Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass England und Frankreich meines Wissens nach (belehrt mich eines besseren, wenn ich hier eine L�cke in der Erinnerung habe) der Sowjetunion keine Kriegserkl�rung machten, obwohl diese nach dem deutschen �berfall auf Polen nicht lange z�gerten und ebenfalls in Polen einmarschierten, um sich ihren Teil vom polnischen Kuchen zu sichern. Genaugenommen w�ren sie nach ihren Beistandsverpflichtungen mit Polen dazu verpflichtet gewesen, und immerhin haben sie ja Deutschland auch den Krieg erkl�rt (wenn zu diesem Zeitpunkt auch nur mehr als halbherzig gef�hrt - die Franzosen nannten den Kampf an der damaligen "Westfront" den "drolligen Krieg" und wollten damit zum Ausdruck bringen, dass niemand die ohnehin schwachen Kampfhandlungen so richtig ernst nahm - was nicht dar�ber hinwegt�uschen darf, das auch damals schon bei eben jenen Kampfhandlungen scharf geschossen wurde und Soldaten ihr Leben verloren, was sicher alles andere als "drollig" ist.)

Tats�chlich hat zumindest England bereits ziemlich zeitig recht intensiv gek�mpft, auch, als niemand einen Groschen f�r die Sowjetunion gegeben h�tte und die Deutschen noch den Anschein erweckten, sie w�rden gleich bis zum Ural durchrennen. Aber au�er Luftangriffen war f�r England nicht viel zu machen, und slebst hier fehlte es an allen Ecken und Enden. 1940 ging es f�r die Engl�nder eben wirklich um's nackte �berleben, und sie konnten froh sein, gen�gend St�rke aufzubringen, um f�r den Fall einer deutschen Invasion ein blutiges Massaker zu garantieren.

Die gr��te Angst Englands d�rfte es aber gewesen sein, dass sich Deutschland und Sowjetunion miteinander verb�nden. Die damalige deutsche �berlegene Technologie gepaart mit dem schier unersch�pflichen Materialvorrat der Sowjets - eine solche Woge w�re nicht aufzuhalten gewesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Churchill mit seiner alles anderen als sauberen Weste (aus meiner Sicht nichts anderes als ein �bler Kriegsverbrecher) erleichtert aufgeatmet hat, als sich die Situation zwischen Deutschland und der Sowjetunion zugespitzt hat.

Wie auch immer: England hatte f�r ein massives Eingreifen zu dem Zeitpunkt nicht die Mittel. In Afrika stand es alles andere als gut, Griechenland und Kreta waren verloren, die reserven fast aufgebraucht... was h�tte England schon gro� unternehmen k�nnen?

Anders USA: Die h�tten sich vermutlich sehr gerne eingemischt, hatten aber (noch) keinen triftigen Grund. Deutschland verhielt sich der USA gegen�ber neutral - so verr�ckt war nichtmal der Gr�FaZ, diesen schlafenden Riese zu wecken. Immerhin taten England und USA alles, um mit ziemlich unlauteren Mitteln einen Kriegseintritt zu provozieren. Es gen�gte ja, wenn Deutschland ein amerikanisches Schiff mit amerikanischen Passagieren angriff. Also sorgte vor allem Churchill daf�r, dass amerikanische Passagierdampfer illegal Waffen transportierten und lotste sie vor deutsche Torpedorohre. nat�rlich nicht, ohne vorher geschickt "anzudeuten", dass das Schiff Waffen f�r England transportierte. Und ohne mit der Wimper zu zucken, wohl wissend, dass die deutschen U-Boot-Kapit�ne einem solch fetten Brocken nicht widerstehen konnten, opferten USA und England skrupellos unschuldige Zivilisten, um einen Grund f�r Amerikas Kriegseintritt zu haben.

p.s.: Bitte nicht missverstehen: ich will keineswegs deutsche Kriegstaten besch�nigen oder gar rechtfertigen ("Sie konnten ja gar nicht anders"). Aber in einem Krieg beh�lt mMn kein Beteiligter eine saubere Weste, wie "edel" auch seine Absicht sein mag. "Das Gute gegen das B�se", "gerechter Zorn gegen den Abschaum der Menschheit" - das alles sind nichts als leere Phrasen, sp�testens dann, wenn sich hinter dem Gesicht des "guten" lange, h�ssliche Fangz�hne entbl��en.

Last edited by buad; 01/03/07 07:37 AM.