Ich poste mal den kompletten Test:
Beyond Divinity
Der Nachfolger von Divine Divinity bietet ein umfangreiches, gelungenes Talentsystem. Doch höheren Spielspa-Weihen stehen Präsentation und anspruchslose Schnetzel-Kämpfe entgegen.
Rund die Hälfte aller deutschen Ehen enden in der Scheidung. Der Held des Rollenspiels Beyond Divinity wäre froh, wenn er sich scheiden lassen könnte - denn ein Fluch bindet den Ärmsten an einem fiesen Todesritter.
Der Finsterling liefert neben zynischen SPrüchen wertvolle Unterstützung im Kampf gegen Monstermassen à la Diablo 2.
Anders als im Vorgänger Divine Divinity steuern Sie zwei Heroen durch das weitläufige Fantasy-Reich Rivellon. Und wandern durch Imp-Dörfer sowie Geister-Höhlen zur Hexe Isolde, die den Fluch lösen kann.
Haudrauf oder Hexer
Zu Spielbeginn legen Sie die Klasse (Krieger, Magier, Überlebenskünstler) für Held und Todesritter fest. Fehler haben keine dramatischen FOlgen, denn auch Zauberer dürfen Kampf-Talente pauken. Rund 290 Einzel-Fertigkeiten wie Meteor-Hagel oder Bogenschießen erlauben individuelle Charaktere. Investierte Lernpunkte können Sie jederzeit rückgängig machen - gegen Bezahlung.
Die pausierbaren Kämpfe erfordern im Gegensatz zu Diablo 2 kaum Taktik, sondern simples Totklicken sämtlicher Feinde. Per Schleich-Modus greifen Ihre Recken aus dem Hinterhalt an. Auf Wunsch teleportieren die Helden zum so genannten Schlachtfeld, wo simple Nebenquests gute Gegenstände bringen.
Rucksack-Chaos
Aufgesammelte Ausrüstung stapelt sich im Inventar wild übereinander; Kleinkram wie Ringe geht im Wirrwarr unter.
Zudem schalten Sie ständig zwischen den getrennten Rucksäcken der Helden um.
Im Gegensatz zu Sacred geizt Beyond Divinity mit Effekten:
Ein Feuerball etwa erscheint als öde rote Kugel. Wenigstens sehen Sie angelegte Ausrüstung wie magische Handschuhe direkt an den 3D-Helden.
Fazit von Michael Graf:
Von der schwachen Präsentation lasse ich mich nicht täuschen: Bereits nach wenigen Spielminuten packt mich der Sammeltrieb nach besserer Ausrüstung. Und das Talentsystem lädt zum Experimentieren ein - schließlich kann ich Fehler rückgängig machen.
Allerdings hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, beispielsweise durch eine größere Party oder fordernde Kämpfe. Zudem nervt mich das umständliche Inventar. Rollenspiel-Fans ohne großen Taktik-Anspruch finden mit Beyond Divinity neues Monstermetzel-Futter.
>>Experimente erlaubt<<
Gesamtwertung:
Eingewöhnung: 1 Stunde
Solo-Spass: 15 Stunden
+ viele sinvolle Talente
+ große Spielwelt
+ zwei individuelle Charaktere
+ Kämpfe mit Pause-Funktion
+ Schlachtfeld als Nebenschauplatz
- Inventar-Wirrwarr
- Grafik von vorgestern
- anspruchslose Kämpfe
- simple Quests
Grafik: Ausreichend
Sound: Befriedigend
Bedienung: Befriedigend
Multiplayer: -
Preis/Leistung: Befriedigend
Fazit: Hässliches Rollenspiel mit Talent-Tiefgang
Gesamt: 71 %
Persönliche Meinung zum Test: Ich finde das mangelhaft getestet.