USA - Erziehungsversuche aus Hollywood[/b]

[b]Im Kino-Kampf der liberalen Filmemacher bleibt die Eleganz auf der
Strecke.
Susan Vahabzadeh

Das Kino reagiert mit Verzögerung, was die Filmemacher bewegt, sieht
man grundsätzlich mit einer Zeitverschiebung von etwa zwei Jahren –
so lange brauchen sie nun mal, um einen Film zu machen. Was man im
Moment sieht, ist also Hollywood auf dem Weg in eine zweite Amtszeit
von George Bush, die selbstquälerischen Fragen, ob die liberale
Unterhaltungsindustrie vielleicht den Kontakt verloren hat zur
frömmelnden Landbevölkerung. Die gespaltene Nation wird langsam auf
der Leinwand sichtbar: Nachgeben kommt erst mal nicht in Frage,
vorerst wird versucht, im Kino Nachhilfeunterricht zu erteilen. Fein, wenn
sich die Liberalen in Hollywood nicht ins Bockshorn jagen lassen von den
Konservativen aus Washington. Unter ästhetischen Gesichtspunkten ist
die Reaktion auf den Rechtsruck aber kaum auszuhalten – wer
verzweifelt kämpft für die Erhaltung seiner Grundwerte, verliert dabei
manchmal jeden Sinn für Eleganz.
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