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USA verbieten UN-Gespräche mit Guantánamo-Häftlingen

Washington/New York (dpa) - Die Vereinten Nationen (UN) und die US-Regierung ringen weiter über einen geplanten Besuch einer UN-Delegation im umstrittenen US-Gefangenenlager Guantánamo. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bleibt dabei, dass die UN-Vertreter nicht mit den Inhaftierten sprechen dürfen.

Solche Kontakte würden nur den Vertretern des Internationalen Roten Kreuzes (IRK) gestattet, die seit Jahren Zugang zu den Gefangenen hätten, sagte Rumsfeld am Dienstag (Ortszeit) in Washington.

Die UN hatten den USA inakzeptable Auflagen für die geplante Inspektion des Gefangenenlagers Guantánamo vorgeworfen. Selbst China stelle für Besuche in seinen Gefängnissen keine solchen Bedingungen, sagte der UN-Sonderberichterstatter für Folter, Manfred Nowak, am Montag in New York. "Sie (die USA) sagen, sie hätten nichts zu verbergen. Warum wird es uns dann nicht erlaubt, mit den Gefangenen zu sprechen?" fragte er. Blieben die USA bei ihrer Haltung, habe der Besuch keinen Zweck.

Auf dem amerikanischen Stützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba halten die USA 520 Terrorverdächtige ohne Anklage oder Prozess gefangen. Dutzende der Gefangenen befinden sich im Hungerstreik. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International haben der Regierung in Washington vorgeworfen, gegen die Grundsätze des Rechtsstaats zu verstoßen.

© dpa

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