Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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Ich setze es mal hier rein. Wenn ihr euch das mal alles durchlest und etwas Geld �birg habt, dort ist es gut aufgehoben: Kinder unter Regenbogen

Bed�rftige gibt es nicht nur im Ausland, sondern direkt vor der Haust�r. Es w�re sch�n, wenn ihr helfen w�rdet.


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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So heute ist es dann wohl soweit. Das Verbot von Studiengeb�hren ist verfassungswidrig.
Dabei bin ich nicht mal prinzipiell gegen Studiengeb�hren, wenn man diese in einem sinnvollen Modell erheben w�rde, und das Geld an die Unis zur�ckflie�en w�rde. Ich kann aber schon jetzt ganz sicher sagen, da� es hier nur darum gehen wird, m�glichst schnell an Geld zu kommen, um damit Haushaltsl�cher zu stopfen.
Und es gibt bei uns durchaus einige Leute, die ihr Studium abbrechen m�ssen, wenn die Geb�hren kommen.


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Ja, der deutsche Staat f�llt immer mehr in ein zwei Klassen System zur�ck.

Die die haben, und die, die nicht haben.

Und dadurch wird dann die armut vererbar, und es wird Menschen geben die unabh�ngig von ihren F�higkeiten keine Chance haben aufzusteigen.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" />


Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)
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Also, auch wenn ich gegen allgemeine Studiengeb�hren bin, sollten wir uns doch mal �ber die Ausgangslage klar werden:

Bisher wollen gerade mal 4 Bundesl�nder (darunter auch BW) Studiengeb�hren einf�hren... ob sie das wirklich machen k�nnen, sei mal dahin gestellt.
Es ist die Rede von einem r�ckwirkenden System... d.h. wer nicht sofort zahlen kann, bekommt einen Kredit. Diesen Kredit kann man dann NACH dem Studium, wenn man einen ausreichenden Beruf hat, in Raten und mit niedrigen Zinsen zur�ck zahlen. D.h. diese Art von Geb�hren d�rften unter normalen Umst�nden nicht der Grund daf�r sein, da� jemand nicht studieren kann. Es ist durchaus eine finanzielle Belastung, vor allem da man dann im schlimmsten Fall zwei Kredite abzahlen muss - Baf�g z.B. und die Geb�hren. Aber man kann durchaus studieren ohne sofort zahlen zu m�ssen.

Der n�chste Punkt ist der Zustand der Unis. Es stimmt, viele Unis sind nicht gerade vollst�ndig auf dem h�chsten m�glichen technischen/ausr�stungstechnischen Stand... es gibt zu wenig Dozenten... zu viele Studenten... die Verwaltung l��t bisweilen arg zu w�nschen �brig. Allerdings sind das alles gr��tenteils finanzielle Probleme. Mit (viel) mehr Geld lie�e sich da einiges verbessern. Und auch wenn es unglaubw�rdig klingen mag, sollen die eventuellen Studiengeb�hren in der Tat haupts�chlich in das Bildungssystem gesteckt werden. Dementsprechend w�rde sich dadurch die Lage an den Unis wirklich verbessern, wenn man Geb�hren verlangen und diese auch f�r die Unis aufwenden w�rde.

Nichtsdestowenigerzumtrotze bin ich gegen eine derartige Geb�hr... ich bin der Meinung, da� es im Land gen�gend andere M�glichkeiten zum Einsparen gibt, soda� man nicht ausschlie�lich die Studenten zur Kasse bitten mu�.

Und: Flash hat es richtig ausgedr�ckt: Das Verbot von Studiengeb�hren durch den Bund ist verfassungswidrig - das sagt nichts dar�ber aus, ob Studiengeb�hren an sich der Verfassung entsprechen oder nicht. Daher denke ich, da� das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist in dieser Angelegenheit.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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In den Nachrichten habe ich vorhin jemand dazu sagen h�ren das es auch die absicht sei die �berf�llten H�rss�ale wieder leerer zu bekommen.
Man rechnet also schon mit einem abschreckenden Effekt der Geb�hren.
Leider weiss ich nicht mehr wer das sagte, aber ich werde mal im Net recherchieren, vielleicht finde ich es ja.


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Ich finde es durchaus o.k., wenn ein Student einen Teil der Studiengeb�hren mittragen muss. Weiterhin finde ich die Idee mit Ausbildungskrediten zu g�nstigen Konditionen gar nicht so schlecht.

Es darf zwar nicht sein, dass finanziell schlechter Gestellte sich eine gute Ausbildung nicht leisten k�nnen. Dennoch hat jeder eine gewisse Eigenverantwortung und es sollte ein gewisser Anreiz bestehen, sein Studium gezielt und in einem vern�nftigen Zeitrahmen abzuschliessen.

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Liebe deutsche Freunde, wenn sie euch Studiengeb�hren aufs Aug dr�cken wollen, dann, BITTEBITTE, wehrt euch so viel und so heftig wie ihr k�nnt! Und lasst euch nicht t�uschen - es IST eine Geldbeschaffungsaktion die allerdings nicht den Unis zugute kommt.

Studiengeb�hren sind der Teufel. Ich fing an Studiengeb�hren zu bezahlen als es noch 5000 Schilling im Semester waren (ja, woher nehmen und nicht stehlen? Ich hab ja noch das Gl�ck dass ich ein Einzelkind bin!). Mittlerweile will der Bund sagenhafte 378,22 Euro von mir - das sind umgerechnet 5204,42 Schilling. Wird wahrscheinlich die Inflation sein, die man daf�r beim Gehalt nicht abgedeckt bekommt.

Man sollte meinen dass bei solchen Massen an Geld manche Dinge ein bisschen besser werden k�nnten - denkste! Lasst euch das nur ja nicht einreden dass IRGENDWAS von den Studiengeb�hren den Unis zugute kommt. Gegenteilig wird die Situation immer schlimmer, besonders da sich ja im Prinzip au�er den Reichen niemand mehr studieren leisten kann.

Fallt auch nicht darauf herein, dass es mit den Studiengeb�hren mehr Stipendien geben wird. Es gibt zwar mehr Stipendien, doch sind diese unter dem auszuzuahlenden Wert und man sieht kein Geld. Mal ganz abgesehen von den ziemlich umenschlichen Fristen die es gibt. (Dann verliert man alles, und wenn man Pech hat muss mans auch noch zur�ckzahlen).

Unsere Unis fallen auseinander. Ein Praktikumsplatz? Was, bitte, ist das? Wie soll ich Pr�fungen machen wenn nur unzureichend Termine vorhanden sind? Die Leute sitzen mitterweile am Gang und versuchen irgendwas mitzukriegen was gerade im Seminarraum gelehrt wird - das funktioniert, sch�tze ich, nicht so gut.

Kredite - ja klar, die kriegt man ja als Student zu superg�nstigen Konditionen! Das ist toll - ich studiere mindestens 6 Jahre (was kl�gere als ich nicht schaffen), dann darf ich mal 3 Jahre den Schani spielen (wobei ich schlechter verdiene als jeder Fris�r, und auch kein Trinkgeld kriege), und dann, wenn ich das Gl�ck habe einen Job zu finden, kann ich mal anfangen meinen Kredit zur�ckzuzahlen. Nachdem ich dann in etwa 10 Jahre am Existenzminimum gelebt habe umd etwas zu lernen, einen BERUF zu erlernen, und genauso arbeite (wahrscheinlich zeitenweise mehr) wie jeder Andere kann ich dann nochmal ein paar Jahre dazurechnen um meinen Kredit (oder die Kredite) zur�ckzuzahlen? Leute, das ist unfair und unsozial.

Jeder Lehrling kriegt, sowie er seine Berufsausbildung beginnt, ein Gehalt. Ich muss f�r das Privileg teuer zahlen, einen Beruf zu erlernen. Was ein Kfz-Mechaniker verdient bis ich all das hinter mir habe, kann ich nie mehr aufhohlen. Aber um das gehts mir ja nicht...Es sind, nebenbei, nicht nur die Geb�hren. Ich muss ja auch essen und wohnen, und das ist, wie jeder wei�, nicht billig. Man kann aber nicht 2 Vollzeit-Jobs gleichzeitig machen. Der Tag hat nur 24 Stunden.

Bei uns hat die Einf�hrung der Studiengeb�hren vor allem eines bewirkt: dass es rund 1/3 weniger Studienanf�nger gibt, und dass es sich im Prinzip nur mehr die Reichen leisten k�nnen zu studieren (zumindest unbesorgt und unbeschwert). Was Stone �ber die Zweiklassengesellschaft sagt, ist absolut korrekt.

Deshalb, liebe deutsche Freunde, wehrt euch und lasst das nicht mit euch machen.

Einmal angefangen gibt es n�mlich kein zur�ck - und es h�rt dabei noch nicht auf. Wir haben jetzt auch ein tolles, neues Unigesetz was im Prinzip jedes Mitspracherecht der Unis und Studenten in Belangen der - uhmm - Unis unm�glich macht. Diese Stellen nehmen jetzt Personen aus der Privatwirtschaft ein, die wenn man Gl�ck hat auch lesen k�nnen.

Man hat uns erst k�rzlich JEGLICHER Rechte beraubt indem man unsere DEMOKRATISCH GEW�HLTE INTERESSENSVERTRETUNG, n�mich die �H (=�sterreichische Hochsch�lerschaft) die aus einer Gr�n-Roten Koalition bestand, schlich und ergreifend ersetzt hat. Die Studenten w�hlten eindeutig gr�n-rot, unsere Vertretung ist jetzt schwarz-blau.

So, wow, das ist ja echt ein Aufreger! Ich k�nnte noch stundenlang so weiter machen! Leute, lasst das nicht mit euch machen! Wenn ihr nicht wollt dass die Leute, die ohnehin schon privilegiert sind noch privilegierter werden, dann darf es keine Studiengeb�hren geben!


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Nur arbeitet ein Lehrling w�hrend der Ausbildung schon und hat nur noch ein paar Stunden pro Wochen Unterricht und verdient so w�hrend der Lehrzeit auch nur ein Sackgeld, von dem niemand leben kann. Ausserdem wirst Du mit einer Berufslehre ohne Weitere Ausbildung nie in h�here Lohnkategorien kommen.

Wenn man da Spitzenverdiener aus der Wirtschaft ansieht, die in einem Jahr mehr kassieren, als die "kleinen" Arbeiter in ihrem ganzen Leben, muss ich Deine Aussage relativieren, denn die "Grossen" haben alle ein abgeschlossenes Studium...

Unter diesem Aspekt habe ich M�he damit, den Erwerbst�tigen vorzuwerfen, sie seien asozial... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

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Alle zus�tzlichen Mittel werden von der Uni in die Forschung umgeleitet und kommen ganz sicher nicht der Lehre zugute, denn nur Publikationen bringen Ansehen und f�rdern die Karriere. Gute Lehre z�hlt nicht.

So gesehen: Das Land will Haushaltsl�cher stopfen (weniger Zusch�sse an die Unis), die Professoren/innen wollen/m�ssen mehr forschen - und die Studierenden werden die Zeche zahlen. Und: weniger Studierende - weniger �berf�llte Veranstaltungen.


Sterben geht immer - mal schauen was vorher geht
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Das durchschnittliche (!) Lehrlingsgehalt entspricht etwa 10 - 15% des durchschnittlichen Akademikergehalts. (Es mit Spitzengeh�ltern zu vergleichen ist denn doch ein bi�chen unfair, schlie�lich wird nur ein sehr geringer Prozentsatz der Studierenden solche Positionen erreichen (wollen?)). Der Lehrling ist nat�rlich in der Regel auch fr�her im Berufsleben - WENN er eine Arbeitsstelle findet. Letzteres gilt aber auch f�r die Studierten...

Man k�nnte sich wom�glich mit Geb�hren abfinden; es werden dann sicher Wege der Finanzierung gesucht und gefunden - das gr�ssere Problem ist, glaube ich, dass niemand wirklich glaubt, dass derartige Einnahmen den Studieneinrichtungen zu Gute kommen, und daher die Probleme schlicht und einfach nicht l�sen.

Studieren ist auch ohne Geb�hren immer mit finanziellem Aufwand verbunden, vor allem wenn es "ausw�rts" stattfinden muss (weswegen man ja mal BAF�G eingef�hrt hat, was auch nur einen Teil, aber na ja...), demzufolge hat es immer welche gegeben, die sich das nicht leisten konnten (oder wollten).

Das drehen an der Bildungsschraube hat aber noch einen anderen Effekt, den ich f�r bedenkenswert halte - wobei vorab geschickt sein sollte, dass ich grunds�tzlich daf�r bin Allen die nach ihren F�higkeiten (nicht M�glichkeiten)bestm�gliche Ausbildung zu erm�glichen.

Die Inflation h�herer Bildungsabschl�sse - zum Teil erreicht durch Verringerung der Anforderungen - hat dazu gef�hrt, dass heutzutage die Zugangsvoraussetzungen zu Ausbildungen und Arbeitsstellen sehr hoch sind, und teilweise mit dem was man wirklich daf�r br�uchte, nichts mehr zu tun hat.

Beispielsweise ist es Hauptsch�lern, selbst mit gutem Abschluss, kaum noch m�glich eine kaufm�nnische Lehre zu beginnen, weil mindestens mittlere Reife, oft sogar Abitur gefordert (und bekommen) wird. Sachbearbeiterstellen werden vielfach nur mit mindestens einem Fachhochschulabschluss angeboten, angefordert.
Es ist ein gegenseitiges Hochschaukeln, das nach meinem Eindruck teilweise den Bezug zum wirklich NOTWENDIGEN und Sinnvollen verloren hat. Und in einigen handwerklichen Bereichen k�nnen die Ausbildungsrichtlinien und -inhalte in unserem langsamen, aber �berreglementierten System mit dem sich schnell wandelnen technologischen Fortschritt kaum Schritt halten.


In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)
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Die Anforderungen an kaufm. Angestellte / Lehrlinge scheint tats�chlich auch in der Schweiz immer h�her zu werden. Teilweise ist das nat�rlich mit der fortschreitenden Technologie zu erkl�ren: Es werden immer weniger Leute gebraucht, die einfache Arbeiten in grosser Menge vollbringen, sondern immer mehr Spezialisten, die wissen, was im Hintergrund passiert und passieren muss, wenn man am PC einen Knopf dr�ckt.

Dass Lehrlinge zumeist fr�her im Berufsleben stehen, liegt aber auch daran, dass es etliche Studis gibt, die bis zu 10 Jahre an der Uni verbringen, bis sie einmal einen Abschluss machen und daf�r k�nnen die Erwerbst�tigen wirklich nichts. Und sie bezahlen ihre Ausbildung dadurch, dass sie w�hrend der Lehre wenig verdienen. Drum nochmals: Mit einer Berufslehre wird man im Normallfall nie soviel verdienen wie mit einem Hochschulabschluss.

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Rechne es dir aus - die 3 Jahre, die ich l�nger in die Schule gehen muss um �berhaupt zu einem Studium zugelassen zu werden. 6 Jahre Mindeststudienzeit, was so gut wie unm�glich zu schaffen ist. 3 Jahre Entlohnung mit Mindestverdienst. Das sind insgesamt 9 Jahre die ein Lehrling verdient und ich nicht, plus 3 Jahre in denen er besser verdient als ich. Rechnen wir weiter, allein and Geb�hren zahle ich im Jahr 800 Euro (aufgerundet, bin zu faul zum rechnen). Plus Miete, Plus Leben - sagen wir mal etwa 6000 Euro im Jahr (Und ja, das ist in etwa wovon ich lebe), plus Lehrmittel die wirklich extrem (!) teuer sind - es gibt so gut wie keine Fachliteratur unter 60 Euro, also schlagen wir nochmal ca. 500 Euro im Jahr drauf (mit Skripten und anderem Klimbim, also nicht nur das teure Zeug.) Das mach f�r mich als Unternehmer einen runden Verlust von rund 7300 Euro im Jahr. Das mach 65700 Euro, fairerweise auf 9 Jahre gerechnet, weil ja in den letzten 3 Jahren ein Einkommen, wenn auch unter jeder Kritik, vorhanden ist.

Nachdem ein Einkommen von unter 1000 Euro monatlich ja recht gering ist, sagen wir mal ein Lehrling verdient einheitlich w�hrend der ganzen Zeit die er arbeitet und ich nicht 800 Euro (um einen Mittelwert zu nehmen zwischen anf�nglichem niedrigeren, und sp�ter h�herem Einkommen). Dementsprechend verdient ein Lehrling bis ich nur den ersten Cent sehe run 86400 Euro. Rechnet man mit den Zahlen, die ich bei meinen Kosten f�r Lebenserhaltung habe, bleibt ein "Reingewinn" von 32400 Euro (das sind rund 445.000 Schilling oder etwa 64800 Mark der erstmal aufgeholt werden muss). Mit meinem angeblich so viel h�heren Einkommen muss ich das dann erst mal aufhohlen, und das dauert seine Zeit (vor allem da ich anf�nglich sehr lange NICHT gut verdienen werde). Das End-Gehalt ist h�her, klar, aber soviel schlechter steigt man mit einer Lehre auch nicht aus.

Und diese Rechnung ganz ohne Kredite und dergleichen.

Ich finde es nat�rlich nicht asozial wenn sich jemand entschlie�t "fr�her" arbeiten zu gehen, einen Lehrberuf zu ergreifen oder einfach ohne irgendwas ins Berufsleben einzusteigen. Bist du clever, dann machst du das auch. Was ich unfair finde ist die allgemeine Meinung dass Studieren ja keine Arbeit ist.

Ich habe es ehrlich gesagt ziemlich satt immer als Mensch 2. Klasse dargestellt zu werden "weil ich ja nichts tue", "faul bin" und "ein bisschen an der Uni rumh�nge". 10 Jahre Studienzeit in manchen Studien ist nicht allzuviel (ich habe 6 reines Mindeststudienzeit + 3 Jahre praktisch, das sind schon mal 9 Jahre Ausbildung - ohne die 3 Maturajahre - die ich MINDESTENS brauche). Das mal nur so nebenbei. Nat�rlich kann da keiner was daf�r, das ist halt mal so - genauso wie niemand was daf�r kann, dass es einige Studenten gibt, die tats�chlich nicht viel tun. Es gibt allerdings auch viele Arbeiter die tats�chlich nicht viel tun und es ganz gut draufhaben das vorm Chef zu verheimlichen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Die Jahre die ich mich in der Ausbildung befinde, werden mir momentan nicht auf meinen Pensionsanspruch aufgerechnet. Wo in meinem Leben Familienplanung Platz haben soll, ist mir ein R�tsel. Wie ich es schaffen soll mein Studium zu beenden und dann in der desolaten Wirtschaft Fuss zu fassen, ebenso. Positives Denken und hoffnugsorientiertes Arbeiten wird ersetzt durch eine sehr starke, sehr allgegenw�rtige Existenzangst.

Ich �berlege, ganz ehrlich gesagt, mittlerweile sehr stark ob ich es nicht einfach lassen soll.Um mein (mal angenommen vorhandenes) Potential auszusch�pfen? Um den Beruf zu ergreifen f�r den ich mich berufen f�hle? Um meine, im Laufe eines Studiums erworbenen F�higkeiten, in den Dienst der Wissenschaft und Menschheit zu stellen? All das sind nicht ganz so unlautere Ziele, und es ist ganz sicher kein Motiv das man anprangern muss (und ich sage nicht dass das HIER jemand tut, um Missverst�ndnissen vorzubeugen) Die M�glichkeit zu studieren muss und soll jedem gegeben sein, nicht nur jenen die es sich einfach leisten k�nnen. Welche, meiner Erfahrung nach, sehr oft die sind die dann sehr lange studieren.

Warum ist es anscheinend so schlecht dass ich mich f�r einen Beruf entschieden habe, f�r den ich mich berufen f�hle? Warum ist die Ironie da, dass Menschen die dasselbe Studium absolviert haben wie ich jetzt sehr angesehen sind, jene die (noch) studieren allerdings der letzte Dreck zu sein scheinen? Warum bin ICH asozial weil ich studiere?

Und ich hab noch gar nicht damit angefangen dass uns sehr oft semesterlange Verz�gerungen, f�r die wir absolut nichts k�nnen, aufgebrummt werden.

Ich will damit nicht sagen, dass Lehrling oder berufst�tig sein so leicht und so klasse ist. Gott, der Arbeitsmarkt ist ja mehr als schlecht im Moment, und gerade als Lehrling verdient man sich sein Brot sicherlich sehr sauer. Aber wenigstens hat man eine Arbeit die auch als Arbeit gewertsch�tzt wird, und nicht als "einzige Party" abgetan wird.

Studieren ist nicht einfach, und mit Einf�hrung all dieser Nettigkeiten wird es immer schwieriger. Wenn man an der Bildung spart, dann f�llt einem das irgendwann zur�ck - wie �sterreich sehr schmerzlich bei der letzten Pisa-Studie feststellen musste.

Okay, sorry, jetzt hab ich mich ziemlich ausgelassen - aber das regt mich echt alles ziemlich auf! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />


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Also in ein paar Punkten muss ich doch widersprechen:

Ein Lehrling hat auch Auslagen f�r Miete und Leben, nicht nur ein Student! Nach der Lehre wird man sicher mehr verdienen als ein Student, einverstanden - sofern man eine Stelle findet. W�hrend einem Studium kann man aber oftmals noch nebenher etwas jobben und kann somit jenachdem gar ein besseres Einkommen erzielen als ein Lehrling (ich habe w�hrend der Lehre nicht mal im Abschlussjahr 800 EUR gehabt!). Von daher geht Deine Rechnung hinten und vorne nicht auf, die Differenz erscheint mir viel zu hoch.

Wie lange so ein Studium (in Deutschland) dauert, kann ich nicht beurteilen, ich sch�tze mal, dass es je nach Richtung l�nger oder weniger lang dauert - und auch wie sehr man sich beeilt. Ich habe aber nie behauptet, Studierende seien faul und w�rden nichts tun ausser Party!

Je nach Betrieb sind die Azubis auch nur billige Arbeitskr�fte. Die Gefahr nach der Ausbildung ohne Stelle dazustehen betrifft auch Lehrlinge. In der Schweiz haben immer mehr Lehrabg�nger keine Stelle oder sie erhalten nicht einmal eine Lehrstelle.

Beide Karrierewege haben ihre Vor- und auch Nachteile. Wie auch immer, sollte man die verschiedenen Bildungswege nicht gegeneinander ausspielen. Es muss �berall eher mehr statt weniger in Bildung investiert haben.

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Ich habe gerechnet - und ohne euch mit Details der Berechnung langweilen zu wollen, ist das Ergebnis:

Unter der Voraussetzung, dass der Lehrling mit 16 anf�ngt, ihr beide bis 65 ununterbrochen arbeitet, und ihr beide durchschnittliche "Karriere"entwicklungen macht (3 x heavy, gestehe ich zu)

- brauchst du ca 20 Jahre bis du den "Vorsprung" aufgeholt hast;
- in der verbleibenden Zeit wird dein Einkommen �ber die Lebensarbeitszeit gerechnet �ber das Doppelte sein, da die Schere auseinandergeht;
- da Rente auf der Basis der letzten Einkommen berechnet wird, wirst du danach mehr haben.

Sowohl Fenwulf wie Du, Iceweb, haben f�r Teilaspekte Recht.

Eine andere Betrachtungsweise w�re das verf�gbare Einkommen pro Jahr - was RL wohl realistischer w�re. Hier hat der Lehrling 10 Jahre lang mehr als du - danach aber nicht mehr.

Das alles sind sehr theoretische Betrachtungen, nur auf Durchschnittswerten basierend, die Arbeitslosigkeit, Familienplanung, Kosten eventueller Kinder, und sonstige Einfl�sse nat�rlich nicht ber�cksichtigen.



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Eben, es ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten, die man auch nur teilweise der einen oder anderen Ausbildungsform anrechnen kann...

Mir ging es ja auch nur darum, dass man nicht pauschal behaupten kann, dass ein Lehrling finanziell besser f�hrt als ein Studierender. Dem kann so sein, es kann aber auch umgekehrt sein... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />

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Hehe, ja klar - aber wenn man nicht ein bissi stur ist hin und wieder dann machts nur halb soviel Spa�! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

@Fenwulf: Ich hab ja auch gar nicht gemeint dass das du oder jemand anders hier gesagt hast - war mehr auf die allgemeine Meinung bezogen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

@GlanceALot: Dass die Rente �ber das letzte Einkommen berechnet wird, stimmt hier nur bedingt, n�mlich bei Beamten. Die verdienen zwar anf�nglich sehr wenig, kriegen aber dann daf�r das letzte, h�chste Einkommen als Berechnungsgrundlage. Bei allen anderen, ASVG-Versicherten (das ist jeder der nicht Beamter ist) wird als Berechnungsgrundlage ein Durchscnittsgehalt genommen, weil man davon ausgeht dass das Einkommen durch die Bank keinen besonders gro�en Schwankungen unterworfen ist. Aber nur so nebenbei, es ist mir eigentlich eh wurscht. Es geht mir ja nicht ums Geld. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />


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Tja, �ber 5 Millionen Arbeitslose - anscheinend kein Aufreger mehr. Nur noch Resignation oder Verdr�ngung? Und die Deutsche Bank: Leistung, die Leiden schafft...


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Nun die 5 Millionen Arbeitslose hatten wir ja schon vorher. Es wird jetzt nur anderes gerechnet. Und in Wirklichkeit sind es ja noch viel mehr.

#27354 12/02/05 04:26 PM
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Nervt es eigentlich keinen anderen auch, dass beim Betreten oder Wechseln einer Seite hier st�ndig die Frage nach Zulassung von Plugins gestellt wird?

Und wof�r?

Ein statisches Shockwave Bildchen inklusive Link, welcher vermutlich keinem hier im Forum etwas Neues sagt und was sich selbst mit HTML genauso realisieren lassen w�rde.

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