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Wir sprechen uns wieder, wenn Du erstmal ein paar Jahre lang bei der städtischen Müllabfuhr für einen Hungerlohn die Tonnen ausgekratzt hast und anschliessend aufgrund dieser Tätigkeit keinen anständigen Job mehr bekommst, Elgi.

Ich habe mich jedenfalls nicht 19 Jahre lang qualifiziert und weitergebildet, um mich dann von einer Bande von dahergelaufenen Wirtschaftskriminellen und Trickbetrügern in die soziale Steinzeit zurückschiessen zu lassen. Und deshalb werde ich mir auch nicht durch irgendeinen Hilfsarbeiterjob meine ganze berufliche Zukunft ruinieren. Ich bin durchaus bereit, für 400 bis 500 EUR weniger im Monat zu arbeiten als bisher. Aber dann auch in dem Gebiet für das ich hochqualifiziert bin - und nicht als Kanalreiniger.

Du kannst mich von mir aus auch später zitieren, wenn ich mal herumjammere: Ich würde lieber Tonnen auskratzen, wenn man mir diesen Job denn anböte, statt die Arbeit abzulehnen und weiterhin zu versuchen, auf Kosten anderer zu leben. Und wenn mich zukünftige Arbeitgeber nicht einstellen, weil ich besagte Tonnen ausgekratzt habe, dann können die mich am Arsch lecken und NICHT der Staat, der mir in meiner Zeit der Arbeitslosigkeit eben doch einen Job angeboten hat. Und wenn ich keine Tonnen auskratzen will, dann verzichte ich eben auf die Arbeitslosenhilfe. Ich weiß nun nicht, ob das zu viel verlangt ist, oder ob ich besonders stolz bin, oder zu verständnisvoll oder blauäugig oder was auch immer. Aber lieber arbeite ich hart für meinen Lebensunterhalt in einem beschissenen Job, als mich auf den Staat zu verlassen und dann doch wieder nur herumzumeckern. Und dazu stehe ich heute und hoffentlich auch in 50 Jahren.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"