Vielleicht sollte ich der "Polemik" dann nochmal anfügen, das erst die praktizierte Steuerpolitik ein solches Ausmaß an Schwarzarbeit erst ermöglicht und geschaffen hat.

Ebenso wie die Steuerhinterziehung erst durch das völlig ungerechte, konfuse und undurchschaubare Steuersytem ermöglicht und gefördert wird. Ein "Volkssport" ist das sicher nicht, dazu hat das "Volk" viel zu wenig Möglichkeiten.

Je mehr Geld man verdient, desto leichter wird es, dieses am Finanzamt vorbeizuschleusen. Otto Normalerverbraucher hat kaum Möglichkeiten da etwas herauszuholen. Und wenn, dann sind es "Peanuts". Die Firmeninhaber und Wirtschaftsbosse hingegen können Dutzende von Schupflöchern und Hintertürchen nutzen, um ihr Geld beiseite zu schaffen. Gerade die aber werden von der Politik protegiert. Kein Wunder: Welcher Politiker wäre bei seinem Hungerlohn und den mickrigen Diäten nicht scharf auf einen schönen fetten Posten in irgendeinem Aufsichtsrat ?

Weiterhin gibt es Zehntausende Kleinstbetriebe in diesem Land, die dringend jemanden einstellen müssten, um etwas mehr Auftragsvolumen bewältigen zu können und somit ihren Laden über Wasser zu halten. Die können sich das aber aufgrund der Steuerpolitik nicht leisten, weil die Lohnkosten die Einnahmen auffressen oder sogar übertreffen würden. Daher sinkt in dem Bereich die Hemmschwelle immer tiefer, dann eben einen Schwarzarbeiter anzuheuern.

Würden diese zahllosen Kleinstbetriebe keine Schwarzarbeiter beschäftigen, müssten sie das Handtuch werfen. Auch diese Kleinstbetriebe sorgen für Umsatz und stellen eine Kaufkraft dar. Ebenso wie die von Ihnen beschäftigten Schwarzarbeiter. Machen wir diese Läden dicht, vergrössern wir das Heer der Arbeitslosen, schwächen die Wirtschaft noch weiter und verringern die Kaufkraft.

Vergessen wir nicht, das viele dieser Schwarzarbeiter Arbeitslose sind, die einfach keinen Job bekommen und deren Unterstützung vom Staat immer mehr zusammengestrichen wird. Die würden 1000 mal lieber einen regulären Job mit sozialer Absicherung haben. Aber sie kämpfen um ihr eigenes Überleben und da ist es Scheissegal wo das Geld herkommt, solange man dann die Miete noch irgendwie bezahlen kann und was in den Magen bekommt.

Und wenn ich als Kleinstbetrieb meinen Laden nur über Wasser halten kann, indem ich mir jemanden hole, der mich nicht jeden Monat noch ein paar Tausend Euro fürs Finanzamt kostet, dann habe ich auch dafür vollstes Verständnis. Lieber so als selber Stempeln gehen.

Abhilfe schafft hier nur eine wirkliche Steuerreform mit einer sozial gerecht verteilten Abgabenlast und ein simples und faires Steuersystem, das den grössten Steuerhinterziehern ( nämlich den grossen Unternehmen ) alle Schlupflöcher zustopft. 90% des Kapitals in Deutschland sind in den Händen von 10% der Bevölkerung. Und die sind es, die den Schaden anrichten - nicht der arbeitslose Maler, der am Wochenende mal für Bar auf die Hand das Wohnzimmer neu streicht.

Aber auf solch eine echte Steuerreform können wir noch lange warten. Stattdessen streicht man die Vergünstigungen für die kleinen Malocher und belastet sie mit zusätzlichen Abgaben in allen Lebensbereichen, während man den wirklichen Steuerverbrechern eine Generalamnestie erteilt und sie mit einer 20%-Pauschalsteuer beschenkt.

Ich würde jetzt gern noch sagen, wohin man sich die "Polemik"-Vorwürfe stecken kann, aber ich lass es.....