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Joined: Mar 2003
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Die Linie der Verteidiger hat sich nach dem schicksalsschweren Reiterangriff fast vollständig in zahlreiche Einzelkämpfe aufgelöst, aber Feldwebel Dranner ist es gelungen, eine Gruppe entschlossener, von der Panik nicht betroffener Wächter um sich zu sammeln, die sich gemeinsam dem Ansturm entgegenstellt und der es tatsächlich gelingt, ihre Stellung zu behaupten. Unter dem Schutz des Schmieds und seiner Söhne, die unermüdlich mit ihren schweren Schmiedehämmern die Piraten auf Distanz halten und so immer wieder kleinen Abschnitten der Front etwas Luft verschaffen, dehnt der Veteran dieses Zentrum des Widerstandes an den Flanken immer mehr aus. Dadurch gelingt es zahlreichen versprengten Einzelkämpfern, unter ihnen einigen Milizionären, zu der Gruppe aufzuschließen. Durch den Erfolg motiviert, schöpfen die Männer um Dranner herum neuen Mut und es gelingt ihnen, zumindest im linken Teil der Straße wieder eine halbwegs geschlossene Verteidigungsfront zu bilden. Die rechte Flanke dagegen geht in ein heilloses Chaos über, hier ist der Zusammenhalt der Verteidiger inzwischen vollständig zusammengebrochen und jeder kämpft für sich allein. Beinahe ungehindert strömen etliche Piraten durch die entstandene Passage und treffen auf jene Milizionäre, die ihre Pferde rechtzeitig zügeln konnten, in dem sich ergebenden Durcheinander aus stürzenden, scheuenden und durchgehenden Tieren die Kontrolle jedoch vollständig verloren haben. Führerlos und nach dem katastrophalen Reiterangriff noch immer unter Schock stehend stellen sie sich den triumphierend brüllenden Piraten nur zaghaft und ungeordnet entgegen oder suchen ihr Heil in der Flucht.
Der Ruf des Leutnants erreicht Dranner gerade, als er und seine Gruppe an der rechten Flanke versuchen, zwei verzweifelt Rücken an Rücken kämpfende Wächter vor den nachdrückenden Piraten abzuschirmen. Hatte dieser Mensch denn völlig den Verstand verloren? Wie konnte er erwarten, dass er zu dessen exponierter Position durchbrach und das Erreichte damit gefährdete! Sah er nicht, dass in der jetzigen Situation ein Angriff praktisch ausgeschlossen war und die Schlacht auf Messers Schneide stand? Frollo hatte schon genug Schaden angerichtet - sollten ihn die Piraten doch in Stücke schneiden! Entrüstet wirft Dranner einen kurzen Blick zu dem Kommandeur der Wache, der einige Schritte entfernt von einer Übermacht Piraten bedrängt wird.
Ein kurzer Fluch entfährt dem Feldwebel. Der Leutnant ist ein starker Kämpfer, der im Nahkampf weniger auf Geschick als auf seine pure Körperkraft setzt. Widerwillig muss Dranner anerkennen, dass der unbeliebte Kommandeur wie ein Bollwerk vor der neu entstandenen Verteidigungslinie steht und eine ganze Reihe Piraten bindet. Die Kraft der erneuten Angriffswellen, die gegen die neu aufgebaute Schlachtordnung anstürmen, ist dadurch geschwächt. Mit seinem stoischem Ausharren mitten unter seinen Gegnern und seinem Kampfgeschick hat Frollo Dranner erst die nötige Zeit verschafft, die Verteidigung zu reorganisieren, auch wenn der Feldwebel überzeugt ist, dass er sich der Bedeutung seiner Aktion nicht bewusst ist.
"Dranner!" gellt es von vorne, wo der Leutnant in immer stärkere Bedrängnis gerät. Frollo mag ein Mistkerl sein, dem das Wohlergehen der Stadt und ihrer Bewohner herzlich egal ist, aber wenigstens momentan stellt er eine wertvolle Unterstützung für die Verteidiger dar. Ihn kaltblütig seinem Schicksal zu überlassen käme in Dranners Augen einem Verrat gleich, auch wenn der Mistkerl den Tod mehrfach verdient hat. Außerdem will Dranner Frollo vor einem ordentlichen Gericht sehen. Der Leutnant soll keine Gelegenheit erhalten, sich der Gerechtigkeit durch den Heldentod im Kampf gegen eine Handvoll Schurken zu entziehen - wenn er den Tod findet, dann soll es durch den Scharfrichter geschehen. Für das, was er der Stadt angetan hatte, soll er büßen – und wie ein Blitzschlag trifft Dranner die Erkenntnis, dass der Leutnant dazu diese Schlacht überleben muss!
Erschöpft fährt sich Dranner mit der Hand über das schweißnasse, blutbespritzte Gesicht. Ein Vorstoß zu Frollos Position würde der so mühsam aufgebauten Verteidigung vermutlich endgültig das Rückgrat brechen. Seine Männer waren erschöpft, die Reserven durch das Vorpreschen der Miliz zerschlagen. Jetzt aus der einigermaßen kräfteschonenden Verteidigung heraus einen Ausfall zu unternehmen würde vermutlich viele das Leben kosten – und das für Leutnant Frollo, dem sie diese aussichtslose Situation höchstwahrscheinlich überhaupt erst zu verdanken hatten. Widerstreitende Gefühle ringen in Dranner miteinander – einerseits verlangt es ihn danach, den skrupellosen Leutnant am Galgen baumeln zu sehen, andererseits erscheinen ihm die Verluste, mit der diese Gerechtigkeit erkauft werden muss, zu hoch. Gehetzt und hilfesuchend blickt er sich um. Die Milizionäre! Die meisten der Männer sind noch immer verwirrt und ziellos und leisten daher kaum einen sinnvollen Beitrag in dieser Schlacht. Doch sie sind frisch - wenn er wenigstens einen Teil der Männer dazu bringen kann, mit ihm vorzustoßen, dann würde dadurch die mühsam wenigstens bruchstückhaft wiederhergestellte Schlachtordnung nicht gefährdet werden.
Der Feldwebel legt einem fähigen jungen Korporal, der die ganze Zeit an seiner Seite gewesen war, die Hand auf die Schulter und blickt ihm in die Augen. "Du hast hier jetzt das Kommando!" sagt er heiser. "Verdammt!" entfährt es dem Jüngeren, der die Absicht des alten Feldwebels erkannt hat. "Das ist doch Wahnsinn!"
"Miliz hört auf mein Kommando!" brüllt Dranner über den Lärm der Schlacht hinweg, ohne auf den Einwurf des Korporals zu reagieren. Die meisten der verstreut kämpfenden Männer sind zu verwirrt, um auf Dranners Kommando zu reagieren, doch einige wenige wenden sich ihm tatsächlich zu. Das Entsetzen über die Auswirkungen ihres Reiterangriffs steht ihnen noch immer ins Gesicht geschrieben. Eine handvoll Männer! stellt Dranner fest. Das wird reichen müssen. "Das ist eure Chance, euch von eurer Schuld reinzuwaschen!" knurrt er den betretenen SOldaten entgegen. Und tatsächlich – in einigen Gesichtern taucht ein Hoffnungsschimmer auf, und als Dranner ein grimmiges "Vorwärts!" brüllt und einen Piraten mit der Axt zur Seite fegt, nimmt die kleine Gruppe aus Milizionären den Ruf auf und stürmt neben dem Feldwebel mitten in die Angreifer hinein.
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Earendur hatte war wieder auf sein Achterdeck zurückgekehrt, hatte Verantwortlichkeiten neu zugeordnet um die Verluste auszugleichen, die Verwundeten sammeln und versorgen lassen und beobachtete zufrieden wie geordnete Betriebsamkeit einzog. Glücklicherweise war noch zu viel zu tun um über die Verluste nachzugrübeln, aber es hatte sie hart getroffen. Earendur beachtete kaum den Sanitätsmaat, die seinen verletzten Arm versorgt hatte, und jetzt zurücktrat. Er blickte zu Gance A'Lot, der an der landseitigen Reling stand und mit angespanntem Gesicht das Geschehen an Land verfolgte. Er hatte deutlich gesehen, dass Glance mindestens zweimal verwundet worden war - das an einer Seite zerschnittene Beinkleid zeugte von einer tiefen Wunde - und doch stand der Mann fest auf beiden Füssen, scheinbar völlig unverletzt.
Glances Blicke huschten über die Kaianlage und versuchte dem Geschehen zu folgen, vor Allem Zeichen von seinen Gefährten zu erhaschen. Er war müde, der Kampf auf dem Schiff war hart gewesen, und seine Selbstheilungskräfte waren bis zum Äußersten verbraucht. Aber es war keine Zeit zu Ruhen. An Land wogte der Kampf hin und her.
Glance wendet den Kopf als Earendur zu ihm tritt. "Wir sollten...", fängt er an, doch Earendur fällt ihm ins Wort. "Ich habe nicht mehr viele kampffähige Männer, Fürst - und meine Befehle lauten mich nicht in die Angelegenheiten der Stadt einzumischen!" "Und was haben wir gerade getan?" engegnet Glance. "Mein Schiff verteidigt", meint Earendur. "Das ist meine oberste Pflicht!" Glance schüttelt den Kopf, "Wir können nicht auf halben Wege aufhören - nur aufgrund eines Befehls, der diese Situation nicht voraussehen konnte". Er sieht Earendurs Gewissenskonflikt sich in dessen Gesicht widerspiegeln. "Finladris hat euch doch auch befohlen mich zu unterstützen, oder?" fragt er. "Und er hat nicht eingeschränkt in welcher Weise". Earendur nickt, "Alles, was mein Schiff nicht in Gefahr bringt, will ich gerne tun - aber viel wird das nicht werden können".
"Seht", sagt Glance, und deutet seitwärts auf die schwache Kampflinie, die sich knapp behauptet, "diese könnt ihr mit Bogenschützen aus dem vorderen Mast unterstützen, ohne das Schiff zu verlassen". Earendur nickt, und gibt ein paar schnelle Befehle, woraufhin Bogenschützen aufentern und beginnen mit gezielten Schüssen über die Miliz und Ritter hinweg die Piraten weiter zu dezimieren.
"Man müsste einen Flankenangriff von der Stadt her machen..." murmelt Glance halblaut. Er denkt an den unkoordinierten Reiterangriff, den er vor Kurzem von Ferne mitbekam. Das hätte die Gelegenheit sein können den Kampf zu wenden, aber so, wie er geführt worden war, hätte er den Kampf fast auf eine andere Art beendet. "Wieviele habt ihr für ein Umgehungsmanöver übrig?" fragt er.
Earendur überlegt kurz. "Das Branderkommando wird bald wieder an Bord sein und einige Lücken auffüllen - aber kampffähig an Land? Höchstens 20..." Glance schluckt, und nickt dann. "Es muss reichen, es muss einfach..."
Schnell wird der Trupp zusammengestellt und Glance erklärt, was er vor hat. "Wir werden direkt hier abseits der Kampflinie bis hinter die erste Häuserreihe gehen, dann die erste Querstrasse nehmen, bis wir auf Höhe der Piraten sind - und dann von der Stadt her, zwischen den Häusern durch deren Flanke angreifen. - Alles Klar?" Allgemeines Nicken. "Dann los!"
Wie eine Welle ergiessen sich die schattenhaften Gestalten über die Reling, huschen auf die erste Häuserreihe zu und versickern zwischen den Lagergebäuden und Häusern.
Last edited by GlanceALot; 05/04/07 03:49 PM.
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Joined: Mar 2003
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Mit einem triumphierenden Lachen zieht der Pirat den Säbel aus dem Leib seines Gegners. Aus der Seite des Mannes fließt ein Strom von Blut, er taumelt bereits und sein Atem geht keuchend - doch er ist als Letzter von der kleinen Schar übriggeblieben, und jetzt würde ihm der ganze Schatz alleine gehören. Die Wunde an seiner Seite ignorierend stolpert er einige Schritte vor, wo der funkelnde, faustgroße Edelstein blutbesudelt im Schmutz der kleinen Gasse liegt. Als er den Stein aufhebt, sinkt er vor Schwäche auf die Knie - obwohl keine lebenswichtigen Organe verletzt sind, ist der Blutverlust sehr hoch. Doch die Gier des Piraten ist größer als seine Vernunft, und anstelle zuerst die Wunde zu verbinden und den Blutstrom zu stillen, hält er den Edelstein dicht vor sein Gesicht, um sich am Anblick des kostbaren Juwels zu ergötzen.
Der Zauber, der sich in dem Stein verbirgt, ist nicht besonders stark. Zu wenig Zeit war gewesen, ihn auszuführen, und in Anbetracht der bedrohlichen Situation hatte sich vielleicht auch die ein oder andere Unsauberkeit eingeschlichen. Mit einem letzten, besonders schönen Funkeln verbraucht sich nun die Magie, die der Illusion ihre Kraft verliehen hat. Ein leichtes Zittern läuft über den Stein, der Glanz wird stumpf und dann verlischt sein Feuer.
"Was, beim Klabautermann..." entfährt es dem Piraten, als der Stein immer weicher wird.
Ein hysterisches Kichern schüttelt den Mann. Langsam sinkt er zur Seite, den Blick wie gebannt auf seine Hand gerichtet, die eben noch einen Edelstein von unschätzbarem Wert hielt.
"'ne handvoll Pferdemist!" gluckst er, "Nichts weiter als 'ne handvoll stinkende Scheiße!" Kraftlos, vom Blutverlust geschwächt, öffnen sich die verschmierten, übel riechenden Finger der Hand. Der Körper des Mannes zuckt noch einmal kurz, dann streckt er sich, und mit einem letzten leisen Seufzen entweicht sein Lebensatem.
Am ganzen Leibe zittend sinkt Galef auf die Knie. Die ganze Zeit hatte er sich mit beiden Händen den Mund zugehalten, um nicht zu schreien und so womöglich die Piraten auf sich aufmerksam zu machen. Der Anblick von Blut ist dem jungen Magier zwar durchaus vertraut - immerhin stellt Blut ein wichtiges Hilfsmittel bei einer Reihe magischer Formeln dar - doch ein Fingerhut voll Blut war das eine, Blutfontänen, die aus den Leibern lebendiger Männer hervorschossen dagegen etwas ganz anderes. Und noch nie hatte Galef einen Menschen sterben sehen, erst recht nicht auf eine solch brutale und gewaltsame Weise - hier hatte er gleich mehrfache Gelegenheit gehabt, das nachzuholen. Zuzusehen, wie das Leben langsam aus einem Menschen heraussickert, wie die Bewegungen immer kraftloser werden und schliesslich der Glanz in den Augen erlischt und sie blind und stumpf in die andere Welt blicken - das ist für die Nerven des Jünglings zu viel, und mit einem Schwall erbricht er seinen Mageninhalt auf das vom Blut glitschige Pflaster der Gasse. Wimmernd und schluchzend wirft er einen scheuen Blick auf das schaurige Schlachtfeld, und sein Magen krampft sich erneut zusammen und schüttelt den Körper des jungen Mannes.
Das hatte er nicht gewollt! Ein solches Gemetzel hatte er doch nicht voraussehen können! Er wollte sie doch nur ablenken! Wie hätte er auch ahnen können, dass sie über den vermeintlich wertvollen Stein ein solches Aufheben machen würden! Ein bisschen Streit, ja, vielleicht - aber sich deswegen gleich einander umbringen? Und er war dafür verantwortlich! Wieso war er nur hierhergekommen? Er hätte... Ernestine!
Die Erinnerung an seine Freundin lassen den Magier wieder zu sich kommen. Er weiß, dass ihn das Bild dieser Bluttat und das Gefühl, für den Tod dieser Menschen verantwortlich zu sein bis an sein Lebensende verfolgen wird. Doch es gab einen Grund dafür, das er hier war, und wenn er sich jetzt nicht zusammennahm, dann würde er vielleicht durch sein Zögern noch mehr Unheil anrichten. Entschlossen wischt er sich mit dem Ärmelsaum seines Umhangs über den Mund und springt auf. Ein letzter Blick auf die nun still ruhenden, finsteren Gestalten, dann wendet er sich hastig ab und eilt die Gasse entlang, dorthin, wo er seine geliebte Ernestine vermutet.
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Joined: Apr 2005
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Durch das entschlossene Vorstürmen von Dranners Gruppe überrascht, weichen die Piraten ein Stück zurück. „Na endlich!“, brummt Frollo ungehalten, als die Verstärkung an seine Seite eilt, „Wieso hat das so lange gedauert? Muss man alles zweimal sagen?“
Der grobschlächtige Mann wirft Dranner einen kurzen Blick zu und grinst ihn selbstzufrieden an. Dann dreht er sich so, dass der Feldwebel seine funkelnagelneuen Rangabzeichen nicht übersehen kann, schenkt aber sofort wieder dem Kampf seine ganze Aufmerksamkeit. Rasch wendet auch Kapitän Seelöwe den Kopf, um sich einen Überblick über das Kampfgeschehen zu verschaffen. Mehr als zwei Drittel seiner Mannschaft sind inzwischen offenbar in die Gassen der Stadt entkommen ... oder tot.
Leider ist deutlich zu merken, dass der Druck der Verteidiger auf die geringer werdende Zahl von Angreifern zunimmt. Es gibt jedoch keine andere Möglichkeit, als sich durch die Stadt in die Wälder des Umlands durchzuschlagen. Das eigene Schiff ist gesunken, die anderen Piratenschiffe brennen. Von ihnen ist keine Hilfe zu erwarten. Und auf gefangene Piraten wartet der Galgen ...
Ein wuchtiger Hieb des Milizanführers mit den neuen Rangabzeichen trifft Seelöwe an der linken Schulter. Er beißt die Zähne zusammen und gibt keinen Schmerzenslaut von sich. Den Gegner diesmal fest im Blick behaltend, ruft er: „Smitty, sammle die Männer und führ sie in die Wälder! Olfe, dein Zeichen! Ich binde die Kerle hier bis zuletzt!“
„Aber Käpt'n ...“, beginnt der drahtige Smitty einzuwenden, doch Seelöwe brüllt nur „Los!“. Der stiernackige Olfe zieht ein gezacktes Symbol hervor und schleudert es vor die Wachen auf den Boden. Sofort schießt eine Rauchsäule empor, ein ohrenbetäubendes Fauchen ertönt und in mehreren Schritten Umkreis scheint sogar das Pflaster zu erzittern. Erschrocken taumeln die Verteidiger zurück. Kann man dort im Rauch nicht die Umrisse irgendeines entsetzlichen Wesens erkennen? Sind diese vermaledeiten Piraten etwa in der Lage, mitten in Rechem einen Dämon heraufzubeschwören?
Im gleichen Augenblick löst sich Smitty von der Seite des Kapitäns und wendet sich mit mehreren anderen Piraten zur Flucht. Die Gruppe hat keine großen Schwierigkeiten, an den überraschten und verunsicherten Milizionären vorbeizukommen. Einige der Uniformierten haben es anscheinend ebenso eilig wie die Piraten, sich vom Ort des Geschehens zu entfernen, andere sehen hilfesuchend zu den Priestern, von denen die meisten jedoch immer noch durch das ätzende Pulver außer Gefecht gesetzt sind.
Es dauert eine Weile, bis zwei Stimmen das Chaos übertönen. „Das ist nur eine billige Illusion! Schließt die Lücken!“, ruft die eine. „Ihr feiges Gesindel! Kommt zurück und kämpft, oder ich bring euch eigenhändig um!“, brüllt die andere wütend.
Die Rauchsäule verschwindet ebenso plötzlich, wie sie aufgetaucht ist. Das laute Fauchen erstirbt in einem jämmerlichen Krächzen. Mühsam gewinnt der junge Korporal, dem Dranner im hinteren Bereich das Kommando übertragen hat, seine Fassung zurück. Weitere Piraten sind an seinen Leuten vorbei in die Stadt vorgedrungen. Um sie aufzuhalten, müsste er ihnen nachsetzen und in Kauf nehmen, dass andere eventuell ungehindert nachströmen. Zweifelnd sieht er zu Dranner hinüber. Der Feldwebel kämpft verbissen gegen eine kleinere Gruppe der Seeräuber, und an mehreren anderen Stellen des Hafens wird noch gekämpft. Um die Sache endlich unter Kontrolle zu bekommen, muss jetzt ein wirksamer Riegel gebildet werden. Eilig macht er sich daran, seine Leute zu formieren.
Kapitän Seelöwe bemerkt, wie die Verteidiger den Weg abschneiden, den Smittys Gruppe eben noch nehmen konnte. Nur sechs seiner Getreuen sind übrig, die in seiner Nähe gegen die Rechemer kämpfen. Weiter entfernt sind zwar ebenfalls Kämpfe im Gange, doch daran müssen die Besatzungen anderer Schiffe beteiligt sein, für die er keine Sorge trägt – sie würden ohnehin nicht auf seine Befehle hören. Hier vorne wird die Lage dagegen brenzlig. Der kräftige Anführer der Miliz drischt mit kaum verminderter Wucht auf die Piraten ein, und einer von Seelöwes Männern sinkt röchelnd zu Boden. Stünde dieser Dreckskerl auf der anderen Seite, er würde einen guten Maat abgeben ...
„Bleibt beieinander!“, befiehlt Seelöwe. Die Stadtwachen und Milizionäre drohen seine kleine Gruppe einzukesseln, aber auf sich allein gestellt hätte jeder seiner verbleibenden Männer nur noch geringere Überlebenschancen. Fieberhaft überlegt der Piratenkapitän, wie er sich und seinen Leuten die Flucht ermöglichen kann, doch ihm fällt nichts Überzeugendes ein. Erneut trifft ihn ein Schlag des Milizanführers. Für einen Moment wird ihm schwarz vor Augen.
Gerade noch rechtzeitig packt Olfe seinen Kapitän am Kragen und verhindert, dass dieser zusammensackt. Seelöwe sieht wieder klar und nimmt alle Kraft zusammen. Rasch reißt er seine Waffe hoch, um einen Hieb abzuwehren. Olfe nutzt die Gelegenheit und rammt dem Milizionär seinen Krummsäbel in den Bauch. Stöhnend kippt der Mann nach hinten.
Aber Seelöwe weiß, dass dieser Kampf nicht mehr zu gewinnen ist. Nicht hier am Hafen. Wie zur Hölle kann er seine Leute hier rausbringen, den treuen Olfe und die anderen? „Olfe, wir schlagen einen Keil, ihr anderen lauft!“, schreit er kurzentschlossen, „Und dann rennst du selbst, Olfe!“
Verzweifelt tritt er dicht an Olfe heran und prügelt mit der Wut eines Berserkers auf seine Gegner ein. Neben ihm schwingt Olfe seinen Krummsäbel mit derselben Entschlossenheit. Tatsächlich gelingt es ihnen, einen der Milizionäre so schwer zu treffen, dass er zusammenbricht. Ein weiterer weicht zurück. Zwei der übrigen Piraten schaffen es, durch die Lücke zu laufen, die beiden anderen werden von den Verteidigern niedergemacht. Aber auch die Fliehenden kommen nicht weit. Die Wächter an der abgesperrten Straße verwickeln sie gleich wieder in einen Kampf.
Plötzlich zuckt Olfe zusammen. Durch den stürmischen, unvorsichtigen Angriff ist er gezwungen gewesen, seine Deckung zu vernachlässigen. Offenbar ist er nun schwer getroffen worden. Seine Augen beginnen rötlich zu glühen, und seinem Mund entfährt ein tiefes, unmenschliches Brüllen. Noch während er ausholt und dem Gegner, der ihn verwundet hat, seinerseits einen mächtigen Treffer versetzt, läuft ein heftiges Zittern durch seinen Körper. Seine Haut schwillt an und verfärbt sich rötlich. Die Adern treten weit hervor. Einer der Milizionäre hebt abwehrend den Arm. Im gleichen Augenblick zerplatzt Olfes massiger Körper, und ein Regen aus stinkenden Fleischfetzen geht auf die Kämpfenden nieder.
Nur einer in der näheren Umgebung braucht keine Zeit, um sich von dem Schreck zu erholen. Der Anführer der Miliz scheint richtiggehend zu genießen, was geschehen ist. „Stirb, dreckiger Abschaum!“, schreit er triumphierend, schwingt sein Schwert und trifft Seelöwe abermals. Der kleine, dicke Mann kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. Jetzt ist es also vorbei., schießt es ihm durch den Kopf, Aber diesen Triumph gönne ich dir nicht, du elender Dreckskerl.
Fast instinktiv gleitet seine Hand in die Tasche zu dem Kristall, der ihm schon einmal das Leben gerettet hat. Diesmal ist das unmöglich ... das stolze Schiff ist untergegangen. „Ihr werdet mich niemals kriegen!“, stößt Seelöwe stockend hervor und spuckt Blut. Dann reibt er den magischen Kristall.
Der Körper des Piratenkapitäns scheint sich in Luft aufzulösen, als der Kristall ihn an Bord der Seelöwe teleportiert – ins kalte, stinkende Nass des Rechemer Hafenbeckens. Was für ein unwürdiger Tod!, denkt der tödlich Verwundete im Sterben. Sein letzter Trost ist, dass er es wenigstens vielen seiner Leute ermöglicht hat, zu entkommen.
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OP
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Joined: Nov 2003
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Stone erwartet das der Halboger jeden moment bei ihm ist, aber er kommt nicht. Schlieslich schafft es Stone wieder auf die Beine zu kommen.
Wo ist mein Gegner?
Stone schaut sich um und erblickt den Halboger am Boden liegend. Aus seinem Tonnenförmigen Körper schauen mehrere Pfeile, einer steckt mitten im Hals. Der Halboger zuckt nur noch schwach, dann bleibt er still liegen. Stone schaut sich die Pfeile näher an und erkennt an den Pfedern das dies Pfeile von Big Claw sind. Er blickt zum Hafen kann aber niechts erkennen. Dann besinnt er sich auf seine Aufgabe, Schwarzbart. Rasch macht er den Kapitän der Piraten aus, immer noch am Ruderstand stehend erteillt er Befehle und schreit seine Männer an. Doch die Männer sind nur noch darauf bedacht die eigene Haut zu Retten. Die meisten Landungsboote sind schon zu Wasser gelassen worden, Stone sieht nur noch eines an dem schon einige Piraten hantieren. Da er eine Waffe braucht zieht er aus dem Gürtel von Fass ein brutales Schlachtmesser welches für den Halboger nicht mehr als ein Dolch gewesen sein kann. Für ihn gibt es ein brauchbares Kurzschwert. Stone wägt ab, soll er versuchen den Kapitän zu tötren, oder ist es besser zurück zum Hafen zu gelangen und dort den verteidigern zu helfen. Als die kleine gruppe von Piraten endlich soweit ist das kleine Boot zu Wasser zu lassen weiss Stone das seine Entscheidung fest steht. Ohne Boot würde er nicht mehr von diesem Schiff runterkommen. Langsam geht er auf die Gruppe von drei Piraten zu. Da sie sich auf die Arbeit konzentrieren bemerken sie den Krieger erst als es zu spät ist. Der eine Pirat erstarrt und packt seinen Kumpel an der Schulter, "Was ist denn?" fragt dieser unwirsch. Als er keine Antwort bekommt dreht er sich um "Will Dreher, was hast Du ..." dann sieht er den Blutfaden der aus dem Mund von Will kommt und erblickt den Krieger der seine Waffe jetzt aus dem Körper des sterbenden zieht. Noch bevor er reagieren kann sieht er die blutige Waffe auf sich zu rasen. Dann verschwindet alles hinter einem Schleier aus schmerz und dunkelheit. Stone blickt dem letzten Piraten hinterher, dieser hat die Flucht ergriffen. Als Stone die Kurbel der Winde betätigen will um das Boot nun selbst zu Wasser zu lassen hört er hinter sich auf einmal eine Stimme.
"Du, Du dreckicker Sohn einer Bastardshündin. Glaubst Du einfach von hier verschwinden zu können?"
Stone dreht sich um und sieht wie Schwarzbart auf ihn zukommt. Einen schweren Säbel in der einen Hand haltend , den anderen Arm seltsam auf Brusthöhe haltend. Stone wittert eine Falle, kann aber nicht sehen was der Kapitän vorhat. Ruhig macht er sich Kampfbereit, offenbar bekommt er doch noch eine Chance Schwarzbart für seine verbrechen bezahlen zu lassen.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Apr 2005
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Einige Schritte vor dem Hüter bleibt Schwarzbart grinsend stehen, damit seine imposante Erscheinung, die in schon so vielen Kämpfen Wirkung hatte, voll zur Geltung kommen kann. Unter dem ausladenden Kapitänshut des muskulösen Mannes steht ein schmutziges Gewirr dunkler Zöpfe hervor, von seinen Wangen und seinem Kinn wallt ein struppiger schwarzer Bart, aus dem sich ständig Funken und Flämmchen lösen, um wie ein Schwarm infernalischer Mücken um seinen Kopf zu tanzen. Zwischen den Knöpfen von Schwarzbarts Wams blinkt der Elfen-Kettenpanzer hervor, den einst irgendein spitzohriger Meisterschmied anfertigte, in der vergeblichen Hoffnung, seinen entführten Sohn freizubekommen.
Trotz der brenzligen Lage und obwohl eben zweifellos noch Zorn in seiner Stimme lag, wirkt der Piratenkapitän nun keineswegs nervös oder wütend, sondern nur zielstrebig, konzentriert und sehr siegessicher, wenn nicht gar überheblich. Dass sein Gegner zwischen ihm und den Bogenschützen im Hafen steht, die bereits mehrere der Piraten an Bord getroffen haben, ist nicht einmal Absicht. In diesem Augenblick zählt für Schwarzbart einzig und allein, dass er das beträchtliche Hindernis beseitigt, als das sich der fremde Krieger erwiesen hat – ganz egal, wie.
Urplötzlich lässt er den Arm, den er bislang auf Brusthöhe gehalten hat, nach vorne schnellen. Der in der Unterarmscheide verborgene und zuvor bereits gelockerte Dolch saust in Stones Richtung. Da der junge Krieger mit einer Falle gerechnet hat, kann er der Waffe rechtzeitig ausweichen, aber Schwarzbart achtet gar nicht darauf, ob sie trifft; schließlich ist dieser erste Wurf nur ein Ablenkungsmanöver. Noch in derselben Bewegung greift der Pirat in seinen Bart, zieht eine von Vyardims Kohlen hervor und wirft auch sie.
Stone wird mitten in der Bewegung überrascht. Er hat sich darauf konzentriert, nicht von dem ersten Wurfgeschoss getroffen zu werden; als er das zweite bemerkt, ist es zu spät, um diesem auszuweichen. Der kleine schwarze Brocken prallt in Schulterhöhe auf Stones Rüstung und bleibt dort haften. Schlagartig ändert sich seine Farbe, so als habe die Erschütterung etwas in ihm geweckt. Ein immer intensiver werdendes orangerotes Glühen geht von dem Brocken aus. Gleichzeitig steigen dünne, stinkende Schwaden von Stones Rüstung auf.
Last edited by Lurker; 17/04/07 06:54 PM.
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Joined: Nov 2003
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Noch während Stone sich darüber klar wird das Schwarzbart ihn mit irgendetwas getroffen hat fangen die Dämpfe an ihre Wirkung zu tun. Zuerst wird Stone aschfahl im Gesicht, dann nimmt seine Haut einen grünlichen Schimmer an. Dann muss er sich übergeben. Noch nie hat er etwas so wiederliches gerochen. Der Gestank lässt ihm keinen Raum für andere Gedanken, er muss diesen Gestank loswerden. Wasser, vielleicht würde Wasser helfen diesen glühenden Dreck mit dem Schwarzbart ihn beworfen hat zu löschen. Achtlos lässt er seine Waffe fallen und torkelt, immer wieder von Brechreizen geschüttelt, über das Deck auf der Suche nach einem Wassereimer.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Apr 2005
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Ein wenig überrascht, aber durchaus erfreut sieht Schwarzbart mit an, wie Stone von Übelkeit geschüttelt wird. Diese Wirkung hatte noch keine von Vyardims Kohlen. Ha, selbst Jahre nach seinem Tod ist der alte Hexenmeister also für was Neues gut – mögen die Fische seinen Knochen gnädig sein! Umso wichtiger ist es jetzt allerdings, sich die verbleibenden drei Kohlestücke für den richtigen Moment aufzuheben.
Ohne das Chaos an Deck zu beachten, folgt Schwarzbart dem jungen Hüter. Der Kerl ist vorerst kampfunfähig, aber noch nicht ausgeschaltet. Jetzt soll er qualvoll erfahren, was es heißt, sich mit Schwarzbart anzulegen! Am liebsten würde der Piratenkapitän eine noch nie erprobte Methode einsetzen, einen Menschen zu Tode zu foltern, aber für Experimente ist leider keine Zeit. Das Bewährte wird genügen müssen. Hauptsache, der Dreckskerl schreit laut!
Mit einem bösartigen Grinsen setzt Schwarzbart dem Torkelnden nach, holt aus und hackt ihm mit seinem schweren Säbel in die Kniekehle. Dabei brüllt er: „So geht es allen, die sich Schwarzbart widersetzen!“
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Joined: Mar 2004
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Glance A’Lots Truppe läuft die erste Parallelstrasse zum Hafen entlang. Vereinzelte Piraten, die ihnen begegnen, werden schnell überwältigt. Glance sieht auch ein paar, die sich still und schnell im Häusergewirr verdrücken, aber jetzt ist nicht die Zeit sich um Einzelgänger zu kümmern, während am Hafen noch der Kampf der Masse hin und her wogt.
Ein Gefühl der Unsicherheit beschleicht Glance. Die Elfen blicken zu ihm als Anführer, wie es ihr Kapitän befahl und im Bewusstsein seiner Stellung unter den Elfen von Lodoss. Aber Glance selbst ist es nicht gewohnt Befehlshaber einer Kampftruppe zu sein. Er ist immer nur für sich verantwortlich gewesen, und eigentlich ist er ja jung nach elfischen Maßstäben. Aber dann erinnert er sich an die Worte seines Vaters, der lange Jahre den Widerstand gegen die Horden von Marmo in seinem Heimatland geführt hatte. „Im Kampf kommt es auf Entscheidungen an!“ hatte er ihm gesagt. „Nachdenken ist für Strategen, aber im Gefecht ändert sich die Situation sowieso dauernd, also sind Kämpfer es gewöhnt ständig neue Befehle zu bekommen – und solange sie Befehle bekommen, denken sie nicht darüber nach, sie gehorchen. Ein Führer, der zögert, hört auf zu führen!“
Glance bleibt stehen und sieht sich um. Sie müssten jetzt auf Höhe der Kämpfenden am Hafen sein. Mehrere sehr schmale Durchgänge befinden sich zwischen den Häusern. “Durch einen vorstoßen, oder verteilen?“ fragt sich Glance. Aber dann liegt die Antwort auf der Hand. Wenn sein Trupp sich durch einen Durchgang zwängt, könnten ein zwei Piraten sie leicht aufhalten. „Verteilt euch!“ ruft er daher, „Immer drei Mann pro Durchgang – und wenn ihr durch seid, wartet auf mein Zeichen zum Angriff!“
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Nov 2003
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Stone sieht das Schwarzbart ihm nachsetzt, aber er kann sich kaum konzentrieren, dieser Gestank vernebelt ihm die Sinne. Ausserdem wird seine Rüstung immer wärmer. Als er bemerkt das Schwarzbart nach seinem Bein schlägt bleibt ihm nur in den Knien einzuknicken und so dem Schlag einiges von seinem Schwung zu nehmen. Die Lederriemen welche seine Beinschützer verbinden verhindern das der Schlag Stone Kniekehlensehnen durchtrennen. Dennoch erhält Stone einen schmerzhaften Schlag und sein Bein fühlt sich an wie gelähmt. Schwer kracht Stone auf die Schiffsplanken und kann sich gerade noch so abstützen. Doch dabei hat er Glück im Unglück, das kleine Steinchen welches Schwarzbart auf ihn geworfen hat lösst sich und kullert harmlos davon. Sofort ist der Gestank verschwunden und Stones Rüstung ist nicht mehr so heiss.
Schwarzbart will indessen die Sache zu einem schnellen Abschluss bringen. Hoch reißt er den schweren Säbel und brüllt dabei "Jetzt wirst Du verrecken, Du Narr."
Stone sieht wie Schwarzbart ausholt und macht das einzige was ihm einfällt. Er rollt sich in Richtung des Piratenkapiäns und schiebt seinen Arm hinter die Fersen des Piraten. Gleichzeitig drückt er mit dem anderen Arm gegen die Kniee Schwazbarts, so das dieser mit empor gehobener Waffe rücklings umfällt und mit Rücken und Hinterkopf auf das Deck prallt.
Stone weicht zurück, der Gestank ist zwar verschunden aber dennoch ist Stone immer noch hundeelend. Aber wenigstens kann er jetzt wieder klare Gedanken fassen. Er atmet tief ein, wo ist seine Waffe? Der Dolch steckt zwar wieder in seiner Scheide aber damit würde er gegen den Säbel nicht bestehen können. Er entdeckt das Schwert hinter Schwarzbart.
Noch immer unsicher auf den Beinen torkelt Stone mehr das es geht an Schwarzbart vorbei, welcher sich schon wieder aufrappelt und sich dabei den Kopf hält. Stone erreicht das Schwert und kann sich mit diesem in der Hand umdrehen so das er gerade noch mitbekommt das Schwarzbart ebenfalls wieder auf den Beinen ist. Lnagsam verlässt Stone die Übelkeit, dennoch geht es ihm alles andere als gut. Auch fordern die Strapazen des Tages langsam ihren tribut, jeder einzelne Knochen in seinem Leib scheint genauso zu schmerzen wie seine Muskeln. Sein eines Knie kann er kaum bewegen, ausserdem merkt er das wohl einige der Rüstungsriemen durchtrennt sind und sein Wadenschutz nur noch lose rum baumelt.
Dennoch richtet Stone sich gerade auf, "Schwarzbart, heute ist der Tag an dem Deine Opfer endlich vergeltung erfahren." Dabei zieht er noch den Dolch und macht sich kampfbereit.
Last edited by Stone; 23/04/07 01:00 PM.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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„Erst mal bring ich dir Furzbengel Benehmen bei.“, entgegnet Schwarzbart knurrend und grinst überheblich, „So, wie du stinkst, müssen dir dringend die Windeln gewechselt werden!“
Kopf und Ellenbogen des Piratenkapitäns schmerzen von dem schlecht abgefangenen Sturz. Außerdem war der Hieb in die Kniekehle des Gegners nicht so effektiv wie erhofft, aber immerhin hat sich dessen Wadenschutz gelöst – das kann der Ansatzpunkt sein, um den Krieger in Streifen zu schneiden.
Schnell nimmt sich Schwarzbart das Kohlestück, das über Deck gerollt ist. Es hat etwa ein Drittel seiner Größe verloren, aber bei einem erneuten Treffer wird es wieder seine Wirkung tun. Drohend hält er es zwischen Daumen und Zeigefinger empor, während er sich vorsichtig seinem Gegner nähert. Ein böses Funkeln liegt in den Augen des Piraten.
Mehrmals tut er so, als wolle er den kleinen schwarzen Brocken werfen, und zwingt Stone dadurch zu Ausweichbewegungen. Schließlich sind die beiden Kontrahenten wieder auf Kampfdistanz. Schwarzbart schlägt zweimal rasch in Brusthöhe zu, doch Stone kann parieren. Erneut täuscht der Kapitän einen Wurf des Kohlebrockens an. Diesmal nutzt er die Reaktion des Hüters jedoch, um nach dessen Bein zu schlagen. Der schwere Säbel trifft den ohnehin lockeren Wadenschutz, dieser wird vollends abgetrennt und schliddert über Deck. Zufrieden spuckt Schwarzbart seinem Gegner vor die Füße. Der nächste Schlag kann ins Fleisch gehen!
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Die reaktion Schwarzbarts lässt Stone vermuten das dieser ihn zuerst kampfunfähig machen will, der ganze Kampfstil von Schwarzbart scheint so ausgerichtet zu sein das er seine Gegner möglichst hart an den Gliedmassen treffen will. Oder durch solche Tricks wie dem Steinchen den Gegner seiner Kampffähigkeiten berauben. Aber jetzt ist es an Stone anzugreifen, da Schwarzbarts Säbel, nach der Attacke auf seinen Wadenschutz, noch weit unten ist, stösst der Krieger mit seiner Waffe gerade nach Schwarzbarts Gesicht. Dieser kann sein Augenlicht nur durch einen Sprung nach hinten retten, gleichzeitig fuchtelt er mit dem Säbel vor seiner Brust um zu verhindern das Stone jetzt mit einem Schlag auf seinen Körper nachsetzt. Stone schlägt jedoch erneut nach Schwarzbarts Kopf, verfehlt diesen aber. Durch den Schwung wird er einen Schritt nach vorne getragen und seine Wade kommt in Schwarzbarts Reichweite. Da Stones Schwert höher ist als sein eigenes zögert Schwarzbart nicht und schlägt sofort zu. Stone kann sein Schwert unmöglich rechtzeitig nach unten bringen um den schweren Säbel abzuwehren. Aber das will Stone auch gar nicht. Der zweite Schlag nach Schwarzbarts Kopf war eine finte, der Schritt nach vorne war so plaziert das Stone nun im Gleichgewicht vor Schwarzbart steht. Der Krieger zieht sein ungeschütztes Bein blitzschnell an und tritt über den Säbel nach Schwarzbarts anderer Hand. Der Säbel geht ins leere, Stones Stiefel trifft krachend auf Schwarzbarts Hand. Das kleine Steinchen segelt im hohen Bogen über Bord. Schwarzbart wird durch den schwung seiner eigenen Attacke nach vorne und nach unten getragen. Während dessen nutzt Stone seine Bewegung und führt den zweiten Teil seines richtigen Angriffs durch. Er dreht sich durch die Trittbewegung um neunzig Grad kommt dadurch nach hinten, weicht so dem vorwärts getrieben Piraten aus und präsentiert Schwarzbart nun das geschützte Bein. Mit aller Kraft wirft sich Schwarzbart nach oben um wieder zu stand zu kommen. Da seine Arme nach aussen geraten und nach Gleichgewicht rudern kann Stone einen zweiten Tritt ansetzen welcher voll auf Schwarzbarts Brust landet. Wieder landet Schwarzbart krachend auf dem Rücken. Stone will ihm nachsetzen, aber erneut wird er von einem Brechanfall geschüttelt. Die schnelle Drehbewegung war zuviel für seinen immer noch angeschlagenen Magen. So kann er seinen Vorteil nicht nutzen und muss mit ansehen wie Schwarzbart wieder auf die Beine kommt. Stone schafft es die Übelkeit zu verdrängen und einen klaren Kopf zu bekommen.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Schwarzbart atmet tief durch und fixiert seinen Gegner. Das Bürschchen kann nicht nur leidlich kämpfen, es hat auch noch Glück! Der Verlust des Kohlestücks ist ärgerlich, aber kein Beinbruch. Wird es nötig sein, weitere Asse aus dem Ärmel zu ziehen? Mal abwarten ... wozu etwas verschwenden, wenn sich das Ziel auch auf herkömmliche Weise erreichen lässt?
„Na, Bubi, hast du beim Essen geschlabbert?“, fragt der Pirat höhnisch, während er sich dem Hüter wieder nähert. Dünne Rinnsale von Erbrochenem laufen dem Krieger das Kinn hinab; stinkende kleine Bröckchen haften an seiner Rüstung. „Hat Mami dir nicht beigebracht, wie man mit Besteck umgeht?“, spottet Schwarzbart weiter, „Dann zeigt dir der gute Onkel Schwarzbart mal, was man damit alles machen kann!“
Im gleichen Augenblick geht der Piratenkapitän mit raschen und kraftvollen Hieben auf Stone los. Klirrend treffen die Waffen der beiden Kontrahenten aufeinander. Dem Hüter gelingt es, Schwarzbarts Säbel ein ums andere Mal zu parieren, doch durch den ungestümen Angriff kommt der Pirat nahe an seinen Gegner heran. Unvermittelt schlägt er mit seiner freien Hand zu. Die Nieten des beschlagenen Handschuhs treffen Stone mit voller Wucht im Gesicht und hinterlassen dort blutige Spuren, außerdem taumelt der Krieger ein paar Schritte zurück. Schwarzbart lacht dröhnend und schüttelt triumphierend den Kopf. Funken sprühen aus seinem Bart und prasseln vor Stone auf die Planken.
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Verbissen erwehrt sich der junge Krieger gegen die wuchtigen Angriffe des Piratenkapitäns. Stone ist sich sicher das, wenn er nicht so erschöpft wäre oder Schwarzbart nicht ausgeruht, dieser kampf ein schnelleres Ende gefunden hätte welches dem Piraten nicht gefallen hätte. So bleibt ihm nicht viel mehr als sich nicht zu sehr in die Defensive drängen zu lassen. Auch die spötteleien Schwarzbarts lässt er unbewegt an sich aprallen. Zu erschöpft ist er als das er zu dem Willen den Piratenkapitän zu besiegen auch noch Wut aufbauen könnte. Ausserdem will er diesem Tier, welches er so sehr verachtet, nicht die genugtuung geben zu glauben seine Worte wären mehr als hohles Geschwätz. Plötzlich ist Schwarzbarts Faust heran und trifft ihn hart, mit schmerzender Nase taumelt Stone zurück. Offenbar hat Schwarzbart ihn mit seinen harten, aber mehr oder weniger einfallslosen, Angriffen eingelullt. Stone wird sich bewußt wie erschöpft er ist wenn ein so einfacher Trick solch eine, wahrhaftig, durchschlagende Wirkung zeigt. Als er sieht wie funken aus Schwarzbarts Bart regnen ist er erst verduzt, dann weicht er hastig zurück. Keine Sekunde zu früh, Schwarzbart hatte mit der erstaunten Wirkung seines Tricks gerechnet und einen schweren Schlag von oben angesetzt. Nun geht dieser schwere Schlag ins leere und Schwarbart gerät aus dem Gleichgewicht und kippt nach vorne. Stone sieht deutlich das Schwarzbart ein zwar nicht zu unterschätzende Gegner ist, leidlich schnell, aber sehr stark und sicher in den Angriffen, aber doch nicht so diszipliniert wie es der Glatzkopf als Gegner war. Stone wundert sich, als sein Knie krachend in Schwarzbarts Gesicht schlägt, wie dieser Mann zum Kapitän einer solchen Bande werden konnte. Das kann nicht alles sein, Stone beschliest noch vorsichtiger zu werden. Viele Treffer wie den Faustschlag darf er nicht mehr einstecken.
Vom Schwung des Treffers wieder nach oben befördert, schafft es Schwarzbart diesmal auf den Beinen zu bleiben, wenn er dazu auch heftig mit den Armen nach dem gleichgewicht rudert. Da er auch nach hinten wankt entgeht er glücklich einem Schwerthieb Stones welcher ihm sonst den Brustkorb zerschmettert hätte. So streift das Schwert nur den Bart des Piratenkapitäns, ein recht großes Büschel fällt langsam schwebend zu Boden und geht dort in Flammen auf. Ein kleines Steinchen bleibt zurück.
Stone weiss das er nachsetzen müßte, aber bei dem was Schwarbart bisher eingesteckt hat fällt es ihm schwer zu glauben das der Pirat wirklich so hart getroffen ist. Der junge Krieger nutzt die Zeit lieber um wieder zu Atem zu kommen und sich von der Reling zu entfernen an welche Schwarzbart ihn langsam gedrängt hatte.
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Joined: Nov 2003
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Die Erleichterung der Elfe wandelt sich in maßlosen Entsetzen, als sie den Kampf zwischen Stone und dem Kapitän des Piratenschiffes mit ansehen muss. Sie kann nicht eingreifen, ohne das Risiko einzugehen, Stone zu treffen.
So steht sie hilflos am Fenster und fleht ihre Götter um Beistand für den Krieger an.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Vorerst scheinen die Elfengötter dem jungen Hüter jedoch nicht gewogen zu sein. Mit wütenden Säbelangriffen setzt Schwarzbart Stone erneut unter Druck. Da der Piratenkapitän seine Verteidigung zugunsten der ungestümen Hiebe vernachlässigt, wird er bei seinem Ansturm zwar am Oberkörper getroffen, aber der Elfen-Kettenpanzer, der jetzt deutlicher unter dem gekappten Bart zu sehen ist, lässt die Klinge wirkungslos abgleiten.
Der Treffer hat allerdings zur Folge, dass Schwarzbart seine Wut und seinen gekränkten Stolz einigermaßen unterdrücken kann. Dieser Hundesohn hat seinen Bart erwischt – na und? Dafür wird er jetzt leiden, wie er noch nie leiden musste!
Mit beiden Händen hält der Pirat seinen schweren Säbel hoch, so als wolle gleich kraftvoll zuschlagen, aber dann verharrt er in der Bewegung. Ein schwaches grünes Leuchten zieht sich über die Schneide der Waffe und ein hämisches, erwartungsvolles Grinsen über Schwarzbarts Gesicht. „Jetzt bist du fällig, du Stück Dreck!“, stößt er verächtlich hervor, „Und ich werde deine Qualen genießen, bis du zum letzten Male zuckst!“
Der Freibeuter lacht dröhnend. Er schüttelt seinen Kopf, und wieder stieben Funken zwischen seinen Zöpfen und aus seinem Bart hervor. Dennoch behält er Stone im Blick; der Hüter kann die Gelegenheit nicht nutzen, um Schwarzbart zurückzudrängen. Immer deutlicher ist zu merken, dass Stone heute bereits mehrere anstrengende Kämpfe hinter sich hat, während der Kapitän noch aus dem Vollen schöpfen kann. Und es kostet viel Kraft, seine mächtigen Hiebe zu parieren.
Abermals treibt Schwarzbart seinen Gegner mit einer Folge heftiger Schläge über Deck. Die Flammen haben sich mittlerweile so stark ausgebreitet, dass den Kämpfenden höchstens noch ein Viertel des Schiffes zur Verfügung steht, und auch dort macht Rauch es schwer, den Überblick zu behalten. Der Pirat besitzt zudem den Vorteil, sich gut an Bord auszukennen. Erst greift er nach einem Tau und schleudert es dem Hüter entgegen, doch Stone weicht gerade noch aus, dann reißt er ein leeres Fass um und tritt es in Richtung seines Widersachers, verfehlt diesen aber knapp.
Mit einer der vielen Attacken hat Schwarzbart schließlich allerdings Erfolg. Als Stone sich umsehen muss, um nach einem abgewehrten Schlag nicht rückwärts in die Flammen zu stolpern, trifft ein Hieb seinen ungeschützten Unterschenkel. Das grüne Leuchten auf Schwarzbarts Säbel erlischt, und ein intensiver, lähmender Schmerz durchzuckt Stones gesamten Körper.
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Stone kann sich nicht mehr auf den Beinen halten, hilflos fällt er zu Boden. Das letzte was er noch beeinflussen kann ist sein Fallrichtung, so lässt er sich in richtung der Beine des Piratenkapitäns fallen. Doch ist er zu langsam, Schwarzbart weicht ihm mit leichtigkeit aus. Seine Wade sendet Wellen des Schmerzes aus, die viel stärker sind als alles was so eine Wunde verursachen dürfte. Stone weiss das er nichts mehr tun kann um Schwarzbart aufzuhalten. Die Bilder der blutigen Kleider in der Schatzkammer durchzucken ihn, Lus Schmerz, seine eigene Wut. Und jetzt liegt er hilflos vor diesem Monster in Menschengestalt und weiss das er versagt hat. Wieder einmal hat er die falsche Entscheidung getroffen.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Verächtlich mustert Schwarzbart den Krieger, der vor ihm auf dem Boden liegt und offenbar vor Schmerz weitgehend gelähmt ist. Wieder einmal hat der Bessere triumphiert, hat jeglicher Widerstand gegen den Kapitän des Schiffes ein unrühmliches Ende gefunden. Es bleibt der genussvolle Teil, die Sache zu Ende zu führen.
Krachend brechen auf der anderen Seite des Schiffs ein paar brennende Planken weg. Der Pirat sieht missmutig hinüber. Bislang hat er sich fast ganz auf seinen Gegner konzentriert, so wie es immer seine Art war, wenn es Ungehorsam zu beseitigen galt. Doch allmählich wird es Zeit, das Schiff zu verlassen und sich ein neues zu suchen. Was leider bedeutet, dass sein Gegner ein schnelleres Ende finden muss, als er es verdient hat. Na ja, sollen ihn die Dämonen quälen, die ihn gleich empfangen.
Schwarzbart packt seinen Säbel mit beiden Händen, hält ihn über den Kopf und wirft einen letzten Blick auf sein Opfer. Der junge Krieger ist nicht schwer verletzt, aber er macht einen jämmerlichen Eindruck. Spuren von Erbrochenem ziehen sich seinen Körper hinab, sein Gesicht ist immer noch aschfahl und von Erschöpfung und Schmerz gezeichnet. Was für ein dämlicher Verlierer!
Plötzlich verspürt der Pirat einen heftigen Stoß an der Seite und stolpert ein paar Schritte zurück. Der Pfeil, den sein Elfen-Kettenpanzer abgelenkt hat, bleibt in den Deckplanken stecken. Überrascht schaut Schwarzbart erst zu dem Pfeil, dann zum Hafen, und bricht erneut in dröhnendes Gelächter aus. War das nur ein verirrter Schuss oder versucht da irgendwer, diesem Dreckskerl zu helfen? Egal, der elfischen Rüstung kann auf diese Entfernung kein Pfeil etwas anhaben. Da müssen diese armen Idioten schon andere Geschütze auffahren! Und wenn sie genau hinschauen, dann können sie jetzt mit ansehen, wie ihr Freund massakriert wird!
Entschlossen hebt Schwarzbart den Säbel, den er im Stolpern sinken ließ, wieder über den Kopf, und fixiert sein Opfer. Dieses Mal wird ihn nichts und niemand davon abbringen, den räudigen Hund seiner gerechten Strafe zuzuführen. Er konzentriert sich ganz auf sein Ziel. Das brennende Schiff, der Kampf im Hafen werden nebensächlich. Seine Aufmerksamkeit gilt allein dem lästigen Wurm, der jetzt endlich zerquetscht werden muss. Wie durch einen Tunnel heftet sich der Blick des Piratenkapitäns an die Stelle von Stones Körper, auf die gleich mit entsetzlicher, tödlicher Wucht die Waffe niedersausen wird.
Schwarzbart will drei schnelle Schritte nach vorn machen, um dem besiegten Gegner mit einem schwungvollen Streich das Leben zu nehmen, doch sein Stiefel findet keinen Halt in der kleinen Lache von Erbrochenem, in die er tritt. Sein Bein rutscht nach hinten weg, der kräftige Mann schlägt der Länge nach hin. Er kann die zum Schlag erhobenen Arme nicht rechtzeitig nach vorne bringen, um sich abzustützen. Scheppernd schlägt seine Klinge auf Deck auf.
„Verflucht!“, brüllt er verärgert und reibt sich das schmerzende Kinn. Seine Knie, seine Brust und seine Arme tun ebenfalls weh, aber es scheint nichts gebrochen zu sein. Der Gedanke, Glück im Unglück gehabt zu haben, geht ihm durch den Kopf, doch im selben Moment spürt er, wie etwas Heißes seinen Hals berührt, so als würde jemand eine Fackel dagegen halten. Mit einem Schmerzenslaut zuckt er zurück. Der Schmerz aber wird stärker.
Vyardims Kohlen! Der Aufprall beim Sturz muss eine von ihnen aktiviert haben! Verzweifelt versucht der Pirat, sich das hellorange glühende Kohlestück vom Hals zu reißen, das bereits seinen Bart versengt hat. Ihm ist, als würde er seine Hände in siedendes Öl tauchen. Eine Welle aus unerträglichem Schmerz überrollt seinen Körper. Er will schreien, doch die Luft entweicht aus dem schwarzrandigen Loch, das die Kohle schon in seinen Hals gefressen hat.
Kraftlos sinken die verbrannten Hände zurück, während der restliche Körper von wilden Krämpfen geschüttelt wird. Das Kohlestück glüht sich noch ein bisschen tiefer in Schwarzbarts Hals hinein. Dann verlischt seine Magie, fast gleichzeitig mit Schwarzbarts Leben. Ein beinahe faustgroßes, hässliches, verkohltes Loch bleibt über dem Schlüsselbein des Piraten zurück. Seine starren Augen sind auf ein paar Spritzer Erbrochenes gerichtet. Zum letzten Mal zucken seine Lippen. „Das kann nicht wahr sein!“, würden sie ungläubig flüstern, wenn sie noch die Kraft dazu hätten, „Besiegt von ... von deiner Kotze ...“
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Durch die Gassen und die schmalen Durchlässe zwischen den Häusern sickern Glance und seine Elfenkämpfer auf die Kaianlage. Wie Glance es befahl, verharren sie, und warten auf Glances weitere Anweisungen.
Glance verschafft sich einen Überblick - zumindest versucht er das, denn das Getümmel auf dem Hafenplatz ist groß. Der Kampf hat sich aufgelöst in kleine Grüppchen, eine klare Linie ist nicht mehr zu erkennen. Fast überall scheinen die Milizen und Ritter in einem Rückzugsgefecht zu sein. Die Piraten, die ihre Schiffe verbrennen sahen, kämpfen mit dem Mut der Verzweiflung, wohl wissend, dass sie keine Gnade zu erwarten haben.
Glance unterdrückt den Impuls einfach loszustürmen. Seine Truppe würde höchstens punktuell einen Unterschied machen. Er braucht eine größere Wirkung, etwas, das symbolhaft ist, die Piraten erschüttert oder die Moral der Kämpfer von Rechem stärkt - oder Beides.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Joined: Nov 2003
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Atemlos hat Big Claw bisher dem Kampf zugesehen und fortwährend zu ihren Göttern gebetet. Ein Gedanke kommt ihr in den Sinn. Sie muss nur rasch handeln.
„Karlchen, einer meiner Gefährten ist in größter Not. Ich brauche eure Hilfe und auch die eurer Männer. Sehr ihr das brennende Piratenschiff, das ein großes Stück von der Hafenmauer entfernt ist? “
Karlchen nickt nur.
„Sehr gut, dort muss ich hin. Denn dort ist mein schwer verwundeter Gefährte. Wenn ihm Niemand hilft stirbt er durch die Hand dieses verfluchten Piratenkapitäns. Alleine schaffe ich das nicht, die Zeit ist zu knapp. Helft ihr mir“, fragend sieht die Elfe den kräftigen Mann an.
Karlchen überlegt nicht lange. „Natürlich helfen wir euch. Männer zu mir, unsere Prinzessin braucht Hilfe“, mit lauter Stimmer ruft Karlchen seine Leute zu sich. Kurz erklärt er ihnen die Lage. „Lasst euch nicht auf Kämpfe ein, wehrt nur ab und sucht am Kai nach einem brauchbaren Boot. Und passt mir auf Big Claw auf.“
Hastig, aber doch geordnet rennen Karlchen und seine Leute die Treppen hinunter. Dazwischen die Elfe. Draußen wird an jeder Ecke gekämpft. Die Männer und Big Claw versuchen auszuweichen. Trotzdem kommen sie nicht ohne leichte Blessuren davon. Zum Glück wird Niemand schwer verwundet.
Am Hafen findet sich zwischen all den Trümmern ein einigermaßen brauchbares Boot. Rasch springen Alle an Bord und die Männer beginnen zu rudern. Es ist nicht einfach, zwischen den Wrackteilen, über Bord gegangener Ladung und auch Toten zu dem Piratenschiff zu gelangen. Karlchen und seine Männer schaffen es trotzdem schneller als Big Claw es zu hoffen gewagt hatte. Endlich haben sie das Piratenschiff erreicht. Die Seile der Landungsboote hängen noch herab und so hangeln sie sich an Bord. Sie kämpfen sich durch das Feuer und den Qualm auf dem brennenden Schiff durch und Big Claw findet als Erste den Krieger. Dass der Piratenkapitän tot auf den Planken liegt registriert die Elfe nur am Rande. Sie kniet neben Stone nieder.
„Stone, Stone, es ist vorbei. Der Kapitän ist tot. Wir müssen von diesem Schiff herunter. Und seht, ich habe Hilfe mitgebracht“, mit betont aufmunternder Stimme redet Big Claw auf Stone ein. Ihr ist es egal, ob er sie hören kann.
Karlchen, der, mit seinen Leuten, der Prinzessin gefolgt ist, erfasst sofort die Lage. „Hebt ihn vorsichtig an und bringt ihn auf das Boot. Dann werden wir zusehen, dass sich einer der Heiler um ihn kümmert.“
„Das wird nicht nötig sein“, Big Claw sieht den Karlchen an. „Ich verstehe mich gut auf die Heilkunst. Besser als ich jemals dachte……Aber das eine lange Geschichte und nicht so wichtig. Bringt Stone auf das Boot und dann kann ich anfangen ihm zu helfen.“
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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