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ARD: US-Sodaten folterten im Irak auch Kinder

Mainz - US-Soldaten haben einem Fernsehbericht zufolge in irakischen Gefängnissen auch Kinder und Jugendliche misshandelt. Das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" berichtet, dass im Gefängnis Abu Ghraib junge Irakerinnen von US-Soldaten bedrängt und geschlagen worden seien.

12-Jährige verprügelt

Verhörspezialisten hätten ein Mädchen in seiner Zelle bedrängt, zitiert das Magazin einen Unteroffizier des US-Militärgeheimdienstes. Die Militärpolizei sei erst eingeschritten, als die etwa 15-Jährige zum Teil entkleidet gewesen sei. Ein in Abu Ghraib inhaftierter Reporter des arabischen Nachrichtensenders El Dschasira berichtete, er habe gesehen, wie US-Soldaten ein zwölf Jahre altes Mädchen verprügelten.

Mit Wasser überschüttet und mit Schlamm beschmiert

Der US-Geheimdienst-Mitarbeiter schilderte einen weiteren Fall, in dem ein 16-jähriger Junge von Vernehmungsspezialisten mit Wasser überschüttet und durch die Kälte gefahren worden sei. Danach hätten sie ihr Opfer "mit Schlamm beschmiert" und ihn seinem ebenfalls inhaftierten Vater vorgeführt. Der Vater "weinte und versprach alles zu sagen, was er wusste", so der Unteroffizier.

UNICEF: Mindestens 107 Kinder in US-Gefängnissen

Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bestätigten dem ARD-Magazin die Inhaftierung von minderjährigen Irakern durch ausländisches Militär. In einem internen Bericht erwähnte die UN-Organisation eine neue, von den multinationalen Truppen in Bagdad errichtete Haftanstalt für Kinder. Der Zugang sei UNICEF bislang verweigert worden. Zwischen Januar und Mai seien in sechs verschiedenen Häftlingsorten 107 Kinder registriert worden, sagte ein IKRK-Sprecher in Genf. Die Zahl der gefangenen Kinder könne höher liegen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die US-Regierung laut ARD zu einer Stellungnahme auf. Washington müsse konkrete Gründe für die Gefangennahme von Kindern angeben und mitteilen, ob sie misshandelt worden seien, sagte die Generalsekretärin der deutschen Sektion, Barbara Lochbihler. Sie bezeichnete es in dem ARD-Beitrag als "skandalös", dass unabhängige Inspektionen in dieser Frage nicht erwünscht seien. (ha/AFP)

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Angesichts ständig neuer Nachrichten dieser Art bedauere ich persönlich es inzwischen immer weniger, wenn die Köpfe gefangengenommener GI's vor laufenden Kameras rollen.

Es sei im Nachsatz noch angemerkt, das die Amis sich bei der irakischen Übergangsregierung dafür stark gemacht haben, das im Irak die Todesstrafe offiziell wieder eingeführt wird. Scheint ja prächtig zu funktionieren, wie das jüngste Video eines hingerichteten US-Soldaten beweist.