„Hmpf“, Exidan macht eine Geste der Verspottung, „Du denkst doch nicht wirklich, dass du es benutzen kannst?“
Drake lässt das Schwert durch die Luft gleiten, es zieht eine Rauchspur hinter sich, die sich sofort danach wieder auflöst. Wenn man es schnell genug schwinge, würde die Luft sicher kurz brennen.
Drake ist von einem seltsamen Mut erfüllt, der nicht sein eigener ist.
Er will hier raus. Nein.
Er muss hier raus.
Plötzlich erinnert er sich an den Stein der wahren Gestalt, den er auf dem Weg nach Terana von den toten Orks eingesammelt hat.
Er holt ihn aus seiner Gürteltasche, zeitgleich dazu holt er auch seinen Lichtstein aus selbiger.
Er hatte mal in einem Buch gelesen, dass die Verwendung von zwei verschiedenen Machtsteinen, dazu führen kann, dass sich die Wirkung vereint. Man kann natürlich alle möglichen Kombinationen ausprobieren, doch in diesem Falle hatte Drake nur die eine…

Drake war und ist bis zu diesem Tag nicht sehr magisch begabt. Natürlich hatte er die Grundausbildung absolviert, aber mal ehrlich, welchen Feind verschrecken drei kleine Feuerbälle?
Es nützte doch alles nichts, es musste es versuchen.
Drake steht da, in der linken hat der Lichtstein und der Stein der wahren Gestalt, in der rechten Hand, man konnte es wohl sagen, sein Schwert.
Er spricht die schlichteste Manaformel die es gibt. Sie beschleunigt den Manastrom des Körpers und kann ihn so, durch die Hände, auf andere Gegenstände übertragen. Auf diese Weise entstanden Telekinese, die Erschaffung von Zauberschriftrollen und andere Dinge.
„Pacteria Spai!“

Die zwei Steine beginnen zu leuchten, einer stärker als der andere, blenden Exidan und Drake.
Als Drake wieder sehen kann, sieht er nur noch einen Stein. Er hat es geschafft! Sie haben sich verbunden!
„Das dauert mir alles zu lange. Du warst schon lange genug hier…“
Exidan hob seine Hand und mit einer Fingerbewegung löst sich der Blitzkäfig auf.
Er geht auf Drake zu.
Drake ergreift den Stein und hält ihn vor Exidan.
Eine Lichtexplosion reist Exidan zu Boden, und er fängt an zu Kochen. Seine Haut verflüssigt sich und verläuft auf dem Boden. Nun würde der Dämonenlord seine wahre Gestalt zeigen.
„NEIN!“ brüllt Exidan, „Noch nicht, NOCH NICHT!“
Doch es war zu spät, er hatte sich verwandelt.
Vor Drake liegt eine verkrümmte, kleine Kreatur, der Mantel bedeckte den ganzen Körper.
„Seelen… ich brauche sie… ich brauche sie, JETZT!“
Eine verstümmelte Hand richtet sich auf Drake und saugt ihm die Lebensessenz raus.
Drake hält seine Hand fast krampfhaft um den Stein und lässt noch mal eine Explosion vollführen.

Diesmal war sie stärker.
Exidan wird an die Wand des Raumes geschleudert und Drake entzieht sich seinem Würgegriff. Nun sieht Drake Exidans wahre Gestalt.
Ein alter, buckliger Magier, dessen Haut komplett schwarz ist, nicht weil es seine Hautfarbe ist, sondern weil sie von böser Energie erfüllt ist.
Exidan brauch, um zu üverleben und seine schwache Gestalt zu verbergen, Seelen. Die Seelen von Elrohn hatte er. Halb Terana war auch schon seinem Diener Exidon zum Opfer gefallen. In dieser Gestalt hat Exidan nicht viel Macht, Drake konnte dieser Tyrannei ein Ende setzen.
„Exidan…“ Drake keucht, der Dämonenlord hatte ihm wohl doch reichlich seiner Energie entzogen, obwohl er nur kurz unter seinem Zauber stand, „Es ist Zeit die Sache zu beenden.“
Drake geht auf Exidan zu.
Er holt mit seinem Schwert aus.
Feuer.
„Wir sehen uns wieder…“ kann Drake noch verstehen, als sich direkt vor ihm ein Portal öffnet.
Er geht hindurch. Unwissend, was ihn erwartet, er hatte es zu spät bemerkt.

Drake findet sich in Terana wieder. Der Dämonenlord hatte ihn zurückgeschickt, in seiner Verfassung konnte Exidan wohl nicht kämpfen und wäre Drake ausgeliefert.
Doch irgendwas ist anders, er wurde neben Fandalor, dem Ritter materialisiert, doch dieser bemerkte ihn nicht. Um den den Dämon herum ist der Kampf noch in vollem Gange, Drake erkennt einen neuen Kämpfer, nein zwei! Drake mustert beide nacheinander.
Der eine sah einem Elfen ähnlich, jedoch mit dunklerer haut. Ein Dunkelelf! Ein Umhang hüllte ihn ein und in der Hand hatte er eine Sense.
Der andere war auch in einen Umhang eingehüllt, jedoch war dieser anders geschneidert und bedeckte den Mensch, sofern es einer war, komplett. Er ist mit einem Krummschwert bewaffnet und an seiner Hose hat er noch einige Dolche.
Und woher zum Teufel kommen diese Hände aus Feuer die den Dämon festhalten und schlagen.
Niemand bemerkt ihn, niemand sieht ihn. Der Himmel ist schwarz, der Boden neblig.
Was ist hier passiert? Das sieht nicht wie die normale Welt aus.
Drake beschloss die Situation später zu analisieren, ob die anderen ihn sehen konnten oder nicht, er konnte und würde kämpfen.
Doch der Dämon sieht ihn, die Augen auf ihn gerichtet.

Drake rennt auf den Dämon zu.
Auf halbem Wege springt er hoch, verwandelt sich blitzschnell in einen Drachen und fliegt zur Seite, um dem Peitschenhieb Exidons auszuweichen.
Nun fliegt er über ihm.
Drake ist nicht gläubig, doch in diesem Moment wünschte er sich dass ihm irgendwer beistehe. Er verwandelte sich wieder in einen Menschen und stürzte auf den Dämon herab.
Das Schwert brennt.

Feuer.

Drake landet auf dem Kopf des Dämons und rammt ihm die Runenklinge zwischen die Hörner.
Eine Feuersäule spaltet den Kopf des Dämons.
Der Dämon konnte nicht mal mehr einen Schrei loslassen. Blut ist keines da, die Innereien des Dämons bestehen aus schwarzer, nun verbrannter, Materie.
Drake springt vom Dämon.
Der Himmel gewinnt langsam an Farben zurück, der Nebel verschwindet und alle starren Drake an, der noch in der Luft ist, und, durch diese Ablenkung, unsanft gelandet ist.
Er fällt auf den Boden, rollt sich und bleibt auf dem Rücken liegen, unfähig aufzustehn.

Last edited by Skydragon; 30/01/07 02:08 PM.