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"Macht mit ihnen, was ihr wollt"

New York/Washington - Bei der Misshandlung von Gefangenen im Irak haben US-Soldaten nach Informationen des Magazins "The New Yorker" auf Grundlage einer geheimen Anweisung gehandelt, die von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld persönlich abgesegnet wurde. Im vergangenen Jahr habe Rumsfeld eine streng geheime Order zu verschärften Verhörmethoden gebilligt, schreibt der Journalist Seymour Hersh. Aktive und pensionierte Geheimdienstoffiziere hätten die Anweisung zusammengefasst mit den Worten: "Schnappt euch die, die ihr braucht, und macht mit ihnen, was ihr wollt." Rumsfeld hatte zuvor angegeben, die Misshandlungen gingen auf das Konto weniger Soldaten, die auf eigene Faust gehandelt hätten.

Keine "kriminelle Neigung" einzelner Soldaten

Hersh berichtet, nach Darstelltung seiner Informanten bei den Geheimdiensten beruhen die Folterungen im Abu-Ghraib-Gefängnis bei Bagdad "nicht auf den kriminellen Neigungen einzelner Reservisten", sondern auf der von Rumsfeld gebilligten Entscheidung. Der Folter-Anweisung, die zunächst für El Kaida-Mitglieder gedacht war, wurde auf irakische Gefangene ausgeweitet. Demnach wurde "zu körperlichem Druck und sexuellen Demütigungen ermuntert", um an Informationen über irakische Widerständler zu kommen. Hersh hatte in den vergangenen beiden Wochen bereits zahlreiche Details des Folterskandals an die Öffentlichkeit gebracht.

Zu Tode gefoltert?

Nach Informationen von "Spiegel-TV" ist ein Iraker von US-Soldaten zu Tode gefoltert worden. Am Freitag hatte das Magazin berichtet, dass Zeugenaussagen und Dokumente den Tod bestätigten. Asad Abdul Kareem Abdul Jaleel, ein angesehener Stammesältester, sei von US-Soldaten auf offener Straße festgenommen und als Widerstandskämpfer auf die Militärbasis El Asad gebracht worden. Ein Mitgefangener beschrieb dem Magazin detailliert, wie der Mann fünf Tage lang auf sadistischste Weise gefoltert und dabei auch von US-Soldaten fotografiert worden sei. Am 9. Januar sei der Gefangene gestorben. (ha/AFP/dpa)

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Mittlerweile fällt selbst mir kein Kommentar mehr dazu ein.