Wichtig ist in diesem Zusammehang der zeitliche Rahmen. Die Regelung "jeder muss alles annehmen" gilt ja erst für das sog. Arbeitslosengeld II (ehemals Arbeitslosenhilfe). D.h. solange der Arbeitnehmer unter Arbeitslosengeld I fällt (12 Monate) erhält er, soweit ich weiß, nach wie vor 63 % vom letzten Netto. Er hat also 1 Jahr Zeit, eine adäquate Arbeitsstelle zu finden.

Und was den sozialen Absturz angeht, so steht nirgendwo geschrieben, dass der Staat verpflichtet ist, jedem Bürger einen einmal erreichten Gesellschafts-/Finanz-Status bis in alle Ewigkeit zu finanzieren. Irgendwann muss jeder die Verantwortung für sein Leben in die eigenen Hände nehmen und dann halt die Arbeit annehmen, die angeboten wird.

Für grundfalsch halte ich dagegen, dass bereits gezahlte Gelder für die Altersvorsorge (z.B. Lebensversicherungen) und ein selbstbewohntes Eigenheim mit dem Alg II verrechnet werden sollen. Dabei wird den Leuten, für einen eher unwesentlichen Zahlungsaufschub für den Staat, der Boden unter den Füßen weggezogen. Ich finde es höchst befremdlich, dass auf der einen Seite Selbstverantwortung bei Alters- und Krankenvorsorge gefordert wird, diese jedoch im Fall der Arbeitslosigkeit umso härter bestraft wird.

Ich bin wirklich gespannt, mit welchen, sich gegenseitig widersprechenden Regelungen und Reförmchen uns die derzeit regierende große Koalition noch beglücken wird ...


... und im Übrigen bin ich der Meinung, das Benjamin Lauth in die deutsche Start-Elf gehört.