Drakes Augenlieder heben sich.
Das erste was ihm in den Sinn kommt ist Essen.
Wie lange hat er geschlafen? Sofort rappelt er sich auf und sieht sich um.
Er liegt an der Wand eines riesigen Raumes, einer… Höhle!
Jetzt erinnert sich Drake, Exidan hat ihn wieder übernommen und es gab einen Kampf mit Tharos. Drake will aufstehn als ihm ein Schmerz durch den Rücken fährt.
Er wurde gegen die Wand geschleudert und Felssplitter stachen in seinen Rücken.
Mit all seiner Kraft gelingt es ihm aufzustehen und erstmal sein Hemd auszuziehen. Das Hemd hat zwei etwa fingerbreite und handlange Risse am oberen Ende.
Der Halbdrache, er konnte es unmöglich sein.
Drake beschließt der Sache später auf den Grund zu gehen und sucht erstmal sein Scxhwert, dass er etwas weiter von seinem Aufenthaltsort findet. Danach holt er seinen Rucksack der etwas mittig rechts im Raum liegt. Er greift sofort hinein um etwas zu essen zu suchen, und findet ein Brot.
Es hat schon einen leichten Schimmel auf der Oberfläche, er hatte dieses Brot zwar schon eine Weile, aber er dachte nicht dass es noch vor zwei Monden verderben würde.
Es sei denn, er lag hier schon zwei Tage.
Drake bekommt einen Schauder und entdeckt Tharos in einem großen Felsspalt liegen. Den Magier hat es wohl mehr mitgenommen als ihn. Sein Kopf war zur Seite gelehnt und im ersten Moment dachte Drake, er ist tot. Dies widerlegte er aber, als er den Brustkorb des Magiers sich langsam heben sieht- Langsam aber stetig.
Er nimmt den Magier am Arm und hebt ihn auf seinen Rücken, dann läuft er aus der Höhle.
Nach wenigen Minuten ist er draußen und merkt, dass die Dämmerung anbricht.
Er verwandelt sich in einen Drachen und fliegt los.
Er muss Asturanon und Nergal finden, bevor seine Kräfte schwinden. Tharos liegt im Koma und er selbst würde auch nicht mehr länger ohne ärztliche Hilfe durchhalten, er hofft nur dass einer der beiden jene Fähigkeiten besitzt.
Da er nicht weiß, wohin er fliegen soll, schlägt er den Weg nach Osten ein.
Als die Sonne endgültig untergegangen war, wollte Drake seine Geschwindigkeit bremsen, doch dann sieht er am Horizont eine Stadt, die noch vom leichten Fackelschein erleuchtet wird. Nein, keine Fackeln, sie brennt, wenn nicht mehr stark.
Er beschleunigt sein Tempo und sieht, als er kurz vor der Stadt ist einige Banditen rumlungern die eine besitzerlose Karawane plündern.
Als er über der Stadt ist bemerkt er auch schon dass sich innerhalb jener ein Kampf zuträgt. Sein Herz macht einen Sprung als er eine Sense im Mondschein aufblitzen sieht.
Nergal! Und an seiner Seite stand Asturanon und kämpfte mit ihm.
Ein etwas kleinerer Mann hilft ihnen, soweit es Drake beurteilen kann, ein Zwerg vermutlich, Drake kann es über die Entfernung nicht klar sagen.
Sie werden langsam umzingelt und Drake entschließt sich ihnen zu helfen. Doch was könnte er tun. Sein Körper ist am Ende, sein Geist jedoch ist stark.
Die Siegel.
Drake erinnert sich wie er unter Exidans Kontrolle die Siegel benutzt hatte, er hofft dass es ihm auch ohne seine Hilfe gelingt. Doch wo sollte er Tharos ablegen?
Drake macht einen Sturzflug auf die beiden, die erschrocken zum Himmel blicken, abrupt verwandelt sich Drake zurück und landet in der Hock mit Tharos auf dem Rücken.
Er legt ihn auf den Boden.
„Keine Fragen bitte… Passt auf ihn auf!“
„Du bist verletzt!“ bemerkt Asturanon als er Drake kurz mustert.
„Etwas Kraft habe ich noch, überlass sie mir.“
Währenddessen hat sich der Aufruhr gelegt und die Meute starrt auf den Neuankömmling.
Drake hebt sein Schwert und es entflammt, die Banidten weichen zurück.
„Wer…“ Drake hustet, „Wer will der Erste sein?“
Die Banditen lachen ihn aus.
„Du kannst ja nicht mal mehr auf den Beinen stehen!“ ruft einer aus der Menge. Langsam werden sie wieder umzingelt.
Sie hatten Recht, sie hatten verdammt Recht. Drake hatte keine Wahl mehr.
„Für euch reicht es allemal…“ sagt er, doch es kommt wenig mehr als ein Flüstern raus.
Drake spricht die Manaformel und wählt eine beliebige Rune auf dem Schwert, außer den zwei Grauen die nicht funktionieren, wahrscheinlich waren es jene die er in der Höhle benutzt hat.
Das Portal öffnet sich und Drake holt das komprimierte Mana heraus.
Ein Blitz erschlägt einen der Banditen und Panik bricht aus. Drake legt die Hand auf das Schwert.
„Siegel frei, Donnergroll.“
Das Schwert verschwindet und Drakes Hände laden sich statisch auf, bis aus ihnen kleine Blitze springen. Es erweitert sich immer mehr, bis seine Hände hellblau leuchten und nur so vor Blitzen sprühen.
Drake rennt auf die Menge zu.
Auf den ersten lässt er einen Blitz von seinen Händen überspringen, der daraufhin umfällt. Als ihn jemand direkt angreift, weicht Drake aus und verpasst ihm einen Kinnhaken, worauf der Geruch von verbranntem Fleisch die Luft erfüllt.
Drake spannt seine Arme und spricht seinen Kampfspruch.
„Lir kastne midon!“
Er nimmt Kraft aus der Hüfte und macht einen Sprung mit einer doppelten Drehung, woraufhin sich eine Blitzwolke löst und alle in seinem näheren Umfang erfasst werden. Die Augen der Getroffenen zerplatzen unter der Stärke der Ladung und die Köpfe werden schwarz.
Mehr konnte er nicht geben. Drake fällt auf die Knie und sieht einen Bandit mit einem Schwert ausholen. Mit all seiner verbleibenden Kraft schlägt Drake mit der rechten Faust auf den Boden.
Eine Schockwelle umgibt ihn und reißt den Soldat von den Beinen.
Drake hört nur noch die Rufe von Asturanon und Nergal bevor seine Rückenschmerzen ihn einholen.