ELGI:

Mir ging es dabei auch nicht darum, wie erfolgreich dieser "Aufruf" nach Spezialisten aus dem Ausland war, oder wie erfolgreich die hier in Berufe eingestiegen sind, sondern lediglich um die Absurdit�t der ganzen Aktion angesichts der Arbeitslosenzahlen.


Quote
Aber pers�nlich kann ich es nicht nachvollziehen, warum sich ein ausreichend gesunder Arbeitsloser weigern w�rde, eine Arbeit zu machen, die ihm angeboten wird. Oder gibt es neuerdings ein Grundrecht auf Arbeit nach Wunsch und durch den Staat organisiert?


Da musst Du mal etwas weiter denken:

Jemand erlernt einen gutbezahlten Beruf. Er erwirbt jahrelange Berufserfahrung und investiert auch viel seiner pers�nlichen Mittel um in diesem Beruf erfolgreich zu bleiben. Sprich: Er wendet sehr viel Zeit und Geld f�r Fortbildungen, Seminare, Schulungen etc. auf.

Nun wird dieser Mensch aufgrund einer wirtschaftlichen Flaute f�r eine gewisse Zeit arbeitslos. Nach den neuesten Pl�nen kann er selbst mit seiner hohen Qualifikation irgendwo auf die Strasse gestellt werden um den M�ll wegzufegen. Fr�her war dies aus guten Gr�nden nicht m�glich:

Nehmen wir mal an, die wirtschaftliche Lage bessert sich dann wieder und dieser Mensch versucht in seinen alten Beruf zur�ckzukehren. Beim Vorstellungsgespr�ch heisst es dann:

"Hmmm. Was haben sie denn so das letzte Jahr gemacht ? Ach, sie waren bei der M�llabfuhr ? Wie interessant, ich w�rde sagen wir melden uns mal falls wir was f�r sie haben......"

Ich denke, Du verstehst....

Bisher galt, das man keine Jobs weit unter seiner Qualifikation oder seinem bisherigen Gehalt annehmen musste. Denn man baut sich ja auch einen gewissen Lebensstandart entsprechend seiner T�tigkeit auf, gr�ndet eine Familie, etc. Die alte Regelung sollte einen extremen sozialen Absturz mit der Folge hoher Verschuldungen etc. vermeiden.

Ein Hilfsarbeiter mit 900,- EUR netto im Monat wird nicht auf die Idee kommen ein Haus zu bauen und monatliche Hypotheken von 600,- EUR abzutragen oder seine beiden Kinder auf eine Privatschule zu schicken, die weitere 400,- EUR im Monat kostet, oder ihnen ein Studium zu finanzieren. Ein Aussendienst-Sachbearbeiter, der bislang sagen wir mal 2500,- EUR netto im Monat verdiente, hat aber genau das getan. Wenn der nun pl�tzlich gezwungen werden kann einen Billiglohn-Job anzunehmen, sind die Konsequenzen wohl absehbar........