So wie ich die Urknall- oder Inflationstheorie verstehe, hat sich die Materie durchaus der Relativitätstheorie entsprechend bewegt, nämlich nicht schneller als das Licht. Was sich irrsinnig schnell ausgedehnt hat, war allerdings der _Raum_.
Gut, das ist akzeptabel. Der Raum könnte sich schneller ausgedehnt haben, als die Materie. Noch heute driftet die Materie ja nachgewiesenermaßen auseinander. Bislang habe ich jedoch noch keine schlüssige Erklärung darüber gefunden, was "Raum" eigentlich ist. Da es keinen gänzlich von Materie freien Raum zu geben scheint, bringen viele Theorien Raum und Materie unmittelbar miteinander in Verbindung - oder besser gesagt wird Raum mit Materie gleichgesetzt.
Das klingt für mich wie ein Widerspruch. Ist der Raum, die Zeit und jegliche Materie nicht erst durch den Urknall entstanden?
Da im uns bekannten Universum sowohl Materie wie auch Energie niemals verschwinden können, sondern lediglich transformiert werden, scheint es mir zweifelhaft, dass sie aus dem "Nichts" entstanden sein sollen - noch dazu in solch kosmischer Dimension. Da erscheint es logischer, das ein zuvor ausserdimensional existierendes Universum kollabiert ist und alle vorhandene Materie quasi durch die Mutter aller schwarzen Löcher getunnelt wurde, um in unserer Dimension explosionsartig wieder aufzutauchen und ein neues Universum zu bilden.
Eine "Endknall"-Theorie besagt ja, dass die Expansion unseres Universums schliesslich rückläufig werden wird und es sich wieder auf einem winzigen Punkt bündelt. Eine solche Bündelung aller vorhandenen Materie und Energie würde einen erneuten Urknall auslösen, doch vermutlich in eine wiederum variable Richtung und in irgendeiner anderen Dimension ein neues Universum entstehen lassen.
Energie und Materie also als kosmisches Perpetuum Mobile.
Stellen wir uns zwei Luftballons vor (da Elgi dieses schöne Beispiel gebracht hat <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />), die durch ein mikroskopisch dünnes Röhrchen miteinander verbunden sind, das als Ventil fungiert. Der eine Ballon ist Vakuumleer, während der andere mit unglaublich hohem Druck mit Gas gefüllt ist.
Öffnet man das Ventil, strömt das Gas explosionsartig in den anderen Ballon und dehnt ihn aus, während der zuvor pralle Balllon in sich zusammenfällt. Die Expansion des Gases im anderen Ballon kommt schliesslich zum Stillstand und das Ganze passiert schliesslich wieder in die entgegengesetzte Richtung.
Das Universum also als schwingende "Hantel", die sich kontinuierlich neu erschafft. Was fehlt ist die Erklärung, wo alles seinen Anfang nahm. Aber das geht über den menschlichen Geist hinaus, wie der Versuch, sich die Unendlichkeit vorzustellen.
[color:"orange"] PS: Ach ja, die berühmte Fassbauersche Theorie der großen Wellendynamik, wie konnte ich die nur vergessen. Dabei weiss doch jedes Kind, das Alriks Verstand gewaltig "swingt"... [/color]
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