Ursprünglich war ich bezüglich Kerry auch eher skeptisch. Ein hochdekorierter Kriegsheld als US-Präsident? Und der soll vernünftiger handeln als Bush?
Allerdings muß ich zugeben, daß dieser Gedanke natürlich von Vorurteilen gelenkt war. Auch (oder gerade) Kriegshelden können GEGEN Krieg sein.
Und als ich dann mehr über Kerry erfuhr - beispielsweise, daß er trotz heftigster Anfeindungen von republikanischer Seite standhaft gegen die Todesstrafe ist -, wurde ich wesentlich zuversichtlicher.
Gerade diese Sache mit der Todesstrafe hat mich wirklich beeindruckt. Soweit ich mich an den Artikel erinnere, lief das in etwa so ab: Es gab irgendein öffentliches Rededuell, ich glaube, vor seiner Wahl zum Senator. Er wurde auf seine Abneigung gegen die Todesstrafe angesprochen und sein republikanischer Gegner fragte ihn, ob er denn allen Ernstes selbst einen Mann, der seine Tochter vergewaltigen würde, nicht auf dem elektrischen Stuhl sehen wolle.
Kerrys Antwort (aus dem Gedächtnis): Ich habe im Vietnam-Krieg so viele sinnlose Tode sehen müssen - jeder weitere wäre einer zuviel!
Er hat das natürlich weit eloquenter ausgedrückt, als ich das noch aus dem Gedächtnis zusammenkramen kann - jedenfalls war ich ab jenem Zeitpunkt wirklich froh, daß Kerry der demokratische Kandidat wurde und nicht mein vorheriger Favorit Howard Dean, der zwar lieb und nett, aber auch irgendwie recht profillos ist. Und Edwards als potentieller Vizepräsident Kerrys ist DEFINITIV eine bessere Wahl als es beim letzten Mal Lieberman als Vize von Gore gewesen wäre!
Und mal ganz davon abgesehen: Schlimmer als unter Bush kann es ja wohl kaum noch werden, egal mit welchem Präsidenten - hoffe ich zumindest ...