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Seit wann ist unsere Kriegslocke eigentlich ein Gr�ner ? War das schon immer so und ich habs bislang �bersehen ?

Alterssehschw�che, w�rde ich sagen. Das Gr�n steht f�r Moderator und es befindet sich da schon seeehr lange.


Wenn sie so �berlegen sind, warum sind sie dann so tot?
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P�h. Dann will ich meinen Namen aber in Silber...... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


#26096 06/08/03 06:00 PM
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Also wenn�s nicht so ernsthaft traurig w�r� und man immer mehr bef�rchten m��te, da� einen so was mal selbst treffen k�nnte, dann m��te man sich eigentlich vor Lachen sch�tteln und Grimassen ziehen - so abgrundtief l�cherlich und geistlos ist diese "kr�ftig auf die Kacke hauen"-Haltung die dahinter zum Ausdruck kommt:

"Erwerbsf�higen ist jede Arbeit zumutbar"

Ach kommt, la�t uns doch gleich richtige "Presskommandos" durch die Stra�en schicken, wie weiland die K�niglich Britische Kriegsmarine, als sie gegen Napoleon wieder mobilmachen mu�ten! Dann klappt�s auch mit den Arbeitslosenzahlen - nich�?!
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" />


Ragon, bar jeder Magie

#26097 07/08/03 01:55 AM
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Ich wollte mich dar�ber eigentlich �berhaupt nicht mehr aufregen, Ragon......

Das Ganze ist ein so offensichtliches Eingest�ndnis der totalen Inkompetenz und eine so offenkundige Suche nach einem S�ndenbock f�r die eigene Misswirtschaft, das es eigentlich auch der D�mmste merken m�sste - dachte ich.......

Wie aber die aktuellen Umfrageergebnisse gezeigt haben, ist die Verbl�dung in unserem Volke schon fast so weit fortgeschritten wie bei den Amis. "Jawoll," heisst es da n�mlich - "ab ins Arbeitslager mit dem ganzen faulen Gesindel !".

Da spielt es eigentlich auch schon fast keine Rolle mehr, das sich das leuchtende Rot der ehemals sozialen Demokraten inzwischen zu einem Kackbraun verf�rbt hat, das selbst von der Union oder dem bekennenden rechten Lager kaum noch zu toppen ist ( obwohl sich ein etwas weiter oben genannter Herr Mi�felder da ja alle M�he gibt ). Die Gr�nen haben sich schon viel fr�her disqualifiziert, weil sie von einer ehemals engagierten Partei zu einem H�ufchen machtgeiler Speichellecker verkommen sind, das es teilweise schlimmer treibt als die einst so verachteten Etablierten.

Da es nun schon soweit ist, das selbst qualifizierte Spezialisten, die zigtausende von Euros privat in Fort- und Weiterbildung investiert haben, zuk�nftig an jede Autobahnbaustelle geschickt werden k�nnen um f�r 5,- EUR die Stunde Kies zu schippen ( und man sie bei Verweigerung nun ganz bequem unter die Br�cke oder auf die Parkbank schicken kann ), habe ich langsam damit begonnen meine Koffer zu packen. Ich will nicht so lange warten, bis die Herren Schr�der, Stoiber und Co. ( oder Nachfolgende ) sich noch ein albernes B�rtchen wachsen lassen oder mit "Mein F�hrer" angesprochen werden m�chten.

Wirklich Sorgen machen muss man sich als Arbeitsloser im Grunde trotz allem aber eigentlich nicht. Denn nicht mal die angedrohten unqualifizierten Billig-Jobs gibt es.

Jeder der noch Arbeit hat, darf sich auf die angek�ndigte Steuer-Reform "freuen", bei der jetzt schon fest steht, das alles was ihm in die eine Tasche gesteckt wird, doppelt und dreifach durch die Gesundheitsreform und andere Nettigkeiten aus der anderen Tasche wieder herausgeholt wird.

Die Arbeitslosen werden sich mit Schwarzarbeit �ber Wasser halten oder der Kriminalit�t zuwandern um nicht in der Gosse zu landen. Und das kann man ihnen nicht mal ver�beln. Mir pers�nlich ist es schon lange scheissegal ob mein Lohn noch beim Finanzamt landet oder nicht. Ebenso, wie meinen Arbeitgebern. Und da ich mit Rente in 30 Jahren sowieso nicht mehr zu rechnen brauche, zahle ich mein Schwarzgeld lieber in meine private Vorsorge ein.

Gegen die seit geraumer Zeit antretenden Politspitzen der etablierten Parteien war selbst ein Herr Sch�nhuber noch ein liberaler und kompetenter Demokrat. Aber wie heisst es so sch�n ? "Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient hat"............


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Ich weiss gar nicht was Du hast. Das ist doch ein genialer Schachzug! Zuerst werden Renten- und Krankenversicherung privatisiert und dann muss man die daf�r zur�ckgelegten Gelder im Falle der Arbeitslosigkeit erstmal verbrauchen - was ja nichts anderes ist, als die Privatisierung der Arbeitslosenversicherung.

Und die Masse br�llt "jawoll!" und "richtig so!". Das hat der Gerd wieder mal ganz geschickt eingef�delt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />


... und im �brigen bin ich der Meinung, das Benjamin Lauth in die deutsche Start-Elf geh�rt.
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Es geht diesem Lande wirtschaftlich mies und immer mieser, die Zahl der Arbeitslosen steigt im selben Ma�e wie die Abgaben, die Konjunkturkurve schrumpft im selben Ma�e wie der Inhalt des pers�nlichen Geldbeutels. Und die Regierenden nutzen die Angst der Masse vor der eigenen Zukunft, nutzen ihre Panik und Sorge um das eigene Hab und Gut. Sie haben die Schuldigen schnell ausgemacht: Arbeitslose, Kranke und alte Menschen sind die Sozialschmarotzer die allen unn�tz auf der Tasche liegen. Haben wir die erstmal entsorgt, wird's uns wieder besser gehen.

Im Grunde v�llig logisch, das nun mit dieser Art "Politik" versucht wird, Stimmung zu machen und den eigenen Machterhalt zu zementieren. Schliesslich hat das so �hnlich ja schon einmal ganz hervorragend funktioniert ( vergl. deutsche Geschichte 1933 - 45 ).


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Hamburg:

In der SPD bahnt sich eine neue Programmdebatte an. SPD-Generalsekret�r Olaf Scholz verlangte im Hamburger Magazin "Stern" von seiner Partei eine Abkehr von ihrem bisherigen Gerechtigkeits-Begriff. "Die soziale Verteilungsgerechtigkeit ist weit vorangekommen. Im 21. Jahrhundert m�ssen wir die Blickrichtung wechseln", sagte Scholz dem "Stern". Als "Partei der blo�en Zuwachsverteilung" habe die SPD "keine Chance".

"Besser schlecht bezahlte Arbeit, als keine"

Scholz sprach sich daf�r aus, die SPD solle ihr bisheriges Ziel des "demokratischen Sozialismus" aufgeben: "Ich glaube, dass der Begriff f�r die Zukunft nur eine geringe Aussagequalit�t hat."(sa/dpa/AFP)

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Ist der Ruf erst ruiniert, dann treibt man's v�llig ungeniert - was, Herr Scholz ?


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Also ich h�tts ja nicht f�r m�glich gehalten. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> Aber Ddraigfyre, ich stimme dir voll und ganz zu. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> (zumindest was dieses Thema anbelangt)

*das ich das noch erleben darf.....* <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

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Tja, der Trend geht bei allen gro�en Parteien zu mehr "Eigenverantwortung".
Die Entwicklung zur 2-Klassen-Gesellschaft ist damit in vollem Gange. Wenn in naher Zukunft bestenfalls noch die Gerippe unserer Sozial-, Renten- und Gesundheitssysteme existieren, die Staatsfinanzen entg�ltig ruiniert sind und das Kapital in einer globalisierten Welt nur noch in Indien und China qualifizierte Arbeitspl�tze schafft, dann wird die gro�e Mehrheit der Bundesb�rger t�glich und ganz eigenverantwortlich um ihre Existenz k�mpfen m�ssen. Es gibt halt per se keinen Anspruch auf Wohlstand und Demokratie. Der Niedergang von Gesellschaften und Kulturen ist in der Menschheitsgeschichte ja ein wiederholt zu beobachtendes Ph�nomen - nur irgendwie ungem�tlich und wenig erheiternd, wenn das pers�nliche Schicksal davon ber�hrt zu sein scheint.

Diese Betonung von Eigenverantwortung erzeugt z.B. in jedem Arbeitslosen das Gef�hl als Person versagt zu haben, nicht gut genug zu sein etc., dies wirkt u.a. sehr erfolgreich einer Solidarisierung der Arbeitslosen entgegen. Auf diesem Wege verkraftet unsere Gesellschaft noch viel mehr von ihnen, ohne wirklich in Frage gestellt zu werden. Ebenso interessant ist der gr��z�gige Umgang mit dem "Humankapital" unserer Gesellschaft: Akademiker im Ernteeinsatz (oder sollte es dann eher Ackerdemiker hei�en? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />)...


Sterben geht immer - mal schauen was vorher geht
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Ich vermute zudem, das da irgendwas gr�ndlich missverstanden wurde, mit der "multikulturellen Gesellschaft".

Wenn diese "multikulturelle Gesellschaft" bedeutet, das 20.000 IT-Spezialisten aus Indien ins Land geholt werden, w�hrend anschliessend eigenes Potential nicht ausgebildet wird oder zum Ernteeinsatz auf den Acker muss, dann l�uft da doch wohl einiges absolut daneben.

Im �brigen wird sich das mit dem Ernteeinsatz auf dem Acker auch bald von selbst erledigt haben, da bei prognostiziertem Klimawechsel und der damit verbundenen Dauer-D�rre die Ernten sowieso g�nzlich wegfallen.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

So. Verpissen wir uns also alle nach Indien und machen dort Karriere. Da scheint sowas ja noch m�glich zu sein......


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Genau und dann kann man ja mit ner Greencard zur�ck kommen und hier nen tollen Posten beziehen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> Aber nur wenn man dann Inder ist. Alles andere gild nicht.

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Ich vermute zudem, das da irgendwas gr�ndlich missverstanden wurde, mit der "multikulturellen Gesellschaft".

Wenn diese "multikulturelle Gesellschaft" bedeutet, das 20.000 IT-Spezialisten aus Indien ins Land geholt werden, w�hrend anschliessend eigenes Potential nicht ausgebildet wird oder zum Ernteeinsatz auf den Acker muss, dann l�uft da doch wohl einiges absolut daneben.


http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/erfolggeld/artikel/41/14027/

Nach schleppendem Start kamen aber doch viele Antr�ge. Das Ziel war es, 20.000 Computerexperten anzulocken. Es sind immerhin fast 15.000 geworden, rund ein Viertel aus Indien, die anderen aus den osteurop�ischen Staaten und vom Balkan.

Eine Studie des Instituts f�r Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das zur Bundesanstalt f�r Arbeit geh�rt, wies darauf hin, dass viele der angelockten Fachleute l�ngst arbeitslos seien. Im Raum M�nchen hat nach den Zahlen der Studie jeder siebte Greencard-Besitzer seinen Job verloren, dies sei aber �nur die Untergrenze�. Wie hoch die Quote bundesweit ist, erfasst keine Statistik.

etc...

Und dann noch ein Wort zum "Ernteeinsatz": W�re ich arbeitsloser Akademiker, w�rde ich die Arbeit auf dem Feld der Arbeitslosigkeit und der - oft vergeblichen - Hoffnung auf einen tollen Arbeitsplatz vorziehen. Aber das ist meine pers�nliche Meinung und soll keineswegs alle Arbeitslose diskreditieren. Aber pers�nlich kann ich es nicht nachvollziehen, warum sich ein ausreichend gesunder Arbeitsloser weigern w�rde, eine Arbeit zu machen, die ihm angeboten wird. Oder gibt es neuerdings ein Grundrecht auf Arbeit nach Wunsch und durch den Staat organisiert?


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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ELGI:

Mir ging es dabei auch nicht darum, wie erfolgreich dieser "Aufruf" nach Spezialisten aus dem Ausland war, oder wie erfolgreich die hier in Berufe eingestiegen sind, sondern lediglich um die Absurdit�t der ganzen Aktion angesichts der Arbeitslosenzahlen.


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Aber pers�nlich kann ich es nicht nachvollziehen, warum sich ein ausreichend gesunder Arbeitsloser weigern w�rde, eine Arbeit zu machen, die ihm angeboten wird. Oder gibt es neuerdings ein Grundrecht auf Arbeit nach Wunsch und durch den Staat organisiert?


Da musst Du mal etwas weiter denken:

Jemand erlernt einen gutbezahlten Beruf. Er erwirbt jahrelange Berufserfahrung und investiert auch viel seiner pers�nlichen Mittel um in diesem Beruf erfolgreich zu bleiben. Sprich: Er wendet sehr viel Zeit und Geld f�r Fortbildungen, Seminare, Schulungen etc. auf.

Nun wird dieser Mensch aufgrund einer wirtschaftlichen Flaute f�r eine gewisse Zeit arbeitslos. Nach den neuesten Pl�nen kann er selbst mit seiner hohen Qualifikation irgendwo auf die Strasse gestellt werden um den M�ll wegzufegen. Fr�her war dies aus guten Gr�nden nicht m�glich:

Nehmen wir mal an, die wirtschaftliche Lage bessert sich dann wieder und dieser Mensch versucht in seinen alten Beruf zur�ckzukehren. Beim Vorstellungsgespr�ch heisst es dann:

"Hmmm. Was haben sie denn so das letzte Jahr gemacht ? Ach, sie waren bei der M�llabfuhr ? Wie interessant, ich w�rde sagen wir melden uns mal falls wir was f�r sie haben......"

Ich denke, Du verstehst....

Bisher galt, das man keine Jobs weit unter seiner Qualifikation oder seinem bisherigen Gehalt annehmen musste. Denn man baut sich ja auch einen gewissen Lebensstandart entsprechend seiner T�tigkeit auf, gr�ndet eine Familie, etc. Die alte Regelung sollte einen extremen sozialen Absturz mit der Folge hoher Verschuldungen etc. vermeiden.

Ein Hilfsarbeiter mit 900,- EUR netto im Monat wird nicht auf die Idee kommen ein Haus zu bauen und monatliche Hypotheken von 600,- EUR abzutragen oder seine beiden Kinder auf eine Privatschule zu schicken, die weitere 400,- EUR im Monat kostet, oder ihnen ein Studium zu finanzieren. Ein Aussendienst-Sachbearbeiter, der bislang sagen wir mal 2500,- EUR netto im Monat verdiente, hat aber genau das getan. Wenn der nun pl�tzlich gezwungen werden kann einen Billiglohn-Job anzunehmen, sind die Konsequenzen wohl absehbar........


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Selbstverst�ndlich, ich verstehe das auch vollkommen. Aber Fakt ist nun einmal, da� kein Geld f�r nix da ist. Man mu� demn�chst wohl auch zahlen, wenn man sterben will. Und in dieser Situation frage ich mich, was ist besser: Arbeitslos bleiben oder arbeiten? Ich f�r meinen Teil w�rde die Arbeit vorziehen - selbst wenn es M�llmann w�re, denn, auch wenn es ungemein klischeehaft klingt, auch der Job mu� getan werden, und wenn die mir den Job anbieten, weil es keinen anderen gibt, der ihn macht, dann mach ich ihn halt, und zwar solange, bis ich einen besseren Job finde - das Argument mit dem Vorstellungsgespr�ch halte ich indes f�r �berbewertet. Wenn in Deiner Vita "5 Jahre Arbeitslos" steht, wird sich das kaum unterscheiden von "1 Jahr Arbeitslos, 4 Jahre M�llmann auf Initiative des Arbeitsamtes" (skizziert, selbstverst�ndlich). So denke ich zumindest. Und beim besten Willen: Wenn jemand arbeitslos wird und immer noch an die Privatschule der Kinder denkt, so tut mir das leid, aber wenn es an anderer Stelle kein Geld gibt, sehe ich als Teil der Solidargemeinschaft nicht ein, da� DAS finanziert wird. Ich war auch nicht auf einer Privatschule und finanziere mein Studium selbst. Will hei�en: Es gibt immer einen Ausweg - selbst wenn er bisweilen untertr�glich hart sein mag. Aber allemal besser als sich auf den Arsch zu setzen und dem Staat vorwerfen, da� er nix macht (selbst wenn das stimmen sollte).

Zu der Greencard-Geschichte: Das interessante und oft vergessene daran: Als die Greencard eingef�hrt wurde gab es nun einmal einen Mangel an IT-Fachkr�ften. Abgesehen davon gibt es auch Studien, die besagen, da� jede Greencard-Stelle 1-2 neue Arbeitspl�tze geschaffen h�tte. Obwohl der Wahrheitsgehalt dessen zu bezweifeln ist...


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Nichts gegen Erntearbeit (da kann man meistens genau bemessen, was man so am Tag geleistet hat <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />). Ich will auch nicht den D�nkel mancher Akademiker rechtfertigen.
Momentan besteht allerdings ein eindeutiger Trend zur Abw�rtsmobilit�t und dem Risiko "Einmal Erntehelfer - immer Erntehelfer", also nicht "drei Monate Arbeitsurlaub auf dem Bauernhof" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />.
F�r die Lage symptomatisch: Eine Privatdozentin, die jetzt als Vertreterin f�r ein Softwareprodukt arbeitet. Pers�nlich, wie auch gesellschaftlich ein Fiasko. Gut, in Russland m�ssen die Professoren auch zus�tzlich noch Taxi fahren, um �ber die Runden zu kommen. Allerdings ist das auch keine hoffnungsvolle Perspektive, die man f�r die Bundesrepublik �bernehmen m�chte - oder <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />.


Sterben geht immer - mal schauen was vorher geht
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Wichtig ist in diesem Zusammehang der zeitliche Rahmen. Die Regelung "jeder muss alles annehmen" gilt ja erst f�r das sog. Arbeitslosengeld II (ehemals Arbeitslosenhilfe). D.h. solange der Arbeitnehmer unter Arbeitslosengeld I f�llt (12 Monate) erh�lt er, soweit ich wei�, nach wie vor 63 % vom letzten Netto. Er hat also 1 Jahr Zeit, eine ad�quate Arbeitsstelle zu finden.

Und was den sozialen Absturz angeht, so steht nirgendwo geschrieben, dass der Staat verpflichtet ist, jedem B�rger einen einmal erreichten Gesellschafts-/Finanz-Status bis in alle Ewigkeit zu finanzieren. Irgendwann muss jeder die Verantwortung f�r sein Leben in die eigenen H�nde nehmen und dann halt die Arbeit annehmen, die angeboten wird.

F�r grundfalsch halte ich dagegen, dass bereits gezahlte Gelder f�r die Altersvorsorge (z.B. Lebensversicherungen) und ein selbstbewohntes Eigenheim mit dem Alg II verrechnet werden sollen. Dabei wird den Leuten, f�r einen eher unwesentlichen Zahlungsaufschub f�r den Staat, der Boden unter den F��en weggezogen. Ich finde es h�chst befremdlich, dass auf der einen Seite Selbstverantwortung bei Alters- und Krankenvorsorge gefordert wird, diese jedoch im Fall der Arbeitslosigkeit umso h�rter bestraft wird.

Ich bin wirklich gespannt, mit welchen, sich gegenseitig widersprechenden Regelungen und Ref�rmchen uns die derzeit regierende gro�e Koalition noch begl�cken wird ...


... und im �brigen bin ich der Meinung, das Benjamin Lauth in die deutsche Start-Elf geh�rt.
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nun:
seit heute nachmittag f�llt meine beste ehefrau von allen wohl auch endg�ltig in dieses thema:

nach 25 j�hriger betriebszugeh�rigkeit wurde ihr wegen struktureller �nderungen die k�ndigung ausgesprochen.

wir werden sehen, wo das hinf�hrt - ich halte euch auf dem laufenden <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />


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Fakt ist, das besagter Sachbearbeiter innerhalb kurzer Zeit vor einer totalen sozialen und finanziellen Katastrophe steht und letztlich zigmal schlechter enden kann als besagter Hilfsarbeiter. H�rt sich leicht an zu sagen "Na, dann werden eben all die �berfl�ssigen Kosten gecancelt...". Nur so einfach ist das eben nicht. Wenn pl�tzlich Hypotheken nicht mehr gezahlt werden k�nnen oder Beitr�ge f�r Lebensversicherungen, Krankenzusatzversicherungen, etc. - dann wird man f�r die verlangte private Vorsorge eben tats�chlich �bel bestraft und in den Ruin getrieben.

Abgesehen davon sind viele der verlauteten Drohungen regelrecht absurd. Aus eigenen Erfahrungen der Vergangenheit weiss ich, das dies schon an den Arbeits�mtern scheitern wird.

Umschulungen oder Weiterbildungen ablehnen ? Sehr drollig, wirklich. Die Realit�t sieht so aus, das Leute die unbedingt eine Weiterbildung wollen, diese nicht bekommen und 1 oder 2 Jahre lang dem A-Amt die Bude einrennen und darum betteln m�ssen - w�hrend andere, v�llig Branchenfremde Leute innerhalb k�rzester Zeit in eben diese Weiterbildung hineingepresst werden, mit der sie �berhaupt nichts anfangen k�nnen und somit nach ein paar Wochen das Handtuch werfen. Hauptsache sie sind erst mal kurz raus aus der Statistik. Nun aber hat man zus�tzlich praktischweise noch einen Grund ihnen die ohnehin schon l�cherlichen Bez�ge zu k�rzen.

PS: Es ist kein Geld f�r nix da, Elgi ? Du kannst ja mal den Bund der Steuerzahler fragen f�r welchen Schwachsinn j�hrlich Milliarden verplempert werden..... Und wozu zahlt ein gut Verdienender denn vielleicht Jahrzehntelang horrende Summen in die "Arbeitslosenversicherung" ein, wenn er im Falle des Falles schon nach k�rzester Zeit mit einer l�cherlichen Summe abgespeist wird oder auch noch seine private Vorsorge aufzehren muss ?


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Viel Gl�ck f�r Deine Frau! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Fakt ist, das besagter Sachbearbeiter innerhalb kurzer Zeit vor einer totalen sozialen und finanziellen Katastrophe steht und letztlich zigmal schlechter enden kann als besagter Hilfsarbeiter. H�rt sich leicht an zu sagen "Na, dann werden eben all die �berfl�ssigen Kosten gecancelt...". Nur so einfach ist das eben nicht. Wenn pl�tzlich Hypotheken nicht mehr gezahlt werden k�nnen oder Beitr�ge f�r Lebensversicherungen, Krankenzusatzversicherungen, etc. - dann wird man f�r die verlangte private Vorsorge eben tats�chlich �bel bestraft und in den Ruin getrieben.

Und das ist also der Grund daf�r, da� sich besagter Sachbearbeiter weigert, Arbeit anzunehmen, die ihm angeboten wird, und stattdessen mit staatlichem Geld bezahlt wird, das nicht da ist? All diese ganzen Diskussionen gibt es doch nur, weil kein Geld da ist, u.a - meiner pers�nlichen Meinung nach - weil der soziale Wohlfahrtsstaat zu lange als viel zu selbstverst�ndlich betrachtet wurde und man nicht daran gedacht hat, da� dieses System - wie jedes System - auch Schw�chen hat. Und die gr��te Schw�che eines sozialen Systems, dem das monet�re Solidarit�tsprinzip zugrundeliegt, ist das Geld. Ist keins da, kann sich der besagte Sachbearbeiter noch so sehr weigern und auf sein Arbeitslosengeld pochen - er wird nicht so viel bekommen, wie er f�r die Weiterf�hrung seines bisherigen Lebensstandards braucht.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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"Jeder muss eine ihm angebotene Arbeit annehmen..."

Vermutlich wird jeder die L�cherlichkeit des folgenden, fiktiven Dialogs einsehen:

Arbeitsamt: "Sie suchen also einen neuen Job..."
Suchender: "Ja, ich habe bisher als Hilfsarbeiter mal hier, mal da gearbeitet... auf dem Bau, als Stra�enkehrer, im Ernteeinsatz, als Hausmeister..."
Arbeitsamt: "H�ren Sie, junger Mann, wir sind nicht hier, um uns ihren bisherigen Berufsgang anzuh�ren, sondern um eine Arbeit f�r Sie zu finden! Also wir h�tten da gerade diese unbesetzte Chirurgenstelle auf dem Land - die �rzte wandern ja alle in die Stadt ab, schrecklich..."
Suchender: "Chirurg? Das ist doch so'ne Art Arzt, der die Leute aufschnippelt und so, nicht? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich bisher nur Hilfsarbeiter war: 8. Klasse. keine Lehre..."
Arbeitsamt: "Und zuh�ren k�nnen Sie offenbar auch nicht! Ich sagte bereits, dass uns Ihre Qualifikationen v�llig egal sind! Wenn Sie sich weigern, die Chirurgenstelle anzunehmen, werden wir Ihnen kurzerhand die Unterst�tzung entziehen - so einfach ist das! Also unterschreiben Sie bitte hier... und hier... und hier... herzlichen Dank und unsere besten W�nsche f�r Ihren neuen Job! Der N�chste bitte..."
Suchender 2: "Guten Tag. Ich war bisher als Chirurg im Kreiskrankenhaus t�tig, das ja aufgrund der neuen Gesundheitsreform ersatzlos aufgel�st wurde... Ich wollte fragen, ob..."
Arbeitsamt: "Wir h�tten da diese Stelle als Hausmeister..."


Elgi, wenns in die eine Richtung l�cherlich und eigentlich *unm�glich* ist - warum sollte die andere Richtung grunds�tzlich anders bewertet werden? Und dieses Gesetz �ffnet den Vermittlern jeden Raum f�r Willk�r und - was viel wichtger ist - Korruption! Denn wer unter der Hand einige Scheine r�berschiebt, der bekommt auch nicht den "m�ll" angeboten sondern entweder ncihts, falls nicchts da ist, oder der Vermittler gibt sich tats�chlich etwas M�he und recherchiert nach einer zumutbaren, angemessenen T�tigkeit.

So wie es werden soll, braucht sich der Vermittler jedoch keine Gedanken mehr machen und kann seinen d�rftigen Stapel mit freien Stellen der Reihe nach abarbeiten, ohne auf Qualifikation oder Eignung achten zu m�ssen. Denn das er vielelicht ahgehalten sein wird, eine Auswahl zu treffen, ist das eine. Ob sich ein festangestellter, unk�ndbarer Beamter das jedoch antut... vermutlich w�re das eine "unzumutbare" Arbeit...

Ergo: Das Gesetzt wird recht schnell zu einem ungeheuren Missbrauch f�hren und das Leben vieler Menschen gr�ndlich zerst�ren. Qualifikationen und F�higkeiten werden mit F��en getreten, und ob die vermittelten Arbeiten dann effektiv durchgef�hrt werden, darf wirklich ernsthaft angezweifelt werden.
Eine solche Regelung w�re sinnvoll, wenn es 10 Millionen unbesetzter Stellen g�be, und das ganze Land h�nderingend nach Arbeitskr�ften sucht, um diese Arbeiten endlich zu bew�ltigen.
So ist es aber nicht. Es gibt Millionen Arbeitslose, und nur f�r einen Bruchteil ist �berhaupt Arbeit da! Warum also sollte ein arbeitloser Akademiker (was ihr alle mit den Akademikern habt! Nichtakademische Berufe sind davon genauso betroffen!) - weg mit den Akademikerbeispielen. Warum also sollte ein arbeitsloser Fris�r eine Stelle als hausmeister annehmen, wenn anderswo ein arbeitsloser hausmeister beim Amt herumh�ngt?
Die angestrebte Regelung wird einfach nicht ben�tigt - weil es gen�gend Anw�rter f�r jede freie Stelle gibt! So dient sie in erster Linie allein dazu, l�ngerfristig Arbeitlose als arbeitsfaule Schmarotzer hinzustellen (es gibt gen�gend Beispiele daf�r, das Leute verzweifelt und bem�ht l�nger als ein Jahr nach einem Job suchen, und dabei sogar eine ganze Reihe von Kompromissen einzugehen bereit sind!) und somit Front gegen sie zu machen, damit die eigene Unf�higkeit, etwas prinzipiell an der Situation zu �ndern, kaschiert wird.
Es ist ein erb�rmlicher wirderlicher und ablehnenswerter Versuche, die "Schuld" den Arbeitlsoen selbst zuzuschieben und von den eigenen Fhelern abzulenken.
Es gibt nicht zu viele Jobs, sondern zu viele Arbeitslose. Durch diese Regelung wird aber unterschwellig genau das Gegenteil erkl�rt.

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