Nein, finde ich ganz und gar nicht.

Was sind die Ziele von Drake, was bewegt ihn zu solch einem Abenteuer? Was empfindet er, wenn er einen armen Höhlengnom röstet? Welche Ängste hat er, was bereitet ihm Freude, was sind seine Sehnsüchte? Reagiert er eher gefühlsmäßig oder kalt und berechnend? Wie wirkt er auf andere?

DAS ist es, was ich unter "Charakterbeschreibung" verstehen würde - und veles andere mehr, dass aufzulisten den Rahmen sprengen würde (und niemals vollständig wäre!)! Kleidung, Alter, Größe - das sind nur Äußerlichkeiten, die den Charakter oft nur sekundär prägen, und daher zweitrangig (wenn deswegen auch noch lange nicht unwichtig!).

Also vezettelt euch nicht in der äußerlichen Beschreibung eines Charakteres - es sei denn, es gibt ein wesentliches Detail (Ein Barde z.B., der um seinen Unterarm ein feines, besticktes Seidentuch gewickelt hat - scheinbar ohne jeden Zweck und Nutzen - der mit diesem Seidentuach aber ein agnz bestimmtes Erlebnis verbindet und es aus sentimentalen Gründen trägt.) Viel wichtiger ist es, die Empfindungen eines Charakters glaubhaft rüberzubingen - wenn Drake zornig ist, dann muss für den Leser das "Wieso" ersichtlich sein, und *wie* zornig er ist. Und Drake sollte in ähnlichen SItuationen *immer* zornig werden. Falls nIcht, dann ist erst recht eine Erklärung fällig, wieso er jetzt nicht wütend wird. Das heißt, Charaktere verlangen nach einr gewissen Stetigkeit in ihren Empfindungen. Sie solten nicht in der gleichen Situation mal in Tränen ausbrechen und mal schallend lachen - es sei denn, euch schweben Charaktere vor, die tatsächlich absolut nicht einschätzbar sind (soetwas glaubhaft (!) widerzugeben halte ich aber für das Schwerste überhaupt!).

Sprich: füllt die äußeren Hüllen eurer Charaktere mit Leben, mit Persönlichkeit! Den Eindruck, den eine Person auf andere macht, kann man nicht nur von seinem Äußeren ableiten - dazu gehört mehr! Die Art, wie sich jemand bewegt, wie er spricht, wie er reagiert. Kleine Gesten, mit denen er sich z.B. das in die Stirn gefallene Haar zurückstreicht und die irgendwie zu diesem Charakter gehören, weil eben jene Geste *zu ihm* gehört.

Was ihr beisher getan habt: Ihr habt Fotos beschrieben. Schön und gut, aber ein Foto ist letzendlich doch nur ein Fetzen Papier, egal wie schön die darauf abgebildete Person ist. Jetzt lasst eurer Fotos real werden, eure Charaktere aus der zweidimensionalen Ebene heraustreten. Dazu müsst ihr das Innere des Fotos ausfüllen.

p.s.: Niemand hier wird behaupten, dass das leicht sei... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />