Als ich vor einigen Jahren aus der Stadt mitten in die Wallachei gezogen bin, war das eine Entscheidung, die ich auf gar keinen Fall mehr rückgängig machen würde. Wenn ich morgens aus dem Schlafzimmer nach Osten sehe, dann sehe ich die Sonne zwischen den Bäumen über den Höhenzügen aufgehen und Abends aus dem Wohnzimmer am Horizont im Westen untergehen. In der Stadt muss man sich ja schon den Hals verrenken, um überhaupt ein Stück Himmel zu sehen. Und wenn Stadtwanzen zu Besuch sind, die Abends in den Himmel schauen, dann höre ich immer den selben Satz: "Wow, Sterne! So viele Sterne!". Für die muss es generell ein Wunder sein, dass es nachts wirklich stockfinster wird, wenn nicht gerade Vollmond ist. Tja, so ist das wenn man aus Mordor ins Auenland kommt.

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Im Osten muhen die Kühe und meckern die Ziegen, im Norden schnattern die Gänse, im Süden gackern die Hühner, der Hahn kräht jeden Morgen und im Westen quaken abends die Frösche am Teich.

Das wieder eintauschen gegen das Gerumpel der Strassenbahnen, Autolärm und Polizeisirenen ? Und den Geruch von Heu, Obstblüten und nebelfeuchten Wiesen gegen den Mief von Abgasen und heissem Asphalt tauschen ? Ums verrecken nicht!

Ich könnte mir auch nicht vorstellen, an einem Ort ohne erkennbare Jahreszeiten zu leben. Grausige Vorstellung. Gut, den Sommer mag ich nicht besonders, aber der Rest entschädigt dafür. Speziell die glasklare Luft im Winter, der knirschende Schnee und der Geruch von Buchenholz im Kamin. Ein Leben in Florida, Kalifornien oder Südspanien muss die Hölle sein......