Energieberatung - Heizölsäufern den Hahn abdrehen[/b]

[b]Von der Holzpellet-Anlage zum Passivhaus –
Energie sparende Gebäude werden immer
attraktiver.
Von Michael Ruhland

Ulrich Jung gehört zu den wenigen Menschen, die sich über die konstant
hohen Ölpreise freuen. Das würde Herr Jung zwar so nie öffentlich sagen.
Andererseits liegt diese Freude quasi in seinem Berufsstand begründet.
Der zertifizierte Energieberater kann sich vor Nachfragen von Hausbesitzern
kaum retten. „Wir haben das Problem, dass wir gar nicht wissen, wo wir
qualifizierte Leute herkriegen soll“, sagt Jung. Diese Woche erst war er
in einem „40-Liter-Haus“ in Aschheim, dessen Eigentümerin um ein
Beratungsgespräch gebeten hatte.

40-Liter-Haus? Was irgendwie niedlich klingt, kann einem Eigentümer
auf Dauer das letzte Hemd ausziehen, obwohl er sich gerade in so
einem Bau warm anziehen sollte. Die Formel besagt, dass der Verbrauch
an Heizöl (oder einem anderen Energieträger) bei 40 Liter pro
Quadratmeter und Jahr liegt. Hochgerechnet auf 150 Quadratmeter
Wohnfläche kommen so 6000 Liter zusammen und mithin 4000 Euro.

Solchen Energievergeudern möchte Jung in aller Regel eine Radikalkur
verpassen. Die fängt bei der „Heizungsoptimierung“ an – nicht immer
muss gleich der Kessel getauscht werden –, geht über die Isolierung
von Kellerdecke und Dach und umfasst die Dämmung der Außenwände.
„Man spart dadurch auf jeden Fall 40 Prozent der Energie“, verspricht
Jung. ..."



Besser bauen - Alles bio oder was?[/b]

[b]Das Einfamilienhaus am Wörthsee schmiegt sich an den Südhang und
wird der grünen Umgebung gleich in mehrfacher Weise gerecht.
Von Jutta Göricke

"... Thomas Schilling, Münchner Architekt und Baubiologe, hat hier ein
Wohnhaus realisiert, in dem man gesund und energiesparend lebt. Eine
klare Architektur nach dem Vorbild der Vorarlberger Schule, die sich
traditioneller, regionaler Baumaterialien bedient.

Entstanden ist ein Holzhaus, dessen Optik von der Lärchenholzfassade
bestimmt wird – ein unbehandeltes Material, das keiner Pflege bedarf.

...

Das Herausragende an diesem Bau ist aber nicht so sehr die
Konsequenz in der Ästhetik des Entwurfs oder die Präzision in der
handwerklichen Ausführung. Bedeutend ist der Ansatz, mit welchen
Mitteln Schilling, der auch als Energieberater arbeitet, nachhaltig
Energiekosten senkt und wie er Erkenntnisse aus der Baubiologie in
eine gesunde Wohlfühlarchitektur umsetzt.

Die beiden oberen Stockwerke sind in – ohnehin schon –
energiesparender Holzbauweise mit 40 Zentimeter starken Wänden
gefertigt, die Niedrigenergiehausstandard ermöglichen. Die Dämmung
besteht aus Naturfasern mit hohem Eigengewicht, ein Kriterium, das
neben guten Dämmeigenschaften auch im Sommer ein relativ kühles
Gebäude und darüber hinaus ein ausgeglichenes Klima garantiert.

Der Holzbau ist hochgedämmt und frei von Wärmebrücken, da alle
tragenden Elemente in der inneren, mit Flachs gedämmten, Ebene
liegen. Außen findet sich rundum eine 18 Zentimeter dicke
Holzweichfaserdämmung als eine Art Vollwärmeschutz. Die Wand ist
innen mit Lehmplatten verkleidet, die ein angenehmes Wohnklima durch
hohe Speichermasse und Feuchtigkeitsausgleich garantieren.
..."



Ragon