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Darf der "Mensch" entscheiden ob ein Lebewesen leben darf oder nicht? Ich sage: Nein, das darf der "Mensch" nicht!

Das ist Deine Meinung. Das ist gut so. Aber das hat ja keine Bedeutung für anderer Leute Meinungen, oder sehe ich das falsch?

Die Tatsache, daß ICH z.B. momentan der Meinung bin, daß ich im Zweifelsfall keine lebensverlängernden Maßnahmen will, ändert nichts an der Tatsache, daß meine Mutter etwa alles täte, um mich mit eben jenen Maßnahmen noch lange am sog. Leben zu erhalten.

Insofern kann ich persönlich weder dem Mann noch den Eltern in diesem Fall einen Vorwurf machen... der Mann meint, das zu tun, was seine Frau wollte... die Eltern meinen aber auch, daß sie nicht gegen den Wunsch ihrer Tochter handeln.

Ob und inwiefern man die momentane Daseinsform def Frau als Leben bezeichnen kann, mag ich nicht beurteilen. Aber schau Dir z.B. Stephen Hawking an... der Mann kann nicht laufen, nicht reden, nicht sprechen, nicht richtig essen... nur denken kann er und ist in der glücklichen Lage, das zu artikulieren. Man kann sein Leben nicht mit der hier besprochenen Frau vergleichen, aber ich kann Dir auf Anhieb ein Dutzend Personen nennen, die auch Stephen Hawkings Daseinsform - ohne sinistre Absichten - als ein Leben "als Wrack ohne Hoffnung auf eine -andere- Zukunft" bezeichnen würden.

Wer soll entscheiden? Ich bin froh um jede Minute meines Lebens, in der ich nicht in solch einer Situation bin - daß ich weder so eine Frage entscheiden muß, noch daß jemand anderes über mich entscheiden muß.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"