Ralf:

Quote

Und buad: Was den Schriftstellerverband angeht, weiß ich nicht, wie der sich verhalten hat. Ich kann mich aber sehr wohl noch daran erinnern, daß so gut wie alle namhaften deutschen Schriftsteller von Anfang strikt gegen die Reform waren und zum Teil ja immer noch ihre Werke nur nach den alten Regeln drucken lassen.


Ja, das stimmt schon. Allerdings haben sich jene namhaften Schriftsteller erst dann zu Wort gemeldet, als praktisch nichts mehr an der "Reform" zu ändern und sie schon so gut wie auf den Weg gebracht war. Einen solchen Koloss, der gerade aus der Beschleunigungsphase herausgekommen ist und jetzt mit gleichförmiger Geschwindigkeit seinem bestimmten Ziel zustrebt zu bremsen oder gar anzuhalten war praktisch unmöglich.

Jene namhaften Schriftsteller und ihr Verband wurden aufgefordert, aktiv an der Gestaltung der Reform mitzuwirken - als die *Art* der Reform noch nicht definiert war, also vor vielen, vielen Jahren. Wenn sie's gemacht haben, können sie sich jetzt wohl kaum beschweren, denn es *lag in ihrer Hand*. Entweder sie haben damals Mist gebaut und versuchen das nun zu vertuschen, oder sie waren zu faul/zu bequem/zu selbstgefällig, um sich damals eingehend mit den geplanten Änderungen zu befassen und haben alles einfach abgenickt - und als es dann ernst wurde und sie erkannten, *was* sie da abgenickt hatten, machte sich Entsetzten und Panik breit. Beide Varianten sprechen nicht unbedingt für die Schriftsteller und ihren Verband.
Und wenn sie *nicht* aktiv mitgewirkt haben, obwohzl sie sich slebst doch für die "Elite der Deutschsprachigen" halten und auf jeden Fall deutlich mehr von der deutschen Sprache verstehen (sollten) als der Durchschnittsdeutsche, dann ist das genauso verwerflich.

Letzlich tragen die Schriftsteller samt ihrem Verband eine nicht unerhebliche Teilschuld an dieser danebengegangenen Reform - egal, wie laut sie nun brüllen.

Vielleicht sollte ihnen das mal jemand klar machen.