Earendur hatte war wieder auf sein Achterdeck zurückgekehrt, hatte Verantwortlichkeiten neu zugeordnet um die Verluste auszugleichen, die Verwundeten sammeln und versorgen lassen und beobachtete zufrieden wie geordnete Betriebsamkeit einzog. Glücklicherweise war noch zu viel zu tun um über die Verluste nachzugrübeln, aber es hatte sie hart getroffen. Earendur beachtete kaum den Sanitätsmaat, die seinen verletzten Arm versorgt hatte, und jetzt zurücktrat. Er blickte zu Gance A'Lot, der an der landseitigen Reling stand und mit angespanntem Gesicht das Geschehen an Land verfolgte. Er hatte deutlich gesehen, dass Glance mindestens zweimal verwundet worden war - das an einer Seite zerschnittene Beinkleid zeugte von einer tiefen Wunde - und doch stand der Mann fest auf beiden Füssen, scheinbar völlig unverletzt.
Glances Blicke huschten über die Kaianlage und versuchte dem Geschehen zu folgen, vor Allem Zeichen von seinen Gefährten zu erhaschen. Er war müde, der Kampf auf dem Schiff war hart gewesen, und seine Selbstheilungskräfte waren bis zum Äußersten verbraucht. Aber es war keine Zeit zu Ruhen. An Land wogte der Kampf hin und her.
Glance wendet den Kopf als Earendur zu ihm tritt. "Wir sollten...", fängt er an, doch Earendur fällt ihm ins Wort. "Ich habe nicht mehr viele kampffähige Männer, Fürst - und meine Befehle lauten mich nicht in die Angelegenheiten der Stadt einzumischen!" "Und was haben wir gerade getan?" engegnet Glance. "Mein Schiff verteidigt", meint Earendur. "Das ist meine oberste Pflicht!" Glance schüttelt den Kopf, "Wir können nicht auf halben Wege aufhören - nur aufgrund eines Befehls, der diese Situation nicht voraussehen konnte". Er sieht Earendurs Gewissenskonflikt sich in dessen Gesicht widerspiegeln. "Finladris hat euch doch auch befohlen mich zu unterstützen, oder?" fragt er. "Und er hat nicht eingeschränkt in welcher Weise". Earendur nickt, "Alles, was mein Schiff nicht in Gefahr bringt, will ich gerne tun - aber viel wird das nicht werden können".
"Seht", sagt Glance, und deutet seitwärts auf die schwache Kampflinie, die sich knapp behauptet, "diese könnt ihr mit Bogenschützen aus dem vorderen Mast unterstützen, ohne das Schiff zu verlassen". Earendur nickt, und gibt ein paar schnelle Befehle, woraufhin Bogenschützen aufentern und beginnen mit gezielten Schüssen über die Miliz und Ritter hinweg die Piraten weiter zu dezimieren.
"Man müsste einen Flankenangriff von der Stadt her machen..." murmelt Glance halblaut. Er denkt an den unkoordinierten Reiterangriff, den er vor Kurzem von Ferne mitbekam. Das hätte die Gelegenheit sein können den Kampf zu wenden, aber so, wie er geführt worden war, hätte er den Kampf fast auf eine andere Art beendet. "Wieviele habt ihr für ein Umgehungsmanöver übrig?" fragt er.
Earendur überlegt kurz. "Das Branderkommando wird bald wieder an Bord sein und einige Lücken auffüllen - aber kampffähig an Land? Höchstens 20..." Glance schluckt, und nickt dann. "Es muss reichen, es muss einfach..."
Schnell wird der Trupp zusammengestellt und Glance erklärt, was er vor hat. "Wir werden direkt hier abseits der Kampflinie bis hinter die erste Häuserreihe gehen, dann die erste Querstrasse nehmen, bis wir auf Höhe der Piraten sind - und dann von der Stadt her, zwischen den Häusern durch deren Flanke angreifen. - Alles Klar?" Allgemeines Nicken. "Dann los!"
Wie eine Welle ergiessen sich die schattenhaften Gestalten über die Reling, huschen auf die erste Häuserreihe zu und versickern zwischen den Lagergebäuden und Häusern.
Last edited by GlanceALot; 05/04/07 03:49 PM.