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Joined: May 2004
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Talk any language you want - Dutch, Russian, Finnish, Klingon,... (Perhaps I will translate this entry later. It's already difficult enough to write everything down in German.)Wenn hier wirklich jede Sprache zugelassen ist, dann schreibe ich zunächst auf Deutsch, weil mir das leichter fällt als auf Englisch. Für Sprachen interessiere ich mich sehr. Das ist auch der Grund, warum ich jetzt etwas schreibe, was ich schon viel früher hätte tun sollen. Es ist keine große Sache, aber ich finde, Ihr solltet es wissen: Esperanto ist meine Muttersprache. Warum belästige ich die Leute mit dieser Aussage? Mir liegt etwas auf dem Herzen. In einigen älteren Forumsbeiträgen (zuletzt vor ein paar Tagen) hat sich jemand abwertend über Esperanto geäußert. So etwas tut mir als Esperanto-Muttersprachler immer ein bißchen weh <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />, und ich denke, diese Reaktion ist nachvollziehbar, wenn man sich vor Augen hält, welche Rolle die Sprache für mich hat. Da ich es besser wissen sollte als die meisten hier, schreibe ich es klar und deutlich: 1. Esperanto ist eine echte Sprache. 2. Esperanto ist eine natürliche Sprache. Die Sprachwissenschafter, insbesondere Interlinguisten, teilen heutzutage diese Auffassung. (Vereinzelte Gegenbeispiele zähle ich nicht mit. Hier gilt wie auch anderswo: Ohne Informationen irgendwelche Behauptungen aufzustellen, ist weder wissenschaftlich noch seriös!) Wahrscheinlich werde ich mir mit diesem Beitrag eine fruchtlose Diskussion einfangen und auf Unverständnis stoßen. Davon muß ich zumindest ausgehen, wenn ich an die Erfahrungswerte aus der Vergangenheit denke. Das heißt nicht, daß es nicht auch anders gehen kann - aber es ist sehr schwer und es klappt sogar mit sehr intelligenten, weltoffenen Leuten viel seltener, als man annehmen würde. Viele negative Erlebnisse haben mich zu einem sehr desillusionierten Menschen gemacht. Das läßt sich in diesen Zeilen leider nicht verbergen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/puppyeyes.gif" alt="" /> Andererseits habe ich hier schon viele Menschen getroffen, die erstaunlich sachlich bei Meinungsverschiedenheiten bleiben. Weil ich einerseits nicht etwas, das mir Kopfschmerzen bereitet, einfach so stehenlassen wollte und weil andererseits die Leute zunächst immer eine Chance verdient haben, zu verstehen, habe ich hiermit geschrieben, was Ihr wissen solltet.
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Joined: Mar 2003
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http://de.wikipedia.org/wiki/EsperantoBin etwas überrascht - Esperanto ist eine Plansprache, also künstlich geschaffen, 1887 durch Zamenhof. Gilt (soweit ich weiss) geographisch nirgendwo als Amtssprache. Wie wurde sie deine Muttersprache? Kiya <neugierig> Quelle: Wikipedia: Als Plansprachen bezeichnet man erfundene bewusst geschaffene Sprachen, die sich also nicht entwickelt haben. Man betrachtet sie meist als Untergruppe der künstlichen Sprachen. Sie sollen entweder als "Welthilfssprachen" eine Verständigung zwischen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen ermöglichen oder als logische Basis zur Erforschung und Entwicklung neuer Sprachen dienen. Das bekannteste Beispiel ist Esperanto. Weitere Plansprachen sind z.B. Ido, Interlingua, Occidental, und Volapük, sowie die nicht zur einfachen Verständigung geschaffenen logischen Sprachen wie z.B. Loglan, Lojban und Teran. Plansprachen bilden in ihren Aspekten die Forschungsgegenstände der Interlinguistik.
Last edited by kiya; 30/10/04 10:13 AM.
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Joined: Mar 2003
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Kiya, in dem wiki-Text, den Du verlinkt hast, wird auch ganz kurz auf die Muttersprach-Problematik eingegangen und auf einen weiteren wiki-Text verwiesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Esperanto_als_MutterspracheEsperanto als Muttersprache haben Kinder in Familien, in denen man Esperanto spricht (meist neben anderen Sprachen). Wenn die Mutter, der Vater oder beide mit ihrem Kind hauptsächlich Esperanto sprechen, lernt es Esperanto wie eine andere Muttersprache. Meist wachsen solche Kinder zweisprachig, manchmal sogar drei- oder mehrsprachig auf. Es kommt auch vor, dass die Eltern miteinander Esperanto sprechen, während sie mit dem Kind andere Sprachen sprechen. Manchmal lernen Kinder auch so, Esperanto zumindest zu verstehen.
Esperanto als Muttersprache kommt vor allem in Familien vor, deren Eltern sich auf Esperantotreffen kennen gelernt haben. Es gibt etliche solche Familien; allerdings haben die Eltern oft doch eine gemeinsame Muttersprache. Trotzdem spricht in manchen Familien ein Elternteil (meistens der Vater) Esperanto mit dem Kind, um die Chance zu nutzen, dass das Kind eine zweite Sprache ohne bewusste Anstrengung lernt. Ich möchte nicht behaupten, daß es in Kunars Fall so gelaufen ist. Allerdings kann ich mir auch keinen anderen Weg vorstellen... insofern bin ich ebenso neugierig wie Kiya. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Abgesehen davon: Kunar... an Deiner Stelle würde ich mir nicht allzu große Gedanken darüber machen, wenn der eine oder die andere sich negativ über Esperanto äußert. Das aus zwei Gründen: 1. Wenn Esperanto eine Sprache wie jede andere auch sein soll, dann muß sie wie jede andere Sprache auch in der allgemeinen Kritik stehen. Und wenn man sich überlegt, wie oft Englisch oder Deutsch (nur um zwei Beispiele herauszupicken) kritisiert werden - auch und vor allem von englisch- und/oder deutschsprachigen Personen - kommt einem die These, daß Esperanto ja alles andere als eine natürliche Sprache sei, nicht gerade schwerwiegend beleidigend vor. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> 2. Ich persönlich bin zu der Überzeugung gekommen, daß man sich am besten über solche Sachen nicht aufregt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Ich z.B. bin Türke... und wenn ich mich über jede "dumme" Bemerkung über Türken aufregen würde, würde ich gar nicht mehr zur Ruhe kommen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Dann doch lieber etwas Aufklärung betreiben - was Du ja auch hier machst. Löblich. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Aber trotzdem bin ich - als ehemaliger angehender Linguist - im Zweifel, ob man Esperanto als natürliche Sprache bezeichnen kann. Wenn ich mir anschaue, welche Kultur um die Sprache herum gewachsen ist und sich immer noch am Wachsen befindet, neige ich zu einer wohlwollenden Interpretation, durchaus. Allerdings kann ich nicht außer Acht lassen, daß es eine erst vor Kurzem erschaffene Sprache ist. Nun kann man argumentieren, daß der Ursprung einer Sprache keine Rolle spielt, wenn sie sich durchsetzt - wer weiß schon, wie die germanischen Sprachen oder die slawischen etwa entstanden sind. Jedoch gibt es diese schon entsprechend lange und man kann mit Fug und recht behaupten, daß solche alten und gesprochenen Sprachen sich einfach im Laufen der etlichen Jahre durchgesetzt haben. Da Esperanto diese Vergangenheit nun abgeht, neigt man und auch ich dazu, sie als keine natürliche Sprache zu erachten.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Aug 2004
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mein deutsch ist sehr schlecht...entschuldigen mich bitte... Ich verstehe wie esperanto eine natüralische Sprache ist, als es ist ganz nicht eine formale Sprache...aber wie kannt es eine Muttersparche sein?
i will be interested by an english translation of this entire thread and especially by Kunar post... as i'm sure i must have misunderstood some things...
well i must add i have only one problem with esperanto it is its pseudo universality... when this dream for a universal language has born state of linguistics researchs (very flourishing in the end of XIXth century particularly in England and Germany) was advanced in a way where non latin more largely non european languages should have been included in this dream...
The Esperanto's fathers have always refused that as their heirs...
so this universal is a very peculiar notion of universal... anyway the concept of a universal natural language may be in itself a contradictory concept... as the only universal language for the moment we can know is formal (logical language)...
also, if it was a language that was so natural in the way of naturally used this time, why not posting in esperanto in this 'chat anything' section?
MG!!! The most infamous member these forums have ever got!
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Joined: Mar 2004
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Das ist sehr interessant. Außer den üblichen Vorurteilen weiß ich nicht viel über Esperanto. Ich wusste auch gar nicht, dass man das als Muttersprache haben kann.
Könntest du ein bisschen mehr darüber erzählen?
Der Mensch ist das edelste Lebewesen. - Das erweist sich schon daraus, dass ihm noch kein anderes widersprochen hat.
(G.C. Lichtenberg)
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Joined: Mar 2003
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anyway the concept of a universal natural language may be in itself a contradictory concept... as the only universal language for the moment we can know is formal (logical language)... I don't think that the idea of a universal language is a contradictory one. How did languages come to existence? Surely because human beings felt the urge of communicating. And the reason why there are different languages is the fact that in the past, people S were separated from each other so that they developed their own languages which were not necessarily compatible to each other (even though, there are quite a few similarities between most languages). So, why shouldn't it be possible to "create" a universal language today. Most parts of the world are connected to each other by various media types - like internet, TV or printing media. Under these circumstances, I think it is possible to develop a language which everyone speaks - it's actually the next necessary and logical step. And if you imagine that there are other planets with life, you will again have different languages because the planets would have been separated, too. But then the next step would be to get a language which beings on all planets speak. Etc. pp. Btw, we shouldn't forget that English is sort of becoming a universal language anyway since there is practically no country in the world where you aren't taught English in the school - that's the other way of creating a universality. You don't develop a new language but make sure that most of the people learn one existing language. also, if it was a language that was so natural in the way of naturally used this time, why not posting in esperanto in this 'chat anything' section? Well, obviously because more or less nobody would understand it, don't you think so? Correct me if I am wrong, but I have the impression that the concept of a universal language means for you that everybody automatically can speak that language - which is of course not the case. It is just a language which is supposed to be able to be acquired easier than any other language and still can replace them because of its universality. But as I said... maybe I am misinterpreting your words... if so, sorry. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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When I look at Esperanto, I can see that it's not very widespread - compared to French or English, for example.
I ask my self : How does this come ? I can only assume that one reason might be the simplicity (right spelled ?) of the English langage ... I don't know.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Joined: Aug 2004
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Isn't the main thing of esperanto supposed to be that it's so simple? (What do I know, I doesn't really know anything about it...)
Übereil
Brain: an apparatus with which we think we think.
Ambrose Bierce
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Joined: Aug 2004
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elgi, i'm sure there is something universal in all language that is language... and i'm sure there is a kind of universal "language" i mean formal rules for a language or what is known as mathematical formal logics... because it is something a priori (in kantian and post-kantian sense)... it is not something innate as it has to be learnt and it can't be truly deduced from any natural language but it is still universal
i'm not believing that english is becoming an universal language... it's becoming a quite widespread language, true... maybe a worldswidespread language what is really different, but anyway what is the part of world population who speaks (even really badly as myshelf) english... 5%? 6%?... roman empire had imposed latin best i think and yet latin was not a true universal language either... still it was in a certain way a simple language... even if english was 99% percent and it's really not the case, it would not be universal as the remaining 1% not speaking english would not be able to share mental categories that are implyied in english as a collective language...
but it was not really what i mean about esperanto... as it is esperanto semantics is entirely an heir of latin origins languages... so it may be that it has the color of universal for someone who comes from a european language... but it is almost totally not understandable for someone who has a different language's culture... and it is probaly the main part of the world's population actually.... trouble is: why should an universal or so called universal language have a latin root rather than an indian root or a chinese root or an arabic/semitic root? and if we want to integrate non european language in a universal language how can logical differences between these languages be conciliated? i don't think there is any solving to these questions...
MG!!! The most infamous member these forums have ever got!
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Joined: May 2003
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Somebody else made a post like this a while ago, I think....
And I agree. Even though I speak English.
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Joined: Aug 2004
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sorry but i was tired yesterday... and i've mad a mistake: when i said 5 or 6% of the world population i meant 5 or 6 % of the world's population not being born with the english language as a Muttersprache... if not read like that it has no real sense... and i'm not saying that those born with english as a motherly language are not included in world population (fortunately for me here <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />)
but trouble is that a language whatever it is is a reflect of our mental representations... and so an universal language should be a reflect of representations that can be universaly aknowledged... maybe something contradictory indeed... anyway esperanto has a very restricted definition of what is universal ("occidental" culture)...
with whom are you agreeing Lews?
Last edited by MASTER_GUROTH; 31/10/04 09:36 AM.
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Joined: May 2004
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I will answer to the English posts later... it's easier to write in German.Erst einmal vielen Dank für die netten Reaktionen. Anscheinend bin ich dol2day-geschädigt, denn da wurde in den Diskussionen meistens völlig aneinander vorbei geredet und die Leute wollten's auch nicht besser wissen. Das Zitat aus dem Wikipedia-Artikel über Esperanto-Muttersprachler liest sich ganz ordentlich. Zu der Esperanto-Version dieses Artikels habe ich übrigens selbst beigetragen. Dort erfährt man, daß die Eltern meistens die gleiche Muttersprache haben. Das Kind lernt also diese Muttersprache und Esperanto. So ist es bei mir ebenfalls gewesen. Ich könnte jetzt noch mehr erzählen, aber erstens schwafele ich ohnehin schon lang genug und zweitens freue ich mich, wenn die Leute angenehme Fragen stellen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Der Wikipedia-Artikel über Plansprachen ist schon nicht schlecht, hat aus meiner Sicht dennoch einige Macken. Aber dafür bin ich ja als alter Besserwisser da, um es richtigzustellen. Also: Als Plansprachen bezeichnet man bewußt geschaffene Sprachen. Eine engere Definition besagt, daß dies zum Zweck der Erleichterung internationaler Kommunikation geschieht. (sinngemäß nach Eugen Wüster) Esperanto hat sich seit Erscheinen des ersten Buches über Esperanto im Jahre 1887 von einem kleinen Projekt zu einer vollständigen Sprache mit eigener Kultur entwickelt und wird heute in über 120 Ländern gesprochen. Die Esperantosprecher haben unterschiedliche Ansichten darüber, was mit ihrer Sprache passieren soll. Einige möchten, daß Esperanto zur einer (oder der) Weltverkehrssprache wird. Andere sehen Esperanto als Lösung für Verständigungsprobleme in der EU. Beides wäre i.a. mit einer allgemeine Einführung in den Schulen verbunden. Viele Sprecher schätzen die Freiwilligkeit des Erlernens und vertreten daher den Standpunkt, statt mit einer "Verordnung von oben" durch Information über die Anwendungsmöglichkeiten mehr Leute für die Sprache zu interessieren. Eine ganze Reihe von Menschen schließlich nutzt Esperanto im wesentlichen, um sich zu amüsieren, und fragt sich gar nicht, ob und wie Esperanto verbreitet werden soll. Wenn Esperanto eine Sprache wie jede andere auch sein soll, dann muß sie wie jede andere Sprache auch in der allgemeinen Kritik stehen. Das ist ein sehr guter Satz, den ich so noch nie gelesen habe. Auch der Hinweis auf z.T. haarsträubende Diskussionen über Englisch und Deutsch trifft zu. Aber trotzdem bin ich - als ehemaliger angehender Linguist - im Zweifel, ob man Esperanto als natürliche Sprache bezeichnen kann. Wenn ich mir anschaue, welche Kultur um die Sprache herum gewachsen ist und sich immer noch am Wachsen befindet, neige ich zu einer wohlwollenden Interpretation, durchaus. Alter als Kriterium für die Künstlichkeit einer Sprache ist in der Tat interessant. Ich muß - selten genug! - einen Sprachwissenschaftler um Beispiele für Sprachen bitten, die erst wenige Jahrhunderte (oder Jahrzehnte) auf dem Buckel haben. Spontan würde ich vermuten, daß z.B. Afrikaans, (modernes!) Hebräisch, Indonesisch sowie Serbisch und Kroatisch ("ultramoderne" Versionen) darunter fallen würden. Klar: All diese Sprachen hatten Vorbilder oder Vorgänger in ethnischen Sprachen. Andererseits: Esperanto ja auch! So einfach ist es also doch nicht - genau das führt ja immer wieder zu den für mich haarsträubendsten Fehlurteilen über meine zweite Muttersprache. Für die Linguisten: Im kleinen Lexikon der Sprachen schreibt Harald Haarmann (angesehener Sprachwissenschaftler!), die Bezeichnung von Esperanto als "künstlicher" Sprache mute inzwischen selbst äußerst künstlich an. Man merkt, ich mußte mir als normalsterblicher Sprecher schon eine Menge Hintergrundwissen über Sprachwissenschaften reinziehen - ganz schön anstrengend!
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Joined: Mar 2003
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Kunar: Das Kind lernt also diese Muttersprache und Esperanto. So ist es bei mir ebenfalls gewesen. Ich könnte jetzt noch mehr erzählen, aber erstens schwafele ich ohnehin schon lang genug Einwand nicht akzeptiert - da ich den wiki-Link postete, hatte ich dort natürlich vorher alles gelesen (auch über die bilingualen Eltern - ich lese meine Links, bevor ich poste <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ). Bitte... wieso haben dir deine Eltern Esperanto beigebracht? Ich find das hochinteressant, da mir dies neu war (im Wiki-Link). Ich bin mir sicher, dass sie einen (mehrere?) guten Grund hatten. Weisst, wir hatte Esp-Bücher in unserem Bestand, haben sie aus mangelndem Interesse dann gelöscht - ich sah keinen Sinn mehr darin. Na ja, vielleicht erfahre ich durch dich (deine Eltern) mehr über den Sinn? Kiya <noch neugieriger> Vielleicht bin ich ja ganz auf dem Holzweg wenn ich da einen politischen (?) Hintergrund vermute aber nu meine Laiengedanken dazu => da es für die Völkerverständigung nicht schlecht wäre, wenn es eine Universalsprache gäbe (zusätzlich zu den lokalen) - da die Weltsprachen, engl., franz., span. durch kolonialistische/imperialistische Vergangenheiten irgendwie gefärbt sind => könnte ein "neutrales" Esperanto geeigneter sein? Ich persönlich fänd (natürlich) Englisch in dieser Rolle nett, da ich sie nicht mehr lernen muss, aber ich verstehe schon, dass die "Vorherrschaft" einer Weltsprache auch politische Wunden triggern könnte, da im Engl. ja auch ein Kultur(miß)verständnis dann "vorherrschen" könnte. Mein Problem mit Esperanto ist die Vorherrschaft des romanischen Wortstammes, warum? Stand da Alt-Latein Pate, als Mami vieler europäischen Sprachen? (Ich habe auch den Zamenhof-Artikel in der Wiki gelesen, beantwortet es mir nicht). M.E. ist Esperanto ebenfalls westlich (europäisch) gefärbt, ergo nicht "neutral". Ich weiss nicht, wie ich das anders formulieren kann. Dein Argument, dass es auch andere junge Sprachen gibt, kann ich verstehen - aber Afrikaans ist z.B. eine niederländische Variante (wie z.B. britisches engl. => amerikanisch), also auch ein Derivat aus einer älteren Sprache - kolonialistisches Erbe. Und serbo-kroatisch oder serbisch/kroatisch war eine politische Entscheidung (keine gute IMO). In diesem Falle ist Esperanto schon ein künstlicher Akt, der von einem Mann bewußt "erschaffen" wurde - ist dies nicht ein Unterschied? Mir gefällt Zamenhofs Ansatz sehr, nur glaube ich, dass durch die Auswahl der Sprachstämme, sein kritisierter "ethnischer Chauvinismus" nicht umgangen wurde, in diesem Falle sehe ich einen "europäischen Determinismus" Tja, auch ich schwafele - bitte, warum haben deine Eltern diesen Wunsch gehabt? PPS: Vielleicht könnte ich micht mit Esp. anfreunden, wenn es diese verflixten Sonderzeichen nicht gäbe <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" /> - das ist der Grund, warum ich mit Franz. auf Kriegsfuß stehe <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" /> - das simple lateinische Alphabet hätte mir gereicht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" />
Last edited by kiya; 01/11/04 02:31 AM.
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Joined: Aug 2004
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I will answer to the English posts later... it's easier to write in German I hope you will, kunar, as my german is not half so good it should be <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" /> well my english neither is some would say but that's really not the the same thing...
Last edited by MASTER_GUROTH; 01/11/04 10:47 AM.
MG!!! The most infamous member these forums have ever got!
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Joined: Mar 2004
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Ist es denn so wichtig, ob Esperanto eine "natürliche" Sprache ist? Ist es meiner Ansicht nach nicht, denn im Ursprung ist es ja mal künstlich erschaffen und nicht durch Sprechen entstanden. Und darüber sind wir uns doch einig, oder?
Es ist jedoch sicher eine "echte" Sprache, die sich jetzt auch in gewisser Weise natürlich weiterentwickeln kann.
Beispiele für relativ junge, allerdings auch erfundene, Sprachen sind wohl die Gebärdensprachen. Es ist ja nachgewiesen worden, dass diese auch insofern echte Sprachen sind, als beim Gestikulieren dieselben Gehirnregionen benutzt werden wie beim Sprechen.
Der Mensch ist das edelste Lebewesen. - Das erweist sich schon daraus, dass ihm noch kein anderes widersprochen hat.
(G.C. Lichtenberg)
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Joined: May 2004
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Ok, here are the most important ideas of my first post in German: It isn't the most important thing in the world, but you should know it nevertheless: I am a native speaker of Esperanto. If you want to know more about how this is possible, please read the Wikipedia article about native Esperanto speakers. I have read some negative opinions about Esperanto in this forum. You might understand why this hurts me as a native speaker. In case you should not know: 1. Esperanto is a true language. 2. Esperanto is a natural language. Linguists (well, at least those from the German speaking world) generally agree to both statements today. I have made rather negative, disappointing experiences when talking about Esperanto. It's difficult to accept even for open-minded people that Esperanto is what it is. This has turned me intro a rather disillusioned person. But as I didn't want to let certain posts remain unresponded and because people deserve a chance to understand, I wrote all this to let you know. also, if it was a language that was so natural in the way of naturally used this time, why not posting in esperanto in this 'chat anything' section? If you do not post in Esperanto, people question your language skills or your believe that Esperanto really works. If you post in Esperanto, people call you a fanatic, because you write in a language which nearly none of the persons involved understands. You see, I have heard all this before. It's unimportant what you do - people will always criticize you or call you inconsequent. This is a nearly universal rule, sadly enough. As I made these posts to inform people about the language and not to discuss something in Esperanto, it's in German and English. Sounds reasonable, doesn't it? This does not exclude the possibility of opening a new thread in Esperanto later... Regarding "universality", you obviously misunderstood the idea behind it. I'd never claim that Esperanto is absolutely neutral or includes elements of all known languages. Try to interpret "universal" as an opposite to "limited". Esperanto was meant to be (and is) a language capable of expressing everything. In contrast to most other planned languages, Esperanto is not made entirely of latin and romanic languages. Its vocabulary is highly romanic indeed. But the pronounciation is very similar to several slavic languages (Polish, Slovak, Croatian - just to name a few). Esperanto's grammar differs in some important parts from most European languages - where European languages tend to be irregular and complicated. Several posts touched "language philosophy" ("How would the ideal language look like? Why is it (im)possible to create it?" ) and "language politics" ("Why does a language get widespread? How?"). During my years as a native speaker, I had to learn much about these topics (when defending myself), but I'd prefer to write about them later... this post is already long enough.
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Joined: Mar 2003
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Another post about languages!! Esperanto this time well, i don't speak Esperanto. But i saw the people around making comments about language and writing in english or german, so if anyone around here understand portuguese answer me this.
Eu estava passeando por ai, lalalalala.... e foi ai que aconteceu.... lalalala.... é uma boa história pra quem consegue ler hahahahahaha.... Adeus e felicidades.
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />
Who's gonna show you how to fly!
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Joined: Oct 2004
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@ Kunar => I cannot speak Esperanto, but I can deeply empathize with you.
I do understand your feelings and it’s sad that such harsh feelings are held towards one another we as human beings.
Know this I do NOT hold any ill feelings towards your language. It's your language, be proud of it. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Take Care Kunar
Kyra_Ny <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
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Joined: Mar 2003
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Sveltje: Beispiele für relativ junge, allerdings auch erfundene, Sprachen sind wohl die Gebärdensprachen. Es ist ja nachgewiesen worden, dass diese auch insofern echte Sprachen sind, als beim Gestikulieren dieselben Gehirnregionen benutzt werden wie beim Sprechen. Würde ich auch als echte Sprache sehen, eine prima Gelegenheit, sich mit Gehörlosen zu verständigen - der Ansatz ist allerdings unterschiedlich: Verständigung mit denen, die die gesprochene Sprache nicht benutzen können. Bei Esperanto sehe ich einen Unterschied => es wurde ein "eigener" Sprachenmix gebildet, zur allgemeinen Völkerverständigung? Und wenn ich diesen Ansatz jetzt nehme => warum nicht eine bereits existente nehmen, eine weit verbreitete, damit sie nicht alle von Grund auf lernen müssen? Möglichst eine ohne Sonderzeichen? Und dabei einfach davon ausgehend, dass eine bereits existente, verbreitete Sprache von dem Makel der "kulturellen Vorherrschaft" befreit werden kann? @Kunar => ich will dir deine Muttersprache nicht madig machen, ich verstehe immer noch nicht den Ansatz und den Vorteil einer von Grund auf künstlich geschaffenen Sprache (1887) zu einem bestimmten Zweck (die von viel mehr gelernt werden muss als wenn man eine bereits existente nehmen würde). Bitte, erkläre mir doch deine Gründe so, dass ich es verstehen kann? Kiya Esperanto was meant to be (and is) a language capable of expressing everything. Do you think, this is possible? I saw a few word creations in Esperanto and was delighted - but I still ask myself: are we not limited to our cultural background and therefore incapable of expressing everything, as other cultures know stuff we maybe don't? krokodili (ein Verb, das auf die Redewendung "Krokodilstränen vergießen" zurückgeht). Das "Krokodilieren" gilt als unhöflich, weil es andere Personen aus der Unterhaltung ausschließt, während man mit Esperanto alle einschließen könnte. Was referring to krokodili => a beautiful word <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> , a beautiful try to include social interaction and inclusion by using the expression "cry crocodile tears".
Last edited by kiya; 02/11/04 07:58 AM.
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Joined: Aug 2004
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thanks for the translation, kunar... as i'm one of the persons concerned (and maybe even the only one) by that I have read some negative opinions about Esperanto in this forum. i really appreciated your efforts... i'm sorry saying that it is hard to find something less "natural" than esperanto is not a negative opinion though. It is not even an opinion but a simple historical fact. you can't deny than esperanto is born and still is developping in a very artificial way and it is an unique case in history. even modern hebrew (i've seen a post in german more or less about that above) is not so artificial as it has been an artificial choice or more exactly a contractual choice betwwen different evolutions of a language that was existant... as a matter of fact i didn't deny that esperanto is a natural language in the sense of philosophy of language as like i have said above it is certainly not a formal language. but it was not what was at strike in the other thread, i think. it is true i also said that esperanto was not even a true language (yet in another thread). I think that is not in the way things can be expressed with this language (i agree with you kunar, here, but i don't think it's enough). What is making that a language is a language as a phaenomen is also his involment in the world. And because of its artificial and also its recent (to the scale of a language, 120 years is recent) creation esperanto is a bit deficient there, that it may have native speakers (and i don't doubt it... as a matter of fact i had just forgotten that...sorry <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" />) is not really changing this thing... even so native esperanto s^peakers are more usually native bilingual speakers i think... But the pronounciation is very similar to several slavic languages (Polish, Slovak, Croatian - just to name a few) vocabulary is vocabulary... pronounciation is pronounciation. if you pronounce latin romanic roots with a slavic pronounciation it still is romanic rooted. Regarding "universality", you obviously misunderstood the idea behind it. I'd never claim that Esperanto is absolutely neutral or includes elements of all known languages. Try to interpret "universal" as an opposite to "limited". Esperanto was meant to be (and is) a language capable of expressing everything.
am i? is that so obvious? i don't think so. I'm sorry but trying to interpret "universal" as opposite to "limited" is a bit absurd. why? 1) in this case all language is "universal" and it is forget than esperanto was explicitly defined as a proper universal language 2) that's not what the founders'texts say as there is an explicit trying to find a kind of pre-babel myth. please consider also that criticizing a language especially a language that has so many particularities than esperanto is never the same than criticizing who speak this language. MG
Last edited by MASTER_GUROTH; 02/11/04 08:54 PM.
MG!!! The most infamous member these forums have ever got!
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