Zwei neue traurige Meilensteine der Paranoia in einer degenerierten Nation:

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Botschafter erhält ersten biometrischen Reisepass

Der britische Botschafter in den Vereinigten Staaten, David Manning, hat als erster EU-Bürger einen Pass mit biometrischen Merkmalen erhalten, der ab Oktober 2006 für Reisen in die USA notwendig sein wird.

Damit beginnt eine dreimonatige Testphase, während der nur Diplomaten den Pass erhalten sollen, wie das britische Außenministerium am Montag mitteilte. Ab Januar 2006 soll demnach dann jeder Brite einen solchen Pass erhalten können.

In Deutschland soll ab 1. November der so genannte ePass ausgestellt werden. Er soll einen Chip enthalten, in dem zunächst nur ein digitales Foto mit den Gesichtsmerkmalen des Passinhabers gespeichert wird. Ab März 2007 sollen dann in neuen Pässen zusätzlich zwei Fingerabdrücke gespeichert werden.

Die USA haben die Einführung der biometrischen Pässe zur Bedingung dafür gemacht, dass die Staatsbürger der 27 Länder des "Visa Waiver Programms", darunter 15 EU-Staaten, weiterhin für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen in der Regel ohne Visum in die Vereinigten Staaten einreisen können. Ursprünglich wollten die USA die Ausgabe der biometrischen Pässe bereits ab Oktober 2004 in den Partnerländern erreichen; wegen der Probleme zahlreicher Länder wurde die Frist zunächst auf Oktober 2005, später um noch einmal ein Jahr verlängert.

© dpa


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Einreise in die USA bald nackt?

Flugpassagiere könnten bei der Einreise in die USA bald bis auf die nackte Haut durchleuchtet werden.

Die Sicherheitsbehörde TSA plant offenbar den großflächigen Einsatz neuer Röntgendetektoren, deren Strahlen die Kleidung durchdringen und verborgene Waffensichtbar machen - aber auch die exakten Umrisse des Körpers und von Körperteilen wie Genitalien und Brüste. Das berichtet das Reisemagazin "Geo Saison" in seiner neuen Ausgabe.

Die so genannten "Backscatters" werden bereits an zwölf US-Flughäfen, darunter Baltimore/Washington und San Francisco, sowie in London-Heathrow erprobt, bislang jedoch nur bei mutmaßlichen Drogenschmugglern. Die Geräte gelten als Durchbruch in der Röntgentechnik. Testpersonen empfanden das Scanning allerdings so, als wären sie in aller Öffentlichkeit entkleidet worden.

Protest kommt auch von Bürgerrechtsorganisationen, die die Technik als massiven Eingriff in die Privatsphäre kritisieren. Zu konkreten Plänen hat sich die TSA nach amerikanischen Medienberichten jedoch noch nicht geäußert. Für das Jahr 2006 sind aber umgerechnet 60 Millionen Euro für neue Detektoren beantragt, darunter auch für die umstrittenen "Backscatters".

© dpa


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