Die Kriegsgeilheit einiger Amerikaner ist anscheinend selbst nach Afghanistan und Irak noch nicht gestillt:

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Virtueller Pr�ventivschlag gegen Iran

In einem aktuellen Computerspiel kann der Spieler als US-Soldat in Iran einmarschieren. Von "echten Kriegsereignissen aus den Nachrichten" die "akkurat rekonstruiert" seien, schw�rmt der Hersteller, der eng mit dem Milit�r zusammenarbeitet.

US-Spezialkr�fte dringen in eine unterirdische Fabrik ein. Sie erschie�en Wachen und Wissenschaftler, befestigen dann Sprengstoff an Uranzentrifugen und sprengen die Einrichtung in die Luft.

"Angriff auf Iran" hei�t die aktuelle "Mission", die man f�r Kuma/War herunterladen kann, laut Selbstbeschreibung ein "kostenloses Online-Kriegsspiel, das topaktuelle Technologe nutzt, um echte Kriegsereignisse aus den Nachrichten akkurat zu rekonstruieren." Topaktuelle Nachrichten? Kuma War geht sogar noch ein St�ck weiter und pr�sentiert eine Art virtuellen Pr�ventivschlag gegen Iran.

Firmenchef Keith Halper sieht sein Unternehmen in einer Reihe mit "Sendern wie dem History Channel und Discovery", weil man "Schlagzeilen spekulativ lebendig werden" lasse. Er lobt sein Produkt daf�r, dass es dem Spieler erm�gliche, "die Nachrichten zu erleben - und vielleicht auch die Nachrichten, die erst noch kommen".

"Gefahr f�r unsere Weltsicherheit"

Nun unternimmt Irans Regierung derzeit zwar alles daf�r, sich international zu isolieren. Pr�sident Mahmud Ahmadinedschad forderte gar, Israel "von der Weltkarte zu tilgen". Die USA vermieden jedoch im Streit mit Iran zuletzt jedes S�belrasseln. US-Au�enamtssprecher Sean McCormack erkl�rte lediglich, er wolle Iran nur "ermuntern, sich in verantwortlicher Weise als Mitglied der internationalen Gemeinschaft zu verhalten".

Kein Grund, f�r Kuma-Chef Halper, auf die virtuelle Mobilmachung zu verzichten. Pikant am Kriegsspiel: Kuma hat beste Beziehungen zum US-Milit�r. Ehemalige Offiziere arbeiten dort als "Berater", auf der Webseite zum Spiel werden die "Missionen" - etwa die Jagd auf Saddams S�hne oder der Einmarsch in Falludscha, aber auch "Angriff auf Iran" - mit milit�rischen Satellitenbildern m�glichst realit�tsnah illustriert. Die Szenarien selbst basieren auf Informationen, die das Milit�r freigegeben hat. Das Unternehmen wirbt mit pr�ziser Wiedergabe von Waffensystemen, Truppenteilen und Kommandostrukturen. "Angriff auf Iran" sei ein Szenario das "unsere Experten f�r extrem plausibel halten", hei�t es auf der Unternehmensseite.

Kritik an der "Mission" kam vom US-Milit�r erwartungsgem�� nicht - daf�r aber aus dem Iran. Auf der Webseite persianpetition.com, auf der f�r unterschiedlichste Anliegen Unterschriften gesammelt werden, sprachen sich laut Reuters bislang �ber 5000 Unterzeichner daf�r aus, "Angriff auf Iran" sofort aus dem Netz zu nehmen: "Wir m�ssen die Amerikaner dazu bringen, zu begreifen, dass Iran nicht ist wie der Irak und Afghanistan, wo sie einfach getan haben, was sie wollten." Die staatlich kontrollierte iranische Tageszeitung "Kayhan" �tzte: "Die Amerikaner haben eine tief sitzende Sehnsucht nach einer Attacke gegen Iran, aber sie werden sich mit diesem Fantasie-Angriff zufrieden geben m�ssen."

Kritik am blutig-kriegsgewinnlerischen Gesch�ftsmodell von Kuma gab es schon �fter, manche Unternehmen weigern sich, Anzeigen der Firma zu schalten - so heftig wie diesmal fielen die Reaktionen aber noch nie aus. Kuma-Chef Halper gab sich erstaunt: "Diese Kontroverse �berrascht mich", sagte er Reuters. Er habe nicht erwartet, dass im Iran jemand etwas von der "Mission" mitbekommen werde.

Forumsteilnehmer beschimpfen "dreckige Mullahs"

Im Forum zum Szenario tobt unterdessen eine heftige Debatte, falsche oder echte Iraner verteidigen ihr Land, andere beschimpfen die Mullahs. Eine Sprecherin des Unternehmens begr��te die "Teilnehmer aus dem mittleren Osten", und erkl�rte dann ganz unverbl�mt, was man bei Kuma von der politischen Weltlage h�lt: "Ehrlich gesagt finden wir Irans Weigerung, mit der internationalen Gemeinschaft zu kooperieren, furchteinfl��end. Kann es jetzt noch eine nichtmilit�rische L�sung geben? Wir sind da nicht so sicher."

Noch deutlicher sagt es die "Missions"-Beschreibung auf der Unternehmensseite: "Da die Diplomatie offensichtlich nicht funktioniert und es unwahrscheinlich ist, dass Sanktionen implementiert werden, muss die L�sung durch milit�risches Handeln erreicht werden.

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