So langsam beginnt wieder das "Race to the OSCARs" - die ersten Preisverleihungen der neuen Saison stehen vor der Tür und die Bewerbungen für den OSCAR für den besten nicht-englischsprachigen Film sind abgeschlossen.
Natürlich sind die allermeisten dieser Filme hierzulande (noch) völlig unbekannt, deshalb werde ich auch keinen Link zur vollständigen Liste posten, sondern nur ein paar der aus heutiger Sicht stärksten Konkurrenten des deutschen Beitrags "Der Untergang" erwähnen:
An allererster Stelle steht da wohl der chinesische Beitrag "House of flying daggers" von Zhang Yimou. Ein weiteres Martial-Arts-Epos im Stil von "Tiger & Dragon", mit illustrer Besetzung (Zhang Ziyi, Andy Lau) und erstklassigen Kritiken gewappnet.
Dann hätten wir noch den belgischen Film "The Alzheimer Case", eine Komödie, die auch auf dem Fantasy-Filmfest mit Erfolg lief. Dennoch wohl eher chancenlos (Komödien haben bei den OSCARs traditionell nicht viel zu lachen).
Aus Dänemark kommt "The Five Obstructions" von Lars von Trier und Jörgen Leth. Von Trier ist immer ein Kandidat für Auszeichnungen ...
Ein Geheimtip könnte der französische Beitrag "Die Kinder des Monsieur Mathieu" sein, der auch hierzulande schon erfolgreich lief und vom schweizer OSCAR-Veteran Arthur Cohn produziert wurde.
Vermutlich nur mit Außenseiterchancen, obwohl eine geniale schwarze Komödie und in Cannes mit einem Zuschauerpreis geehrt: "Kontroll" von Nimród Antal aus Ungarn - eine Kritik von mir ist im "Kino"-Topic zu finden (lief auch auf dem Fantasy-Filmfest).
Nie zu unterschätzen sind auch die Beiträge aus Japan und Südkorea. Für Südkorea geht diesmal das hochgelobte Kriegsdrama (das Genre ist immer preisverdächtig) "Tae Guk Gi" von Kang Je-Gyu an den Start, für Japan das Drama "Nobody knows" von Hirokazu Koreeda.
Mexikanischer Beitrag ist das Drama "Innocent voices" des auch in Hollywood erfolgreichen Regisseurs Luis Mandoki ("Message in a bottle", "Angel Eyes", "When a man loves a woman").
Ein Riesen-Überraschungserfolg in Rußland war der apokalypische Fantasyfilm "Night Watch", der demnächst auch in Deutschland in die Kinos kommen wird. Erfolgsaussichten dürften dennoch gering sein, aber ich persönlich freue mich sehr auf diesen Film.
Für Spanien geht Alejandro Amenabar ("The Others", "Open your eyes", die Vorlage für "Vanilla Sky" mit Tom Cruise) mit "The sea inside" an den Start, sicherlich ein Film, den man im OSCAR-Rennen nicht unterschätzen darf - immerhin konnte er sogar Pedro Almodovar in der nationalen Ausscheidung aus dem Rennen werfen!

Das sind also die momentan erfolgversprechendsten Anwärter auf den Auslands-OSCAR 2005 - wird ein verdammt hartes Stück Arbeit für "Der Untergang", überhaupt nominiert zu werden. Ein asiatischer Beitrag wird bestimmt nominiert werden (mindestens), wobei ich mir vorstellen könnte, daß der südkoreanische Beitrag den chinesischen diesmal eliminierten könnte. Spanien hat auch gute Chancen, ich hoffe auf den ungarischen Beitrag "Kontroll" und dann bliebe für den 5. Platz Dänemark, Frankreich oder ein Außenseiter.