schiff verlassen, wendet der kleine, dicke Mann mit der blutroten Weste sich noch einmal um und wischt sich eine Träne aus dem Auge. Mit fast religiöser Inbrunst kniet er nieder, streicht über die Planken und küsst seine Stolze, seine Tapfere, seine bis zuletzt Unbesiegte, sagt ihr zärtlich Lebewohl. Ja – der Tag, an dem sie untergeht, soll der Tag sein, an dem der Seelöwe zum letzten Male brüllt!
Als Letzter verlässt der Kapitän das Schiff. Seine Wut ist in eiserne Entschlossenheit übergegangen. Vielleicht schaffen es einige seiner Leute, diesem Gemetzel lebend zu entgehen ... und ein neues Schiff mit Löwen wird die Meere heimsuchen? Es sind mutige Kerle darunter, verzweifelte Seelen und auch ein paar Verrückte. Unter den anderen Piraten wird nicht grundlos gemunkelt, einige von ihnen – nicht ihr Schiff – seien im wahrsten Sinne des Wortes Seelenverkäufer.
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Endlich da ist die Laterne. Sarina schaut in Richtung Hafen und erkennt nur Flammen und Rauch. Ein kleines Licht hier am Ufer wird wohl keiner bemerken, denkt sie sich. Trotzdem achtet sie beim Anzünden des Laternenöls darauf, dass das Licht nicht von Meer aus gesehen werden kann.
Als die Laterne brennt verschließt Sarina sie soweit, dass nur ein kleiner Lichtstrahl herausfällt. Dann steigt sie aus dem Boot und nähert sich dem Bündel das inzwischen durch die Ebbe völlig auf dem Trocknen liegt. Sie kniet sich neben das Holz und versucht im Lichtstrahl etwas zu erkennen. Irritiert schaut sie auf die nun erkennbaren Schuppen. "Was ist das?" denkt sie. Sarina erkennt einen Kopf und Flügel. "Eine Schlange mit Flügeln? Ein Drache? Aber sind die nicht riesig groß? Ein Drachenkind? Wo sind seine Eltern? Was nun?"
Ratlos klettert Sarina ins Boot zurück und setzt sich auf die Bootskiste. Sie verdunkelt sie Laterne fast völlig und beschließt erst mal etwas zu essen und zu trinken. Kaum hat sie ihren Seesack in der Hand ist die Katze da. "Dich hab ich ja ganz vergessen!" sagt Sarina. "Hast Du Hunger? Na bestimmt!" Sie nimmt einen geräucherten Fisch aus ihrem Bündel, Bricht seinen Kopf ab und wirft ihn der Katze hin, die sich hungrig darauf stürzt. Sarina isst auch vom Fisch, um dann der Katze den Rest der Gräten zu überlassen.
Vorsichtig versucht sie die Katze zu streicheln. Aber die ist davon nicht angetan und faucht. "Ist schon gut, friss weiter!" schimpft das Mädchen. "Verrate mir lieber mal, was da noch auf dem Holz liegt Kätzchen! Was ist das für ein Schuppentier? Ist es gefährlich? Warum können Katzen nicht reden!" Sarina trinkt einen Schluck aus ihrer Wasserflasche, trommelt mit den Fingern auf dem Bootsrand und denkt nach.
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
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Lu hörte inmitten des Meeresrauschens plötzlich Schritte und drückte sich dichter an die Holzplanken. Vielleicht war es so dunkel, dass der Besucher - ein Pirat? - ihn übersehen würde? Glücklicherweise entfernten sich die Schritte nach einer kurzen Verzögerung wieder. Kurz darauf vernimmt er plötzlich die Stimme einer jungen Ungeflügelten und ein Fauchen. Lu verdreht die Augen. Natürlich hatte auch er Hunger, aber dieser Mensch hatte scheinbar mit Miststück geredet und nicht mit ihm. Seine Nase verrät ihm allerdings, dass Katze und Ungeflügelte das gleiche ekelige Zeug essen, das auch in den Keksen auf dem Elfenschiff versteckt war.
"Warum bittest Du nicht einfach mich, Dir zu sagen, was ich bin?", fragt Lu etwas nörgelig in die Dunkelheit. "Ein Tier auf jeden Fall nicht."
Sarina schreckt auf der Bootskiste zusammen und zieht ihre Jacke unwillkürlich enger um sich. Spontan wünscht sie sich, dass doch lieber die Katze mit ihr geredet hätte als das dunkle, schuppige Bündel. Sie hatte Geschichten von blutrünstigen Seeschlangen gehört, die sich die angetrunkenen Seeleute nach einigen Humpen Rum schaudernd in der Gastwirtschaft erzählt hatten.
"Du kannst sprechen?", flüstert sie vorsichtig. "Du bist kein Tier? Wer bist Du dann?"
"Natürlich kann ich sprechen, du doch auch. Inzwischen spreche ich sogar eure eigenartige Menschensprache ganz passabel. Aber sprechen können alle Drachen von Geburt an. Erst über kleine Entfernungen mit dem Kopf und später auch mit der Stimme, so wie die Ungeflügelten."
"Ein Drache? Du bist ein richtiger Drache?", staunt Sarina und springt erschrocken von ihrem Sitzplatz auf. Sollte sie jetzt lieber schnell weglaufen? Aber irgendwie ist sie doch auch neugierig und bemerkt vorsichtig: "Ich dachte immer, die wären viel größer und stolz und majestätisch..."
Sarina schlägt die Hand vor den Mund, hoffendlich war das jetzt keine Beleidigung. "Ähhm, wo sind denn deine Eltern?", versucht die dann das Gespräch blitzschnell abzulenken. Ihr scharfer Verstand arbeitet nach dem ersten Schreck wieder mit gewohnter Schnelligkeit sie bemüht sich auch wieder ihre Stimme männlich tiefer klingen zu lassen.
"Ich bin noch ein kleiner Drache, mein Name ist LuSer", antwortet Lu ohne Arg. Schließlich ist er klein und gerade auch wenig stolz und majestätisch. Bei der Frage des Menschen muss er erneut an seine fernen Eltern denken und seufzt tief. "Meine Eltern sind weit weg. Ich befürchte fast, meine Gefährten und ich müssen erst unsere Aufgabe erfüllen, bevor ich sie wieder sehen kann. Und wer bist Du? Weißt du wo meine Gefährten oder die Piraten sind?"
Neugierig versucht Lu sich aufzurichten und sinkt vor Schmerz stöhnend wieder zusammen.
"Wer ich bin? Ich heiße ..." Sarina stockt kurz "...Sarinus!". Ihre Stimme klingt plötzlich traurig. "Vor Jahren war ich das glückliche Kind guter Eltern. Dann starb mein Vater und meine Mutter. Vor kurzem wurde mein Großvater von den Piraten umgebracht... nun bin ich allein und schlage mich als Botenjunge durch." mit einer wütenden Geste wischt sie den aufkommenden Schmerz beiseite. "Würde ein Drachenjunge verstehen, warum sie sich als Mann verkleidet hatte?" überlegt sie kurz, aber dann holt das Stöhnen des Drachens sie wieder in die Realität zurück. "Warum liegst du auf diesem Holzstück? Hast Du Schmerzen? Bist du verletzt?", sprudeln die Fragen aus ihr hervor. Vorsichtig nähert sie sich dem grauen Bündel.
"Meine Flügel sind ziemlich stark verletzt worden", konstatiert Lu sachlich, auch wenn er viel lieber selbstmitleidig jammern würde. Dann erzählt er kurz vom Angriff der Piraten, seiner Flucht, dem etwas glücklichen Angriff auf das Piratenschiff und seinem Missgeschick beim Retten der Katze. "Nun ja, die Freundlichkeit von Miststück hast du ja auch schon zu spüren bekommen", endet er.
Sarina hat mit immer größer werdendem Interesse zugehört. Ist die Vorstellung, dass ihr bei ihrer Flucht ein echter Drache - nun ja zumindest ein schuppiges Wesen, was sich als Drache bezeichnet - über den Weg läuft, schon mehr als abenteuerlich, so klingt die Erzählung von LuSer völlig unglaublich. Dennoch hat sie keinerlei Zweifel; denn die Schilderung des kleinen Schuppenbündels war so lebendig und voller selbst erlebter Emotionen, dass es schon eines erfahrenen Jahrmarkterzählers brauchte, solche Lügengeschichten zu verbreiten. Außerdem war ihre eigene Geschichte wohl kaum weniger abenteuerlich zu nennen.
"Ich weiß, wie die Piraten sind", schüttelt Sarina sich. "Wenn Du ein ganzes Schiff von denen verbrannt hast, dann bist du ja ein echter Held!" Dann erzählt sie rasch, wie sie Lu ans Ufer gezogen hat.
Ein Held? Lu wendet diesen neuen Gedanken einige Male im Kopf, kann sich jedoch nicht wirklich damit anfreunden. Eigentlich hatte er nur viel Glück gehabt, diesen Lagerraum gefunden zu haben. Und seine Wut und Unbeherrschtheit? Sein Triumphgefühl? Nein, ein echter Held benahm sich sicherlich anders ... heldenhafter eben. Und er hatte ganz bestimmt nicht so eine große Angst wie er. Aber Sarinas Lob lässt ihn sich schon ein wenig besser fühlen.
"Nein, ein Held bin ich nicht. Da musst Du einmal Przyjaciel Stone kennenlernen! Und die anderen Gefährten! Das sind Helden!", begeistert er sich. Ehe Sarina ihn unterbrechen kann, hat er ihr schon eine kurze, euphorische Beschreibung seiner Gefährten gegeben. Erst dann erinnert er sich an seine Manieren und bedankt sich höflich für seine Rettung aus dem Meer.
"Ich muss möglichst schnell zu meinen Freunden. Ich muss ihnen beim Kampf gegen die Piraten helfen. Weißt du, wie der Kampf verlaufen ist? Ich muss unbedingt wieder fit werden. So werde ich nicht allzu weit kommen", sinniert er dann weiter.
In Lus Beschreibung des sympathischen Waldläufers hat Sarina sofort ihren Auftraggeber wiedererkannt. So viele Besucher hatte das Elfenschiff nicht, als dass hier eine Verwechslung möglich wäre. Vielleicht würde sie ihren Auftrag doch noch erfüllen können. Das käme ihrem ausgeprägten Gefühl für Ordnung und Verantwortung entgegen.
"Den Stand der Dinge in der Stadt kann ich dir leider nicht viel sagen", zuckt sie fast entschuldigend mit den Schultern. "Es gab schreckliche Kämpfe, viele Tote und Verletzte. Die Stadt brannte. Ich konnte mich gerade noch auf das kleine Boot retten."
Das Gefühl, zurück zu seinen Freunden zu müssen, wird für den kleinen Drachen immer dringlicher. Aber dafür brauchte er Heilung, Feuer!
"Ich muss etwas kräftiger werden. Dafür brauche ich Feuer, echtes Feuer, aus dem ich Energie für meine Heilung ziehen kann. Das Wasser hat mich geschwächt. Wäre es irgendwie möglich, dass du mir etwas trockenes Treibgut bringst, was ich dann entzünden kann? Mein Holzstück ist völlig wassergetränkt und wird kaum brennen."
Sarina betrachtet LuSer skeptisch. Er wird doch wohl hier kein offenes Feuer entzünden wollen. Nicht umsonst hatte sie sich so viel Mühe mit der Laterne gegeben. Andererseits brannten inzwischen sowohl die halbe Stadt als auch mehrere Schiffe im Hafen und auf dem Wasser. Ein kleines Feuer am Strand würde ebenso gut für ein angespültes Wrackteil gehalten werden können und beim derzeitigen Chaos wohl kaum Aufmerksamkeit erregen. Während sie noch zögert, sieht sie die Silhouette vor sich bereits auf das Ufer robben und selbst auf die Suche nach Brenngut gehen.
"Hey, warte!", ruft sie und ist mit wenigen schnellen Schritten heran. Der kleine Drache ist wirklich in einem jämmerlichen Zustand. Erleichtert lehnt Lu sich zurück und wartet ab, bis die nette Ungeflügelte trockenen Seetang und einige Holzstücke herangebracht hat. Sarina besteht darauf, dass sie das Feuer hinter einem steil aufragenden Felsen entzünden, um wenigstens ein wenig Blickschutz vom Wasser aus zu haben. Lu häuft das Treibgut auf und entzündet es vorsichtig. Dann schlängelt er sich eng um die Flammen und versucht sich erneut im Weben. Geschwächt wie er ist, wird er nur die gröbsten Blessuren heilen können. An Fliegen war in den nächsten Tagen ohne fachkundige Hilfe wohl kaum zu denken. Aber er musste wenigstens laufen können!
Sarina betrachtet Lus Aktionen mit sehr viel Skepsis. Weder erscheint es ihr heilsam, sich mitten in ein Feuer zu legen, noch wagt sie, überhaupt auf eine Wirkung der Behandlung zu hoffen. Immerhin hat sie so die Möglichkeit, sich das schuppige Geschöpf ein wenig genauer anzusehen, wie es so mit geschlossenen Augen im Feuerschein liegt. Nein, gefährlich sah es nun wirklich nicht aus. Erstaunlicherweise schien sich das Wesen wirklich in den Flammen wohl zu fühlen und sogar zu erholen.
Leider brennen die Flammen nicht entfernt so lange, wie Lu es sich gewünscht hätte. Aber immerhin fühlt er sich wieder kräftig genug, um aufrecht zu sitzen und zu laufen. Die glimmenden Reste strahlen immer noch Wärme aus.
"Danke, Sarinus! Nun hast Du mich heute schon zum zweiten Mal gerettet. Und was machen wir jetzt?"
In diesem Moment tritt Miststück erneut zu den beiden und legt eine fette Ratte vor Lus Pfoten. Nach dem Untergang der Piratenschiffe gab es genug entkräftete Ratten, die sich mit letzter Energie ans Ufer hatten retten können. Mit einem wie entschuldigend klingenden Maunzen verschwindet die Tigerkatze wieder in der Dunkelheit.
"Danke, dafür taufe ich dich ab jetzt Goldstück!", ruft Lu begeistert, bevor er sich über das unerwartete Mahl hermacht.
"Oh Du hast Hunger! Ich habe noch geräucherten Fisch im Boot! Was wir jetzt machen? Ich denke ich ziehe das Boot hoch bis an die Steilwand, dann liegt es auch wenn die Flut kommt noch auf dem Trockenen. Dort oben sind auch einige Löcher die von den Wellen ausgespült wurden. Wenn Du Dich in eine solche Kuhle legst und ich mich ins Boot lege könnten wir heute Nacht hier schlafen. Das Meer ist ruhig und ich denke hier sucht uns keiner. Morgen früh suche ich Dir dann noch etwas Holz. Notfalls verbrenne ich die Bootskiste. Dann überlegen wir weiter. Jetzt im Dunkeln kommen wir hier nicht weg. Morgen suchen wir Deine Freunde!"
Last edited by LuSer; 23/02/07 06:43 PM.
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Verwünschungen und laute Flüche folgen der von Hauptmann Frollo angeführten Reiterschar, die in vollem Galopp rücksichtlos durch die zum Hafen führende Hauptstraße prescht. So mancher, der sein Heil vor den Piraten in der Flucht sucht, wird nun von der eigenen Miliz niedergeritten und kann sich noch glücklich schätzen, wenn er nicht unter den trommelnden Hufen der Pferde sein Leben verliert. Aber auch eine Gruppe Männer, die energisch und mit großer Entschlossenheit einen der zahlreichen Brandherde bekämpfen, gerät in den Sturm der Reiterei und wird gnadenlos überrannt.
Viele der Milizionäre sind bleich und pressen die Lippen hart zusammen, einige ziehen gar den Kopf zwischen die Schultern. Zum Manövrieren ist in der dicht aufgeschlossenen Reitergruppe kaum Platz - wer nicht rechtzeitig zur Seite springen kann, gerät unweigerlich unter die Pferde. Wenn Rechem diese Schlacht überstehen sollte, dann würde dieser Ritt der Miliz nicht so schnell vergessen oder verziehen werden. In diesem Teil der Stadt könnte sich ein Milizionär nicht mehr sehen lassen. Die Männer wissen das, und die Qual zwischen Gehorsam und Gewissen steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Letzlich ist es jedoch die Angst vor Hauptmann Frollo, die sie vorantreibt. Er allein, der den anderen um eine Pferdelänge voraus ist, scheint keinerlei Skrupel zu haben. Erbarmungslos treibt er sein Tier an, stößt ihm immer wieder die eisenbeschlagenen Stiefel in die Flanken und fegt alle zur Seite, die in seinem Wege stehen, ohne auch nur einmal den Versuch zu unternehmen, sein Tier zu zügeln oder auszuweichen.
"Aus dem Weg, Pack!" brüllt er immer wieder, ohne sich um die Schmerzensschreie der Getroffenen zu scheren.
Voraus schlagen Flammen von der Straße empor. Dort müssen offenbar einige Brandgeschosse eingeschlagen sein. Dahinter sind nur schwach schemenhafte Gestalten zu erkennen, doch dem Lärm nach zu urteilen findet jenseits des Feuers ein erbitterter Kampf statt. Einige der Feuer sind bereits teilweise heruntergebrannt, doch an den Seiten der Straße, dort, wo die alten Fachwerkhäuser beginnen, züngeln Flammenzungen an den vom Alter schwarz verfärbten Holzbalken empor. Wenn hier nicht schnell etwas unternommen wird, steht bald die ganze Straße in Flammen.
"Drauf und durch!" brüllt vorne Hauptmann Frollo und wirbelt sein Breitschwert um den Kopf. Umbarmherzig jagt er das Pferd durch die Flammen, gefolgt von den eingeschüchterten Milizionären, deren Furcht vor Frollo noch immer größer als ihre Vernunft ist.
Die Feuersbrunst ist nur schmal, und die Männer und Pferde passieren sie unbeschadet. Die Straße vor ihnen ist mit Gefallenen und Sterbenden bedeckt, zwischen denen Bürger und einige wenige Magier umhereilen, offenbar um die Verwundeten zu bergen und ihnen zu helfen. Ohne Rücksichtnahme jagt der Hauptmann sein Pferd dort mitten hindurch, hin zu der erbarmunglos geführten Schlacht, die dahinter tobt.
In lockeren Gruppen stehen Wächter und bewaffnete Bürger dort, die in einem fließenden, stellenweise auch hektisch wirkenden Muster immer wieder in das Handgemenge weiter vorne eingreifen, Erschöpfte oder Gefallene ablösen oder Verwundete aus dem Gemetzel ziehen. Noch weiter vorne ist eine fast gerade Linie von dicht an dicht stehenden Wächtern zu erkennen, die hier und da immer wieder aufbricht, kurz darauf aber wieder geschlossen wird. Und vor dieser Linie blitzen die Rüstungen und Waffen der Tempelritter im unsteten Feuerschein der nahen Brände.
"Zum Angriff! Aus dem Weg, ihr Feiglinge" brüllt Frollo mit sich fast überschlagender Stimme und bricht, sein Pferd weiter antreibend, in die Gruppe der locker stehenden Bewaffneten ein. Sofort greift unter den Männern, die sich im Rücken angegriffen wähnen, wilde Panik um sich.
Doch nun endlich scheinen einige die Milizionäre zur Vernunft zu kommen. Der Anblick der unifomierten Wächter, die dort vor ihnen eine fast geschlossene Linie halten und die Piraten offenbar Schritt für Schritt zurückdrängen, hat ihnen die verheerende Wirkung ihres schlecht geplanten Angriffs vor Augen geführt. Das hier sind die eigenen Kämpfer, die man niedermacht!
Pferde wiehern schrill und bäumen sich auf, als etliche der Männer versuchen, ihre Rösser aus vollem Lauf zurückzureißen. Die Nachfolgenden prallen auf die Zögernden, Pferde und Männer stürzen. Einige der Männer schaffen es jedoch, dem wilden Durcheinander aus schreienden Milizionären und um sich schlagenden Pfedeleibern zu entgehen und den Angriff fortzusetzen.
Die Wirkung ist verheerend. Viele der Männer werden umgerissen oder versuchen auszuweichen, was aufgrund der Enge nicht gelingt. Die Entsetzensschreie steigern sich zu einer infernalischen Geräuschkulisse, die sogar das Toben der Schlacht übertönt. Und noch immer stürmen Frollo und die wenigen ihm verbliebenen, unbelehrbaren Reiter voran, die Pferde zu einer letzten Kraftanstrengung anspornend.
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Joined: Oct 2004
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Chumana lässt sich müde auf einen Stuhl in der leeren Kajüte sinken. Natürlich ist von dem Bücherwurm weit und breit nichts zu sehen. Mich würde es kaum wundern, wenn du gar nicht mehr auf dem Schiff bist, verdammter Narr! Es wird mich eine Menge Zeit kosten, dich mit Hilfe des magischen Gegenstandes wieder aufzuspüren, falls du in der Stadt bist. Sofern überhaupt noch genug von dir übrig ist, um es aufzuspüren. Man sollte dich zu deinem eigenen Schutz an die Leine legen!
Ein leises Summen lässt Chumana zusammenzucken. Das hat ihr gerade noch gefehlt. Als ob der Tag noch nicht anstrengend genug wäre!
Resignierend zieht Chumana ein Fledermausohr aus der Tasche und hält es sich vor den Mund. „Was kann ich für dich tun?“. Olle Nervensäge, denkt Chumana. Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Dann hält sie sich das Fledermausohr ans Ohr, um der Antwort zu lauschen.
„Ich will wissen, was los ist! Was hast du aus den Schwächlingen rausquetschen können?“, knurrt die Stimme, die aus dem Fledermausohr dringt.
„Na ja, da gibt es so ein, zwei kleine Probleme.“
„Wie lange warst du eigentlich in Ausbildung, hm? Alles schon wieder verlernt? Nimm dir gefälligst an mir ein Beispiel! Ich will keine dämlichen Ausreden mehr hören. Auf der Stelle machst du dich an die Arbeit, faules Stück!“
Chumana streicht sich müde die Haare aus der Stirn. „Wenn du mir was Gescheites beigebracht hättest, außer diesem Heilquatsch, würde ich das vielleicht sogar können.“
Die Stimme aus dem Ohr faucht Chumana grimmig an. „Wenn du besser aufgepasst hättest, würdest du nicht an solchen Kleinigkeiten scheitern! Jetzt setzt du deinen trägen Hintern augenblicklich in Bewegung!“. Aus dem Hintergrund ist ein klägliches Jaulen zu hören.
„Was machst du eigentlich für einen Aufstand?“, antwortet Chumana seufzend. „Ich habe mich doch jetzt in die Gruppe eingeschleust. Da wird sich schon eine Gelegenheit finden.“
„'Da wird sich schon' ist nicht gut genug!“, grummelt die Stimme, „Ich erwarte, dass du dir mehr Mühe gibst! Was glaubst du eigentlich, warum du mit einer so wichtigen Mission betraut worden bist? Und um die andere Sache kümmerst du dich auch demnächst, verstanden?“
„Warum ich mit dieser Mission betraut worden bin?“ Chumana hat Mühe, ruhig zu bleiben. „Das frag ich mich allerdings auch. Das hier ist bloß eine Gruppe von Herumtreibern, die an alte Ammenmärchen glauben. Ein Krieger mit mehr Muskeln als Hirn, eine gelangweilte Elfenprinzessin, eine zu groß geratene Echse, ein Halbelf, der allzu oft geistesabwesend vor sich hinträumt und ein weltfremder Stadtstreicher. Reine Zeitverschwendung. Keiner von denen ist was Besonderes oder hat irgendwelche überragenden Fähigkeiten.“ Und von dem seltsamen Kangee, dem Bücherwurm, der Statuette und der Hellebarde brauchst du gar nichts zu wissen, du alte Vettel. Wenn es dich nicht interessiert, was es hier für Probleme in Rechem gibt, selber schuld. Wo du dich doch sonst so sehr für Dämonen und sonderbare Vorkommnisse interessierst. Du erzählst mir immerhin auch nicht alles.
„Du willst mich doch nicht ernsthaft böse machen?“, fragt die Stimme drohend zurück, dann herrscht Stille im Fledermausohr.
Seufzend steckt Chumana das Ohr zurück in die Tasche. Kann das Biest nicht einfach mal Ruhe geben? Was würde ich darum geben, nur mal für eine Woche nichts von der Alten zu hören. Warum habe ich dieses verflixte Ohr nur nicht im Hafenbecken verloren. Einen klitzekleinen Moment spielt Chumana mit dem Gedanken, das einfach nachzuholen.
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Joined: Nov 2003
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Big Claw’s Blick schweift schnell über den Hafen. Von hier oben kann sie das ganze Ausmaß der Schäden an dem Elfenschiff erkennen. Aber es wird nicht mehr angegriffen und auch die Verwundeten werden versorgt. Nun hat sie das Piratenschiff im Visier, auf dem zwei Feuer ausgebrochen sind und ein Teil der Mannschaft hektisch mit dem Löschen beschäftigt ist. Der Rest macht weiterhin die Katapulte fertig und feuert auf den Hafen. Dann bleibt ihr Blick am Ruderstand hängen und ihr stockt der Atem. Sie erkennt Stone, vor dem zwei Furcht erregende Gegner stehen. *Die kann er nicht alleine bekämpfen, das schafft er niemals, außerdem steht da noch der Kapitän *, blitzschnell überlegt Big Claw.
„Männer, hört mir zu, nehmt die Piraten unter Beschuss. Aber achtet darauf, dass ihr nicht den Ruderstand trefft. Das übernehme ich. Ich bitte euch eindringlich darum“, ihre Stimme überschlägt sich fast, ist aber trotzdem fest und bestimmt. Die Männer sehen sie einen Moment verblüfft an und dann Karlchen. Dieser, genauso überrascht, nickt seinen Leuten zu: „sie wird schon wissen warum sie das sagt. Los Leute, beeilt euch.“ Und die Männer gehorchen. Sie legen ihre Pfeile ein, spannen die Bögen, zielen und schießen.
Der erste Pfeilhagel trifft sowohl die Piraten des vorderen Katapults als auch die, die mit Löschen beschäftigt sind. Nicht Alle ereilt ein tödliches Schicksal. Einige werden leicht bis schwer verwundet, aber das genügt, um sie aus der Fassung zu bringen. Der Überraschungsangriff ist gelungen. Die Piraten werden ob des Schicksals ihrer Kameraden unsicher und sehen sich nach ihrem Kapitän um.
Schwarzbart brüllt angesichts des zerstörten Katapults und der Flammensäulen auf. „Was zum Henker geht hier vor“, brüllt er über das Schiff. „Muss ich mich denn um Alles selbst kümmern? Kratzer, Fass, lasst mir diesen Wurm hier nicht aus den Augen. Und euch Anderen sag ich es zum letzten Mal, greift an!“, seine Stimme überschlägt sich. Dann wendet er sich wieder Stone zu. „Und nun zu dir mein Freund“, sein fast zahnloser Mund verzieht sich zu einem hämischen Grinsen.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Apr 2005
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Kapitän Seelöwe schaut überrascht auf, als nicht weit vor ihm Reiter in die kämpfende Menge preschen. Die Verteidiger weichen nicht etwa geordnet zurück, um ihnen Platz zu machen, sondern werden ebenso wie die Piraten niedergeritten. Was zur Hölle ...?
Nur wenige Augenblicke später schlägt eine Salve aus Splitter- und Brandgeschossen von einem der Piratenschiffe unter den Reitern ein. Einige getroffene Pferde bäumen sich auf und werfen ihre Reiter ab, andere stürzen mitsamt ihren Reitern zu Boden, zwei oder drei machen in Panik kehrt und galoppieren dorthin, woher sie gekommen sind. Willst du uns doch noch helfen, alter Halsabschneider, oder galt diese Salve eigentlich uns?, fragt sich Seelöwe unwillkürlich, denn außer den Reitern und einigen Verteidigern werden auch ein paar Piraten getroffen. Aber zum Überlegen bleibt ihm keine Zeit: Der Anführer der Reitergruppe ist samt seinem Pferd wie durch ein Wunder verschont geblieben und kommt fast geradewegs auf ihn zu. Schnell packt Seelöwe seine Wurfaxt und schleudert sie mit aller Kraft.
Der frisch ernannte Hauptmann Frollo reißt noch heftig an den Zügeln, aber sein Reittier kann nicht mehr reagieren. Der gespaltene Schädel des Streitrosses sackt weg, seine Beine knicken ein, der Offizier wird nach vorne aus dem Sattel gerissen und stürzt auf das Hafenpflaster.
„Ha!“, schreit Seelöwe triumphierend, dann wendet er seine Aufmerksamkeit der Lücke zu, welche die Reiter und die Katapultgeschosse in die Reihe der Verteidiger gerissen haben. Durch sie wäre es möglich, dem Gemetzel zu entkommen. Vor dem geistigen Auge des kleinen, dicken Mannes erscheint für einen Moment das Bild einer neuen Seelöwe, vielleicht sogar unter seinem Kommando, die stolz in das Morgengrauen eines besseren Tages segelt. „Hier durch!“, brüllt er seinen Leuten zu und deutet auf die Lücke. Mehrere kräftige und noch nicht durch Kämpfe erschöpfte Piraten laufen vor, um in die Bresche zu stoßen, ehe es den Wächtern und Rittern gelingt, sie wieder zu schließen.
Plötzlich ertönt ein markerschütternder Schrei keine zwei Schritte neben dem Piratenkapitän. Hauptmann Frollo hat sich schon wieder aufgerappelt und einem Piraten das Schwert von hinten ins Herz gerammt. Statt Wut und Genugtuung zeichnet sich jedoch bereits ungläubiges Staunen auf dem Gesicht des grobschlächtigen Hauptmanns ab – denn der Körper des tödlich Getroffenen wird noch im selben Atemzug in rötliche, seltsam zuckende Flammen gehüllt und zerfällt nur wenige Lidschläge später zu feiner, weißgrauer Asche.
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Joined: Mar 2003
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Asche. Hier sind dämonische Kräfte am Werk, denkt sich der neu hinzugekommene Priester Undars, der nun etwas abseits steht. Wer weiß, was in diesem Piraten schlummerte ?
Der weißgewandete Priester, der von einem der Tempelritter beschützt wird, beginnt eine Rezitation der Reinigung, der Läuterung, und der Bannung. Vielleicht läßt sich damit das Dämonische aufhalten, das diesen Piraten befallen hat ? Und seine Seele retten ? denkt sich der Priester, und hofft, daß die Rezitation nicht allzulange dauern wird, denn es sind immernoch genügend Piraten in der Nähe.
Der Tempelritter schlägt mit seinem Breitschwert einen Piraten nieder. Dieser würde nie wieder aufstehen. Wenn es soweit ist, dann wird die gesamte Priesterschaft eine heilige Reinigung und Läuterung dieser Leichen - nein, des gesamten Hafenviertels ! - anordnen müssen, um der Sache Herr zu werden, denkt er grimmig.
Momentan besteht sein Dienst darin, diesen einen jungen Priester zu beschützen. Als dieser fertig ist und mit dem Kopf nickt, zieht das heilige Gespann weiter, nicht ohne sich das Gesicht von Hauptmann Frollo zu merken. Dieser wird bei der Nachbesprechung einige Rüffel der Priesterschaft bekommen ! Denn es ist nicht Undars Wille, unschuldige Wächter und Bürger dieser Stadt niederzureiten !
Last edited by AlrikFassbauer; 27/02/07 10:02 PM.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Joined: Mar 2003
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Fassungslos starrt Dranner auf die panisch durcheinanderlaufenden Verteidiger der Stadt. Nahezu seine gesamte Reserve ist durch den unerwarteten Angriff der Miliz zerschlagen oder zerstreut worden! Ohne den Rückhalt der Reserven und ebenfalls durch die Reiter in Mitleidenschaft gezogen zerbricht die vorderste Linie der Wächter gleich an mehreren Stellen, und gruppenweise stürmen Piraten durch die entstandenen Lücken in die freigekämpfte Straße und von dort tiefer in die Stadt hinein. Hilflos und mit Tränen der Wut und Enttäuschung in den Augen muss der alte Feldwebel mit ansehen, wie einige einschlagende Katapultgeschosse und mehrere durchgehende Pferde jeden Versuch einer erneuten geordneten Verteidigung vereiteln. Sie hatten so dicht davor gestanden, den Kampf für sich zu entscheiden! Der Sieg schien mit dem Eintreffen der Ritter zum Greifen nahe zu sein – und nun hatte der katastrophale Angriff der Miliz binnen wenigen Augenblicken alles zunichte gemacht, wofür so viele gute Männer ihr Leben gegeben hatten!
Doch Dranner hat nicht länger Zeit, sich seiner Verzweiflung hinzugeben. Ein warnender Zuruf lässt ihn gerade noch rechtzeitig genug herumfahren, um dem wuchtig geführten Hieb eines schweren Entermessers zu entgehen. Doch der Pirat hält sich nicht länger damit auf, dem Wächter nachzusetzen, sondern stürmt weiter die Straße hinunter, das unbeschreibliche Durcheinander unter den Verteidigern ausnutzend, so wie etliche andere seiner Kameraden ebenfalls.
Inzwischen ist der Reiterangriff völlig zum Stehen gekommen. Die Miliz führt nicht die schweren, edlen Schlachtrösser, wie sie bei den Tempelrittern üblich sind, sondern leichtere und kleinere Pferde. Dazu kommt, dass weder Tier noch Reiter für einen solchen Angriff wirklich ausgebildet sind – etliche der Milizionäre können sich mit Mühe bei schnellem Tempo im Sattel halten. Was also versprach sich Carlo von diesem Angriff? Selbst wenn er den Verteidigern nicht in den Rücken gefallen sondern direkt auf eine Gruppe Piraten geprallt wäre – er hätte wissen müssen, dass sein Angriff letztendlich scheitern musste!
Dann erkennt Dranner plötzlich nur wenige Schritte entfernt die massive Gestalt Frollos. Der Leutnant blickt gerade mit ungläubigem Staunen auf etwas zu seinen Füßen, dass den Blicken des Feldwebels verborgen bleibt. Was tat Frollo hier? Hatte er den Reiterangriff zu verantworten? Und wo war Carlo?
Kalte Wut steigt in Dranner empor. Carlo war ein Mistkerl, aber er war zu intelligent, um einen solch verheerenden Angriff zu befehlen. Das war nicht die Handschrift des Hauptmanns der Miliz. Frollo dagegen war nicht nur skrupellos sondern auch dumm genug, um keine Gedanken an die Tragweite einer Reiterattacke zu verschwenden. Wenn Frollo hier war, dann musste es ihm irgendwie gelungen sein, Carlo auszubooten und selbst die Miliz zu übernehmen oder den Hauptmann zumindest zu dieser Aktion zu verleiten. Schlagartig erinnert sich der Wächter an die Anschuldigungen des Mannes am Hafen, der sich als Diener Janus’ ausgegeben und den Stadtrat, Carlo und Frollo schwer belastet hatte. Sollte Frollo mit diesem Angriff etwa die Absicht verfolgt haben, die Verteidiger zu schwächen und die Position der Piraten zu stärken?
Der Feldwebel riskiert einen Blick zu der verhassten Gestalt des Leutnants, der entschlossen und mit sichtbarer Freude am Kampf dem erneuten Ansturm der Piraten entgegentritt. Der grobschlächtige Mann hält sich nicht mit langwierigen Plänkeleien auf – seine Hiebe sind kraftvoll und tödlich. Nein, hinter dem verheerenden Reiterangriff steckte keine absichtlich gegen die Verteidiger gerichtete Aktion, sondern einfach nur Ignoranz und Dummheit.
Doch jetzt gibt es Wichtigeres zu tun, als über die Absichten des Leutnants nachzudenken. Hier ist weder die richtige Zeit noch der richtige Ort, um mit Frollo und der Miliz zu hadern. Immer mehr Piraten brechen durch die ausgedünnten Linien der Verteidiger und verschwinden irgendwo in den Straßenzügen hinter der Schlacht. Die Ritter, ihrer Rückendeckung beraubt und nun von allen Seiten angegriffen, geraten zunehmend in Bedrängnis. Sie versuchen nun, einen Verteidigungskreis mit den Priestern im Inneren zu bilden, von denen sich etliche inzwischen ebenfalls im Nahkampf befinden. Er wird jetzt hier gebraucht, bei seinen verzagenden Männern, die den Tag schon verloren glauben. Immer öfter richten sich ihre fragenden, zweifelnden Blicke auf "ihren" Feldwebel: 'Ist das das Ende? Sind wir besiegt?' Er darf sich nicht noch länger von seiner Wut auf Frollo und den Reiterangriff ablenken lassen. Die Männer vertrauen ihm, und sein Zögern würde ihnen den Mut vollends nehmen. Vielleicht ist der Tag noch zu retten, wenn er jetzt Entschlossenheit zeigt. Wenn er den Tag nicht verloren gibt, dann werden seine Männer ihm vielleicht folgen, dann mochten auch sie noch Hoffnung haben und daraus neuen Mut gewinnen. Innerlich verzweifelt, aber nach außen bemüht zuversichtlich versucht der erfahrene Feldwebel, die verlorengegangene Schlachtordnung unter den Wächtern wiederherzustellen, seinen Männern Mut zu machen und den Durchbruch der Piraten abzuriegeln. Zuerst muss die Verteidigung neu aufgebaut und die Initiative zurückerlangt werden. Alles andere kann vorerst warten.
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Joined: Apr 2005
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Zufrieden sieht Kapitän Seelöwe mit an, wie mehrere Gruppen seiner Leute durch die Reihe der Verteidiger brechen und tiefer in die Stadt hineinstürmen. Was auch immer die Absicht der Reiter gewesen sein mag, eine echte Verstärkung stellen sie für die Stadtwächter nicht dar. Zu viel Chaos haben sie angerichtet, zu unkoordiniert ist ihr Handeln auch jetzt, da sie zum Absteigen gezwungen sind, um die anderen Verteidiger nicht weiter zu behindern.
Ihr Anführer jedoch, der seinen Sturz vom Pferd offenbar unbeschadet überstanden hat, schickt einige Piraten mit wuchtigen Hieben zu Boden. Auch die weiß gewandeten Priester leisten den Verteidigern mit Heil- und Blendzaubern gefährlich effektive Unterstützung. Noch dazu hat einer von ihnen offenbar versucht, den traurigen Überresten des zu Asche zerfallenen Piraten irgendein abstruses Heil angedeihen zu lassen. Unwillkürlich greift Seelöwe nach seiner Wurfaxt ... aber die steckt ja noch im Schädel des toten Gauls! Als er sich dessen Kadaver nähert, um sich die Axt zu holen und sie einem der Priester in den Leib zu schleudern, wendet der Anführer der Reiter sich ihm mit grimmigem Blick zu.
Zum Glück hat einer von Seelöwes Männern aufgepasst und die Absicht des Kapitäns erkannt. Die meisten Priester stehen recht gut geschützt, aber auch dicht gedrängt hinter dem Ring der gepanzerten Ritter ... was also liegt näher, als sie mit Wurfgeschossen anzugreifen? Der Mann packt den Beutel, den er für solche Fälle am Gürtel trägt, und schleudert ihn zwischen den Rittern hindurch unter die Priester. Der Stoff zerreißt, und ein Wölkchen aus gebranntem Kalk steigt bei den Priestern auf. Einer von ihnen schreit sofort auf und reibt sich die verätzten Augen.
Unterdessen hat Seelöwe Mühe, die wütenden Schläge des Milizhauptmanns, der ihn um fast zwei Köpfe überragt, abzuwehren. Ohne dass er etwas sagen muss, eilen allerdings drei seiner Leute herbei, um den Gegner gemeinsam mit ihm zu attackieren. Frollo gerät in Bedrängnis und sieht sich hilfesuchend um. Frei von jeder Selbstkritik, wird ihm schlagartig klar, dass die Milizionäre zu unfähig und zu feige gewesen sind, um so weit in den Feind hineinzureiten wie er selbst. Dieses verdammte Pack! Haben sie nicht mal genug Hirn und Muskelschmalz, um einfachsten Befehlen Folge zu leisten?
Nur wenige Schritte entfernt macht Frollo jedoch eine vertraute Gestalt aus. „Dranner! Zu mir!“, befiehlt er in barschem Ton.
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OP
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Joined: Nov 2003
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Abgelenkt durch den Ogermischling entgeht Stone das die Gestalt Namens Kratzer handelt. Mit einem gewaltigen Sprung setzt die graziele Gestalt über Stone hinweg, schlägt einen Salto in der Luft und landet hinter ihm in der Takelage. "So, Du willst also spielen?" fragt Kratzer Stone mit einer Stimme die mehr Fauchen und Knurren ist, gleichzeitig entrollt das Wesen eine Peitsche, schlägt damit nach Stone und erinnert diesen mit heftigen Brennen an der Halsseite das er mehr als nur einen Gegner hat. Stone dreht sich um "das ist kein Spiel." Kratzer faucht ihn aus einem Gesicht an das mehr einer Katze, einer grotesken Katze, ähnelt als einem Menschen, "Doch, das ist es. Und Du bist mein Spielzeug" Wieder schlägt das Katzenwesen mit der Peitsche nach Stone und trifft ihn diesmal an der Schwerthand. Stone flucht als er das Schwert nicht mehr halten kann. Kratzer knurrt, fast unverständlich, "komm her und spiel mit mir" und schlägt wieder nach Stone. Diesmal reagiert Stone, als der Arm Kratzer ruckartig nach oben fährt geht Stone einen halben Schritt vor und streckt seinen Schwertarm in die Flugbahn der Peitsche. Ein gemeiner Schmerz durchzieht den Arm, aber Stone bekommt die Peitsche zu packen und hält sie fest.
"Das ist kein Spiel." Mit der freien Hand wirft Stone seinen Dolch. Die Waffe überbrückt die kurze Strecke zwichen ihm und Kratzer in einem Augenblick und versenkt sich tief in dessen Brust. Ungläubig starrt Kratzer auf den Dolchgriff, dann zieht er kraftlos an seiner Peitsche, kann sich durch den eigeen Zug nicht mehr halten und stolpert auf Stone zu. "Spielen?", dann bricht Kratzer zusammen.
Stone befreit seinen Arm von der Peitsche und will sich umdrehen, da kracht etwas brüllend in seine Seite, packt ihn, und schleudert ihn über das Deck.
Als Stone aufschlägt weiss er nicht wo oben und unten ist, verzweifelt versucht er auf die Beine zu kommen. Aber alles um ihn dreht sich. Als er sich wieder im Griff hat und sich nach Fass umschaut sieht er diesen noch auf dem Ruderdeck stehen. Mehr als zehn Schritt hat dieser den Krieger geworfen. Fass steht da in einer Triumpfpose, die Arme nach oben gerissen, laut brüllend. Dann rennt er auf Stone zu, erst langsam dann immer schneller werdend. Stone versucht auf die Beine zu kommen, aber bevor er es geschafft hat fliegt er schon wieder durch die Luft. "Du, Du wirst jetzt sterben" verspricht Fass dem Krieger und geht langsam auf diesen zu. Stone sieht den Riesen auf sich zukommen und weiss nicht wie er diesen davon abhalten soll sein versprechen wahr zu machen.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Nov 2003
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Die Nerven und den Bogen zum Bersten angespannt beobachtet Big Claw was mit Stone geschieht. Sie wartet auf den geeigneten Moment. Im Hintergrund hört sie eine große Unruhe aufkommen. Aber es bleibt ihr keine Zeit sich darum zu kümmern. Stone ist in Lebensgefahr und das hat Priorität.
„Jetzt“, ganz leise kommt das Wort über ihre Lippen, noch einmal genau zielen und der Pfeil fliegt seinem Opfer entgegen. Einen zweiten Pfeil schickt die Elfe gleich hinterher. Gespannt wartet sie ab. Der erste Pfeil trifft den Ogermischling in der linken Schulter und bevor er sich dessen richtig bewusst ist schlägt ein weiterer Pfeil in seinem linken Oberarm ein. Mit wütendem Gebrüll bleibt er für einen Augenblick stehen und auf diesen Moment hat Big Claw gewartet. Ein weiterer Pfeil surrt los und auch er trifft. Verwundert greift der Ogermischling sich an den Hals und versucht den Pfeil herauszuziehen. Vergebens. Die Elfe hat ihre speziellen Pfeile, die mit kleinen Widerhaken versehen sind, benutzt.
Die Bewegungen des Ogermischlings werden immer hektischer und Big Claw sieht, dass er auch immer wütender wird. Wenigstens hat er kein Interesse mehr daran Stone anzugreifen, der immer noch auf den Planken liegt. Blut fließt ununterbrochen dem Hals und je mehr der Ogermischling versucht, den Pfeil herauszuziehen umso mehr blutet die Wunde. Außerdem behindern und schmerzen ihn die zwei anderen Pfeile. Inzwischen strömt das Blut nur so und langsam lassen die hektischen Versuche nach. Der Mischling beginnt zu taumeln. Er wankt, die mächtigen Arme ausgestreckt, auf Schwarzbart zu. Der stand die ganze Zeit fassungslos da. Kurz bevor der Ogermischling Schwarzbart erreicht stürzt er zu Boden, die Hände immer noch um den Pfeil in seinem Hals geklammert. Unter heftigen Zuckungen rinnt das Leben aus seinem Körper.
Big Claw atmet auf.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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