Unter lautem Quietschen glitt die stählerne Tür zur Seite. Fahles Licht drang in die Zelle und ein bulliger, breitschultriger Mann schob sich in die feuchte Behausung. Unsanft riss er den am Boden liegenden, mit Wunden übersäten und halb verhungerten Mann auf die Beine um murmelte etwas vor sich hin.
Der Sträfling wurde einen endlosen Korridor entlang geschleppt. Obwohl der Wächter nicht gerade geizig mit Schlägen war schien sich der Mann zu freuen.
Nach einer schier endlosen Prozession durch modrige und nach Tod stinkende Gänge kam ihm allmählich frische Luft in die Nase und vor einem übermannshohen Portal wurde er wieder zu Boden geschleudert. Das Portal ging auf und dahinter War eine Gruppe Wächter
die sich um einen kleinen aber sehr autoritären Offizier drängten. Als sie den Wächter sahen
bildeten sie zwei parallele Linien und gaben den Weg zu dem Offizier frei.
Dieser flüsterte einem seiner Lakaien ein Paar Worte zu und dieser deutete dem Wächter dass er den Häftling los lassen solle. Dieser tat wie ihm befohlen und der Offizier trat ein paar Schritte dem geschundenen Mann entgegen. behände zog er einen Elfenbeinstock hervor der sich am Ende gabelte. Mit diesem Ende drückte er dem Sträfling ins Genick.
Dessen Gesicht wurde mit aller Gewalt gegen den staubigen Boden gepresst. Der Offizier begann leise und doch ausdrucksstark zu reden:
„Dem Häftling 46-44-03-A, angeklagt wegen Raubmordes und Angehörigkeit einer verbotenen Sekte, wird nun nach 36 monatiger Haft die Freiheit geschenkt. Heute gegen Mittag wird ihm sein Hab und Gut ausgehändigt. Des Weiteren erhält er eine Aufenthaltsgenehmigung für die Minenkolonie 13 und 15. Auf welchen Namen soll ich diese Ausstellen?“
„Antworte“ entgegnete ihm einer der Lakaien, nachdem der Gefangene lange wartete.
„Namen sind etwas für Menschen die sich keine Gesichter merken können. Aber wenn es denn sein muss so nennt mich ASTURANON“

Schnee, Schnee und Schnee…
Mehr kann Asturanon schon seit langem nicht mehr sehen. Er ist nun bereits seit drei Tagen aus dem Gefängnis entlassen worden und wandelt den unendlichen Pfad zwischen Gletschern und Gebirgsbächen entlang. Sein „Hab und Gut“, eine lange schwarze Kutte, 5 angelaufene metallene Münzen und ein stumpfer Dolch, trägt er bei sich.
Gegen Mittag des vierten Tages an dem er vom Berg auf dem die einstige Bergfestung C’Alati Potor steht, die heute als Gefängnis dient den einzigen Pass abwärts wandelt trifft er auf einen verbrannte Hof. Asturanon geht in eines der Häuser um dort nach Nahrung zu suchen.
Hinter einem zerstörten Kamin findet er ein paar Scheiben Brot. Er dreht sich um und sieht gerade noch eine vermummte Gestalt hinter einem Stall verschwinden. Vorsichtig zieht er denn Dolch unter der Kutte hervor und schleicht in Richtung des Stalles. Als er um die Ecke biegen wollte steht plötzlich eine hagere und lange Gestalt vor ihm, das Gesicht halb von einer Kapuze verdeckt. Sie streift die Kapuze vom Kopf und gibt ein narbiges Gesicht frei.
„Hast lange nicht von dir hören lassen.“
Die Gestalt spricht leise als könne sie nicht ausschließen dass irgendwer in einem der Häuser sie belauschte. Während sie das sagt ziehen sich ihre Mundwinkel nach oben. Sie breitet die Arme aus in der Erwartung freundschaftlich umarmt zu werden. Erst nach einigem Zögern zwingt sich Asturanon zu einem gequälten Lächeln. Er läuft auf ihn zu und im Bruchteil einer Sekunde rammt er seinen Dolch seitlich in den Hals des vermeintlichen Freundes so dass der einige Zentimeter auf der anderen Seite heraussteht. Unter Zuckungen sackt die Gestalt zusammen und einige Blutspritzer färben den verschneiten Boden rot.

Anteilnahmslos durchsucht Asturanon den Leichnam bis er einen rostigen Schlüsselbund und eine Karte findet und ihn einsteckt. Bevor er seine Wanderung fortsetzt errichtete er aus ein paar Steinen noch ein anonymes Grab und legte den verwesenden Körper hinein.

Leise schleicht Asturanon von hinten an den Karawanenführer heran, zieht seinen Dolch, der hauchdünn mit Gift bestrichen ist. Innerhalb von Sekunden lag der Führer am Boden. Leise und tödlich… Einer der Söldner, zum Schutz der Karawane, hat etwas gehört. Wie ein Schatten schleicht Asturanon hinter eines der Maultiere, wechselt schnell den Dolch gegen sein Blasrohr. Aus einem Beutel zieht er einen Giftpfeil. Der Söldner steht jetzt direkt neben Asturanon und dieser kann sich nur noch durch plötzliches ducken retten. Blitzschnell hat er wieder den Dolch in der Hand und der Söldner hat denselben im Genick. Den Schrei den der Söldner ausstößt können alle Söldner hören. Der erste, der anrückenden Söldner bekommt einen Pfeil in den Hals und bricht zusammen. Eine kleine Gruppe von Söldnern die mit gezogenen Schwertern auf Asturanon zu rennt wird von einer kleinen Flasche gefüllt mit leicht brennbarer Flüssigkeit ausgeschaltet. Zwei Söldner sind noch übrig, die restlichen Söldner flohen bei den Schreien der brennenden Kameraden mit den Nomaden in die Wüste. Den Dolch in den Händen, pariert Asturanon die verzweifelten Hiebe der Söldner. Nachdem der erste erstochen wurde, ergreift der zweite die Flucht aber Asturanon ist nicht daran interessiert weiteres Blut zu vergießen. Asturanon schreitet zu dem halbtoten Karawanenführer.
„Ihr kennt einen Freund von mir…Ihr wisst wen ich meine…Lange Kutte, Ziegenbart, schwarze Haare und vier Finger an der rechten Hand…“
„ Im Süden…Die Stadt…“ der Rest ging in dem Stöhnen des Sterbenden unter.

Die Stadt. Alt und verflucht. Die Toren sind geborsten und ein schwarzer Nebel bedeckt sie.
Asturanon steht vor dem Tor als plötzlich links und rechts von ihm zwei Feuerbälle auflodern.
„Magische Fackeln. Die Stadt steht in Trümmern…aber die magischen Fackeln gehen noch…und das am helllichten Tag.“
Hinter sich hört er ein Geräusch, er dreht sich um und aus dem Tor kommt ein Soldat der königlichen Truppen…Der Helm ist blutverschmiert. die Augen glasig und leblos. In seinem blick spiegelt sich der Wahn.
„ER ist in der Stadt…Schließ dich ihm an… Es gibt kein entkommen…Das Ende kommt…“
Der Soldat zieht ein Schwert hervor und rammt es sich in den Bauch.
„Vergib mir, Meister…“ Er starb unter qualen...


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