Zufrieden sieht Kapitän Seelöwe mit an, wie mehrere Gruppen seiner Leute durch die Reihe der Verteidiger brechen und tiefer in die Stadt hineinstürmen. Was auch immer die Absicht der Reiter gewesen sein mag, eine echte Verstärkung stellen sie für die Stadtwächter nicht dar. Zu viel Chaos haben sie angerichtet, zu unkoordiniert ist ihr Handeln auch jetzt, da sie zum Absteigen gezwungen sind, um die anderen Verteidiger nicht weiter zu behindern.

Ihr Anführer jedoch, der seinen Sturz vom Pferd offenbar unbeschadet überstanden hat, schickt einige Piraten mit wuchtigen Hieben zu Boden. Auch die weiß gewandeten Priester leisten den Verteidigern mit Heil- und Blendzaubern gefährlich effektive Unterstützung. Noch dazu hat einer von ihnen offenbar versucht, den traurigen Überresten des zu Asche zerfallenen Piraten irgendein abstruses Heil angedeihen zu lassen. Unwillkürlich greift Seelöwe nach seiner Wurfaxt ... aber die steckt ja noch im Schädel des toten Gauls! Als er sich dessen Kadaver nähert, um sich die Axt zu holen und sie einem der Priester in den Leib zu schleudern, wendet der Anführer der Reiter sich ihm mit grimmigem Blick zu.

Zum Glück hat einer von Seelöwes Männern aufgepasst und die Absicht des Kapitäns erkannt. Die meisten Priester stehen recht gut geschützt, aber auch dicht gedrängt hinter dem Ring der gepanzerten Ritter ... was also liegt näher, als sie mit Wurfgeschossen anzugreifen? Der Mann packt den Beutel, den er für solche Fälle am Gürtel trägt, und schleudert ihn zwischen den Rittern hindurch unter die Priester. Der Stoff zerreißt, und ein Wölkchen aus gebranntem Kalk steigt bei den Priestern auf. Einer von ihnen schreit sofort auf und reibt sich die verätzten Augen.

Unterdessen hat Seelöwe Mühe, die wütenden Schläge des Milizhauptmanns, der ihn um fast zwei Köpfe überragt, abzuwehren. Ohne dass er etwas sagen muss, eilen allerdings drei seiner Leute herbei, um den Gegner gemeinsam mit ihm zu attackieren. Frollo gerät in Bedrängnis und sieht sich hilfesuchend um. Frei von jeder Selbstkritik, wird ihm schlagartig klar, dass die Milizionäre zu unfähig und zu feige gewesen sind, um so weit in den Feind hineinzureiten wie er selbst. Dieses verdammte Pack! Haben sie nicht mal genug Hirn und Muskelschmalz, um einfachsten Befehlen Folge zu leisten?

Nur wenige Schritte entfernt macht Frollo jedoch eine vertraute Gestalt aus. „Dranner! Zu mir!“, befiehlt er in barschem Ton.