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Joined: Mar 2003
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Ach, Piet�t bitte f�r die US-nahen Toten?
Wo bleiben denn die MUTWILLIG dahingemetzelten Frauen und Kinder? Habe ich behauptet, da� Du Dich gegen�ber den "MUTWILLIG dahingemetzelten Frauen und Kinder[n]" respektlos verhalten sollst? Es ist kein hinreichendes Argument, da� nicht alle den selben Respekt vor allen unschuldig ums Leben gekommenen Menschen haben. Der Mann ist nicht als Soldat gestorben, er ist Opfer eines Anschlags gewesen. D.h. ein Terroropfer. Und wenn Du dies guthei�t, dann hast Du Deinen ganz pers�nlichen Krieg schon verloren.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Nov 2003
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Jeder Tote, egal auf welcher Seite, ist ein Toter zuviel.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Aug 2003
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Also ich habe keinen pers�hnlichen Krieg <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" /> Aus dem Grund ist es ein schlechter Vergleich. Wenn ich nun gegen einen V�lkerrechtswidrigen Angriffskrieg bin und da stehe ich nicht alleine, kann ich mir die Greuel und Misstaten die folgen werden denken. Wenn denn nun ein Land bestzt wird, das wichtigste: das �l gleich einkassiert wird, dann immer wieder Versprechen gemacht und gebrochen. Desweiteren ein Klima der Einsch�chterung und Erpressung. Nun f�r mich steht fest, dass die Besatzter und Helfers-Helfer sehr schnell die Quittung bekommen.
Der weitgereiste Peter Scholl-Latour sagte schon zu Beginn des Einfalls: '' Es wird experimentiert werden, aber ich glaube am Schlu� wird einer aus der Baath-Partei, oder General unter Saddam den Irak f�hren.'' Leider wei� ich es nicht mehr so genau, ist schon eine weile her und lief im Fernsehn.
Da Peter S-L schon viele Sachen gesehen (z.B. Vietnam) hat, d�rfte er Recht behalten.
Doch wieviele Tote gibt es bis dahin noch <img src="/ubbthreads/images/graemlins/question.gif" alt="" />
Und es sollte nicht vergessen werden, dass in Texas eine ''Priesterschule'' im Jahr ca. 250 Priester produziert, welche die USA gegen den Islam mobilisieren <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />
Sternenschweif
PS Bericht im Fersehn
Last edited by Sternenschweif; 17/05/04 05:21 PM.
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Joined: Aug 2003
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Was damals schon bekannt war:
Von Barbara Slaughter 29. M�rz 2003 aus dem Englischen (18. M�rz 2003)
Felicity Arbuthnot ist freischaffende Journalisten. Seit dem Golfkrieg von 1991 hat sie den Irak 26mal besucht. Sie war f�hrend an dem Film Paying the Price - Killing the Children of Iraq beteiligt, in dem die verheerenden Auswirkungen der UN-Sanktionen auf das irakische Volk gezeigt werden. Der Titel des Films spielt auf eine �u�erung der damaligen amerikanischen Au�enministerin Madeleine Albright von 1996 an, der zufolge der Tod von �ber einer halben Million Iraker durch das Embargo ein "hoher Preis (ist), aber wert, bezahlt zu werden".
Kurz vor ihrer R�ckkehr in den Irak sprach Barbara Slaughter mit Arbuthnot.
Die USA und Gro�britannien klagen Saddam Hussein an, die UN-Resolutionen nicht zu befolgen, obwohl sie selbst nicht einmal das Mandat des Sicherheitsrates haben. Der Sicherheitsrat hat sie nicht erm�chtigt, die Flugverbotszonen zu �berfliegen oder sie �berhaupt einzurichten. Die andauernde Bombardierung des Irak durch amerikanische und britische Streitkr�fte ist illegal. Ich bin �berzeugt davon, dass in diesem Krieg Nuklearwaffen zum Einsatz kommen werden. Ich glaube, dass Bush und Blair bereit sind, das heilige Versprechen des Hiroshima Mahnmals zu brechen, das besagt: "Ruhe in Frieden. Der Fehler wird nicht wieder geschehen". Ein Grund f�r meine Bef�rchtung ist, dass der Sprecher der israelischen Armee bei einer Pressekonferenz 1991, kurz vor dem Golfkrieg, auf die Frage "Was geschieht, wenn der Irak Waffen auf Israel abfeuert?" antwortete: "Wir werden Bagdad in einen Scherbenhaufen verwandeln."
Israel hat das f�nftgr��te Atomwaffenarsenal der Welt und besitzt 200 nukleare Sprengk�pfe. Der amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld und sein britischer Kollege Geoffrey Hoon haben auch klargemacht, dass sie nicht z�gern werden, Atomwaffen einzusetzen.
Niemand hat sich wirklich damit besch�ftigt, was Briten und Amerikaner eher zur�ckhaltend als "den Tag danach" bezeichnen. Jeder wird sich an den Film aus den achtziger Jahren �ber einen Nuklearkrieg unter Titel The Day After [ Der Tag danach ] erinnern. Wer wird daf�r geradestehen? Es wird ein Blutbad geben, wor�ber sich die Briten und Amerikaner nicht im klaren sind. Nicht, weil diese L�nder so kriegsl�stern w�ren. Aber stellen Sie sich vor, die Iraker oder sonst jemand w�rde sagen: "Okay, wir kommen und erledigen Tony Blair."
Man muss sich die Leute genau ansehen, die nicht im Irak leben, sich aber als irakische Opposition bezeichnen. Von denen meint George Bush, dass er mit Ihnen Gesch�fte machen k�nne, abgesehen davon, dass sie ziemlich viel Geld von der CIA erhalten. Da ist zum Beispiel Ahmed Chalabi, der Sprecher des Irakischen Nationalkongresses (INC). Er ist in Jordanien zu insgesamt 34 Jahren Haft verurteilt worden, weil er die Petra Bank praktisch im Alleingang ruiniert hat. Diese Bank wurde gegr�ndet, weil es in Jordanien und im Libanon keine schiitische Bank gab. Schiitische Kleinunternehmer, zum Beispiel viele Bauern, legten ihr Geld bei dieser Bank an. Das oberste jordanische Gericht sprach ihn schuldig, Gelder auf eine Genfer Bank abgezweigt zu haben. Die Petra Bank ging daran bankrott. Viele der Investoren begingen Selbstmord.
Im Westen hat man davon nichts geh�rt. Anfang der neunziger Jahre gab es einige Jahre lang einen internationalen Haftbefehl auf Chalabi. Ich wei� nicht, ob er aufgehoben wurde, weil Chalabi so gute Beziehungen zu Washington und Whitehall [Gro�britannien] hat. Aber w�rden Sie diesem Mann 97 Millionen Dollar geben, wie es die CIA tut? Ich glaube nicht.
Ein anderer Kandidat ist Alaawi, der einst Husseins erster Redenschreiber war. Heute gibt er die Wochenzeitung des INC, The Congress, heraus. Vor zwei Monaten wurde er vom deutschen �ffentlich-rechtlichen Fernsehen interviewt. Im wesentlichen erkl�rte er, bei einer Macht�bernahme der Opposition im Irak werde kein irakischer Exilant, der den jetzigen Krieg ablehnt, jemals wieder zur�ckkehren d�rfen. Diejenigen, die im Irak jemals f�r das Regime gearbeitet h�tten, w�rden an H�nden und F��en gefesselt nach Bagdad geschleift werden, um ihre gerechte Strafe zu erhalten. Etwa siebzig Prozent der irakischen Bev�lkerung haben in der einen oder anderen Weise f�r das Regime gearbeitet - in den verstaatlichten Industrien, im �ffentlichen Dienst, etc. Vor einigen Monaten drehte ich einen Dokumentarfilm f�r Channel 4. Ich interviewte irakische Exilanten, die den Krieg ablehnen. Ich dachte, das w�re leicht, da ich die irakische Gemeinde seit langem kenne und viele mir vertrauen. Viele sagten mir: "Felicity, nein, entschuldige bitte, aber das nicht. Saddam ist zwar weit weg, aber daf�r sind die hier." Sie meinten den INC.
In einem Artikel, der k�rzlich auf der World Socialist Web Site erschien, wurde berichtet, dass Saddam vorgeworfen wird, milit�risches Ger�t in der N�he von Moscheen und belebten Pl�tzen aufzustellen. Im Irak gibt es sehr viele Moscheen und belebte Innenst�dte. Hier in Gro�britannien d�rfen sich Luftwaffenst�tzpunkte und Raketen in der N�he gro�er St�dte befinden. Nehmen Sie Faslane. Ich habe eine ganze Reihe dieser Orte besucht. 1999 gingen wir nach Basra in den S�den. Dort ist ein gr��eres Gebiet v�llig von Cruise Missiles zerst�rt worden. Ein Pentagon Sprecher gab damals als Grund an, der Irak habe Panzer und Raketen in Wohngebieten versteckt. Wir kamen in diese v�llig verarmte Gegend, wo 47 H�user und die meisten ihrer Bewohner ausgel�scht worden waren. Wir fuhren in zwei Autos der Marke Overlander und mussten fast zwei Kilometer weit entfernt parken und unser ganzes Gep�ck mitschleppen, weil die Stra�en so eng waren. Mit einem Panzer w�re man gar nicht dort hingekommen, und was die Raketen angeht, nun, die H�user stehen so eng zusammen, dass man kein Fahrrad dazwischen abstellen k�nnte. Als man unsere Aufnahmen jemandem im Pentagon zeigte, bemerkten sie nur, das sei wohl ein Fehler gewesen. Als wir eintrafen, kamen Menschen aus allen Richtungen auf uns zu, darunter viele Kinder. Auf einmal ging die T�r eines wiederaufgebauten Hauses auf und ein etwa drei�igj�hriger Mann trat heraus. Die Menge wurde still und ging auseinander. Er zog drei besch�digte und abgegriffene Fotografien aus seiner Hosentasche. Sie zeigten drei h�bsche, lachende kleine M�dchen, alle unter sieben Jahren, die bei diesem "Fehler" ihr Leben verloren hatten. Sp�ter konnte ich von einem der M�dchen ein Foto finden, wie sie aussah, nachdem sie aus dem Schuttberg ausgegraben worden war - das nette, kleine blonde M�dchen mit Z�pfen, dessen Gesicht nun ganz mit Asche bedeckt war.
Bei meinen 26 Irak-Aufenthalten habe ich viele bombardierte Orte besucht. Die meisten liegen irgendwo im Niemandsland in den �rmsten D�rfern oder blo� Siedlungen. In 19 Monaten wurden elfmal Schafherden bombardiert, die von Kindern beaufsichtigt wurden, irgendwo in einer verlassenen Gegend. Das ist reiner Terror gegen die Bev�lkerung. Es gibt zu viele Beispiele davon, als dass man es anders erkl�ren k�nnte.
Die Waffeninspektoren der UNSCOM haben gesagt, sie verf�gten jetzt �ber Spionagesatelliten, die so sensibel w�ren, dass sie eine Coca-Cola-Flasche in einem M�lleimer erkennen k�nnten. Diese Satelliten erfassen auch Gamma-Strahlung, die bei der Herstellung von Nuklearwaffen entstehen. Sie sagten auch, dass bei der Herstellung von chemischen oder biologischen Waffen ein sogenannter �ther entsteht, den sensible Satelliten ebenfalls registrieren k�nnten. Bisher haben diese Satelliten nichts davon registriert.
Bei den riesigen Einrichtungen, die zur Produktion von Nuklearwaffen erforderlich sind - etwa Los Alamos in den USA - handelt es sich um St�dte, die halb so gro� wie Memphis sind. Diese Anlagen k�nnen nicht einfach im flachen, irakischen Gel�nde stehen, ohne bemerkt zu werden. Diese Behauptungen �ber mobile Labors, die chemische, biologische und nukleare Waffen herstellen, sind einfach schwachsinnig. Man kann dieses Zeug nicht in einem Anh�nger in ein paar alten Kaffeedosen herstellen. Man braucht ausgesprochen komplizierte Anlagen dazu.
Zwei der Fabriken, die angeblich chemische und biologische Waffen produziert haben sollen, befinden sich in Ardour am Rande von Bagdad und in Malouija westlich von Bagdad. Die meisten glauben, es habe sich um Fabriken zur Herstellung von Veterin�rmedikamenten gehandelt. Im Oktober 2002 besuchte ich beide Orte zusammen mit Hans von Sponeck, dem fr�heren UN-Koordinator im Irak, der im Februar 2000 von seinem Posten zur�cktrat. Diese Anlagen hat die UNSCOM 1996 vollkommen zerst�rt. Sie gingen mit Feuerwehr�xten vor, zerschlugen die T�ren, Fenster, die Ausstattung, elektrische Einrichtungen und Bel�ftungssch�chte.
Wir holten die Erlaubnis zum Besuch dieser Orte ein. Die Tore waren so verrostet, dass wir sie nicht �ffnen konnten. Dann mussten wir uns durch das Gestr�pp k�mpfen. Es gab dort gar nichts, keinen Strom, nichts. Ende 2002 behaupteten die Amerikaner, diese Fabriken seien wieder aufgebaut worden und w�rden wieder chemische und biologische Waffen produzieren. Ich rief Hans von Sponeck an und fragte ihn danach. Er sagte: "Felicity, sie sind im selben Zustand wie 1999, als wir dort waren. Der einzige Unterschied ist, dass das Gestr�pp noch h�her gewachsen ist."
Wenn wir schon bei L�gen sind: Als Bagdad w�hrend des Vier-Tage-Blitzkriegs 1998 angegriffen wurde, stand Tony Blair im Unterhaus auf und behauptete, die Angriffe w�rden legitimen Zielen gelten. Er sagte, das Verteidigungsministerium sei bombardiert worden. Zwei Tage danach reiste ich in den Irak und stellte fest, dass das Verteidigungsministerium gar nicht bombardiert worden war. In Wirklichkeit hatten sie ein wunderbares osmanisches Geb�ude am Ufer des Tigris angegriffen, das zur Zeit der Osmanen das Verteidigungsministerium gewesen war und seit sechzig Jahren nicht mehr daf�r genutzt wird.
In derselben Erkl�rung sagte Blair, der Palast von Saddams Schwester sei bombardiert worden. Doch sie haben den Abbasid-Palast angegriffen, der fast 1200 Jahre alt ist und seit siebzig Jahren als Museum fungiert. Es gibt dort nicht einmal Strom oder Heizung.
Trotz all dieser Anti-Saddam-Rhetorik wissen wir doch, dass es bei diesem Krieg um �l und um die strategische Position des Irak im Nahen Osten geht, die Br�cke zum Fernen Osten, und um die �l- und Erdgas- sowie die politischen Interessen von Amerika und Gro�britannien. Man sagt uns, das seien christliche F�hrer. Aber dabei geht es hier doch um Mesopotamien, wo in Ur die Geburtsst�tte Abrahams liegt, des Vaters der Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum. Dort befindet sich heute noch die gro�e Zikkurat von Nanna [stufenf�rmiger Tempel der sumerischen, babylonischen und assyrischen Baukunst; die Zikkurat von Nanna ist �ber 4000 Jahre alt]. Das ist immer noch die erste Hauptstadt der Welt, und es ist so sch�n, dass man G�nsehaut kriegt. Der Ausdruck: "Das Land, wo Milch und Honig flie�en", stammt von hier. Ein St�ck Wegs weiter, in Qurna, befindet sich ein weiteres antikes Gel�nde, und es wird vermutet, dass hier der Garten Eden gebl�ht hat. Ganz in der N�he liegt Babylon, wo man noch heute das Gebiet der H�ngenden G�rten besuchen und Teile des sechstausend Jahre alten Babylon sehen kann, den Ort, an dem einst Hammurapi die ersten Gesetze erlie�, die den Schutz von Frauen und Kindern, ihre Sicherheit und ihre Besitzrechte regelten. Weiter s�dlich kommt man nach Basra, das auch als das Venedig des Nahen Ostens bekannt ist. Hier, wo Sindbad seine m�rchenhaften Reisen begann, treffen am Schatt el Arab Euphrat und Tigris zusammen.
Man glaubt, dass der heilige Matth�us in einem nach ihm benannten Kloster - auf arabisch Kloster Deirmatti - beerdigt wurde. Das ist ein sehr altes, auf einer Bergspitze gelegenes Kloster aus dem dreizehnten Jahrhundert. Ganz in der N�he ist noch ein weiteres Kloster, Heiliger Georg. Hier findet jedes Jahr im Fr�hling ein feierliches Treffen verschiedener christlicher Glaubensrichtungen statt.
Wollen die beiden christlichen F�hrer dieses au�ergew�hnliche Land Mesopotamien zerst�ren? Wollen sie die historischen Sch�tze des Christentums ausl�schen? Das ganze Land ist ein einziges Weltkulturerbe.
Uns wird auch viel �ber Saddams riesige Reservearmee gesagt. Bei n�herer Betrachtung ist das einfach l�cherlich: zwanzig Jahre Krieg, eine Million Tote im Krieg gegen den Iran, dann die schrecklichen Verluste im Golfkrieg, in dessen Verlauf sch�tzungsweise 250.000 Iraker den Tod fanden. Und nach alledem noch die Bombardierungen, einschlie�lich derer von 1998, die Tausenden das Leben kosteten.
Der Irak ist ein Land, in dem 46 Prozent der Bev�lkerung 16 Jahre oder j�nger sind. Als diese Sechzehnj�hrigen drei Jahre alt waren, begann das Embargo. Diese Jugendlichen wurden ihrer Kindheit vollst�ndig beraubt - kein Spielzeug, keine B�cher, kein Schreibzeug, keine Normalit�t. Nichts als st�ndige Bombardierungen.
Es sind Kinder, wie sie in jedem Kriegsgebiet zu finden sind. Sie zittern jedes Mal krampfartig, wenn ein Gewitter aufzieht, weil sie sich immer noch vor den Bombenangriffen f�rchten. Sie haben sich in einem ganz fr�hen Alter darauf eingestellt, dass ihre Eltern sie nicht besch�tzen k�nnen. Die �blichen angstvertreibenden Rituale, wie z�rtliche Umarmungen oder bei den Eltern schlafen zu d�rfen, k�nnen ihnen nicht mehr helfen. Und ihr Leben wird als Kanonenfutter in George Bushs Krieg f�r �l enden. Mit wenigen Ausnahmen sind diese Kinder ohne Kindheit die einzigen, die noch f�r die Armee rekrutiert werden k�nnen. Daher haben wir es mit einem Krieg gegen Kinder zu tun. Und auch gegen Frauen. Es ist kein Geheimnis - nachmittags nach 15 Uhr kann man auf jedem Schulgel�nde junge M�dchen sehen, die milit�risch ausgebildet werden, und ihre Lehrer und �rzte machen auch mit. Frauen und sechzehnj�hrige Kinder sind alles, was ihnen als K�mpfer �briggeblieben ist. Eine meiner Freundinnen ist Professorin an der Universit�t von Bagdad. Zum Zeitpunkt der Krise von 1998 waren ihre T�chter 16, 17 und 18 Jahre alt. Ihre sechzehnj�hrige Tochter wog ungef�hr 42 kg und weinte, als sie von zu Hause wegging, weil sie nach der Schule zur Milit�rausbildung gehen musste. Man gab ihr ein Gewehr, eine alte AK 47, und man brachte ihr die entsprechenden Handgriffe bei. Sie aber konnte das Gewehr kaum hochheben.
So sieht der Gegner der amerikanischen und britischen Truppen aus, und dabei werden Cruise Missiles abgeschossen, die die Aufschrift "In Liebe f�r Saddam" tragen. Oft hat man mir erz�hlt, die Iraker seien Nachtschw�rmer. Der Irak war lang ein ganz weltliches Land; vor dem Embargo konnte man abends drau�en sitzen und ein Glas Wein genie�en. Dann strebte Saddam 1996 ein B�ndnis mit den islamischen Staaten an und all das hatte ein Ende. Nach Einbruch der Dunkelheit war niemand mehr im Freien zu sehen, es begann eine Art kollektiver Depression. Man blieb zu Hause und konzentrierte sich auf den �berlebenskampf. Vergangenen Oktober dann schien es pl�tzlich ein ganz neues Land zu sein. Jedes G�sschen war voller Leute, die beim Brettspiel sa�en, Speisen auf abgenutzten Zinnplatten verkauften und bis sp�t in die Nacht hinein durch die Stadt bummelten. Es schien, als wollten sie sagen: "Zum Teufel mit alledem, lasst uns einfach leben." Fragte man sie nach ihrer Meinung, bekam man manchmal zur Antwort: "Wir machen uns keine Sorgen mehr. Wir sind einfach zu m�de dazu. Wir leben jetzt einfach in den Tag hinein, lassen sie kommen und uns bombardieren. Wir machen uns keine Sorgen mehr." Andere aber konnten sagen: "Jedes Mal, wenn ich an das n�chste Bombardement denke, sterbe ich innerlich."
Mir ist bekannt, dass sich amerikanische und britische Soldaten sehr oft im privaten Kreis beunruhigt dar�ber ge�u�ert haben, dass dieser Krieg keine �ffentliche Unterst�tzung findet. Schon die Massendemonstrationen vom 15. Februar auf der ganzen Welt zeigen, dass die Welt diesen Krieg nicht guthei�t. Aber den Soldaten wird eingeredet, dass sie, wenn sie Bagdad, Basra, Mosul oder sonst einen Ort besetzen, oder wenn sie die jordanische oder die t�rkische Grenze �berschreiten, mit Blumen und Girlanden empfangen werden. Ich glaube das nicht.
Man kann die wirkliche Haltung der Menschen erfahren, wenn ein vertrauensvolles Verh�ltnis besteht. Wenn man die Familien fragt, die am entschiedensten gegen Saddam sind, ob sie froh dar�ber seien, wenn die Amerikaner und Briten k�men, um sie zu befreien, dann bekommt man zur Antwort: "Nur �ber meine Leiche. 700 Jahre lang wurden wir immer von anderen M�chten unterworfen. Das wird uns nicht mehr passieren."
Ich denke, diese armen Jungs in der amerikanischen Armee werden arg get�uscht, denn sind sie erst einmal dort, werden sie mit einem Aufruhr gegen die amerikanischen und britischen Truppen konfrontiert sein. In einer g�nzlich fremden, ihnen unbekannten Kultur werden sie irgendwo schlafen und irgend etwas essen m�ssen. Was wissen diese jungen Leute aus Cincinnati schon �ber die irakische Kultur? Die Situation ist komplex. Im S�den die Schiiten mit ihren Bindungen an den Iran. Im Norden die Kurden. Die Assyrer, die Turkmenen und die Christen, zus�tzlich ein undurchschaubares Muster von Stammesbeziehungen. Der Irak ist nicht mit Afghanistan vergleichbar. Man erinnere sich nur an 1990/91, als die USA die Bev�lkerung im Norden und im S�den zur Rebellion ermutigten und dann im Stich lie�en. Das alte blutige Spiel, das mit Saddam nichts zu tun hat, wird wieder seinen Lauf nehmen.
Die jungen Soldaten, die nicht einmal die Sprache beherrschen, werden im Zentrum eines Konfliktes stehen, der den Nahen Osten nach 1850 und in den zwanziger, drei�iger und f�nfziger Jahren des 20. Jahrhunderts immer wieder ersch�tterte. Man sollte niemals vergessen, dass der letzte Premierminister, der von Gro�britannien eingesetzt worden war, durch die Stra�en Bagdads geschleift wurde. Das ist noch nicht lange her, und alles, was von ihm �brig blieb, sah aus wie shish kebab, wie man auf arabisch sagt. Das sollten wir nie vergessen. Das Land ist erhalten worden. Nicht ohne Fehler, aber es war doch geschlossener als jemals zuvor in seiner Geschichte. W�re das Embargo aufgehoben worden, dann w�re wieder Normalit�t eingekehrt; dann h�tte es Fortschritte gegeben und die Situation h�tte sich kl�ren k�nnen. Saddam ist nur eine kurze Episode im Lauf der historischen Etappen. Die Iraker sind gut ausgebildet, gelehrt und urban. �hnlich wie die Pal�stinenser haben sie weltweit prozentual die meisten Doktortitel.
Als die Briten vor etwas �ber drei�ig Jahren abzogen, lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei 26 Jahren, und nur etwas mehr als zehn Prozent der Bev�lkerung konnten lesen und schreiben. Zum Zeitpunkt des Golfkriegs lag die Lebenserwartung der Frauen bei 74 Jahren und die der M�nner leicht darunter, neunzig Prozent konnten lesen und schreiben. 93 Prozent hatten Zugang zu Trinkwasser und zu einer medizinischen Versorgung auf hohem Niveau. Das sind die Angaben der WHO.
Die Iraker sind politisch interessiert. Jeder hat ein Radio, man h�rt BBC World Service und arabische Sender, alle wichtigen Ereignisse sind bekannt. Auch wenn sie im Fernsehen nur eingeschr�nkte Informationen bekommen, wissen sie trotzdem, was in der Welt los ist. Es ist wirklich erstaunlich, wie Auslandskorrespondenten, auch die von der BBC, auftreten und behaupten k�nnen, dass diese armen Menschen �berhaupt nichts vom Weltgeschehen mitbek�men. Wie im ganzen Nahen Osten, leben auch die Iraker unter einem sehr unterdr�ckerischen Regime. Aber man muss doch die Bev�lkerung von den Herrschern unterscheiden k�nnen. Die jungen amerikanischen und britischen Soldaten kommen in ein vergiftetes Land. Was geschah damals mit den Veteranen des Golfkrieges, und was geschieht jetzt den Irakern? Was die Veteranen des Golfkriegs angeht, so wurden die Besatzungen der Lazarette, die l�nger als drei Monate dort weilten, wegen des vorherrschenden Windes am meisten in Mitleidenschaft gezogen, selbst wenn sie sich in Saudi-Arabien oder in Kuwait aufhielten. Diesmal werden die amerikanischen Truppenangeh�rigen sich dort viel l�nger aufhalten. Ihre Kinder werden �hnliche Missbildungen haben. Und sie werden das gleiche Schicksal erleiden. Kein Mensch hat die Probleme der Golfkriegsveteranen, der Opfer der Nukleartests im Pazifik, der Veteranen des Vietnamkrieges oder des vietnamesischen Volkes, das unter Agent Orange litt, angesprochen. Nun werden Kinder als eine Art Kanonenfutter in den Irak geschickt und ihre genetische Unversehrtheit wird zerst�rt werden.
Es muss auch daran erinnert werden, dass Bagdad am st�rksten bombardiert wurde, aber nur im s�dlichen Basra Untersuchungen �ber die radioaktive Belastung durchgef�hrt wurden. In Bagdad gab es niemals solche Erhebungen. In Basra waren die Spitzen einiger Bomben mit abgereichertem Uran versehen, einige hatten eine radioaktive Ummantelung und einige einen radioaktiven Kern. Nach Jane?s enthalten einige der bunkerbrechenden Bomben ungef�hr zwei Tonnen reines Uran. Es wurde jetzt auch enth�llt, dass es nicht einmal abgereichert wurde. Das w�re f�rchterlich - es ist chemisch toxisch und radioaktiv, mit einer Halbwertszeit von viereinhalb Milliarden Jahren. Man fand Bomben, die auf Basra abgeworfen worden waren, die angereichertes Uran enthielten, d. h. Neptunium. Alles, was im nuklearen Zerfallszyklus auftreten kann, wurde gefunden, einschlie�lich der drei verschiedenen Plutoniumarten.
Israel wird die Gelegenheit zur S�uberung, das hei�t zur ethnischen S�uberung des Gazastreifens und der West Bank nutzen. Es ist bekannt, dass ein Lagerplatz namens Ashraq im �stlichen Gebiet Jordaniens, einem ganz unbewohnten Gebiet in geringer Entfernung vom Irak ausgesucht wurde. Es handelt sich um einen v�llig verlassenen Ort, aber viele gut informierte Jordanier - auch Journalisten - sagten mir, dass es dort eine Reihe amerikanischer Aktivit�ten gebe. Ich kenne die gesamte 1200 km lange Strecke zwischen Jordanien und Bagdad. Pl�tzlich stand da ein aus dem Boden gestampftes, riesiges amerikanisches Milit�rlager auf der jordanischen Seite der Grenze. Ich fragte den Fahrer, mit dem ich immer unterwegs bin, was das wohl sei. Er sagte, dies sei der neue amerikanische St�tzpunkt f�r die Verschickung der Pal�stinenser.
[color:"red"] Unseelige Politik [/color]
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[color:"red"] Schon mal angesprochen: [/color] Sterben in Falludscha Fragen und Antworten zum Treffen von Bush und Sharon, April 2004 Um die Schuldigen f�r den Tod von vier US-S�ldnern zu suchen, haben US-Truppen in der Woche vor Ostern, wie mehrfach berichtet, die westirakische Stadt Falludscha umstellt. Weil sie auf massiven bewaffneten Widerstand stie�en, bombardierten sie Wohnviertel und versuchten, die Stadt, von der Aufst�ndische Besitz ergriffen hatten, im H�userkampf zur�ckzuerobern. Mehrere hundert Zivilisten, meist Frauen und Kinder, wurden ermordet. Jo Wilding geh�rt zu jenen US-Amerikanern und anderen Internationalisten, die im Irak ausharren, um die Besatzer wenigstens zu beobachten. In den Tagen vor Ostern half sie, medizinisches Material in die Stadt zu bringen und beteiligte sich dort an der Bergung von Kranken und Verletzten. Wir geben im folgenden ihren Augenzeugenbericht in gek�rzter Fassung wieder, den sie auf der Internetseite www.occupationwatch.org ver�ffentlichte. LKWs, Tanklaster und Panzer brennen auf der Landstra�e �stlich von Falludscha. Wir nehmen die Nebenstra�e �ber Abu Ghraib. Nuha und Ahrar singen auf Arabisch. Uns kommen Fahrzeuge entgegen, voll mit Leuten und wenigen Habseligkeiten. Vom Stra�enrand aus werfen Jungen Lebensmittelpakete durch die offenen Fenster unseres Busses. F�r uns und f�r die Menschen in Falludscha. Der Bus folgt einem Auto mit dem Neffen eines �rtlichen Scheichs und einem F�hrer mit Kontakten zu den Mudschaheddins, mit denen er unseren Transport abgekl�rt hat. Gestern abend hatte mich ein Bekannter, ein Journalist, besucht. Die Lage in Falludscha sei verzweifelt. Er hatte geholfen, Kinder mit abgerissenen Gliedma�en zu evakuieren. US-Soldaten gingen herum und erz�hlten den Leuten, sie w�rden get�tet, wenn sie nicht in der Abendd�mmerung die Stadt verlassen. Doch als sie flohen, lie� man sie an den Stra�ensperren, die die US-Truppen am Stadtrand errichtet hatten, nicht durch. Sie sa�en in der Falle. Hilfsfahrzeuge und Journalisten w�rden nicht in die Stadt gelassen, so mein Bekannter. Medizinische Ausr�stung m�sse nach Falludscha gebracht werden, und mit einigen Ausl�ndern im Transport sei die Chance gr��er, die amerikanischen Stra�ensperren zu passieren.Wir kommen wohlbehalten in Falludscha an. Wir stapeln die Sachen im Flur einer Ambulanz. Die Kartons werden sofort aufgerissen. Besonders willkommen sind die Decken. Wir sind in der Praxis eines Chirurgen, der umsonst behandelt, seitdem das wichtigste Krankenhaus der Stadt bei den Luftangriffen zerst�rt wurde. Eine andere Ambulanz wurde in einer Garage improvisiert. Es gibt keine Narkosemittel. Blutkonserven werden in einem Getr�nkek�hlschrank aufbewahrt, und die �rzte w�rmen sie unter warmem Wasser in einer unhygienischen Toilette an. Maki, der Leiter der Ambulanz, zeigt mir ein Bett, in dem ein Kind von zehn Jahren liegt. Es hat eine Schu�verletzung am Kopf. Daneben wird ein noch kleineres Kind mit einer �hnlichen Wunde versorgt. Ein US-Heckensch�tze traf das M�dchen, als es mit seiner Gro�mutter fliehen wollte. Die Lichter gehen aus, die Ventilatoren verstummen. In der pl�tzlichen Stille z�ndet jemand ein Feuerzeug an, in dessen Licht der Doktor weiter operiert. Seit Tagen ist der Strom abgestellt. Man behilft sich mit einem Generator, und wenn mal wieder der Diesel alle ist, irgendwie anders. Die Kinder werden nicht �berleben. "Komm", sagt Maki und schiebt mich in einen Raum, in dem einer alten Frau eine Bauchschu�wunde gen�ht worden war. Eine Schu�verletzung im Bein wird gerade verbunden. Am Fu�ende ist ihr Bett blutdurchtr�nkt. Ihre Finger sind um eine wei�e Fahne verkrampft. Die gleiche Geschichte: "Ich verlie� mein Haus, um nach Bagdad zu fahren, als ich von einem US-Heckensch�tzen getroffen wurde." Die Heckensch�tzen fordern nicht nur Opfer, sie paralysieren auch die Evakuierung und die Verwundetentransporte. Das gr��te noch funktionsf�hige Krankenhaus liegt im US-Sektor. Durch die Heckensch�tzen ist es von der Ambulanz abgeschnitten. Der Krankenwagen mu�te bereits viermal repariert werden, nachdem er beschossen worden war. Tote liegen in den Stra�en, weil keiner sie wegtragen kann, ohne unter Feuer zu geraten. Einige der Patienten aus diesem Krankenhaus m�ssen nach Bagdad gebracht werden, weil es in Falludscha am N�tigsten fehlt. Unser Krankenwagen ist die einzige M�glichkeit f�r sie. Das Martinshorn dr�hnt, das Licht blitzt, wir ducken uns m�glichst tief und halten die P�sse aus dem Fenster. Wir zw�ngen die Menschen in den Wagen. Einem wurde die Brust mit Klebestreifen geflickt, ein anderer schl�gt auf der Bahre mit den Beinen um sich und mu� festgehalten werden. Wieder dr�cken wir uns auf den Boden, f�r den Fall, da� wir beschossen werden. Unter Beschu� Zur�ck in der Ambulanz kommt mir der Arzt entgegen: "K�nnen Sie helfen, eine Schwangere zu holen? Die Wehen haben zu fr�h eingesetzt." Azzam f�hrt, in der Mitte sitzt Ahmed, der ihm den Weg zeigt, am Fenster ich, die Ausl�nderin, der Passierschein. Etwas splittert an meiner Hand. Eine Kugel kracht durch den Wagen. Wir halten, stellen die Sirene aus, lassen aber das Licht weiter blinken. Wir warten, sehen die Silhouetten von US-Marines an einer Ecke. Einige Sch�sse fallen. Wir ducken uns so tief wie m�glich, und ich kann kleine rote Lichter durch das Fenster an meinem Kopf vorbei peitschen sehen. Mit lautem Knall platzt ein Reifen, der Wagen wird gesch�ttelt. Ich bin au�er mir vor Wut. Wir versuchen, eine Frau zu holen, die gerade ohne jede medizinische Hilfe gebiert, in einer belagerten Stadt ohne Strom. Wir sitzen in einem deutlich markierten Krankenwagen, und sie schie�en auf uns. Wie k�nnen sie es wagen? Wie k�nnen sie es wagen? Azzam greift nach dem Schalthebel und f�hrt den Wagen im R�ckw�rtsgang. Ein zweiter Reifen platzt, als wir �ber den Kantstein fahren. Sie schie�en auf uns, bis wir um die n�chste Ecke sind. Die Felgen kratzen auf dem Asphalt, die zerfetzten Reifen brennen auf der Stra�e. Zur�ck in der Ambulanz werden die neuen Einschu�l�cher begutachtet. Sie sagen, da� sie den Wagen eben wieder reparieren werden, aber diesmal ist auch der K�hler hin. "Gibt es einen anderen Weg, zu der Frau zu kommen?" will ich wissen. Es gibt keinen. Sie sitzt in ihrem dunklen Haus und wird das Kind ohne Hilfe zur Welt bringen. Ich habe sie im Stich gelassen. Wir k�nnen nichts machen. Nun wird es auch noch dunkel, und das bedeutet, da� unsere westlichen Gesichter unsere Begleiter oder die Verwundeten, die wir holen, nicht mehr sch�tzen k�nnen. Maki sagt, er habe Saddam geha�t, aber nun hasse er die Amerikaner noch mehr. Wir gehen zum Haus von Herrn Yasser. An jeder Ecke warten wir, bis die Stra�e vor uns �berpr�ft ist. Bei Yasser treffen wir auf einige M�nner und stellen uns vor. Ich erz�hle, da� ich Jura studiere. Einer der M�nner fragt, ob ich das V�lkerrecht kenne. Sie wollen etwas �ber die Bestimmungen �ber Kriegsverbrechen wissen. Ich sage, da� ich mich ein wenig mit den Genfer Konventionen auskenne und das n�chste Mal einige Informationen mitbringen kann. Wir sprechen Nayokos Fall an (eine der drei entf�hrten Japanerinnen und Japaner, der �bersetzer). Die K�mpfer haben nichts mit den Entf�hrern zu tun. Aber w�hrend sie uns f�r das danken, was wir heute abend geleistet haben, erz�hlen wir von Nayokos Arbeit f�r die Stra�enkinder, davon, wie sehr diese sie liebten. Sie k�nnen nichts versprechen, au�er da� sie herausfinden wollen, wo sie ist, und versuchen werden, die Gruppe zu �berzeugen, sie und die anderen gehen zu lassen. Ich wei� nicht, ob es etwas n�tzen wird. Am anderen Morgen Die ganze Nacht durch sind Flugzeuge am Himmel: Das konstante Brummen einer unbemannten Aufkl�rungsdrohne, das Krachen der Jets, die dumpfen Schl�ge der Helikopter, unterbrochen von Explosionen. Am Morgen zaubere ich aus Luftballons Hunde, Giraffen und Elefanten f�r die Kleinen, Abdullah und Aboudi. Ich puste Seifenblasen, denen Aboudi mit den Augen folgt, und endlich, endlich, kann ich ihm ein L�cheln entlocken. Auch die dreizehnj�hrigen Zwillinge lachen. Einer von ihnen ist Fahrer eines Krankenwagens, beide sollen ganz gut mit einer Kalaschnikow umgehen k�nnen. Die �rzte sehen zerschlagen aus. Keiner von ihnen hat seit einer Woche mehr als eine Handvoll Stunden pro Nacht geschlafen. Einer ist darunter, der insgesamt nur acht Stunden in sieben Tagen schlief und selbst die Begr�bnisse seines Bruders und seiner Tante verpa�te. "Den Toten k�nnen wir nicht helfen," meint Jassim. "Ich mu� mich um die Verwundeten k�mmern." Wir fahren wieder hinaus, diesmal in einem Pick-up. Dave, Rana und ich. Ganz in der N�he der Frontlinie der Marines m�ssen einige Kranke evakuiert werden. Keiner wagt, das Haus zu verlassen, denn auf dem Geb�ude sind Marines, die auf alles schie�en, was sich bewegt. Saad besorgt uns eine wei�e Fahne. Er hat den Weg gesichert. Kein Mudschaheddin wird auf uns schie�en. Dieses elfj�hrige Kind mit seinem AK 47, das fast so gro� wie er selbst ist. An dem Haus angekommen, rufen wir zu den Soldaten hin�ber und halten unsere wei�e Fahne mit dem aufgespr�hten roten Halbmond hoch. Zwei kommen herunter. Rana murmelt: "Allahu akbar. Mach, das keiner auf sie schie�t." Wir springen vom Wagen und erz�hlen, da� wir einige Kranke aus den H�usern holen m�ssen. Sie wollen, da� Rana die Familie aus dem Haus holt, auf dem sie Stellung bezogen haben. Dreizehn Frauen und Kinder sind dort in einem Raum, seit 24 Stunden ohne Wasser und Nahrung. Zun�chst gehen wir die Stra�e herunter, in die wir geschickt worden waren. Ein Mann liegt mit dem Gesicht nach unten auf der Stra�e, ein kleiner roter Fleck auf seinem wei�en R�cken. Dave und ich rennen zu ihm, die Fliegen sind schon da. Als wir ihn auf eine Trage drehen, greift Dave in ein tiefes Loch in seiner Brust. Das Gescho�, das auf dem R�cken so glatt eingedrungen war, hatte sein Herz heraus- und die ganze Brust aufgerissen. (Die Beschreibung deutet auf die Verwendung v�lkerrechtlich ge�chteter Dumdumgeschosse hin, der �bersetzer.) In seiner Hand ist keine Waffe. Aus einem nahe gelegenen Haus kommen rufend und weinend seine S�hne: "Er war unbewaffnet. Er ging aus dem Tor, und sie schossen auf ihn." Keiner hatte seitdem gewagt, das Haus zu verlassen. Ver�ngstigt hatten sie die Tradition verletzt, sich sofort um den Leichnam zu k�mmern. Sie hatten nicht wissen k�nnen, da� wir kommen, also macht es keinerlei Sinn anzunehmen, da� jemand herausgekommen sein k�nnte, um eine Waffe zu entfernen, aber den Leichnam liegenzulassen. Er war 55 Jahre alt. Wir bedecken sein Gesicht und bringen ihn zum Wagen. Nichts, womit wir den K�rper bedecken k�nnten. Seiner kranken Frau wird aus dem Haus geholfen. Die kleinen M�dchen um sie herum dr�cken Kleiderbeutel an ihre K�rper und fl�stern "Baba, Baba". Zitternd lassen sie uns mit erhobenen H�nden vorangehen. Am Wagen versuchen wir, die Leiche vor ihren Blicken zu verbergen. Die Leute kommen nun aus den H�usern, in der Hoffnung, da� wir sie sicher aus der Feuerlinie eskortieren k�nnen. Kinder, Frauen und M�nner fragen uns �ngstlich, ob alle oder nur die Frauen und Kinder gehen k�nnen. Wir fragen die Marines. Ein junger Soldat antwortet, da� M�nner im kampff�higen Alter bleiben m�ssen. Welches das sei, will ich wissen. Er �berlegt. Alles unter 45. Es ersch�ttert mich, da� all diese M�nner in einer Stadt in der Falle sitzen sollen, die im Begriff ist, zerst�rt zu werden. Nicht alle von ihnen sind K�mpfer, nicht alle sind bewaffnet. Die Welt wird es nicht mitbekommen. Es wird au�erhalb des Blickfeldes der Medien geschehen, denn die meisten Journalisten in Falludscha sind entweder im Tro� der Marines oder werden an der Stadtgrenze zur�ckgewiesen. Bevor wir die Nachricht weitergeben k�nnen, haben zwei Explosionen die Menge zur�ck in die H�user getrieben. Rana evakuiert mit den Marines das Haus, auf dem die Stellung bezogen haben. Wir warten auf die R�ckkehr des Pick-ups, die Familien verstecken sich hinter einer Mauer. Ein Mann bietet einen Polizeiwagen an und f�hrt einige Alte, die kaum noch laufen k�nnen und die kleinsten Kinder. Der Pick-up kehrt zur�ck, und wir beladen ihn mit so vielen wie m�glich. Abschied Der Bus soll von Falludscha nach Bagdad zur�ckfahren und einige Verletzte mitnehmen. Einen Mann mit entsetzlichen Verbrennungen, eine Frau mit einem zerschossenen Kiefer und andere. Rana will bleiben, um weiter zu helfen. Mir ist klar, wie viele Leute, wie viele Frauen und Kinder noch in den H�usern sind. Dave und ich wollen ebenfalls bleiben. Aber Azzam meint, da� wir fahren m�ssen. Er hat nicht zu jeder bewaffneten Gruppe Kontakte, und mit jeder m�ssen unterschiedliche Dinge ausgehandelt werden. Au�erdem m�ssen die Verletzten so schnell wie m�glich nach Bagdad gebracht werden. Wenn wir entf�hrt oder get�tet w�rden, g�be es noch gr��ere Schwierigkeiten. Daher sei es das beste, wenn wir in den Bus stiegen und sp�ter mit ihm zur�ckk�men. Aber es f�llt schwer zu gehen, wenn ein Arzt gerade gefragt hat, ob wir noch weitere evakuieren k�nnen. Es ist emp�rend: Ein qualifizierter Sanit�ter kann nicht mit dem Krankenwagen fahren, aber ich, weil ich wie die Schwester oder die Freundin der Heckensch�tzen aussehe. Saad klettert in den Bus, um uns eine gute Fahrt zu w�nschen. Er sch�ttelt Dave die Hand, dann mir. Ich halte die seine mit beiden H�nden und sage ihm "Dir balak! Pa� auf dich auf." Etwas D�mmeres k�nnte ich einem Kinder-Mudschaheddin, der ein AK 47 in der Hand h�lt, wohl kaum sagen. Wir schauen uns lange in die Augen, seine voll Feuer und Angst. Kann ich ihn nicht mitnehmen? Kann ich ihn nicht an einen Ort bringen, an dem er einfach ein Kind sein kann? Kann ich nicht aus einem Luftballon eine Giraffe f�r ihn zaubern, ihm Malstifte geben und ihn daran erinnern, seine Z�hne zu putzen? Kann ich nicht den Menschen finden, der das Gewehr in die H�nde dieses kleinen Jungen legte? Gibt es niemandem, dem ich erz�hlen k�nnte, was das aus einem Kind macht? Mu� ich ihn hier zur�cklassen, wo es von schwerbewaffneten M�nnern nur so wimmelt, von denen viele nicht auf seiner Seite sind, wie viele Seiten es auch immer in diesem ganzen Schlamassel geben mag? Zur�ck in Bagdad Auf unserem Weg zur�ck in den zweifelhaften Zufluchtsort Bagdad Menschen, die mit jedem denkbaren Gef�hrt fliehen. In entgegengesetzer Richtung sehen wir lange Fahrzeugschlangen mit M�nnern, die, nachdem sie ihre Familien in Sicherheit gebracht haben, nach Falludscha zur�ckkehren wollen, um dort entweder zu k�mpfen oder weitere Menschen zu evakuieren. Wir halten in Abu Ghraib, um die Pl�tze zu tauschen. Ausl�nder nach vorne, Irakis weniger sichtbar. Kopft�cher ab, damit wir westlicher aussehen. Die amerikanischen Soldaten freuen sich, Leute aus dem Westen zu sehen und nehmen es mit der Kontrolle nicht so genau. In Bagdad liefern wir die Verletzten im Krankenhaus ab. In den Nachrichten hei�t es, da� der Waffenstillstand h�lt. Wir h�ren George Bushs Botschaft an die Truppen: "Was wir im Irak machen, ist richtig." Unbewaffnete M�nner vor den Augen ihrer Familie in den R�cken zu schie�en ist also richtig? Auf Gro�m�tter zu schie�en, die eine wei�e Fahne halten, ist richtig? Auf Frauen und Kinder zu schie�en, die aus ihren H�usern fliehen, ist richtig? Auf Krankenwagen zu schie�en ist richtig? Es ist ein Verbrechen und eine Schande f�r uns alle. (�bersetzung aus dem Englischen: Wolfgang Pomrehn) Quelle: www.jungewelt.de/2004/04-16 [color:"red"]Ich sch�me mich [/color] Sternenschweif
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OP
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Joined: Mar 2003
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Tja, Elgi - und da hast Du Dich immer �ber meine Polemik beschwert.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Issedin Salim ist vermutlich diesem Anschlag zum Opfer gefallen, weil er am sch�rfsten die Verfolgung der Al Kaida betreiben wollte.
Nat�rlich ist diese vorgesehene irakische Regierung eine "Marionettenregierung". Ebenso, wie die deutsche Regierung nach dem zweiten Weltkrieg eine Marionettenregierung der USA gewesen ist ( und dieser Zustand im Prinzip leider noch bis heute andauert ).
Aber haben die ehemaligen Oppositionellen im Irak denn eine andere Wahl ? Nat�rlich greifen sie nach jedem Strohhalm. Die UN hat ihr deutliches Desinteresse bekundet - wie immer. Bleiben als f�hrende Macht im Irak nur noch die USA. Und solange die UN sich nicht bereit erkl�rt die Amis abzul�sen und ein Mandat f�r Schutztruppen erteilt, geht an den Amis leider kein Weg vorbei.
W�rde die UN endlich mal das tun, wozu sie eigentlich da ist, w�rde auch diese geplante "Marionettenregierung" den Amis vermutlich herzlich gerne in den Arsch treten.
Von daher war Dein Kommentar, Sternschweif, tats�chlich ein ziemlicher Griff ins Klo. Ich w�rde Dir auch gerne anraten, mal im Forum zu st�bern und Dir die Threads �ber den 11.9. und den Irak-Krieg gr�ndlich zu Gem�te zu f�hren, um Dich �ber unseren generellen Wissenstand hier zu informieren....
P.S.: Ausserdem kann ich es nicht leiden, wenn hier jemand noch mehr �ber die Amis hetzt als ich.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
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Joined: Mar 2003
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Tja, Elgi - und da hast Du Dich immer �ber meine Polemik beschwert.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Und Du Dich dar�ber, da� ich mich beschwere. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Ansonsten sieht man ja an Deinem Beitrag, da� in Deinem Wasserkopf ja doch noch etwas Verstand versteckt ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Nov 2003
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Ich gebe Bigclaw recht. Jeder Tote ist zuviel und zu bedauern. Aber auch mir kam schon der Gedanke das es f�r die Iraker gar keine wahl mehr gibt als den bewaffneten wiederstand. Die Uno schaut nur zu, war sie zu beginn des Irakkriegs schon geschw�cht so liegt sie jetzt endg�ltig im sterben. Oder hat irgendwer auch nur eine stellungnahme der Uno zu den folterungen im Irak geh�rt. Wenn meine verwanten, freunde, und bekannten ja nur Volksangeh�rige so behandelt werden w�rden, dann w�rde ich mich auch zur wehr setzen. Wer hilft den den Irakern gegen die USA die machen was sie wollen? Keiner.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Joined: Aug 2003
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Nur die Iraker selbst <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />
Da es aber nicht den Iraker gibt, sondern die Vielzahl von Untergruppen ...
Tja, ziemliches Chaos.
Nur meine Darstellung als Griff ins Klo zu bezeichnen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />
Lies mal das vor dem Einfall <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" /> Da steht wer die ''�bergangsregierung'' ist <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Und ich finde Amerika in in allem schlecht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" /> Nur die Administration, den Kapitalismus ...
Sternenschweif
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Joined: Aug 2003
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F�r Suchfaule:
Man muss sich die Leute genau ansehen, die nicht im Irak leben, sich aber als irakische Opposition bezeichnen. Von denen meint George Bush, dass er mit Ihnen Gesch�fte machen k�nne, abgesehen davon, dass sie ziemlich viel Geld von der CIA erhalten. Da ist zum Beispiel Ahmed Chalabi, der Sprecher des Irakischen Nationalkongresses (INC). Er ist in Jordanien zu insgesamt 34 Jahren Haft verurteilt worden, weil er die Petra Bank praktisch im Alleingang ruiniert hat. Diese Bank wurde gegr�ndet, weil es in Jordanien und im Libanon keine schiitische Bank gab. Schiitische Kleinunternehmer, zum Beispiel viele Bauern, legten ihr Geld bei dieser Bank an. Das oberste jordanische Gericht sprach ihn schuldig, Gelder auf eine Genfer Bank abgezweigt zu haben. Die Petra Bank ging daran bankrott. Viele der Investoren begingen Selbstmord.
Im Westen hat man davon nichts geh�rt. Anfang der neunziger Jahre gab es einige Jahre lang einen internationalen Haftbefehl auf Chalabi. Ich wei� nicht, ob er aufgehoben wurde, weil Chalabi so gute Beziehungen zu Washington und Whitehall [Gro�britannien] hat. Aber w�rden Sie diesem Mann 97 Millionen Dollar geben, wie es die CIA tut? Ich glaube nicht.
Ein anderer Kandidat ist Alaawi, der einst Husseins erster Redenschreiber war. Heute gibt er die Wochenzeitung des INC, The Congress, heraus. Vor zwei Monaten wurde er vom deutschen �ffentlich-rechtlichen Fernsehen interviewt. Im wesentlichen erkl�rte er, bei einer Macht�bernahme der Opposition im Irak werde kein irakischer Exilant, der den jetzigen Krieg ablehnt, jemals wieder zur�ckkehren d�rfen. Diejenigen, die im Irak jemals f�r das Regime gearbeitet h�tten, w�rden an H�nden und F��en gefesselt nach Bagdad geschleift werden, um ihre gerechte Strafe zu erhalten. Etwa siebzig Prozent der irakischen Bev�lkerung haben in der einen oder anderen Weise f�r das Regime gearbeitet - in den verstaatlichten Industrien, im �ffentlichen Dienst, etc. Vor einigen Monaten drehte ich einen Dokumentarfilm f�r Channel 4. Ich interviewte irakische Exilanten, die den Krieg ablehnen. Ich dachte, das w�re leicht, da ich die irakische Gemeinde seit langem kenne und viele mir vertrauen. Viele sagten mir: "Felicity, nein, entschuldige bitte, aber das nicht. Saddam ist zwar weit weg, aber daf�r sind die hier." Sie meinten den INC.
Na, w�rden denn DIESE Ihre G�nner in den Arsch treten <img src="/ubbthreads/images/graemlins/question.gif" alt="" />
Sternenschweif
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Joined: Mar 2004
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Und ich bedaure jeden durch Gewalt zu Tode gekommenen, egal ob ich seine politischen Ansichten teile oder verurteile. Diese Form des Austragens von Meinungsverschiedenheiten (oder Machtk�mpfen) ist grunds�tzlich zu verurteilen, egal von welcher Seite. Und die Toten zu verunglimpfen ist mMn zumindest schlechter Stil.
In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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veteran
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veteran
Joined: Mar 2003
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Oh, sind wir hier schon in der Steinzeit, mit Blutrache usw. angekommen ? Kofi Annan: Mr. Bush, welchen Beweis haben Sie, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt? George W. Bush: Wir haben die Quittungen aufgehoben.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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OP
veteran
Joined: Mar 2003
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Na, w�rden denn DIESE Ihre G�nner in den Arsch treten? An den Fall Chalabi kann ich mich erinnern, es ist also nicht so, das im Westen dar�ber nichts bekannt geworden w�re. Und nat�rlich picken sich die USA aus den Oppositionellen ihre speziellen G�nstlinge heraus. Wer etwas anderes erwartet h�tte, ist ein Phantast. H�tten diese speziellen G�nstlinge nicht meterdick Dreck am Stecken, w�ren sie als demokratische Politiker wohl auch v�llig ungeeeignet.... Aber Angesichts der Vorf�lle im Irak und des zunehmenden Bev�lkerungsdruckes kannst Du sicher sein, das auch diese G�nstlings-Regierung die USA lieber heute als morgen aus dem Irak h�tte, WENN es eine Alternative dazu g�be. Wie lange diese Marionetten letztlich auf ihren Posten sitzen werden, wird von den Irakis selbst abh�ngen. Vermutlich werden sie nach der �bergabe der Regierungsgewalt durch die Amis nicht mal ihre Antrittsreden zu Ende f�hren k�nnen.... Darum geht es also nicht. Es geht darum, was der Irak momentan zur Verf�gung hat um wieder Ruhe und Stabilit�t ins Land zu bringen und was man daraus machen kann. Und da sind selbst diese G�nstlinge wohl eine bessere Alternative, als fanatische Fundamentalisten. Wenn die Irakis sich wom�glich dazu entschliessen sollten, die Baath-Partei wieder zuzulassen und sich daraus ihre k�nftigen F�hrer w�hlen - ja bitte, dann haben sie es nicht anders verdient. Viel mehr w�re das jedoch dann der Verdienst der Amis, die sich diese Entwicklung durch ihr Auftreten selbst zuzuschreiben h�tten. Ohne Frage ist doch, das sich die USA letztlich mit der Beseitigung EINES selbstgez�chteten Feindes Millionen neuer Feinde geschaffen haben.
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Joined: Aug 2003
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[color:"red"] Habe mal was rausgepickt. [/color] Wenn die Irakis sich wom�glich dazu entschliessen sollten, die Baath-Partei wieder zuzulassen und sich daraus ihre k�nftigen F�hrer w�hlen - ja bitte, dann haben sie es nicht anders verdient. Viel mehr w�re das jedoch dann der Verdienst der Amis, die sich diese Entwicklung durch ihr Auftreten selbst zuzuschreiben h�tten.
[color:"red"] Egal was nach der Besetzung kommt, es wurde durch die Angels�chsische Mentalit�t gef�rdert <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" /> [/color]
Ohne Frage ist doch, das sich die USA letztlich mit der Beseitigung EINES selbstgez�chteten Feindes Millionen neuer Feinde geschaffen haben.
[color:"red"] Amen bzw. so sei es oder Wer Wind s�t, wird Sturm ernten [/color]
Sternenschweif
Last edited by Sternenschweif; 18/05/04 07:30 AM.
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Joined: Mar 2003
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Ich bin ja mit Sternenschweifs Polemik nicht immer so einverstanden. Aber mit der Einsch�tzung, dass die Amis der Welt und v.a. sich selbst mit dem Einsatz im Irak mehr geschadet als genutzt haben, stimme ich leider �berein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />
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Joined: Aug 2003
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Mal Wieder:
[color:"red"] Hochzeitsfeier von der Luft angegriffen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" /> [/color]
Ja, scheint ja DER LIEBLINGSPORT der US-Flugzeug, oder Hubschrauberbesatzungen zu sein, auf gro�e Menschenmassen zu schie�en. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Nart�lich haben die Feiernden selbst schuld. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" /> Jedenfalls lt. den �blichen US-Verlautbarungen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />
Wer erinnert sich noch an [color:"green"] BERGAMO [/color] <img src="/ubbthreads/images/graemlins/question.gif" alt="" />
Sternenschweif
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OP
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Joined: Mar 2003
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------------------------------------------------------------ New York/Gaza
Der Weltsicherheitsrat hat Israel in einer v�lkerrechtlich bindenden Resolution aufgefordert, die Zerst�rung pal�stinensischer Wohnh�user einzustellen. Die von Algerien und Jemen eingebrachte Resolution wurde mit 14 von 15 Stimmen verabschiedet. Die USA, die schon Dutzende Israel kritischer Resolutionen mit ihrem Veto verhindert haben, enthielten sich diesmal der Stimme und lie�en die j�ngste Resolution passieren.
Botschafter: Es geht weiter
Auf die Frage, ob seine Regierung der Forderung des UN-Gremiums Folge leisten werde, erwiderte der israelische UN-Botschafter Dan Gillerman Journalisten, "ich glaube, dass Israel das fortsetzen wird, was es machen muss, um seine B�rger zu sch�tzen". Gillerman warf dem Sicherheitsrat vor, mit seiner Resolution "Terrorismus zu f�rdern", statt Terroristen zu bestrafen.
Angriffe ausgeweitet
Trotz der massiven internationalen Kritik hat Israel seine Milit�roperationen im s�dlichen Gazastreifen am Donnerstag ausgeweitet. Nach pal�stinensischen Angaben wurden mindestens f�nf Pal�stinenser get�tet. Drei Pal�stinenser seien bei einem Angriff israelischer Kampfhubschrauber ums Leben gekommen. Zwei Pal�stinenser seien verletzt worden. Wie israelische Medien unter Berufung auf die Streitkr�fte berichteten, habe ein Hubschrauber auf bewaffnete Pal�stinenser geschossen, die sich israelischen Soldaten gen�hert h�tten.
Nach Angaben pal�stinensischer �rzte starben zwei weitere Pal�stinenser durch Granaten, die von einem Panzer abgefeuert worden waren. Die Soldaten h�tten ein mehrst�ckiges Wohnhaus zerst�rt, das einem F�hrer der Extremistengruppe Islamischer Dschihad geh�rt habe.
Granaten in Menschenmenge
Am Mittwoch hatte das israelische Milit�r in Rafah mit Panzergranaten auf eine Menge von tausenden Pal�stinensern gefeuert und dabei mindestens zehn Menschen get�tet. F�nf weitere Opfer galten als klinisch tot. Zudem wurden Dutzende Menschen bei dem Angriff im s�dlichen Gazastreifen verletzt. (fw/dpa) ------------------------------------------------------------
Bagdad/Washington
Bei einem US-Luftangriff auf das Dorf Makar el Dhib in Westirak sind am Mittwoch nach irakischen Angaben Dutzende von Zivilisten get�tet worden. W�hrend Augenzeugen vor Ort von einem Angriff auf eine Hochzeitsgesellschaft sprachen, betonte das US-Verteidigungsministerium in Washington, es habe sich um einen gezielten Angriff auf einen St�tzpunkt von Aufst�ndischen gehandelt, die zuerst auf US-Truppen geschossen h�tten.
Genaue Zahl der Opfer unklar
Nach Angaben irakischer �rzte starben bei dem Vorfall mindestens 21 Menschen. 34 weitere Menschen seien verletzt worden, davon schwebten 14 in Lebensgefahr, sagte ein Krankenhaussprecher. Augenzeugen sprachen sogar von 41 get�ten Zivilisten.
Von Hubschrauber aus beschossen
Augenzeugen vor Ort berichteten, die Besatzungssoldaten h�tten von einem Hubschrauber aus auf eine Hochzeitsgesellschaft gefeuert. Unter den Toten seien viele Frauen und Kinder. Einwohner des Dorfes Makar el Dhib erkl�rten, die Amerikaner h�tten das Haus, in dem die Feier stattfand, mit einer Rakete beschossen. Der arabische Fernsehsender El Arabija zeigte am Abend Bilder aus dem 500-Einwohner-Dorf, auf denen weinende M�nner zu sehen waren, die Kinder zu Grabe trugen. Zahlreiche Gr�ber wurden ausgehoben.
Verh�ngnisvolle Freudensch�sse?
Bei irakischen Hochzeiten wird oft als Zeichen der Freude in die Luft geschossen. In der Vergangenheit hatten Soldaten der Koalitionstruppen dieses traditionelle Freudenfeuer aus Gewehren bereits mehrfach als Angriff gedeutet und mit einem Gegenschlag geantwortet. (fw/dpa) ------------------------------------------------------------
Wieso nur erinnert mich diese amerikanisch-israelische Br�derschaft so an das B�ndnis zwischen Nazi-Deutschland und dem faschistischen Japan ?
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Joined: Aug 2003
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Wieso nur erinnert mich diese amerikanisch-israelische Br�derschaft so an das B�ndnis zwischen Nazi-Deutschland und dem faschistischen Japan ?
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Nee, kann ich nicht gelten lassen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" /> W�re zu Umfangreich und zu Sensibel <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" /> Also, warum fragst Du nicht nach den Historischen Hintergrund zwischen Israel und den USA? Dann w�re klar, warum die sich GEGENSEITIG Decken. Sternenschweif
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OP
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Joined: Mar 2003
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Weil mir der historische Hintergrund v�llig klar ist, Du Schlaumeier. Meine Anspielung auf den Treppenwitz der Weltgeschichte ( Deutschland / Japan ) bezog sich auf die Parallelen in der menschenverachtenden Art der "Kriegsf�hrung" und der geistigen Ausrichtung der F�hrung von USA / Israel....
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Joined: Aug 2003
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Dann schreib nicht so einen Quatsch! Deutschland - Italien - Japan, oder besser als Achse bekannt, waren nach AUSSEN hin eindrucksvoll. Doch in Wirklichkeit hat KAUM was funktioniert!
Wer sich speziell �ber das Deutsch - Japanische Verh�ltnis informieren m�chte, dem empfehle ich:
Deutschland und Japan in Zweiten Weltkrieg, von Bernd Martin ISBN 3-933203-50-3
Mit 326 eng beschriebenen Seiten und unz�hligen Fu�noten.
F�r welche die etwas �ber Japan im Zweiten Weltkrieg wissen m�chten: Achtung: Englische Abteilung <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />
Aus der Osprey/Publishing Reihe Fortress: ISBN 1-84176-428-0
Japanese Pacific Island Defenses 1941 - 45
Aus der Osprey/Publishing Reihe Men-at-Arms:
The Japanese Army 1931 - 45 (1) ISBN 1-84176-353-5 The Japanese Army 1931 - 45 (2) ISBN 1-84176-354-3
Die Verbundenheit zwischen Israel und den USA kann jedenfalls SO schlecht verglichen werden <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Vielleicht mehr mit Moskau - Havanna in besseren Zeiten.
Sternenschweif
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