Überraschungen bei der BAFTA-Verleihung, der britischen Entsprechung zu den OSCARs:
Zwar wurde "Die Rückkehr des Königs" erwartungsgemäß als Bester Film ausgezeichnet, doch der Regiepreis ging völlig überraschend an den Australier Peter Weir für "Master and Commander".
Auch nicht wirklich zu erwarten, dafür aber sehr erfreulich, die Wahl der besten Hauptdarsteller:
Die Jury ehrte Bill Murray und Scarlett Johansson für ihre herausragenden Leistungen in Sofia Coppolas "Lost in Translation". Na, das sollte die gute Scarlett doch ein wenig über ihre Ausbootung bei den OSCAR-Nominierungen hinwegtrösten. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Und Bill Murrays OSCAR-Chancen gegenüber dem leichten Favoriten Sean Penn dürften nun auch wieder besser sein.
Die weiteren Gewinner:
Bill Nighy als bester Nebendarsteller für "Tatsächlich ... Liebe" (ein unerwarteter Sieger, für den ich mich aber durchaus freue).
Renée Zellweger als beste Nebendarstellerin für "Unterwegs nach Cold Moutain" (zementiert ihre Favoritenrolle bei den OSCARs).
Originaldrehbuch: "The Station Agent" (sehr überraschender Sieg über "Lost in Translation").
Adaptiertes Drehbuch: "Die Rückkehr des Königs".
Bester Britischer Film: "Touching the Void".
Musik: Gabriel Yared für "Unterwegs nach Cold Mountain".
Kamera: Andrew Lesnie, "Die Rückkehr des Königs" (hochverdient!).
Produktionsdesign: "Master and Commander".
Schnitt: "Lost in Translation".
Kostüme: "Master and Commander".
Ton: "Master and Commander".
Visuelle Effekte: "Die Rückkehr des Königs".
Makeup: "Fluch der Karibik".
Fremdsprachiger Film: "In this World" von Michael Winterbottom.

Insgesamt also quasi ein Unentschieden zwischen "Die Rückkehr des Königs" und "Master and Commander". Beide mit vier Siegen, der eine bester Film, der andere beste Regie.
Angesichts der 10 OSCAR-Nominierungen steigen damit die Chancen des Langzeit-Außenseiters "Master and Commander", tatsächlich einige OSCARs abzusahnen.
Bemerkenswert auch, daß "Mystic River" hier trotz der favorisierten Sean Penn und Tim Robbins vollkommen leer ausging.

Insgesamt kann ich mit den verliehenen Preisen aber sehr gut leben, wenngleich ich Peter Jackson als Regisseur und Sofia Coppola als Drehbuchautorin definitiv bevorzugen würde. Obwohl ich grundsätzlich Weir-Fan bin ("Club der toten Dichter" ist einer meiner alltime-favourites).

In zwei Wochen findet dann die OSCAR-Verleihung statt.

Last edited by Ralf; 15/02/04 10:19 PM.