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#219368 04/02/05 12:58 PM
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Keine Sorge, SAT.1 wird mit 99%iger Sicherheit auch noch die 4. Staffel zeigen - fragt sich bloß, wann ...

Auch wenn ich wie gesagt nicht sonderlich überzeugt von "Enterprise" war, hatten doch gerade die Planungen für die 5. Staffel mich sehr positiv gestimmt. Da sollte es nämlich um die Gründung der Föderation gehen - also vermutlich weniger Action und endlich wieder mehr Handlung. Tja, aber dazu wird es nun ja leider nicht mehr kommen.

#219369 05/02/05 07:39 PM
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Tut mir ja wirklich leid, aber die heutige Folge von "Enterprise" hat mal wieder wunderschön dargestellt, warum ich die gesamte 3. Staffel der Serie mit dem Xindi-Handlungsstrang für die wahrscheinlich schlechteste, auf jeden Fall aber moralisch fragwürdigste Staffel aller StarTrek-Serien halte.

Schlimm genug, daß vermutlich jeder halbwegs TV-erfahrene Zuschauer erheblich schneller als die Crew erraten konnte, warum Capt. Archer sich so für ihn untypisch verhält, wodurch natürlich zu keinem Zeitpunkt so etwas wie Spannung aufkommen konnte.
Auch die Charaktere selbst haben sich in dieser Staffel alles andere als vorteilhaft weiterentwickelt.
Sehen wir uns die einzelnen Personen doch einfach mal an:
Archer ist ein typischer Cowboy, der ohne Rücksicht auf andere einfach das tut, was er will - oft genug ohne Sinn und Verstand (ob wohl George W. Bush als Fan gewonnen werden sollte? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />).
Reed zeigt vor allem im lange andauernden, kindischen Konflikt mit Major Hayes, daß er ein sturer, kurzsichtiger Dummkopf ist und T´Pol ist vermutlich die emotionalste Vulkanierin aller Zeiten (allerdings habe ich kürzlich gelesen, daß es dafür irgendwann später in der Serie eine Erklärung geben soll - na, auf die bin ich ja mal gespannt ...).
Travis ist sowieso die überflüssigste Person der gesamten StarTrek-Historie, wenn er pro Episode einen Satz sagen darf, ist er vermutlich der glücklichste Mensch überhaupt.
Die einzigen Charaktere, die in etwa meinen Erwartungen an eine StarTrek-Crew entsprechen, sind Trip, Dr. Phlox (wobei er in medizinischen Fragen zu sehr vor dem Captain kuscht - sowas hätten sich der Holodoc oder "Pille" McCoy niemals gefallen lassen ...) und Hoshi (die aber leider auch nicht viel öfter etwas zu tun bekommt als Travis).
Und die Einführung der zunächst durchaus vielversprechenden MACOs hat bislang auch bei weitem nicht meine Hoffnungen erfüllt. Wären sie niemals aufgetaucht, hätte sich auch niemand beschwert.

Besonders bezeichnend an der heutigen Folge war, daß Captain Archer endlich mal wieder so etwas wie Menschlichkeit zeigte - und das natürlich prompt Auswirkung einer Art Krankheit war!
Da darf er noch so schön von seinem Großvater erzählen, der im Krieg alles dafür tat, unschuldige Kinderleben zu verschonen - und dann zeigt sich, daß er das offenbar selbst nicht für richtig hält. Was immerhin sehr gut zu seinem bisherigen Verhalten paßt ...

In der Tat bin ich heute mehr denn je davon überzeugt, daß es genau diese 3. Staffel war, die der Serie "Enterprise" den Todesstoß versetzt hat.
Nicht nur, daß das offensichtliche Vorhaben gründlich mißlang, neue, bislang StarTrek-ferne Zuschauerschichten zu erreichen. Stattdessen hat man sogar noch mit Sicherheit viele langjährige StarTrek-Fans in die Flucht geschlagen, die offenbar auch nicht mehr zur 4. Staffel (die hoffentlich wieder besser ist) zurückgekehrt sind.

Der größte Fehler der StarTrek-Geschichte war damit IMHO die Einführung des Xindi-Handlungsstrangs. Stattdessen hätte man sich auf den wirklich vielversprechenden Konflikt zwischen Vulkaniern (die sowieso viel zu kurz kommen) und Andorianern konzentrieren sollen, dazu hätte man auch noch problemlos die Klingonen mit einbinden können. Aber nein, man mußte ja unbedingt die Xindi einführen und als Folge alle moralischen Grundsätze, die bislang JEDE StarTrek-Serie auszeichneten, über Bord werfen.

Ich kann nur hoffen, daß man aus diesen katastrophalen Fehlern wirklich lernt ...

#219370 05/02/05 07:42 PM
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Ruhig, Brauner! Es wird alles wieder gut! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#219371 05/02/05 07:48 PM
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Berufsoptimist ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#219372 05/02/05 09:31 PM
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[...]und T´Pol ist vermutlich die emotionalste Vulkanierin aller Zeiten (allerdings habe ich kürzlich gelesen, daß es dafür irgendwann später in der Serie eine Erklärung geben soll - na, auf die bin ich ja mal gespannt ...).
[...]

Sie ist eine Agentin der Romulaner, du wirst schon sehen. Aber das habe ich ja schon beim Pilotfilm kritisiert.

#219373 05/02/05 10:03 PM
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Richtig, die heutige Folge war sauschlecht. Dafür kommt morgen eine der besten Folgen sämtlicher Star Trek Folgen, TNG und DS9 eingeschlossen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#219374 06/02/05 09:38 AM
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Das will ich auch hoffen - gäbe es nicht sporadisch immer wieder mal eine wirklich herausragende Folge, würde ich mir die ständige Ungewißheit (Ist die heutige Folge top? Oder mal wieder Mega-Flop?) auch schon lange nicht mehr antun ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

#219375 06/02/05 11:19 AM
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Ich hatte gestern keine Zeit mehr auf deine Meinung einzugehen Ralf, das möchte ich hiermit nachholen.

Quote

Tut mir ja wirklich leid, aber die heutige Folge von "Enterprise" hat mal wieder wunderschön dargestellt, warum ich die gesamte 3. Staffel der Serie mit dem Xindi-Handlungsstrang für die wahrscheinlich schlechteste, auf jeden Fall aber moralisch fragwürdigste Staffel aller StarTrek-Serien halte.

Wieso findest Du die Xindi-Handlungsstrang Idee so schlecht? Ich finde sie genial, vorallem wenn man später erfährt, warum es zum Konflikt gekommen ist. Also lass Dich mal überraschen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Quote

Schlimm genug, daß vermutlich jeder halbwegs TV-erfahrene Zuschauer erheblich schneller als die Crew erraten konnte, warum Capt. Archer sich so für ihn untypisch verhält, wodurch natürlich zu keinem Zeitpunkt so etwas wie Spannung aufkommen konnte.

Das sehe absolut genau so. Einfach schlimm was uns am Samstag gezeigt worden ist.

Quote

Archer ist ein typischer Cowboy, der ohne Rücksicht auf andere einfach das tut, was er will - oft genug ohne Sinn und Verstand (ob wohl George W. Bush als Fan gewonnen werden sollte? ).
Reed zeigt vor allem im lange andauernden, kindischen Konflikt mit Major Hayes, daß er ein sturer, kurzsichtiger Dummkopf ist und T´Pol ist vermutlich die emotionalste Vulkanierin aller Zeiten (allerdings habe ich kürzlich gelesen, daß es dafür irgendwann später in der Serie eine Erklärung geben soll - na, auf die bin ich ja mal gespannt ...).
Travis ist sowieso die überflüssigste Person der gesamten StarTrek-Historie, wenn er pro Episode einen Satz sagen darf, ist er vermutlich der glücklichste Mensch überhaupt.
Die einzigen Charaktere, die in etwa meinen Erwartungen an eine StarTrek-Crew entsprechen, sind Trip, Dr. Phlox (wobei er in medizinischen Fragen zu sehr vor dem Captain kuscht - sowas hätten sich der Holodoc oder "Pille" McCoy niemals gefallen lassen ...) und Hoshi (die aber leider auch nicht viel öfter etwas zu tun bekommt als Travis).

Archer ist mMn der einzige Captain, dem es gelungen ist, in Kirks Fußstapfen zu treten. Die Beschreibung Cowboy trifft es auf dem Punkt genau. Kirk wollte auch immer nur sein Ding durchsetzen, allerdings hatte er noch einen gewissen Spock und Pille; solche Positionen sind leider nicht besetzt bei der derzeitigen Enterprise Crew. Obwohl Phlox ziemlich gut ist, kommt er natürlich nicht an einen Pille ran, wenngleich ich ihn tausend mal besser finde as Crusher, Bashir oder den Holodoc. Allerdings ist natürlich die Charaktergeschichte bei Bashir sehr viel tiefer als es Phlox je sein wird.

Zu Reed: ich finde zwar den Konflikt zwischen ihm und Hayes auch kindisch, passt allerdings gut zu der Tatsache, dass die Menschen zu diesem Zeitpunkt, genau wie wir heute, noch nicht soweit sind. Und das ach so schöne konfliktlose Leben aus TNG oder DS9 noch weit entfernt zu sein scheint. Ich denke man wollte damit auch einen gewissen Kontrast herstellen. Vielleicht interpretiere ich auch zuviel darein <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Zu T'Pol: perfekte Rolle. In einigen Bereichen genialer als Spock es je war. Genau so ist die Vulkanierbeschreibung immer gewesen, mal abgesehen von solchen Macken wie das weibl. Pon'pha (das hatten wir bereits besprochen gehabt).

Mayweather: mit einem Satz: ich kann ihn nicht ab. Er's zu perfekt, es gibt selten irgendwelche Problematiken mit ihm (mal abgesehen von der Frachtschifffolge). Wie du es schon sagtest: es kommt selten zu Wort <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />

Trip: beste Rollenbesetzung der Crew, direkt nach Archer. Mehr muss man nicht dazu sagen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Sato: die Rolle finde ich durchaus gelungen gespielt. Sie soll sich in Staffel 4 wohl noch deutlich weiter entwickeln, mal sehen ob's stimmt.

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Besonders bezeichnend an der heutigen Folge war, daß Captain Archer endlich mal wieder so etwas wie Menschlichkeit zeigte - und das natürlich prompt Auswirkung einer Art Krankheit war!
Da darf er noch so schön von seinem Großvater erzählen, der im Krieg alles dafür tat, unschuldige Kinderleben zu verschonen - und dann zeigt sich, daß er das offenbar selbst nicht für richtig hält. Was immerhin sehr gut zu seinem bisherigen Verhalten paßt ...

Etwas Menschlichkeit? Würdest Du in einem Krieg die Familie deines Feindes retten der zuvor deine eigene Familie ausgelöscht hat? Klar, ist dies eine Frage der Ethik, aber für mich steht die Antwort fest.
In der gestrigen Folge wurde zu starke Fürsorge gezeigt, die sich in Richtung Wahnsinn gesteigert hatte. Ich finde ja auch, dass der Captain etwas mehr Menschlichkeit zeigen sollte, aber in anbetracht der Lage ist die Rolle so, wie sie zur Zeit ausgelegt wird, absolut gerechtfertigt.

Quote

Der größte Fehler der StarTrek-Geschichte war damit IMHO die Einführung des Xindi-Handlungsstrangs. Stattdessen hätte man sich auf den wirklich vielversprechenden Konflikt zwischen Vulkaniern (die sowieso viel zu kurz kommen) und Andorianern konzentrieren sollen, dazu hätte man auch noch problemlos die Klingonen mit einbinden können.

Vulkanier? Oh mein Gott, um Himmels willen nein. Das würde a.) nicht zum Zeitraum der Staffel passen und b.) sehr langweilig werden. Ich finde die Einführung der Xindi absolut richtig und vorallem NOTWENDIG. Ich stimme zu, dass ein Andorianer Handlungsstrang durchaus interessant sein würde, aber davon wird's ebenfalls noch was in Staffel 4 geben. Das Thema Klingonen ist mMn genau so ausgeluscht wie das der Vulkanier.

Quote

Aber nein, man mußte ja unbedingt die Xindi einführen und als Folge alle moralischen Grundsätze, die bislang JEDE StarTrek-Serie auszeichneten, über Bord werfen.

Was verstehst Du unter moralische Grundsätze bei Star Trek?

#219376 06/02/05 12:07 PM
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Archer ist mMn der einzige Captain, dem es gelungen ist, in Kirks Fußstapfen zu treten.

Und das ist ja wohl der größte Vorwurf, den man einem Menschen machen kann. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


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#219377 06/02/05 03:23 PM
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Jetzt bin ich mal auf Ralfs Meinung zur heutigen "Azati Prime" Folge gespannt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#219378 06/02/05 05:45 PM
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Ich finde es eigentlich sogar gut weil realistisch, dass gezeigt wird, dass Archer eigentlich hohe moralische und ethische Grundsätze hat, diese aber immer wieder einmal in den Hintergrund rücken lässt, wenn es brenzlig wird. Da könnte eine sozialkritische Note an der aktuellen Situation der USA versteckt worden sein. Und dass das den Amis nicht schmeckt, ist ja klar, schliesslich sind in ihrer Erinnerung immer noch die Indianer die Bösen, nicht die Cowboys...

#219379 07/02/05 08:52 AM
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Ach, ich habe Enterprise leider nur bis zur 15. Folge der ersten Staffel geschaut. Werde das irgendwann allerdings nachholen. Für mich stand allerdings (leider) damals schon fest, dass die Serie das gewisse Potential einfach nicht ausschöpfte.

Statt Aufbruchsstimmung in die unendliche Weite hatte ich oftmalsdas Gefühl, sie flügen nur zu bereits besuchten Planeten (mit ein paar Ausnahmen). Ich fand die Idee eines Prequels immer schon nicht so toll.
So viel Potential! Völlig unterlegene Technologie. Keine Verbündeten. Keine Basen da draussen.
Dann aber kriegen sie schon nach zehn folgen in der ersten Staffel Torpedos, die genau so gut sind, wie die ihrer Feinde!
Der Transporter wird sogar schon in der ersten (!) Folge erfolgreich benutzt!
Schade!

Dann aber hat die Serie ein viel grösseres Problem für mich, dass leider auch Voyager hatte: Sie fliegen immer geradeaus.
An TNG und vor allem DS9 habe ich so geschätzt, dass sie eigentlich immer wieder in der selben Gegend herumflogen (im Falle von DS9 gab es sowieso kein Entrinnen). Sie mussten also mit den Entscheidungen, die sie trafen, leben. Ihre Umgebung veränderte sich.

Ich persönlich bin ein Picard-Fan. Das ist ein Captain eines Raumschiffs! Kein Milchbubi wie Kirk oder Archer, die (vor allem Kirk) kaum alt genug sind, um aus der Akademie zu sein.
Picard ist ein gestandener Mann. Er hat gedient, ist die Ränge hinaufgeklettert und befehligt nun ein Schiff. Er hat Opfer gebracht und ist abgestumpft und trotzdem hat er eine der tiefsten Charaktergeschichten in allen Serien, die ihm mehr Menschlichkeit geben, als ich bei Kirk oder Archer je gesehen hätte.

Versteh mich nicht falsch, ich mag Kirks Crew. Nicht alle aber einige der Folgen von TOS finde ich toll.
Und auch Archers Mannschaft fand ich interessant und werde mir irgendwann Enterprise ansehen, nur um zu erfahren, was aus ihnen wird (und wie sie all die Logikfehler, die es nachher mit Kirk geben wird/würde umschiffen).

#219380 07/02/05 11:07 AM
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Fenwulf: Tja, genau da liegt der Hase begraben. Ist es wirklich versteckte Sozialkritik oder doch eher - wie ich es sehen - populistisches Anbiedern an die momentan bekanntlich ziemlich patriotisch gestimmten Amerikaner?

Aber um auf Nems Beitrag näher einzugehen (ich liebe StarTrek-Diskussionen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />):
1. Den Xindi-Handlungsstrang finde ich aus mehreren Gründen schlecht: Einmal, weil dadurch für meinen Geschmack fast alle moralischen Grundsätze über Bord gehen. Aber darauf werde ich später noch mal näher eingehen. Außerdem, weil dadurch gleichzeitig alle anderen Handlungsstränge der ersten beiden Staffeln fast komplett in den Hintergrund treten (mal abgesehen von der IMHO sehr gelungenen Andorianer-Folge vor kurzem).
Grundsätzlich bin ich keineswegs GEGEN solche Handlungsstränge, ganz im Gegenteil. Bei DS9 fand ich das sogar richtig toll. Aber der hier gefällt mir einfach nicht. Mal ganz davon abgesehen, daß ich die sich abzeichnende Schwarz-Weiß-Malerei bei den Xindi (Reptilien und Insekten sind natürlich böse, während die humanoiden Xindi eigentlich gut sind ...) ziemlich klischeehaft finde.
2. Yep, ich bin mir auch sicher, daß man mit Archer einen neuen Kirk kreiren wollte. Bloß, daß ich Kirk immer noch wesentlich charismatischer fand (und vor allem humorvoller). Natürlich hast du recht, daß Kirk es mit Pille und Spock leichter hatte, außerdem stört mich persönlich auch noch Archers etwas quäkige deutsche Synchronstimme (die dir vermutlich wurscht ist, da du offenbar die Originalfassungen anschaust <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).
3. Reed: Okay, ich sage mir auch immer wieder: Vergiss´ nicht, daß es noch keine Föderation gibt! Es gibt einfach noch keine so überlegten Grundsätze, nach denen sich Archer richten müsste oder könnte und das schlägt sich natürlich auch in der Crew und vor allem in Reed nieder. Ist er realistisch dargestellt? Vermutlich. Das ändert aber nichts daran, daß ich ihn nicht leiden kann ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Außerdem ist auch er für meinen Geschmack viel zu klischeehaft dargestellt: Der typische Waffennarr, natürlich häufig kurzsichtig und unvernünftig, will am liebsten immer erst schießen und dann fragen - noch ein Cowboy ...
4. T´Pol: Yep, ich mag sie auch. Sie sieht nicht nur toll aus, sie (soll heißen: Jolene Blalock) hat IMHO sogar mit die größten darstellerischen Fähigkeiten der Crew. Trotzdem erinnert sie mich - wie hier ja auch schon angesprochen wurde <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> - eher an eine Romulanerin als an eine Vulkanierin.
Bei Mayweather, Phlox, Trip und Hoshi sind wir uns ja soweit einig.
5. Das ist vielleicht tatsächlich ein Problem, das vor allem ich habe: Wenn ich StarTrek sehe, will ich kein Spiegelbild der Realität! Das StarTrek von Gene Roddenberry war letztlich eigentlich immer eine idealisierte Zukunft - und darin haben Folter oder Präventivschläge einfach keinen Platz, vor allem dann nicht, wenn sie so unreflektiert und ohne Kritik gezeigt werden wie in dieser 3. Staffel. Tut mir leid, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß ein Picard oder ein Sisko, wahrscheinlich nicht einmal ein Kirk so etwas getan hätten wie Archer in dieser Staffel.
Fast noch schlimmer finde ich allerdings, daß die gesamte Crew das genauso zu sehen scheint, wie gerade in "Brutstätte" klar wurde. Ich hatte immer noch erwartet, daß wenigstens IRGENDJEMAND - vielleicht T´Pol oder Hoshi - Archers Drang, die unschuldigen Babys zu retten, verstehen würde. Daß das Drehbuch natürlich so hingedreht wurde, daß es letztlich zu einer Entscheidung "40 feindliche Babys oder die Erde" wurde, ist für mich nur eine faule Ausrede der Autoren für die Handlungen der Crew. In DS9, TNG oder VOY wäre den Handelnden garantiert noch irgendeine wundersame Möglichkeit eingefallen, BEIDE zu retten ...
Ein wunderbares Gegenbeispiel dafür ist übrigens die Serie "J.A.G.". Da gab es gestern auch eine Episode, die moralisch durchaus fragwürdig erschien. Allerdings ist die Serie klugerweise so konzipiert, daß sämtliche Hauptcharaktere so dermaßen unterschiedlich sind, daß vermutlich jeder Zuschauer in jeder möglichen Situation sich immer mit mindestens einer der vertretenen Ansichten identifizieren kann. Diese Meinungsvielfalt fehlt in "Enterprise" einfach.
6. Warum würden die Vulkanier nicht zum Zeitraum passen? Immerhin hatten sie nunmal den "ersten Kontakt" mit den Menschen. Und langweilig? Finde ich nicht. Vor allem, wenn man bedenkt, daß die Vulkanier in den letzten beiden Serien DS9 und VOY so gut wie gar keine Rolle gespielt haben, hätte ich durchaus nichts dagegen, wenn sie wieder etwas öfters auftauchen würden. Und gerade der Konflikt mit den Andorianern würde dafür ausreichend Stoff geben. Und die Klingonen? Na gut, ich geb´s ja zu: Ich mag die einfach! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Wegen mir könnten auch noch die Cardassianer und die Ferengi (dauerhaft) auftauchen, aber das ist ja leider ziemlich schwierig ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
7. Die moralischen Grundsätze. Beispielsweise: Erst denken, dann schießen. Oder: Niemals foltern und auch nicht androhen. Immer alles versuchen, um Unschuldige zu verschonen und Kriege zu vermeiden.
Gut, die Direktive der Nichteinmischung existiert noch nicht.
Vielleicht liegt es ja auch irgendwie an meiner persönlichen Weiterentwicklung (immerhin war ich noch Teenager, als ich TNG oder DS9 gesehen habe), aber ich kann mich nicht erinnern, bei diesen Serien jemals ernsthaften moralische Bauchschmerzen bekommen zu haben. Obwohl ich TNG insgesamt nicht sonderlich mag, muß ich auch Pat zustimmen, daß Picard der vermutlich beste - weil tiefgründigste - StarTrek-Captain ist. Selbst wenn er etwas machen mußte, was moralisch fragwürdig erschien, konnte man ihm (zumindest meiner Erinnerung nach) immer den inneren Kampf ansehen. Kann natürlich auch gut daran liegen, daß Patrick Stewart ein etablierter Shakespeare-Darsteller ist, während sich die Karriere von Scott Bakula mehr oder weniger komplett im Fernsehen abspielte ...

8. Und schließlich: "Azati Prime". Okay, eine gute Folge. Fast schon sensationell, daß Archer diesmal tatsächlich ECHTE Gewissensbisse zeigen durfte, auch wenn das nach der bisherigen Entwicklung fast schon wieder unglaubwürdig wirkt. Aber gestehen wir Archer einfach mal zu, daß er seine Gefühle bislang verbergen konnte ...
So langsam interessiert mich jedoch wirklich, was mit T´Pol ist - übrigens mal wieder typisch, daß so eine Cliffhanger-Episode natürlich am Sonntag läuft, wo man eine Woche bis zur Fortsetzung warten muß ... Murphy läßt grüßen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Ansonsten gab es ein paar übliche Logikfehler (daß zunächst Trip und Mayweather und später auch Archer im Grunde genommen völlig problemlos in diesen "Sicherheits-Gürtel" rein- und im ersteren Falle auch wieder rauskommen, erscheint mir wenig plausibel) und Archers anfängliche Sturheit gegenüber Daniels fand ich auch nervig. Aber ansonsten war es wirklich mal wieder eine gute Episode - meiner Meinung nach nicht die beste der Staffel, aber immerhin (das muß ich der Serie zugutehalten) scheinen tatsächlich alle Handlungsfäden am Ende verknüpft zu werden. Noch bei VOY dominierten ja eher die komplett in sich abgeschlossenen Episoden, die später nie wieder erwähnt wurden.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht, freue ich mich aber trotzdem, wenn der Handlungsstrang dann endlich zu Ende sein wird. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Puh, ist lang geworden ...

Last edited by Ralf; 07/02/05 11:09 AM.
#219381 09/02/05 10:48 AM
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Also Piccard so hoch als moralisches Vorbild zu loben, halte ich wohl für übertrieben. In "First Contact" war sein Verhalten auch nicht über alle Zweifel erhaben...

Und nochmals: Archer scheint keinen Spass daran zu haben, anderen Spezies zu drohen oder Gewalt anzutun. Er sieht schlichtweg teilweise keine andere Wahl, immerhin steht die ganze Erde auf dem Spiel. Da kommen mir die Leute von Voyager viel weltfremder vor mit ihrer obersten Direktive und hohen moralischen Werten von Capt. Janeway, die sie andauernd in Schwierigkeiten brachte...

Abgesehen davon: Es ist ein gutes Zeichen, wenn man Charaktere in einer Serie nicht ausstehen kann. Das heisst, sie lassen einen nicht kalt...

#219382 09/02/05 04:19 PM
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Naja, sie können aber auch dazu führen, daß man einfach ausschaltet. Obwohl ich gerne zugebe, daß TNG eine sehr gute Serie ist, habe ich sie als einzige StarTrek-Serie nie komplett gesehen - weil mir zu viele Charaktere zu unsympathisch waren (v.a. Data). Für einen Kinofilm geht das, aber nicht für knapp 200 Episoden ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Davon abgesehen ist das wohl wirklich ein Unterschied zwischen uns: Obwohl ich "Voyager" auch nicht so toll fand, finde ich die Serie gerade wegen des Festhaltens an der Obersten Direktive wesentlich besser. Wie gesagt: Wenn ich eine SF-Serie anschaue, will ich einfach kein Spiegelbild unserer Realitäten sehen ...

#219383 09/02/05 06:36 PM
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Also Piccard so hoch als moralisches Vorbild zu loben, halte ich wohl für übertrieben. In "First Contact" war sein Verhalten auch nicht über alle Zweifel erhaben...

Aber gerade First Contact vertieft doch den Charakter von Picard (mit einem C bitte <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />). Daß der stolze Captain Picard im Konflikt mit den Borg zu einem neuen Käpt'n Ahab wird, ist eine sehr gelungene und vor allem verständliche Entwicklung - zumal er am Ende ja wieder eines Besseren belehrt wird. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

@Ralf: Ich wiederhole mich - Du Star-Trek-Banause! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


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#219384 09/02/05 08:00 PM
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ICh habe alle Star-Trek-Serien halt irgendwie lieb gewonnen...

#219385 22/02/05 10:49 PM
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Nächsten Samstag und Sonntag kommt das Staffel 3 Finale von Enterprise zu gewohnten Zeiten auf Sack 1. Diese sind mMn sehr dringend zu schauen, also Verpflichtung für jeden Star Trek Fan <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Danach wird Sat 1 wohl die kompletten Staffeln, nämlich 1, 2 und 3 von Enterprise ausstrahlen, bis die Übersetzungen der vierten (und letzten) Staffel abgeschlossen sind. Garnicht mal schlecht, da sie wohl nicht alle Folgen von der zweiten Staffel gesendet hatten. Es kann auch gut sein, dass ich sie einfach nur verpasst hatte.

#219386 23/02/05 08:24 AM
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Sie haben alle Folgen gezeigt, aber ich denke trotzdem, daß eine Pause nach den ganzen Doppelfolgen-Wochenenden erst mal nicht schlecht ist. Außerdem: Wer weiß, vielleicht gibt es ja schon Neuigkeiten zur nächsten Serie, bis in Deutschland alle "Enterprise"-Folgen ausgestrahlt wurden ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#219387 23/02/05 06:15 PM
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Ja. Ich habe demnächst Prüfungen und eigentlich gar keine Zeit, mir das alles anzuschauen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />

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