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#26974 06/07/04 05:43 AM
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im kern muss ich dd recht geben:
auch ich habe in den letzten monaten sehr schlechte erfahrung mit unserem krankheitssystem machen m�ssen - ebenfalls wegen meiner mutter, die sehr, sehr schwer erkrankt ist....

das eigentliche problem liegt mmn. in der tatsache, dass durch die extremsparerei das gesamte personal permanent am limit arbeitet; und das verursacht fehler, frust, unfreundlichkeit etc.

ich habe gelernt, dass man NUR mit extremer penetranz und nervigkeit, z. t. auch unter androhung rechtlicher konsequenzen �berhaupt etwas bewegen kann.

leute:
ich bete, dass ich, wenn die zeit gekommen ist, einfach umfalle / einschlafe. die vorstellung, mich in dieses gesundheitssystem ausliefern lassen zu m�ssen macht mir nackte panik.
da ist nicht mehr viel menschliches vorhanden.


#26975 06/07/04 10:03 AM
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Ja, so gehts mir auch. Wenn es soweit ist, am besten Augen zu und Schlu�. Wenn ich mir ansehe, wie das heute schon zugeht, kann ich mir vorstellen wie das sein wird, wenn ich im Rentenalter bin.

Wenn ich nicht heute fr�h noch massiv gedroht h�tte und nach dem Chefarzt gebr�llt h�tte, w�rde meine Mutter vermutlich immer noch darauf warten, das sich �berhaupt mal jemand drum k�mmert. So sind wenigstens die ersten zwei neurologischen Untersuchungen schon mal �ber die B�hne.

Wie Du best�tigt hast, Harga: Wer sich still in die Ecke kuscht und kommentarlos abwartet, was die �rzte wohl unternehmen, gibt heutzutage noch im Wartezimmer den L�ffel ab.

Und der werten Frau Ulla Schmidt geht ihre Gesundheitsreform ja im Grunde noch nicht weit genug, wie sie beteuert hat.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />


#26976 06/07/04 10:11 AM
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Wie Du best�tight hast, Harga: Wer sich still in die Ecke kuscht und kommentarlos abwartet, was die �rzte wohl unternehmen, gibt heutzutage noch im Wartezimmer den L�ffel ab.

Das habe ich auch nicht verlangt. Im Gegenthum, ich bin sogar derselben Meinung und verhalten mich vergleichbar in �hnlichen Situationen... auch w�rde es mich nicht allzu sehr k�mmern, wenn Frau Schmidt dahinschiede.

Allerdings verwehre ich mich gegen explizite Todesw�nsche und �hnliche Geschmacklosigkeiten.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#26977 06/07/04 10:23 AM
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Ich habe mich ja schon zur�ckgenommen Elgi. Ich w�nsche Frau Ulla Schmidt lediglich, das sie selbst in den Genu� ihrer Gesundheitsreform k�me. Das reicht schon. Aber in einem Staat, wo jeder mit gen�gend Geld sich eine erstklassige medizinische Versorgung sicherstellen kann, w�hrend der Rest vor sich hin vegetieren darf, bleibt das nat�rlich Wunschdenken.

Aber glaube mir: Wenn Du in der Situation wie ich oder Harga steckst und das mitansehen musst, dann w�nschst Du der Frau "Gesundheits"-Ministerin auch erstmal die Pest an den Hals...


#26978 06/07/04 11:50 AM
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Stone: Ich will ja nicht schon wieder diese alte Diskussion anfangen, aber wenn du schon mit den Jugendlichen daherkommst, die nach der Schule keine Ausbildung bekommen: Man mu� nicht erst Stefan Raabs "Erstw�hler-Check" gesehen haben, um zu wissen, da� VIEL ZU VIELEN Sch�lern heutzutage die Schule ganz einfach schei�egal ist. Ich habe erst k�rzlich eine Statistik gelesen, wieviele Menschen in Deutschland als quasi-Analphabeten von der Schule abgehen. Ich wei� die genaue Zahl nicht mehr, aber daf�r wei� ich noch sehr genau, wie schockiert ich dar�ber war (so um die 10% d�rften es gewesen sein). Von Allgemeinwissen ganz zu schweigen ...
Ich denke, jeder, der in die Schule geht, kann gar nicht �bersehen, wieviele Jugendliche ihre Zukunft einfach den Lokus hinuntersp�len, damit sie w�hrend ihrer Schulzeit ungest�rt faulenzen, kiffen und v�geln k�nnen.
Ich jedenfalls mu�te das und die Folgen viel zu oft - auch bei Freunden - beobachten und das, obwohl ich an einem kleinen, famili�ren musischen Gymnasium war, an dem man sich wenigstens noch einigerma�en um die Sch�ler bem�ht hat. Ich will gar nicht wissen, wie das anderswo aussieht ...

P.S.: Sorry f�r die Ausdrucksweise, aber Menschen, die sich aus reiner Dummheit oder Faulheit selbst in den Dreck reiten und dann �ber die Gesellschaftsordnung oder �hnliches jammern, machen mich einfach �hnlich w�tend wie Ddraiggy das deutsche Gesundheitssystem ...
P.P.S.: Ich bin �brigens der Meinung, da� Lehrer heute die �rmsten Schweine �berhaupt sind. Kein Wunder, da� die irgendwann zynisch und uninteressiert werden.

#26979 06/07/04 02:22 PM
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Aber glaube mir: Wenn Du in der Situation wie ich oder Harga steckst und das mitansehen musst, dann w�nschst Du der Frau "Gesundheits"-Ministerin auch erstmal die Pest an den Hals...

Ich denke, meine Wut w�rde sich eher auf die "ausf�hrenden Kr�fte" richten... bzw. hat sich schon gerichtet.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#26980 06/07/04 02:38 PM
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im kern muss ich dd recht geben:
auch ich habe in den letzten monaten sehr schlechte erfahrung mit unserem krankheitssystem machen m�ssen - ebenfalls wegen meiner mutter, die sehr, sehr schwer erkrankt ist....

das eigentliche problem liegt mmn. in der tatsache, dass durch die extremsparerei das gesamte personal permanent am limit arbeitet; und das verursacht fehler, frust, unfreundlichkeit etc.

ich habe gelernt, dass man NUR mit extremer penetranz und nervigkeit, z. t. auch unter androhung rechtlicher konsequenzen �berhaupt etwas bewegen kann.

leute:
ich bete, dass ich, wenn die zeit gekommen ist, einfach umfalle / einschlafe. die vorstellung, mich in dieses gesundheitssystem ausliefern lassen zu m�ssen macht mir nackte panik.
da ist nicht mehr viel menschliches vorhanden.


Dem kann ich mich in allen Punkten anschlie�en.

Mein Vater war eine lange Zeit schwer chronisch krank (dialysepflichtig bzw. mit transplantierter Niere). In dieser Zeit hat ihm sein Mitdenken, sein kritisches Hinterfragen und ein nachdr�ckliches Vertreten seiner Interessen mehr als einmal das Leben gerettet und ihm insgesamt eine noch gute medizinische Versorgung gesichert. Dabei sind die allgemeinen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren schon sp�rbar schlechter geworden.
Wehe denen, die im Falle der eigenen Hilflosigkeit nicht �ber engagierte Angeh�rige (vielleicht noch sehr gute Freunde) und ausreichend finanzielle Mittel verf�gen.

Im letzten Jahr mussten wir dann feststellen, dass nur mit einem intensiven famili�ren Einsatz �berhaupt die Grundpflege (regelm��ige K�rperpflege, Nahrungsaufnahme und Medikamenteneinnahme) w�hrend eines Krankenhausaufenthaltes meines Vaters sicherzustellen war. Das alles in einer international renomierten Fachklinik, die in ihrer Eingangshalle mit Qualit�tsmanagement-Auszeichnungen und Blumen zufriedener Patienten wirbt...


Sterben geht immer - mal schauen was vorher geht
#26981 06/07/04 02:40 PM
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Ralf dann stellt sich die frage warum so vielen jugendlichen die Schule so egal ist.
Oder siehst Du da etwa tats�chlich einen wie auch immer gearteten unterschied zwichen den Kids heute und denen von vor etwa 15 jahren?
Ich nicht, die ursachen liegen in der Gesellschaft begr�ndet.
�ber das warum und wieso kann man sicherlich so lange debattieren bis man umf�llt.
Aber die Jugendlichen werden doch nicht als Null Bock Generation geboren.
Die werden dazu gemacht.


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#26982 06/07/04 07:17 PM
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Tja, und damit bin ich jetzt in der h�chst ungl�cklichen Situation, da� ich tats�chlich mal wieder Ddraiggy zitieren mu� (aus dem USA-Topic): "Letztlich bin ich jedoch der festen Ansicht, das jeder Mensch f�r sein Handeln und deren Konsequenzen selbst verantwortlich ist."

Dem stimme ich zwar nicht zu 100% zu, aber doch zu 90-95%. Ich pers�nlich finde es etwas sehr leicht, immer alles auf die Gesellschaft zu schieben. Etwas Eigenverantwortung ist ja wohl wirklich nicht zuviel verlangt, selbst von Jugendlichen.

P.S.: Tut mir wirklich leid, da� ich dir schon wieder mal zustimmen mu�te, Ddraiggy. Ist mir sehr unangenehm. Kommt bestimmt nicht so bald wieder vor! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 06/07/04 07:19 PM.
#26983 06/07/04 07:55 PM
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Selbst von Jugendlichen.
Ja nat�rlich, aber wer formt den die Jugendlichen?
Nicht das ich da pauschal alle in schutz nehmen will, oder denke eine generelle Entschuldigung zu haben.
Aber auch Eigenverantwortung will gelernt sein.
Wenn man zum beispiel sagt das man viel seinen Eltern zu verdanken habe, weil sie einen geformt und auf den rechten weg gebracht haben.
Ist es dann nicht auch angemessen einen teil der Schuld bei den Eltern zu suchen wenn genau das, Eigenverantwortung und Selbstbewu�tsein, nicht gelernt wurde.
Sind denn nicht viele der betroffenen Jugendliche sogenannte Schl�sselkinder.
Beide Elternteile gehen arbeiten um den zw�ngen der Konsumgesellschaft nachkommen zu k�nnen?
Und was lernen solche Kinder, doch nur das sie es nicht wert sind das man sich um sie k�mmert.
Wie gesagt, das ist alles sicherlich keine Generalentschuldigung, aber ich denke schon das jeder Mensch zu einem guten Teil geformt wird.
Und diese Form ist sp�ter ausschlaggebend wie der Gu�, der fertige erwachsene Mensch wird.




Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#26984 06/07/04 08:40 PM
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Sic est, Stone.

#26985 06/07/04 08:57 PM
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Stone, dem kann ich nichts hinzuf�gen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#26986 06/07/04 09:30 PM
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Beide Elternteile gehen arbeiten um den zw�ngen der Konsumgesellschaft nachkommen zu k�nnen?
Und was lernen solche Kinder, doch nur das sie es nicht wert sind das man sich um sie k�mmert.

Ich denke - und da wirst Du mir wohl auch zustimmen - da� es andere Gr�nde geben kann, warum beide Elternteile arbeiten gehen. Meine Eltern haben auch gearbeitet und wenn ich ehrlich sein soll, war es bei uns damals nicht �blich, da� es ein besonders tiefsch�rfendes Verh�ltnis zwischen Eltern und Kindern gab. Ich hab meine Hausaufgaben selbst gemacht... ich habe keine Gutenachtgeschichten vorgelesen bekommen... ich hab sehr schnell gelernt, da� es im Endeffekt auf mich alleine ankommt. Sicherlich kann ich die Leistung meiner Eltern nicht hoch genug einsch�tzen, da sie mir mein Leben erst erm�glicht haben, aber eben dieses kann ich ihnen auch kaum vorwerfen.

Insofern mu� ich leisen Widerspruch anmelden... selbst wenn das Umfeld total Schrott ist, kann aus Kindern noch was werden. Ich kenne viele �ltere und j�ngere Beispiele pers�nlich, bei denen dies der Fall ist. Nichtsdestotrotz ist es sicherlich besser, wenn auch das Umfeld in Ordnung ist, da stimme ich zu.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#26987 07/07/04 04:39 AM
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Elgi, mir ist bewu�t das das auch etwas pauschalisierend ist.
Und nicht nur die Erziehung ausschlaggebend ist, sondern auch andere Faktoren wie etwa das pers�nliche Umfeld ausserhalb der Familie und nat�rlich auch die eigene Veranlagung.
Mir selbst geht es in dieser beziehung nicht anders als dir.
Ich kann nur nicht aktzeptieren das alle, oder die meisten der heutigen Jugendlichen so uninterressiert geboren worden sein sollen.
Selbst bei Straft�tern (wo ich pers�nlich einen sehr viel h�rteren Ma�stab anlege und viel radikalere ansichten vertrete) wird doch die erziehung und das Umfeld in dem der betreffende aufwuchs ber�cksichtigt.
Auch dort gibt es ja das Jugendstrafgesetz, eben weil man wei� (oder auch nicht) das Jugendliche auch geformt werden m�ssen, zur Not halt mit Strafma�nahmen.
Das mu� man jungen Leuten, die ja dann ausser das sie "null Bock" haben, nichts verbrochen haben, auch zugute halten.



Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
#26988 07/07/04 07:11 AM
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Es ist in der Tat etwas pauschalisierend. Als ich etwa so 10 Jahre alt war, lebten meine Eltern f�r eine Zeit getrennt. Meine Mutter ging arbeiten und ich war ein sogenanntes "Schl�sselkind". Meine gl�ckliche Kindheit war zu diesem Zeitpunkt v�llig umgekrempelt.

Mich hat das zu mehr Eigenverantwortlichkeit erzogen. Ich habe w�hrenddessen gelernt, mir nicht mehr alles in den Hintern schieben zu lassen, sondern zu einem guten Teil selbst f�r mich zu sorgen. Vielleicht war das auch der ausschlaggebende Punkt f�r eine sehr fr�he Unabh�ngigkeit und den Drang alles selbst zu k�nnen und nicht auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

Ich will nicht bestreiten, das die Erziehung und die Werte die man von den Eltern vorgelebt bekommt einen gewissen Einflu� auf die pers�nliche Entwicklung haben. Ich hatte in dem Punkt sehr viel Gl�ck, andere haben das vielleicht weniger.

Nichtsdestotrotz stehe ich auch hier zu dem bereits von Ralf zitierten Motto: Jeder hat einen eigenen Kopf zum denken. Jeder kann, wenn er sich nur die M�he machen will, zumindest in groben Z�gen Recht von Unrecht unterscheiden - auch ohne das es ihm vorgelebt wird.

Mir hat die Gesellschaft, wie jedem anderen auch, vorgelebt was Gut und was schlecht ist. Demzufolge m�sste ich heute mit dieser Gesellschaft und ihren Ansichten konform laufen. Ich glaube, das wird mir aber niemand unterstellen wollen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Es liegt in der Eigenverantwortlichkeit, ob sich ein Jugendlicher einfach h�ngen l�sst und alles schluckt was ihm vorgesetzt wird - oder ob er anf�ngt sich Gedanken zu machen, zu hinterfragen und anzuzweifeln. Ob er die Werte kritiklos �bernimmt, die ihm von der Masse vorgebetet werden, oder ob er auf die Suche nach eigenen Werten geht.

Ich habe meine eigenen Werte gefunden. Die sind euch bekannt und gefallen den wenigsten. Was f�r mich gut und richtig ist, muss es f�r euch noch lange nicht sein. Trotzdem bin ich von diesen Werten �berzeugt und richte mein Leben danach aus. Und das ist m.M.n. das einzige, was f�r einen pers�nlich z�hlt.

Dennoch ist es auffallend, das die Menschen meiner Generation als Jugendliche weitaus kritischer, engagierter und intelligenter waren, als die Jugendlichen der heutigen Generation. Es muss also auch was dran sein an der Kritik dar�ber, das die Gesellschaft die Kids zu den Luschen macht, die sie heute gr�sstenteils sind.


#26989 07/07/04 08:42 AM
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Dennoch ist es auffallend, das[color:"red"] s [/color] die Menschen meiner Generation als Jugendliche weitaus kritischer, engagierter und intelligenter waren, als die Jugendlichen der heutigen Generation. Es muss also auch was dran sein an der Kritik dar�ber, das[color:"red"] s [/color] die Gesellschaft die Kids zu den Luschen macht, die sie heute gr�sstenteils sind.
([color:"red"] s [/color] ist eine Manie von mir <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />)

Ich wei� nicht (genau) welcher Generation Du bist, aber es wird nicht so weit weg von meiner sein, die Mitte der 70er Abitur machte und Teens und Twens als Kinder hat.

Die Diskussion �ber die verfehlte Erziehung gab' es schon damals, und ich habe das Gef�hl, es ist sehr viel experimentiert worden an uns, und vor allen an denen, die uns folgten. Ich m�chte aber einen anderen Gedanken �ber die "lost generation" anregen. Ob es Versagen des Schulsystems ist, oder gesellschaftlicher Wandel, ich bin mir da nicht schl�ssig - aber mir ist aufgefallen, dass sich das Leseverhalten grundlegend ge�ndert hat.

Wieviele B�cher haben die �lteren unter uns gelesen, und lesen noch immer wieder gern? Wieviele B�cher lesen eure Kinder? Ist der Unterschied bei euch auch so eklatant? Ich sehe da einen Zusammenhang in der nachlassenden Lesebereitschaft in der Jugend, und der zunehmenden Un-Rechtschreibung, dem verfallenden und immer uniformer werdenden Wortschatz, und dem geringeren Wissen in dem was ich noch als "Allgemeinwissen" betrachte (oder inzwischen wohl eher betrachtet hatte).

Ich bin in vieler Hinsicht �hnlicher Meinung wie Ddraigfyre - das kann auch Mal gesagt werden, es gibt durchaus Einige, aber sie schreien nicht so laut und nicht so oft, wie die Widersprechenden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Aber haben wir Alle unsere Meinungsbildung, Wertevermittlung und Kritikf�higkeit nicht wesentlich durch vielf�ltiges Lesen erworben? Wo ist das verloren gegangen? In den Elternh�usern? Der Schule? Der gesellschaftlichen Entwicklung? Der modernen Technik?



In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
#26990 07/07/04 09:04 AM
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Wieviele B�cher haben die �lteren unter uns gelesen, und lesen noch immer wieder gern? Wieviele B�cher lesen eure Kinder? Ist der Unterschied bei euch auch so eklatant? Ich sehe da einen Zusammenhang in der nachlassenden Lesebereitschaft in der Jugend, und der zunehmenden Un-Rechtschreibung, dem verfallenden und immer uniformer werdenden Wortschatz, und dem geringeren Wissen in dem was ich noch als "Allgemeinwissen" betrachte (oder inzwischen wohl eher betrachtet hatte).

Ich denke, da� es diese Entwicklung ganz einfach dadurch zu erkl�ren ist, da� sich die Medienlandschaft grundlegend ver�ndert hat. Gab es fr�her nur 2,5 TV-Programme, hat man heute die Auswahl aus Hunderten oder gar Tausenden (mit der richtigen Hard- und Software). Und viel entscheidender ist die Situation auf dem Computermarkt. W�hrend noch vor 10-15 Jahren Computer nur was f�r Freaks und f�r Leute war, die einen f�r die Arbeit brauchten, hat heute mehr oder weniger jeder einen irgendwo stehen. Und da die Bedienung dieser Unget�me mittlweile oberfl�chlich idiotensicher geworden ist, nehmen Computer einen ungleich gr��eren Teil unserer Freizeit in Anspruch als fr�her - vor allem das Internet.
Wenn ich fr�her in der Schule ein Referat halten mu�te, ging ich in unsere winzige Stadtb�cherei, um dort nach Material zu suchen. Mit ein bi�chen Gl�ck fand ich auch ein oder zwei B�cher... wenn nicht, wurden die entsprechenden Werke in der Badischen Landesbibliothek bestellt. Diese mu�ten gelesen und zu Referaten zusammengefa�t werden.

Wenn ich heute ein Referat schreibe (f�r die Uni z.B., auch wenn das sehr selten vorkommt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />), such ich mehr im Internet als in der Bibliothek. Das ist auf den ersten Blick viel einfacher... man sitzt da, tippt ein paar W�rter ein und hat das Ergebnis schon. In der Bibliothek mu� man meilenweit laufen auf der Suche nach einem Buch, das dann sowieso gerade entliehen ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" />

Genau diese Art der medialen Verschiebung sorgt daf�r, da� sich das Verhalten vor allem Jugendlicher grundlegend �ndert. Das mag zwar schade sein... ist aber ein Faktum, das man sehen und dem man sich anpassen mu� in der Erziehung. Dies gilt insbesondere f�r Schulen, wenn ich das noch hinzuf�gen darf.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#26991 07/07/04 10:15 AM
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wenn ich meinen senf (als kinderloser <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ) auch beisteuern darf:

selbst bei mir sehe ich diese entwicklung - mein b�cherkonsum ist (leider) sehr, sehr zur�ckgegangen.

das liegt mit sicherheit an den heute zur verf�gung stehenden medien (s. elgi):

ich ertappe mich dabei, dass ich meine priorit�ten mangels zeit anders setze. da geht die verschiebunng vom buch eindeutig in richtung internet / tagespresse / wochenmagazine.

den "luxus" des buchlesens gebe ich mir eigentlich nur im urlaub, wenn totale musse angesagt ist.

zum thema jugend und ihr verh�ltnis zu gesellschaftspolitischen themen:

foren wie diese sollten uns mut machen. wie man allein an der anzahl der "gelesenen" threads sieht, findet immer noch ein gewaltiger gedankenaustausch (hier sogar generationen�bergreifend <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" /> ) statt.

insofern sehe ich das medium internet als durchaus diskussionsf�rdern an.
und die "nur-konsumierer" gabs auch schon vor 30 jahren; die mitschwimmer, jasager, harmonies�chtigen etc.; da hat sich aus meiner sicht nicht viel ver�ndert <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


#26992 07/07/04 12:18 PM
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Naja. Die Alternativen zum B�cherlesen sind halt heute viel zahlreicher als noch vor ein paar Jahren. Das ist sicher ein Grund.

Wenn man dann nicht vom Elternhaus oder sonstigen sozialen Umfeld auf B�cher neugierig gemacht wird und einem in der Schule nur Werke vorgelegt werden, die einen nicht ansprechen, dann ist die Sache schnell gegessen...

#26993 07/07/04 12:31 PM
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Wenn ich heute ein Referat schreibe (f�r die Uni z.B., auch wenn das sehr selten vorkommt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />), such ich mehr im Internet als in der Bibliothek. Das ist auf den ersten Blick viel einfacher... man sitzt da, tippt ein paar W�rter ein und hat das Ergebnis schon. In der Bibliothek mu� man meilenweit laufen auf der Suche nach einem Buch, das dann sowieso gerade entliehen ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" />

Meine Kinder werden von der Schule regelrecht angetrieben sich Antworten im Internet zu suchen. Ich habe ja zu Hause DSL-FLat insofern ist mir das egal, nur was tun Familien die sich vielleicht nicht mal einen Computer leisten k�nnen und wenn dann ohne Internet. Die M�glichkeiten in der Schule zu googlen sind fast nicht gegeben.

B�cher lesen sie schon, ich denke auch da spielt das Vorbild der Eltern eine Rolle. Meine Kinder haben schon mehrerer Fantasyserien gelesen... (Mein Sohn: Krondorsaga, Shannara und W�stenplanet z.b. und die Damen Belgarionsaga, Cheysulisaga ...) Wenn die Eltern dagegen nur vorm Fernseher hocken, hocken die Kinder auch.
Eltern sind immer noch das gr��te Vorbild f�r die Kinder und haben den gr��ten Einflu� auf ihre Entwicklung. Schule und andere Einrichtungen kann man nat�rlich leichter verurteilen als die Ursachen bei sich selbst zu suchen.


Alixdragon -==(UDIC)==-
Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
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