China und Japan - Gegenseitige Schuldzuweisungen nach gewaltsamen Protesten[/b]

[b]Der japanische Ministerpräsident hat die anti-japanischen
Ausschreitungen in China scharf kritisiert. Peking erklärte jedoch,
man sei nicht verantwortlich für die Situation. Der Protest hatte sich
an der verharmlosenden Darstellung japanischer Kriegsverbrechen in
einem Schulbuch entzündet.

...
Ein "Zwischenfall" mit 300.000 getöteten Chinesen

Die Proteste hatten sich an der Genehmigung von Schulbüchern
entzündet, die aus chinesischer Sicht die Kriegsverbrechen während des
Zweiten Weltkrieges in China verharmlosen.

Chinesische Experten beklagten, dass in den Schulbüchern das
Massaker von Nanjing durch japanische Truppen 1937, bei dem 300.000
Chinesen in 40 Tagen ermordet worden waren, nur als „Zwischenfall“
beschrieben werde.

Empört wurde darauf verwiesen, dass nur in einem kurzen Satz von
„vielen Opfern unter chinesischen Soldaten und Zivilisten“ die Rede ist.
Als Motiv für den Beginn des Krieges sei auch genannt worden, dass
Japan „Rohstoffe beschaffen“ wollte.

Ferner werde das Schicksal der nach Schätzungen 200.000 Frauen in
asiatischen Ländern, vor allem Südkorea, die für Japans Soldaten zur
Prostitution gezwungen worden waren, heruntergespielt, hieß es.

...

Symptomatische Reaktion Japans

Die Reaktion Japans scheint symptomatisch für den Umgang mit der
Frage der Kriegsvergangenheit. Zwar verlangte der Außenminister eine
Entschuldigung von China für die Proteste, zugleich aber lässt es Japan
an einer überzeugenden Entschuldigung für die eigene
Kriegsvergangenheit mangeln.

Eine grundsätzliche, einheitliche politische Auseinandersetzung findet
nicht statt. Auf Betreiben der Amerikaner wurde Kaiser Hirohito nach
Ende des Zweiten Weltkrieges nicht zur Rechenschaft gezogen - so
konnte gewissermaßen auch alle anderen keine Schuld treffen,
abgesehen von einer Handvoll militärischer und ziviler Sündenböcke, die
„der Siegerjustiz zum Opfer fielen“. Die Aufarbeitung der
Kriegsvergangenheit geriet damit aufs Nebengleis.

Auch die Regierung in Südkorea hatte sich über das ihrer Ansicht nach
„revisionistische“ Geschichtsbuch empört; das südkoreanische
Außenministerium bestellte vergangene Woche den japanische
Botschafter in Seoul ein.

Zuvor war es schon zu Protestaktionen vor der japanischen Botschaft in
Seoul gegen Japans neu formulierte Ansprüche auf die Felseninsel
Dokdo gekommen.

Zusammen mit den „lebhaften Diskussionen über Wiederbewaffnung“
und den Besuchen von Japans Regierungschef Junichiro Koizumi im
Yasakuni-Schrein sah Südkoreas Präsident Roh Moo Hyun ein Verhalten,
durch das „alle Reflektion und Entschuldigungen null und nichtig, die
Japan bisher gemacht hat“.

In Südkorea sitzt der Groll wegen Japans harscher Kolonialherrschaft
(1910-45) noch immer tief. In den Augen der Südkoreaner hat sich
Japan für seine Kriegsverbrechen niemals ehrlich entschuldigt und
Wiedergutmachung geleistet.

Die Japaner versuchten während der Herrschaft auf der Halbinsel, die
Identität der Koreaner auszulöschen und sie als Arbeitskräfte
auszubeuten. Koreanisch war als Amts- und Unterrichtssprache
verboten.



Also hier muß ich den Chinesen ausnahmsweise mal Recht geben - abgesehen davon, daß Verletzung von Menschen nicht ok ist und die Art und Weise wie die Oberen dort das handhaben, dennoch nicht ganz astrein ("... nicht verantwortlich", so á la Pontius Pilatus! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> ).

... falls das Buch wirklich inhaltlich die Form besitzt, wie hier beschrieben.


Ragon,
der Magier