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Geheime Gefängnisse: Menschenrechtler kritisieren die USA

Washington - Die USA unterhalten nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights First geheime Gefängnisse für Terrorverdächtige. Weltweit gibt es insgesamt mehr als zwei Dutzend spezielle Einrichtungen, teilte die Organisation am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mit. Mindestens die Hälfte dieser Gefängnisse würde in vollständiger Geheimhaltung operieren. Diese Zahl basiere auf eigenen Quellen und Medienberichten. Die Gefängnisse gebe es unter anderem im Irak, in Afghanistan, Pakistan, Jordanien sowie auf US-Kriegsschiffen.

"Außerhalb von Rechenschaft und Gesetz"

Die Haftanstalten lägen außerhalb der Reichweite von "angemessener Überwachung, Rechenschaft oder Gesetz", kritisierte Deborah Pearlstein von Human Rights First. Unangemessene Haftbedingungen und Misshandlungen seien daher "nicht nur wahrscheinlich, sondern unvermeidlich". Die Organisation listet 17 US-Gefängnisse auf, deren Existenz die US-Regierung öffentlich eingeräumt hat. Zudem zählt sie 13 "mutmaßliche" Haftanstalten auf, deren Existenz von Washington nicht bestätigt wurde, über die es jedoch Berichte aus zahlreichen Quellen gebe.

Rumsfeld lässt Iraker monatelang heimlich gefangen halten

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte am Donnerstag eingeräumt, dass die USA seit Oktober im Irak einen mutmaßlichen Terroristen unter strikter Geheimhaltung gefangenhalten. Das Internationale Kommitte vom Roten Kreuz (IKRK), das sich um das Wohlergehen von Gefangenen kümmert, sei nicht informiert worden, gab das Pentagon zu. Auch erhielt der Gefangene keine Identifikationsnummer. Beides steht im Widerspruch zu den Genfer Konventionen über die Behandlung von Kriegsgefangenen.

Rumsfeld gab an, er sei von CIA-Chef George Tenet schriftlich um diesen Schritt gebeten worden und sei der Bitte gefolgt. Die Gründe dafür könne er öffentlich nicht nennen. Es sei aber nicht darum gegangen, das IKRK von dem Gefangenen fern zuhalten. (ha/AFP/dpa)

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