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Okay, das war jetzt polemisch, aber ich empfinde wissenschaftliche Studien oft als zu "verzagt". Das liegt zwar in der Natur der Arbeit und der wissenschaftlichen Vorgehensweise, aber ich finde Studien, die sich zu keinerlei Aussagen "durchringen" k�nnen, als nicht unbedingt "effektiv".


Das ist oft keine frage des Wollens oder "durchringens". Wenn die Pr�fung der gesammelten Daten gezeigt hat, dass eine klare Aussage nicht m�glich ist, weil die Daten sich einander widersprechen, nicht reproduzierbar sind oder schlichtweg zu wenig Informationen enthalten, dann *darf* sich ein seri�ser Wissenschaftler �berhaupt nicht dazu verleiten lassen, irgendeine Aussage zu treffen au�er "Zu wenig Daten."

Ein "aus den Daten ist zwar nichts zu entnehmen, aber ich sch�tze mal, dass es sich soundso verh�lt" hat kein wissenschaftliches Niveau. Auch, wenn ein "ich kann derzeit keine Aussage treffen" nicht befriedigend ist und in der Regel nicht den Erwartungen entsprechen wird, ist es unter Umst�nden die einzig "richtige" (besser: angemessene) Antwort!

Deswegen hinkt auch der Vergleich:

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Das ist so, als ob ich nach einer halben Stunde Bedenkzeit sage "ich kann mich nicht entscheiden".


da ein Wissenschaftler ja nicht in dem Sinne "entscheidet" (wie etwa ein Politiker), sondern vielmehr *interpretiert*.

Ob die Interpretation dann nat�rlich auch den Tatsachen entspricht, ist etwas ganz anderes. Normalerweise sollte sie aber die einzig richtige nach derzeitigem Erkenntnis-/Wissenstand sein - ist grunds�tlich auch eine andere plausible Interpretation der Daten m�glich, so sind entweder die Daten Mist oder man bewegt sich an oder sogar jenseits der Grenzen unseres Erkenntnisstandes (woraus sich im besten Falle neue Erkenntnisse ergeben k�nnen).