Liebster Ddraiggy,
vielleicht kann ja diese ausgewogene (und durchaus nicht von Selbstironie freie) Einführung diesen Mißstand wieder beheben - den, daß Ralf damit so unglücklich in Deine "Vorurteilsbarriere" gelaufen ist:
[color:"orange"]"... Nun gibt es keinen Mangel an deutschsprachigen Blogs über
die USA. Aber sie sind irgendwie alle damit beschäftigt, das
Land entweder als des Satans neue Heimat zu verdammen
oder es als das neue Paradies zu vergöttern. Ein Blog, in
dem einfach beschrieben wird, wie die Dinge funktionieren -
was eine Nationalgarde ist, wie man Sheriff wird, was Root
Beer ist - scheint es nicht zu geben.
Und genau diese Lücke soll dieses Blog schließen: "USA
Erklärt" will in leicht lesbarer Form Hintergrundwissen über
die USA anbieten. Aufhänger ist dabei meist ein aktuelles
Ereignis, an dem ein Grundprinzip erklärt werden kann. Die
Einträge gehen damit vom Speziellen zum Allgemeinen und
geben dabei idealerweise Wissen weiter, das jeder - ob
rabiater Ami-Hasser oder eingefleischter Apple-Pie-Fan -
nützlich finden kann.
Neutralität und Objektivität - oder auch nur Fairness - sind
Ideale, die natürlich nie erreicht werden. Als Hilfestellung
gibt es hier zwei Regeln:
Regel 1: Dieses Blog ist kein Meinungsblog. In den
Einträgen sollte sich keine Meinung finden, also
insbesondere nicht meine, auch wenn ich natürlich Recht
hätte (räusper). Es kann sein, dass ich andere Dinge hier
fallen lasse, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun
haben - dass ich nicht gerne Fisch esse, weil sie ihr eigenes
Pippi trinken, zum Beispiel. Aber zu den USA selbst bleibt es
faktisch, oder auf jeden Fall so faktisch wie nur irgendwie
möglich. ..."[/color]
Alles in allem scheint sich´s beim Autoren eher um einen Vertreter der Gattung
Homo Sapiens Rationalis zu handeln.
Da das aber natürlich nicht sein kann, hier auch nochmal die Referenz auf die sich Ralf mit seiner Äußerung bzgl.
"Buffy" bezieht:
Ausgewählte kulturelle Notizen zu "Once More With A Feeling"Aber halt - nimmt da etwa jemand sowas triviales wie eine Teenie-Fernsehserie einigermaßen sprachlich gewandt und kundig auseinander so daß sogar der eine oder andere in der Originalsprache halbwegs bewanderte noch so manchen lehrreichen Wissensfetzen davontragen kann? Und tritt dabei nicht deutlich die Erörterung mangelhafter Übersetzungen/Synchronisationen von Werken aus andere Sprachräumen zu Tage, wie wir sie schließlich auch des öfteren diskutiert haben?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Sowas aber auch! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" />
[color:"orange"]"... Der Titel von Spikes Lied
"Rest in Peace" kommt von der
gleichlautenden Grabinschrift, die als RIP abgekürzt wird,
praktischerweise wie das lateinische
requiescat in pace. Die
Textzeile
"I can lay my body down / But I can’t find my
sweet release" ist (insbesondere) eine Anspielung auf ein
Kindergebet:
Now I lay me down to sleep,
I pray the Lord my soul to keep
If I should die before I wake
I pray the Lord my soul to take
(
Keep wird hier im Sinne von
keep safe, also "beschützen",
"bewahren", "behüten" benutzt - in der englischen Version
von Genesis 4:9 sagt Kain
"Am I my brother’s keeper?"). Viele
Leser werden die Zeilen von Metallicas "Enter Sandman"
kennen.
Das Lied hilft übrigens, aus einem der berüchtigtsten
Folterkeller der englischen Sprache zu entkommen: Dem
Unterschied zwischen
to lie (liegen) and
to lay (etwas
hinlegen). Bekanntlich ist das Problem (auch für
Angelsachsen), dass sich die Formen überschneiden:
lie, lay,
lain und
lay, laid, laid. Sonst ist Musik nicht hilfreich, weil Eric
Clapton und Bob Dylan "Lay Down Sally" und "Lay, Lady,
Lay" singen: Streng genommen müsste es in beiden Fällen
lie heißen. Aber das würde sich auf Deutsch gesagt scheiße
anhören und Clapton und Dylan wissen, wann Lyrik über
Grammatik stehen muss.
Wer nicht damit durchkommt:
To lay ist transitiv, braucht also
einen Gegenstand, der hingelegt wird. Spike singt hier
korrekt
I can lay my body down. Richtig wäre auch
I can lie
down (ohne Objekt), aber das ist weniger poetisch. Wer
Vorbehalte gegen untote Serienmörder hat, kann sich
stattdessen die Zeilen
"I wish I could lay your arms down /
And let you rest at last" von Giles in dem Lied "Standing"
merken. Selbst Muttersprachler benutzen aber oft Tabellen.
(Warum überhaupt die Mühe? In jeder Sprache gibt es
gewisse Dinge, die als Zeichen für eine gute Bildung gelten,
ob zu Recht oder nicht. Im Deutschen gehört dazu der
korrekte Gebrauch vom [Ed.: durchgestrichen!] des Genitivs. Wer als Ausländer
layund
lie richtig benutzt, schindet Eindruck.) ..."[/color]
Der Mensch beherrscht jedenfalls ganz klar sein Popvokabular. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Und ich fand seine Ausführungen einigermaßen anregend und erhellend. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Gruß,
Ragon, Magister Linguarum