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Davon abgesehen stimme ich im Großen und Ganzen mal wieder Elgi zu. Wenngleich ich momentan auch sehr sauer auf die USA an sich bin, darf man trotzdem nicht alles über einen Kamm scheren - und viele der Verschwörungstheorien SIND Unfug, meiner bescheidenen Meinung nach.
Und was Michael Moore betrifft: Zu seinem Film "Bowling for Columbine" gab es mal eine Website, die Dutzende von angeblichen Fehlern oder Manipulationen im Film bloßgestellt hat. IMHO hat diese Seite teilweise genauso wild ins Blaue spekuliert wie Moore selbst, aber in einigen Punkten war sie schwer zu widerlegen. Bei "Fahrenheit 9/11" ist das vermutlich weniger drastisch, weil Moore den Film vermutlich bewußt wesentlich seriöser und ernsthafter gedreht hat. Dennoch ist sicherlich auch dieser Film nicht der Weisheit letzter Schluß.
Am aufschlußreichsten fand ich sowieso die Szenen, die Moore gar nicht kommentierte, beispielsweise die Rekrutierungsmethoden der Marines, die mich sehr an das erinnern, was NPD und DVU vor den letzten Landtagswahlen veranstaltet haben ...
Und eines noch dazu, daß die Amerikaner relativ wenig unter Bush leiden würden: Wer sich über das deutsche Sozialsystem oder die deutsche Vermögensverteilung beschwert, der sollte sich mal mit den amerikanischen Verhältnissen befassen - man kann es kaum glauben, wie dilettantisch das alles ist da drüben. Seit Lyndon B. Johnson in den 60er Jahren die Gesundheits- und Sozialsysteme reformiert hat, gab es praktisch keine Fortschritte - und zuletzt sogar gewaltige Rückschritte. Keine Ahnung, ob Kerrys Konzept (immerhin HATTE er eines) wirklich finanzierbar gewesen wäre (angesichts des unglaublichen Schuldenberges, den Bush in Rekordzeit angehäuft hat). Fakt ist: Unter einem Präsidenten Kerry wäre es der überwiegenden Mehrheit der Amerikaner finanziell ERHEBLICH besser gegangen als unter George W. "Ich senke doch auch Steuern - aber nur für die Reichen!" Bush.
So gesehen kann man den Amerikanern immerhin nicht Egoismus bei ihrer Wahlentscheidung vorwerfen. Viele von ihnen (denn gerade in den armen Staaten hat Bush teils triumphale Siege davongetragen, während die "reichen" Staaten fast alle für Kerry stimmten, paradoxerweise) sind schlicht und ergreifend sehenden Auges in ihren eigenen finanziellen Ruin gerannt.
Was bedeutet schon Geld, wenn ich einen selbsternannten Messias unterstützen darf ...
Ach, da fällt mir noch was zu einem von Ragons Beiträgen ein, bezüglich der "Moral".
Auch das ist etwas, was ich beim besten Willen nicht verstehe. Bush wird als moralisch überlegen betrachtet, weil er ein Riesensünder war, aber bereut hat und nun ein guter Mensch ist (nach seiner Darstellung und der der Kirchen, versteht sich). Kerry dagegen hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen, ist ebenfalls gläubiger Christ, der regelmäßig zur Kirche geht und gilt als moralisch unterlegen.
Tolle Moral, wirklich ...
Da wird es wohl mal wieder Zeit für mein Lieblingszitat:
"Moral ist die Illusion, zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können." <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />